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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.12.1900
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- 1900-12-07
- Erscheinungsdatum
- 07.12.1900
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zu beschirmen und handeln Hede sach in recht :c.< Ij-stkiGeMickttzu Heidelberg von Henrico Knoblochtern. ^.nnc>1490. 4. Werk, >»s sich wie die beiden vorher anfgeführten anch in der - ch ",i Sammlung befindet, dürfte die erste in Heidelberg in deutscher 15 «S^MtziHh'ri't s-in. ^rii^trn MüitNIl dann der Zeit nach die gleichfalls von Knoblochtzcr ge- Mir Vm'^^lÄtkstrationen versehenen Werke, wie -Llslomns, geschicht.» Au, Schluß: gedruckt von Heinrich Knoblochzern zu zahlt N0060I.XXXXI. jar. ült 66 Holzschnitte und dürfte das erste illustrierte Idelberg erschienen ist. Bei dem in der Städtischen ü Exemplar ist der letzte Bogen in der Schrift seines ie illustrierten Werke sind späterhin neu herausgegeben ln Straßbnrg, der vermutlich im Verwandtschafts- delberger Knoblvchtzer staud. gedruckt hatte Heinrich Knoblvchtzer übrigens schon er Klcmmschen Sainmlung befindet sich -laeodus äs ^Belial genannt-, 1481. Eine frühere Ausgabe dieses chienen sein. >r Heidelberger Drucke von Knoblvchtzer folgen nun: !st notdürfftige matcri, einem Heden Menschen, der sich : grüntlich Bhcht, flhssiglich zu dem hvchwirdigen sronl>m,nams unsers Herren, zu schicken begert. Getruckt zu ^Hjtzetbklgk von Hein ries Knoblvchtzern anno sei. N00O6X1III.- .«äo3n> gleichen! Jahr die Schnft: »Hierin sind etlich teir-tsch hmmi oder lobgesange mit Versen stücken und gesatzen voxi ettlichen Dingen, die do zu bcreitung und betrachtung der baicht einem" Heden not sehnd. Getruckt vou Heinrico Kuoblochtzer zu Heidelberg. O494 - 1495. -8pssulum okiisii gaisss sxpomtorium-. Am Schluß: llsnrious Lnoblotnsr, imprsssor DoiäsIbsrASn — Imprsssum ^.nno ässu Obrrsti: illiiiseimo guaärinASntssüno nona^ssüno guinto < 1495). 4. Im gleiche» Jahre erschien aus Knoblochtzers Presse sein bedeutendstes und schönstes Werk, nämlich: »?. Virgilii Naronis öuooliou dsorgiea st Lnsiäos libri äuo- äseim-. Am Schlüsse: Ludllz Virgillj Naronis Lnsis ox»8 insiAns Lull. Imprsgsum Üs/äsIbsrAS x>sr llenrisnm Ilnobiockt/.sr. ^nno xrubis N6606X6V. Aus dem gleichen Jahr ist noch ein drittes Werk aus Knoblochtzers Presse bekannt, eine Sammlung mehrerer früher gedruckter geistlicher Traktate. Bald darauf scheint dieser bedeutendste unter den alten Heidel berger Büchdruckern die Neckarstadt verlassen zu haben. Nach di»sxiu. glänzenden ersten Auftreten der jungen Buchdruckerkunst in Heidelberg trat nur zu bald ein Verfall ein und unsere Kunde von der weiteren Ausübung der schwarzen Kunst in der Neckarstadt ist sehr ge ring. Außer einigen kleinen Gelegenheitsschriften, Trauerreden u. s. w. ist nichts von Heidelberger Drucken bekannt. Verschiedene mit Heidelberg als Ursprungsort bezeichnet Werke sind nicht in Heidelberg, sondern in Speher gedruckt. Allerdings findet sich um diese Zeit zum erstenmal ein wirklicher Universitätsbuchdrucker, namens Jakob Stadelberger, aber auch von ihm ist nur eine einzige Druckschrift bekannt. Aus diesem Druck führt er als Zeichen den Pfälzischen ausrechtstehenden Löwen, in dessen Tatzen sich ein aufgeschlagenes Buch und auf diesem die Buchstaben Ül. H. (Üuivsrmtas Ilsiäslbsrgsiww) befinden. Erst 1561, also viele Jahrzehnte später, läßt sich ein neuer Drucker, Ludwig Luck, Nachweisen. Er druckte: »klulurobi vilas parsllslas». Es ist damit nun freilich nicht erwiesen, daß in der ganzen Zwischenzeit in Heidelberg keine Druckerei bestanden haben soll; es wäre dieses auch sehr anzuzweiseln, denn gerade diese, Deutschland so sehr bewegende Zeit ist auch an Heidelberg nicht spurlos