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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.06.1900
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- 1900-06-01
- Erscheinungsdatum
- 01.06.1900
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- Deutsch
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125, 1. Juni 1900. Nichtamtlicher Teil. 4225 Krieg (von 1812) beziehen, ist, um das Jubiläum dieses wichtigen Er eignisses würdig feiern zu können, schon jetzt begonnen worden. Gegenwärtig wird im kriegswissenschaftlichcnArchiv desGcneralstabs daran gearbeitet; dann sollen die Archive der Moskauer Ab teilung des Generalstabes, das Reichsarchiv, das Archiv der eigenen Kanzlei S. M. des -Kaisers, das Archiv des Kriegs ministeriums uud andere an die Reihe kommen. Diese Arbeiten sind autoritativen wissenschaftlichen Kräften übertragen. — P. Tatischtschew beschäftigt sich mit einem Werke unter dem Titel -Kaiser Alexander III. Eine Skizze seines Lebens und seiner Re- ierung.» — Die Redaktion der in Port Arthur erscheinenden eitung -Nowyj Kraj- will in Gemeinschaft mit M. Wassiljew ein mit Photographieen illustriertes Werk herausgeben, das Liau- tung, Kwantung, Port Arthur, Talienwan und Dalnij behandeln soll. — Fürst W. Barjatinski hat ein großes historisches Drama aus der Zeit Peters I. geschrieben. — In St. Petersburg wird an einer Uebersctzung der Heiligen Schrift in chinesischer Sprache gearbeitet. — Das Äerlagshaus -Snanije- hat das Verlagsrecht der Werke vonkA. Gorkij erworben und wird nächstens eine vier bändige Ausgahe derselben veranstalten; ein fünfter Band soll bald Nachfolgen. — Graf Leo Tolstoj soll mit einer Arbeit: -Die Erklärung der Hypnose von Volksmasscn- beschäftigt sein. — Professor Wislocki von der Krakauer Universität giebt einen Ka talog von alten, in der Krakauer Universitätsbibliothek befind lichen Drucken heraus. — Der polnische Kritiker und Litterar- historiker Tarnowski arbeitet an einer polnischen Literatur geschichte in fünf Bänden. Der Sbornik der kaiserlich russischen historischen Gesellschaft schreitet rüstig vorwärts; im 108. Bande sollen Dokumente ver öffentlicht werden, die sich auf die Verhandlungen des Moskowitcr- reichs mit Schweden und Dänemark während der Regierung des Zaren Iwan Wassiljewitsch beziehen. Der 109. Band wird die Fortsetzung der Akten aus der Negierungszeit der Kaiserin Anna enthalten. Im 110. Bande werden die Dokumente veröffentlicht, die sich auf die diplomatische Korrespondenz der englischen Ge sandten am russischen Hofe beziehen. Der 111. Band soll die Fort setzung der Dokumente aus dem Wiener Reichsarchiv mit den Be richten des Fürsten Lobkowitz an den Fürsten Kaunitz von 1764 bis 1767 enthalten. Im 112. Bande werden Dokumente veröffentlicht, die sich auf die im Jahre 1741 von der Kaiserin Elisabeth ein- berufene Konferenz beziehen. Im 113. Bande erscheint die Fort setzung der Dokumente aus der Regierungszcit Kaiser Nikolaus I. Die Redakteure dieser Bände sind A. Filipow, N. Dubrowin und N. Schilder. Die russische Gesellschaft der Buchhändler und Verleger in St. Petersburg versandte an die Provinzial - Buchhändler ein Cirkular, worin diese aufgefordert werden, sich als Mitglieder der Gesellschaft aufnehmen zu lassen, widrigenfalls ihnen der Rabatt um 5"/„ gekürzt wird. Einige Moskauer Buchhändler sind von dieser Maßregel bereits betroffen worden. — Die Verwaltung der russischen Gesellschaft der Buchhändler und Verleger beschäftigt sich mit dem Plan eines Wohlthätigkeitsfonds für notleidende Buch