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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-05-30
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1900
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- Deutsch
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7. Bericht und Anträge des außerordentlichen Ausschusses zur Beratung der Lehrlingsfrage: a) Die Hauptversammlung wolle den vom Ausschuß ausgearbeiteten Ausbildungsplan genehmigen. b) Die Hauptversammlung wolle genehmigen, daß die erforderlichen Geldmittel bereitgestellt werden zur Schaffung von buchhändlerischen Lehrbüchern, in Gemäßheit der dem Ausbildungsplane bei gefügten Denkschrift. o) Die Hauptversammlung wolle genehmigen, daß eine Centralstelle für das Lehrlingswesen errichtet werde. 8. Antrag der Herren Hermann Credner, Robert Boigtländer und Genossen in Leipzig: Die Hauptversammlung wolle beschließen: Der Vorstand des Börsenvereins wolle bei den Regierungen sämtlicher Bundesstaaten dahin vorstellig werden, daß an der seit dem Jahre 1880 geltenden Rechtschreibung nichts geändert werde. Der Vorstand wolle diese Vorstellung eingehend begründen, insbesondere mit dem Hinweise auf die großen Schädigungen, die der Buchhandel durch die zwangsweise Einführung der jetzigen Rechtschreibung im Jahre 1880 erlitten hat und bei irgend welcher Aenderung von neuem erleiden würde. Am Vorstandstisch sind folgende Herren anwesend: Carl Engelhorn-Stuttgart, Johannes Stettner-Frei- berg i/S., vr. Wilhelm Ruprecht-Göttingen, Emanuel Reinicke-Leipzig, Otto Nauhardt-Leipzig, Wilhelm Müller-Wien. Erster Vorsteher Herr Carl Engelhorn-Stuttgart: Meine Herren! Ich eröffne die Hauptversammlung des Börsenvereins, und bemerke, daß sic nach H 14 der Satzungen ordnungsgemäß cinbcrufcn worden ist. Auch die Tagesordnung ist satznngsgemäß veröffentlicht worden. — Nachträglich ist noch ein Antrag der Herren Credner, Noigtländer und Genossen ein gelaufen, der, da er von mehr als 50 Mitgliedern Unterstützung gefunden hat, noch aus die Tagesordnung hat gesetzt werden können, Diejenigen Herren, die etwa thre Stimmzettel noch mcht abgegeben haben sollten, bitte ich, dies nunmehr zu thun. Zu Stimmzählern ernenne ich die Herren Friedrich Thienemann-Gotha und Gottfried Spemann-Berlin. Als Protokoll führer fungiert Herr Rechtsanwalt Paul Frenkel. Wir kommen zu Punkt 1 der Tagesordnung: Geschäftsbericht des Vorstandes über das Vereinsjahr 1899/1900.*) — Wenn es mcht ausdrücklich gewünscht wird, so sehe ich wie üblich von der Verlesung des Geschäftsberichts ab. Ich möchte aber einzelne Punkte daraus hervorheben: In erster Linie unsere Mitteilungen über die Rabattfrage. Ich glaube, Sie alle sind mit mir einverstanden, wenn ich die Mittellungen, die Ihnen der Vorstand hierüber machen konnte, als erfreulich bezeichne. Es ist im verflossenen Jahre gelungen, sowohl mit Berlin wie mit Leipzig hierin neuerdings Fühlung zu nehmen, und ich konstatiere cm Entgegenkommen dieser beiden Städte. Sowohl Leipzig wie Berlin haben sich rückhaltlos ans den Standpunkt gestellt, daß der Äusnahmerabatt von 10 Prozent, der diesen Städten eingeräumt ist, ledig lich für den Platz Berlin und den Platz Leipzig gilt, während nach auswärts nur mit dein von den Kreis- und Orts vereinen für ihre Bezirke festgesetzten Rabatt geliefert werden darf. Ich gebe der Hoffnung Ausdruck, daß dadurch viele Uebelstände, die in den letzten Jahren beklagt wurden, wenn nicht ganz beseitigt, doch erheblich gemildert werden können, Als ein ganz besonders erfreuliches Ereignis aber möchte ich die Mitteilung hervorheben, daß der Verein Leipziger Kommissionärein seiner kürzlich abgehaltenen Hauptversammlung beschlossen hat, seinen Satzungen einen Zusatz zu geben, der bestimmt, daß solchen Firmen, über die vom Börsenverein die Sperrmaßregeln verhängt sind, die Kommission gekündigt werden muß. (Bravo!) Meine Herren! Das ist etwas, was schon lange ersehnt wurde und nicht erreicht werden konnte. Ich begrüße dieses Entgegenkommen des Leipziger Kommissionärvereins aufs freudigste. Ihr Vorstand aber wird nicht müde werden, auf der beschriltencn Bahn vorwärts zu schreiten, und hofft, auch ferner noch dem ersehnten Ziele näher zu kommen. Wir sind aber der Ansicht, daß diese Frage lediglich aus dem Boden des Börsenvereins ausgekämpst werden kann, ferner, daß man sich vor allen gewaltsamen Schritten zu hüten hat, daß man unter Preisgabe des nicht Erreichbaren das Erreich bare auf gütlichem und friedlichem Wege anstrebe» muß. Ferner möchte ich aus dem Geschäftsberichte heroorheben, daß dem Börsenverein im verflossenen Jahre zwei er hebliche Zuwendungen geworden sind: Herr Geh. Kommerzienrat Adolf Kröner hat die seiner Zeit von den Kreis- und Ortsvereinen veranstaltete Sammlung zu einer Stiftung aus 20000 Mk. von sich aus abgerundet und sie dem Börsen vereinsvorstand mit bestimmten Angaben über die Verwendung übergeben. Ich möchte auch an dieser Stelle unserem früheren hochverehrte» Vorsteher Kroner den wärmsten Dank aussprechen, und ich bin überzeugt, daß Sie mit mir einver standen sind, wenn ich es ausspreche, daß diese Stiftung ein Denkmal für Adolf Kröner sein wird, das bis in die fernsten Zeiten den Namen des um den deutschen Buchhandel so hochverdienten Mannes erhallen wird. Ferner hat unser leider viel zu früh verstorbener früherer erster Vorsteher Or. Paul Parey dem Börsenverein ein Kapital von 20000 Mk. und außerdem noch eür plastisches Kunstwerk aus seinem Nachlaß vermacht, und dabei bestimmt, daß die Zinsen dieses Kapitals zur Unterstützung invaliver Beamter des Börsenvereius oder deren Angehörigen verwendet werden sollen. Auch in diesem Falle haben wir alle Ursache zu großem Danke. Wir erinnern uns dabei pietätvoll der Leistungen Pareys für den Börsenverein; wir freuen uns, daß er über das Grab hinaus noch sein Interesse daran bethätigt hat. Ehre seinem Andenken! Sodann möchte ich noch der schönen Feier gedenken, die gestern hier stattgefunden hat: der Einweihung des Deutschen Buchgewerbehauses. Wir alle nehmen den wärmsten Anteil an dem Gedeihen und Blühen dieses schönen Vereins und wünschen ihm von Herzen, daß er in seinem neuen Heim eine schöne und gesegnete Wirksamkeit entfalten möge. Auch im vergangenen Jahre hat der Tod uns viele unserer Mitglieder entrissen, und es sind darunter Namen von Kollegen, die sich in hervorragender Weise um den Börsenverein verdient gemacht haben und die wir schmerzlich ver- *) Abgedruckt im Börsenblatt Nr. 110 vom 14. Mai 1900.
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