vorübergegaugen; die Lehrer der Hochschule haben für und wider die neue Lehre Partei genommen, und die Reformation hat auch au ihre Pforten gepocht. Zwar war die Hochschule im Anfang des 16. Jahrhunderts zurückgegangen, da sie keine humanistisch gebildeten Lehrer besaß, denen die Jugend damals zuströmte, und sie war von anderen Lehrstücken überholt worden. Doch schon in den zwanziger Jahren des Jahrhunderts beginnt die Reform der Hochschule, und das dritte Jahrzehnt ist bereits ausgezeichnet durch eine Reihe neuer und berühmter Lehrer, so Hermann von dem Busche, Sebastian Münster, Simon Grhuäus, Jakob Mithllus und andere. Unter Friedrich II. (1544—56) findet die Reformation in Heidelberg Eingang, und unter Otto Heinrich <1556—58) wurde die Reformation der Kirche, Schule und Hochschule vollendet. Dieser bedeutende Fürst, dessen Gedächtnis segensreich und unvergeßlich ist, hinter ließ der Hochschule als kostbarstes Vermächtnis eine Sainmlung vou Hand schriften und Büchern, die zwar von seinen Vorfahren gegründet, von ihm aber durch fortgesetzte Erwerbung seltener und wertvoller Schätze zu einer der ersten Bibliotheken Europas, zu jener weltberühmten kulutina wurde. »Es sei ein fürstlich Werk,» sagt er in seinem Vermächtnis, »an Orten, wo Universitäten und hohe Schulen sind, eine stattliche ansehnliche Bibliothek zu haben und zu erhalten. - Wunder muß es daher nehmen, in dieser Zeit nichts vom Heidel berger Buchdruck zu vernehmen. Die Zeiten waren ja allerdings nicht günstig; bis 1555 herrschten fast beständig Kriegswirren und ließen eine gedeihliche Entwickelung nicht zu; aber das kann kein stichhaltiger Grund gewesen sein, da die vorangegangenen Zeiten sich auch nicht durch sehr große Friedsamkeit auszeichueten. Es findet sich auch eine Spur von Druckereien; in der »Gedächtnisschrift zur vierten Säcularfeier der Erfindung der Buchdrnckerkunst zu Heidelberg 1840- ist ein Protokoll mitgeteilt, das eine Taxation über die hinterlassene Druckerei des verstorbenen Buchdruckers Johann Eberbach zu Heidelberg enthält; als Sachverständiger fungiert ein zweiter Buchdrucker Anthonius aus Heidelberg. Erzeugnisse aus den Pressen dieser beiden Drucker sind jedoch nicht bekannt, auch scheint die Druckerei des Eberbach ziemlich unbedeutend gewesen zu sein. 1561 findet sich ein neuer Drucker in Ludwig Luck, und seit dieser Zeit können wir die Geschichte des Buchdrucks und Buchhandels in Heidel berg ziemlich genau bis zur Gegenwart verfolgen. Der neu beginnende Aufschwung der Druckkunst in Heidelberg fällt zusammen mit der neu einsetzenden Glanzperiode der Geschichte des Landes und der Hochschule. Das Werk Otto Heinrichs, der zu früh starb, krönte Friedrich III., der Fromme (1559—76). Dieser Fürst wandte sich mit Bestimmtheit der reformierten Lehre zu, und in seinem Lande fanden alle, welche ihr Vater land um ihres Glaubens willen gering achtete oder gar austrieb, die will kommenste Aufnahme. Heidelberg ward das Asyl für verfolgte Calvinisten, die Universität eine Schule, der aus allen Gegenden des reformierten Europa die Blüte der calvinistischen Jugend zuströmte. Kuno Fischer sagt von dieser Zeit: »Nach dem Tode Calvins wird Heidelberg das deutsche Gens, die Metropole der calvinistischen Welt, die ,8psoula soslsmush wie Otto Heinrich gewünscht hat: die hohe Warte der reformierten Kirche«. »Zum ersten Male wird die Universität, seitdem sie aufgehört hat ein mittelalterliches Ltuäinm Asnsruls zu sein, eine deutsche Hochburg von internationalem Charakter. - Ludwig Luck ward 1561 als Universitätsbuchdrucker verpflichtet; als solcher war er Universitätsverwandter und stand unter dem Schutze, aber auch unter den Gesetzen der Universität, ein Umstand, der ihn bald nach seiner Anstellung in Konflikt mit dem Landesherrn