händler und ihre Gehilfen. Auch eine Unfall- und Kranken- Versicherungsanstalt und eine Spar- und Darlehnskasse sollen ins Leben gerufen werden. — In St. Petersburg bildet sich ein Verein der Verlegerinncn, dessen Aufgabe es sein soll, die weibliche Arbeits kraft auf den Gebieten der Litteratur, der Kunst und des Hand werks möglichst ausgiebig zu verwenden. — Die seit einem Jahre bestehende -Russische Gesellschaft von Beförderern des Druckerei- gewcrbes- hat jetzt 77 Mitglieder, von denen die Buchdruckereien der Hauptverwaltung der Reichsdomäncn, der kaiserlichen Theater und des Marine-Ministeriums je 300 Rubel als Gründungs- bciträge gezeichnet haben. Zu den Mitgliedern dieser Gesellschaft gehören der Vicepräsidcnt der Akademie der Künste, Graf I. Tolstoj, der Direktor der kaiserlichen öffentlichen Bibliothek N. Schilder, der Chef der Staatsdruckerei A. Jakowlew und andere hochgestellte Personen. — Am 23. März beschloß eine außerordentliche Ver sammlung der Gesellschaft von Beförderern des Druckereigewerbes, eine Begrüßungsadresse zur Feier des fünfhundertsten Geburtstags Gutenbergs nach Mainz zu senden; auch soll am Geburtstage des Erfinders der Buchdruckerkunst eine Ausstellung russischer Druck erzeugnisse eröffnet und eine Lebensbeschreibung Gutenbcrgs nebst einer Schilderung seiner »Thätigkeit zur Gratisverteilung an die Schüler der städtischen Volks-Lehranstalten herausgegeben werden. Diese Gesellschaft will auch ein statistisch-bibliographisches Bureau organisieren; an der Spitze dieses Unternehmens stehen der Akademiker M. Wylie, der Schriftgießcreibesitzer I. Lehmann und der Verlagsbuchhändlcr Martynow. — Unter dem Vorsitz des Pro fessors R. Brandt wurde am 13. März die -Russische bibliographische Gesellschaft bei der Moskauer Universität eröffnet. Diese Gesell schaft will: a) Materialien zur Biographie, Bibliographie, Lilte- raturgeschichte und zum Buchhandel sammeln; b) eine den Zwecken der Gesellschaft entsprechende Bibliothek gründen; o) eine Zeit schrift herausgcbcn, Prämien und Belohnungen für Arbeiten zum Siebemindfechzigster Jahrgang. Nutzen der Gesellschaft verteilen. Als Hauptaufgabe wird die Zusammenstellung und Herausgabe eines systematischen Katalogs aller russischen Bücher bezeichnet. Die Jahresversammlung der Mitglieder des Vereins zur gegenseitigen Unterstützung von Schriftstellern und Gelehrten fand am 1. April statt. Aus dem Berichte ist zu entnehmen, daß am 1. Januar 1900 der Verein 622 Mitglieder zählte. An Unter stützungen wurden 11652 Rubel verabfolgt; das Kapital hat sich in den letzten zwei Jahren um 12711 Rubel vermehrt. Die Ein nahmen betrugen 21243 Rubel 33 Kopeken. Am Beginn des Jahres war ein Kapital von 42075 Rubel vorhanden, davon 31207 Rubel in der Pensionskasse. — Der erste Jahrgang eines Jahrbuchs des Verbandes russischer Schriftsteller ist erschienen; er enthält den Rechenschaftsbericht über die zweijährige Thätigkeit des Verbandes; einen Vortrag der Kommission für Rechtssachen, die rechtliche Lage der Presse betreffend; einen Vortrag der Kommission zur Er örterung der Frage über die litterarischen Verträge; das Mit- gliedcrvcrzeichnis re. Am 1. Januar 1900 zählte der Verband 367 Mitglieder. Die kaiserlich russische archäologische Gesellschaft erhielt einen Katalog von Büchern und Handschriften des Jschan Mintjubinskij. Außer dem Koran und anderen religiösen Schriften befinden sich darunter höchst interessante Handschriften. Der Katalog ist von einer Gesellschaft von Archäologen angesertigt, und die Bibliothek befindet sich in