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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-05-30
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1900
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19000530
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190005307
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123, 30. Mai 1900. Amtlicher Teil. 4149 ganze Seiten zu Reklamezwecken zu verwenden zu einem erhöhten Preis und dem Börsenblatt ein — ich weiß nicht, ob das ein parlamentarischer Ausdruck ist — anständigeres, zeitgemäßeres Aussehen zu geben. Es ist vom Verlegerkongreß gesprochen worden. Ich hatte einmal die Frage ventiliert, ob es nicht wünschenswert sei, wenn das Börsenblatt in der seitherigen Ausstattung weiter erscheinen soll, für die Zeit des Verlegerkongresses die Herausgabe des Börsenblattes zu suspendieren. (Heiterkeit.) Dieser Antrag hätte ja noch bis zum nächsten Jahre Zeit, ich will ihn auch nicht stellen, möchte aber bitten, daß der Ausgestaltung des Börsenblattes etwas mehr Sorgfalt ge widmet werde. Drittens: Gestattung von Illustrationen zu erhöhtem Preis. Als viertes unser Antrag: Gratislieferung des Börsenblattes unter Erhöhung des Jahresbeitrags meinetwegen auf 18 oder 20 Mk. Das sind die Bitten, die ich dem Vorstand ans Herz lege. Einen Vorwurf kann ich dem Börsenvereinsvorstand nicht ersparen: daß wir so spät von diesem Ausschußbericht Kenntnis erhalten haben, erst als wir unseren Antrag schon auf die Tagesordnung gesetzt hatten. Vielleicht hätten wir ihn überhaupt nicht gebracht und erst mit dem Vorstand Fühlung ge sucht. .Es wäre uns also erwünscht, wenn der Vorstand unsere Bitte in Erwägung ziehen wollte, daß er sich zeitig genug vor der Ostermesse mit uns in Verbindung setzt, um uns vielleicht einen neuen Antrag, wenn er ihn nicht selbst stellen will, zu ermöglichen. ^ Vorsitzender: Da der Antrag zurückgezogen ist, ist ja keine Abstimmung mehr nötig; nachdem aber Herr Prager sich ausführlich über den Gegenstand verbreitet hat, würde ich selbstverständlich auch anderen Herren, die sich hierüber zu äußern wünschen, das Wort nicht versagen. Herr Egon Werlitz-Stuttgart: Ich möchte doch einiges von dem, was der geehrte Herr Vorredner gesagt hat, nicht unwidersprochen lassen. Es betrifft insbesondere die Klage über den jetzigen Zustand des Börsenblattes. Daß dieser Zustand sich immer mehr verdunkelt, das muß ich doch in Abrede stellen. Wenn man diese Ansicht vertritt, so vergißt man doch einigermaßen, daß wir in dem Börsenblatt denn doch nicht nur ein Anzeigeblatt besitzen und besitzen wollen, sondern daß neben dem mehr und mehr reichhaltigen und ausgebildeten redaktionellen Inhalt der sonstige Inhalt nicht allein den Anzeigen dient, sondern daß das Blatt sozusagen eine Art Katalogblatt ist. Ein jeder Sortimenter — und wir müssen doch vor allem darauf denken, das Börsenblatt für den Sortimentsbuchhandel brauchbar zu erhalten, — ein jeder Sorti menter ist im allgemeinen zufrieden, wenn er möglichst schnell durch das Börsenblatt durchkommt. Bei dem kolossalen Schwall von Anzeigen, Zirkularen u. s. w., die der Buchhändler bei seiner so sehr in Anspruch genommenen Zeit nur so schwer bewältigen kann, kann es ihm nicht gleichgültig sein, ob auch das Börsenblatt noch zu einem umfangreichen Jnseratenorgan im eigentlichen Sinne des Wortes anschwillt. Wenn wir uns denken, daß nun eine Menge von Reklamsseiten, und zwar nicht nur bnchhändlcrischen Inhalts, sondern auch anderen Inhalts nach und nach im Börsenblatt erscheint, so glaube ich, verliert das Börsenblatt nicht allein seinen bisherigen Charakter, sondern es verliert auch an Brauchbarkeit für den Sorti mentsbuchhandel. Man kann ja über den Charakter, den das Börsenblatt zur Zeit hat, denken wie man will; ich will in der Be ziehung