bringen sollte. Dieser hatte den Druck einer Melanchthonschen Streitschrift befohlen, der Senat der Universität war aber im Widerspruch mit dem Kurfürsten und verbot Luck die Drucklegung. Große Bedeutung scheint dieser Uuiversitätsbuch- drucker nicht erlangt zu haben, sein Name verschwindet bald; dagegen taucht jetzt eine Reihe von Heidelberger Buchdruckern auf, an ihrer Spitze Johann Mäher, der Drucker des Heidelberger Katechismus. Kurfürst Friedrich III. hatte durch Zacharias Ursinus und Caspar Olevianus eine Kirchenordnung und, den berühmten Heidelberger Katechismus abfassen lassen, der zum Ausdruck des Bekenntnisses der gesamten reformierten Kirche geworden ist. Diesen Katechismus druckte Johann Mäher, der von 1563—77 als Buch drucker aufgesührt wird. Der Titel der ersten Ausgabe lautet: »Catcchismus oder christlicher Unterricht, wie der in Kirchen und Schulen der chursürstl. Pfalz getrieben wirbt. Gedruckt in der churfürstl. Stadt Heidelberg durch Johann Maser 1563.- Der Katechismus erschien in mehrfachen Ausgaben. Schon im gleichen Jahr erschien eine zweite vermehrte Ausgabe, die den Zusatz trägt: -Was im ersten Truck übersehen, als sürnehmlich toi. 55 ist jetzunder auf Befclch Churfürstl. Gnaden addiret worden-; eine andere Ausgabe mit Fragen und Antworten, abgcteilt nach den Sonntagen, erschien 1575 bei Mäher. Schon frühzeitig sind Ucbersetzungen dieses Katechismus veranstaltet, so 1566 zu Heidelberg eine lateinische, 1597 eine griechische, 1578 eine eng lische, 1621 eine iualayische u. s. w. Zu Neustadt erschien 1579 sogar eine Ausgabe in Reimen. Von weiteren Druckwerken Mähers ist eine Halsgcrichtsorduung 1573 und ein Artzneibuch von Wirkung 1572 bekannt. Die Ausgabe des Katechismus, in dem die reformatorische Abend mahlslehre wider die römische und lutherische Lehre in schärfster Form ausgesprochen wurde, hatte Wirren im Gefolge, viele bedeutende Gelehrte und Pastoren wollten sich die Anmaßung der Calvinistischen nicht gefallen lassen, verfaßten Gegenschriften und murrten wider die strengen Verordnungen. Der Superintendent zu Ladenburg, Sylvan, wurde wegen der Angriffe enthauptet; aus einer Schrift von ihm erfahren wir den Namen eines neuen Heidelberger Druckers, des Michael Schirat. Auch andere Drucker treten nns in dieser Zeit entgegen. Außer Mayer und Schirat noch Martin Agricola (1567), Jacob Müller <1576 bis 1583), Johann Spieß <1582—84), Abraham Smetsmann (1589—93). Außer Smetsmann scheinen sic aber keine Bedeutung erlangt zu haben und meistens nur Drucker von Flugschriften gewesen zu sein. Dieser erstcre erhielt 1591 ein richtiges Privilegium, nämlich für den ausschließlichen Druck einer kleinen, in den Pfälzischen Schulen und Pädagogien Angeführten Grammatik, wie auch anderer »sorixlu 8olrola8tios,, die SmetSmann auf des Administrators Befehl drucken würde. Allen andern aber wird der Druck bei Strafe von 2 Mark löth. Goldes, halb dein Smetsmann, halb zur Kammer, untersagt, und bei Konfiskation des Verlages, letzterer gänz lich zu Smetsmanns Vorteil, ingleichen auch der Verkauf im Lande, dessen sich Smetsmann oder die Seinigen ohne weiteres zu bemächtigen haben.- Schon einige Jahre vor diesem 1591 veröffentlichten Erlaß, 1587 tritt uns die Zierde der Heidelberger Buchdrucker entgegen, von 1587—98 wirkte dort Hieronymus Commeliu. Dieser, auch als Gelehrter bedeutende Mann, war zu Douah 1560 geboren, er mußte vermutlich seines Glaubens wegen sein Vaterland verlassen und kani, nachdem er sich vorher in Genf oder Lyon aufgchalteu hatte, nach Heidelberg, dessen an alte Handschriften reiche Bibliothek ihn anzog. Hier errichtete er 1587 eine Druckerei, deren Werke an Korrektheit und schönem Druck den Stephanusschen Ausgaben 1309*
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