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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.01.1905
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.01.1905
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 2, 3. Januar 1905. «4 »Lvsnkk oob ?r3n^sli llslsoäsr«, der der schwedischen Zeit rechnung die neue mit der französischen Revolution einge- führtc gegenüberstellt. Bon Anfang an ist das gewöhnliche Format das für die Grundform noch heute gebräuchliche Scdez; Abweichungen in Quart kommen vor, so bei der ältesten erhaltenen kalender artigen Aufzeichnung, einem Rundschreiben über die Zeit rechnung an die Priesterschaft zu Upsala von 1526. Dem Titel »Almanach« sind bisweilen schmückende Beinamen, die auf den Inhalt keinen Bezug haben, vorangesetzt, z. B. Ra- ritstr-, lllLoet-, Historie, Obristsn-, 1/>lro Ursä?.- oeb atb- Iltnäslcs Honaogarijlcers Xrigr-; manchmal ein Holzschnitt (eine Stadtanstcht u. dgl.) hinzugefügt. Von dem Preise der ältesten ist nichs bekannt; Vassenli Llm-w-wbo 1724—48 kosteten 2 Stüber, von da an bestimmte die Regierung den Preis, erst zu 2 Öre »smsat», später von 1—4 Skilling, bis 1858 der für die Grundform noch heute giltige Preis auf 14 Öre festgesetzt wurde Der Umfang wechselte etwas, betrug aber meistens 24 Seiten. Auf der zweiten Seile stand ein Verzeichnis der Zeichen, dann folgte auf 24 Seiten das eigentliche Kalendar, seit 1649 in der Regel mit einem Holzschnitt, der sogenannten »Monats figur- über jedem Monat, der in glückliche und unglückliche Tage eingeteilt wird. Und darauf werden in einem besondern Anhang spezielle Prophezeiungen gegeben, ein astrologisches Prognosticon, wie es dem Zeitgeist entsprach, das später in eine Art Zwischending von Weissagung und Sentenzensamm lung übergeht. In den Jahrgängen 1654—78 steht aber noch eine ganze Aufsatzreihe aus dem Werk des Johannes ab Jndagine »das Planetenbuch«, über die Nativität der unter den zwölf Himmelszeichen Geborenen. Jedoch trat gegen all diesen Aberglauben nun eine scharfe Kritik, auch seitens der einsichtigem Kalenderherausgeber auf, und 1707 verbot eine königliche Verordnung die unheil- ftistenden Voraussagungen. Nur der Name Prognosticon (mit dem aus alter Gewohnheit die Druckerei sogar noch heutigentags den Schlußbogen bezeichnet) und Zeichen bei guten Tagen für Aderlaß, Pockenimpfung und ähnliches hielten sich noch geraume Zeit, ja, Wetterprophezeiungen, die schon in den ältesten Almanachen Vorkommen, indem man dem Mond Einfluß auf die Witterung zuschrieb, gar bis 1869. So sagt Anders Celsius in seinem Kalender von 1729, seine Wetterangaben darin seien nichts andres als die vor neun zehn Jahren gemachten Beobachtungen, da damals die Mond phasenwechsel gerade auf dieselben Monatstage fielen. Im übrigen aber nahm man nun lieber bereits ein getroffene Ereignisse und kleine Artikel gemeinnütziger Art auf. Eine Artikelserie, die, von Spole be gonnen und von N. Celsius fortgesetzt, von 1684 bis 1721 läuft, behandelt die schwedische Geschichte; eine andre von 1732—48 in den zu Skara von Vassenius heraus gegebenen Almanachen das Weltsystem; eine dritte von 1721—SO (Stockholm, Horrn) die Kalenderheiligen. Der große Botaniker Karl von Linns hat zu den Jahrgängen 1744—50 Beiträge über inländische Gewächse, Waldbau, Thee, Kaffee, Bier und Branntwein gespendet. Die astronomischen Angaben waren ursprünglich auf schwedische Orte unanwendbar, da man die Berechnungen deS deutschen Originals einfach stehen ließ. Auf Herlicius' Almanach steht erst 1642 zum erstenmal, daß er jetzt für Stockholms Horizont berechnet sei, obwohl seine Ausgabe schon seit 1601 ins Schwedische übertragen war. Gegen solche Fehler, aus denen leicht Verwicklungen entstanden, griff die Regierung lange Zeit nur durch Erteilung von Druckprivilegien ein. 1686 verlieh Karl XI. dem Professor der Astronomie Anders Spole in