Taschkent. — Die kaiserliche Gesellschaft der Freunde altrussischen Schrifttums will eine Prachtausgabe von I. Gor- bunows Werken veranstalten. Sie wird in 500 Exemplaren ge druckt, mit 80 Illustrationen geschmückt und soll 15 Rubel kosten. Bei A. F. Mareks wird eine billige Ausgabe erscheinen. — Die litterarisch-artistische Gesellschaft beschloß, Konkurse für dramatische Originalwerke auszuschreiben und Prämien im Betrage von 1000, 500 und 250 Rubel zu verteilen. — Die Gribojädow- Prämie der Gesellschaft dramatischer Schriftsteller erhielt in diesem Jahre I. Schpashinskij für sein Schauspiel -Zwei Schicksale-, — Die kaiserliche Moskauer Gesellschaft der Naturforscher schrieb für eine Fischer-von-Waldheim-Prämie im Betrage von 500 Rubel einen Konkurs über das Thema -Vegetationsformationen in Mittelrußland- aus. Das Manuskript muß bis zum 1. Dezember 1901 eingereicht werden. — Finland wird auf dem internationalen Journalisten-Kongreß in Paris durch vier Journalisten verteten sein. — Unter dem kaukasischen Volksstamm der Osseten will sich eine Verlagsgesellschaft bilden, um Schriften in ossetischer und russischer Sprache herauszugeben, die sich vorzugsweise auf die Kenntnis des Landes und dessen Lokalinteressen beziehen sollen. — vr. D. Nikolskij erhielt für sein Werk über die Baschkiren von der Moskauer Gesellschaft für Naturkunde, Anthropologie und Ethnographie die Raszwetow-Prämie im Betrage von 200 Rubel. — P. Voborykin hielt im St. Petersburger Schriftsteller-Verband einen Vortrag über A. Herzen. Er verglich ihn mit L. Tolstoj uud sagte, jener habe seine Weltanschauung auf eine wissenschaft liche Basis gestellt, während Tolstojs Basis eine mystische sei. — Ein Denkmal für den Sibirien-Forscher und Redakteur der -Oest- lichen Rundschau- N. Jadrinzow wurde im Februar auf das Grab des Verstorbenen gesetzt. — In Kijew fand am 15. Februar ein origineller, littcrarischer Abend statt, der den Namen -Die lebende Zeitung- führte, und dessen Programm dem Inhalt einer politischen Tageszeitung nachgebildet war. Der St. Petersburger Buchhändler N. G. Martynow feierte seine fünfunddreißigjährige buchhändlerische Thätigkeit. Er hat sich auf deni Gebiete der Bibliographie Verdienste erworben. — G. Dschanschijew, der Redakteur der Zeitschrift »Brüderliche Hülfe für die in der Türkei leidenden Armenier-, teilt mit, daß für die von ihm gesammelten 43000 Rubel zehn armenisch-russische Waisen- Asyle unter dem Schutze der russischen Gesandtschaft gegründet, und daß 2000 Rubel an hungernde Armenier verteilt wurden. — In Moskau starb W. Prcobrashenskij, der Redakteur der Zeit schrift für Philosophie und Psychologie und Verfasser von Ab handlungen über die Erkenntnistheorie Schopenhauers und über Nietzsches Moralphilosophie. Unter seiner Redaktion erschienen auch die Uebersctzungen von Werken Kuno Fischers, Leibniz', Paulsens und von Spinozas Ethik. — In St. Petersburg starben der Vicepräsident der Akademie der Wissenschaften L. Maikow und W. Bolotow, Professor der geistlichen Akademie und Historiker der orientalischen Kirchen. (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Vom Nobel-Komitee. — Die erstmalige Vergebung des Nobelschcn Friedenspreises (im Betrage von 300 000 Kronen) wird nach dem definitiven Beschluß des zur Verwaltung d.S Fricdens- lcgates eingesetzten Kuratoriums am 10. Dezember nächsten Jahres stattfinden. Die Beilage der Allgemeinen Zeitung, der wir diese Mitteilung entnehmen, berichtet darüber folgendes weitere: 567
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