der entgegengesetzten Anschauung, die ich vertrete, hier nicht öffentlich Ausdruck geben; allein cs ist doch zu bedenken, daß dieser Charakter des Börsenblatts sich auf jahrzehntelange Erfahrungen stützt. Man hat unendlich oft, das darf wohl gesagt werden, sowohl in den Kreisen des Vorstands wie überhaupt in sämtlichen Kreisen des deutschen Buchhandels über diese Börsenblattfrage gesprochen, insbesondere ist die Frage einer Erweiterung und einer Aenderung des Inseratenteiles nach allen Richtungen hin aufs Reiflichste erwogen worden. Man ist aber allemal darauf wieder zurückgekommen, daß man eben diesen angefochtenen Charakter des Börsenblatts unverändert lassen wollte. Man hat wohl hin und wieder kleine Verände rungen vorgenommen, allein im ganzen ist, wie von dem Herrn Vorredner richtig bemerkt wurde, der Charakter des Blattes derselbe geblieben, und in dieser Hinsicht ist allerdings das Börsenblatt, wenn man es so ausdrücken will, zurückgeblieben. Es fragt sich nun aber, ob dieses Zurückgebliebcnsein unserem Vereinsorgan schadet. Meine Herren! Die Organisation des Buch handels ist eben auch eine alte. Der Geschäftszweig, den wir treiben, verlangt auch eine besondere Behandlung. Ich erinnere an die Rabattfrage, die andere Geschäftszweige als den Buchhandel überhaupt nicht berührt. Sie wissen selber, das Buch ist eine Ware, die besonders behandelt sein will, und die Beschaffenheit der Ware, mit der der Kaufmann handelt, wird wohl zu allen Zeiten maßgebend gewesen sein für die Weise, wie man das Geschäft betreibt; und damit hängt auch die heutige Art des Börsenblattes zusammen, die allerdings auf alte Erfahrungen begründet ist. Ich habe keinen Antrag hier zu stellen, denn es kommt ja auch kein anderer zur Abstimmung; aber unwidersprochen wollte ich das Gesagte doch nicht lassen. Ich glaube, daß das Sortiment sich mit den Aenderungen, die Herr Prager wünscht, nicht einverstanden er klären wird. Ich bin ja Verleger; allein nach allem, wie ich die Herren Kollegen vom Sortiment kenne, ist es mir nicht wahrscheinlich, daß es dem Sortiment willkommen sein würde, wenn nun das Börsenblatt in ein Anzeigeblatt größeren Stiles — wie sie etwa für die Eisenindustrie oder andere Jndustrieen existieren — verwandelt würde. Die Erwägungen, die Herr Prager dem Vorstand anheimgegebcn hat, können wir ja ruhig dem Vorstand überlassen; meines Teils glaube ich aber nicht, daß der Vorstand zu einer eingreifenden Aenderung des bisherigen Zustandes kommen wird. Denn es ist ja nicht allein der finanzielle Standpunkt des Börsenvereins, den wir hier vertreten wissen wollen, sondern cs ist insbesondere der Nutzen, den das Börsenblatt für uns selbst, für die einzelnen Geschäfte hat, und den müssen wir beim Börsenblatt in erster Linie veranschlagen. (Bravo!) Herr Otto Nauhardt-Leipzig: MeineHerren, so wünschenswert es auch erscheinen mag, daß manche Aenderungen in der Ausgestaltung des Börsenblattes cintreten, so ist es dem Vorstand schon deshalb nicht möglich sie vorzunehmen, weil er an die Beschlüsse der Hauptversammlung vom 3. Mai 1896 gebunden ist, die in einem umfangreichen Regulativ die Grund sätze sestgelegt hat, welche bei der Herstellung des Börsenblattes zu gelten haben. Die Vorschläge, die Herr Prager dem Vorstand zur Nachachtung machte, müßte er in einem Anträge der Generalversammlung zur Beschlußfassung vorlegen, denn ohne einen Beschluß der Generalversammlung ist eine Aenderung des Börsenblattes unmöglich. Es wäre allerdings wünschenswert, daß der Leitung des Börsenblattes eine größere Freiheit eingeräumt würde; keine andere Zeitung dürfte durch ein ähnlich strenges Regulativ in ihrer zeitgemäßen Entwickelung so eingeengt und be hindert sein, wie unser Börsenblatt. SiebenundseMgsler Jahrgang. 557
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