Upsala ein Privilegium, das seinen Kalender vor Nachdruck schützte, zugleich aber be stimmte, niemand dürfe einen ausländischen übersetzten Al manach im Druck herausgeben, der nicht zuvor von Spole oder einem andern Professor durchgesehen sei, und richtete so eine regelrechte Zensur ein. Am 17. Oktober 1747 erhielt diejenige wissenschaftliche Institution, der das Alleinrecht noch heute zusteht, das ausschließliche Privilegium zur Herausgabe von Kalendern: die »Xuvgllxt VotonsLaps- LliaäewlM». Die Redaktion behielt bis zu seinem Tode der Observator Olaf Hjorter, dann übernahm sie der Sekretär der Akademie, später und noch heute der staatsangestellte Astronom. 1752 wurde bestimmt, daß nur der neue Stil im Kalender Anwendung finden dürfe. Bis dahin war der alte Stil gestattet, obschon die neue Zeitrechnung, zuerst von Paulinus Gothus 1598 eingeführt, seit 1701 wie in Dänemark und Deutschland Reget geworden war und damit zugleich die neuen Kalenderheiligen. Eine weitere Verbesserung lag darin, daß für die verschiedenen Landesteile genauer berechnete Ausgaben er schienen, nämlich je eine für Stockholms, Lunds, Göteborgs und Abos Horizont. Letztere bestand in finnischer Sprache, bis 1812, wo sie einging, da Finnland 1810 an Rußland abgetreten war. Die Firma Norstedt och Söner aber ries diese zu Nutz und Frommen der vielen Finnen im Reiche 1830 wieder ins Leben, nach der Lage des Schweden verbliebenen Grenzorts Haparanda (jetzt nach Luleä) berechnet. In Finnland selbst übernahm, als es russisch geworden, die kaiserlich finnische Universität zu Abo die Herausgabe eines schwedischen Almauachs, der seit 1833, nachdem sie 1828 nach Helsingfors verlegt war, nach Breite und Länge dieser Stadt berechnet ist. Den Druck besorgten schon seit 1809 mit kurzer Unterbrechung I. C. Frenckell och Son.H ? Auch dem Bedürfnis der Lappländer nach einem eigenen Kalender hat die schwedische Akademie der Wissen schaften Rechnung getragen: seit 1795 erscheint ein solcher in lappischer Sprache, zuerst nach Haparandas, jetzt ebenfalls nach Luleäs Horizont berechnet. Außer den genannten Grundformen gab die Akademie schon im achtzehnten Jahrhundert einen Kontor-Almanach heraus; ferner Historist Almanach, Hof-Calender und Stock holms Stads-Caleuder. Diese drei wurden zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts zu dem heutigen »Srsrigos 8tats- Irglsucksr« vereinigt, der, mit seinen 750 Seiten der größte von allen, den Kalendercharakter durch ein Kalendar be wahrt, im übrigen aber ein offizielles Staatshandbuch ist. Er enthält u. a. ein Verzeichnis aller Post- und Telegraphen stationen des Reichs, aller Staatsbeamten, aller Inhaber schwedischer Orden und im Anhang einen Auszug aus Norwegens Staatskalender. Ein so gewinnbringender Gegenstand des Buchhandels, daß er zur Ausgestaltung einer solchen Fülle von Formen reizte, ist aber der Almanach keineswegs gleich von Anfang an gewesen. Wir erfahren, daß der erste, der Zegers von 1540, »mit Verlust ging-, und noch 1598 klagt Paulinus Gothus, Professor der Astronomie und Theologie, später Erzbischof, seine Almanacharbeit habe ihm Geldverlust gebracht. Auch sah man die Almanach-Herausgabe anfangs gar nicht als ein Geschäft an, sondern als eine Probe der Gelehrsamkeit, wodurch die seitenlangen Dedikationen darin (bei Über setzungen war der Buchdrucker der Deduzierende) ihre Er klärung finden. Das änderte sich freilich mit der Zeit. 1613 begehrte und erhielt der Astronom Forstus von König Gustav Adolf ein Privilegium, das seine Kalender gegen Nachdruck schützte. Von dem an Spole erteilten Recht haben wir schon gehört. Daß der Verlag von Kalendern jetzt guten Nutzen abwarf, geht ferner daraus hervor, daß, während sie bis Id 00 nur vereinzelt auftraten, seitdem jedes Jahr^,einer, durchschnittlich .jedoch zwei, se>« '8p'
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