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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.01.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-01-04
- Erscheinungsdatum
- 04.01.1905
- Sprache
- Deutsch
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3, Januar 1905, Nichtamtlicher Teil. 101 durch Ausstellung der Neuigkeiten, durch Anstchrsoersendung, durch literarischen Rat und Auskunsterteilung, durch aus giebige Kreditgewährung, alles Dinge, die mit der Aus schaltung des Sortiments hinweggefegt werden würden. Daß der Reingewinn des Sortimenters ein zu hoher sei, wird als falsch bezeichnet, ebenso mit Hinblick aus Ferdinand Springers Ausführungen, daß eine Ausschaltung des Sortiments den Vertrieb billiger gestalten würde, »So erscheinen die Vorwürfe, die dem Sortiment gemacht worden sind, wenig begründet, dagegen ist nicht zu verkennen, daß die Schwierigkeiten, mit denen der Sortimenter zu kämpfen hat, gewachsen find. Die Vermehrung der Barzahlungen, die von den Verlegern gefordert werden und die das Verhältnis der in Jahresrechnung und gegen bar gelieferten Bücher gänzlich verschoben habe», gehen vielfach Uber die Kapital kraft eines Sortimentsgeschäfts, das doch einmal auf einer bestimmten Basis errichtet ist, hinaus,« und — füge ich hinzu — treiben den Besitzer gerade dazu, den Kredit des Kommissionärs in Anspruch zu nehmen, -In Betracht käme endlich noch die Frage, ob nicht gewisse Verleger, die ein bestimmtes Monopol haben, dieses Monopol den Sortimentern gegenüber gelegentlich zu einer ungebührlichen Herabsetzung des Buchhändlerrabatts mißbrauchen. So ist mir mitgeteilt, daß vor einiger Zeit die Verlagsbuchhand lung, die ein Monopol auf die Veröffentlichung der Reichs- gerichtscntscheiduugen hat, den Buchhäudlerrabatt ganz will kürlich gekürzt hat, und daß die Sortimenter dagegen wehr los sind.» — So wahr und so bedauerlich diese Tatsache an sich ist, so ist meines Erachtens der Ausdruck -willkürlich gekürzt- doch nicht zutreffend. Ob die Kürzung absolut nicht zu umgehen war, oder ob der Verleger in andrer Weise die Sache hätte machen können, kann ich nicht beurteilen, jeden falls ist der Verleger zu der Kürzung des Rabatts deshalb geschritten, weil infolge ganz erheblich höherer Anerbietungen durch die Konkurrenz der Verlag der Reichsgerichtsentschei dungen ihm jetzt größere Aufwendungen auserlegt als früher. Ob es durchführbar ist, daß, wie der Verfasser will, der Börsenverein, der die Einhaltung des Ladenpreises den Sortimentern vorschreibt, dafür sorgt, daß der Buchhändler rabatt auf'einer angemessenen Höhe gehalten wird, will ich als offene Frage betrachten. Der Verfasser schließt seinen Aufsatz mit der Versiche rung, daß er gerade aus der Lektüre der kontradiktorischen Verhandlungen den Eindruck gewonnen habe, daß die An griffe gegen die Sortimentsbuchhandlungen und ihre öffent liche Erörterung nur dazu geführt hätten, den Sortiments buchhandel als einen »segensreichen, notwendigen und im wesentlichen durchaus gesunden Faktor ininitten der allge meinen Kulturarbeit noch klarer und bestimmter als früher erkennen zu lassen,- Unter dem Titel: »Der Geist als Ware- bringt die von Bernhard herausgegebene Berliner Wochenschrift »Plutus- in ihrer Nr. 23 vom 4, Juni 1904 eine ebenso ausführliche wie interessante Besprechung der einschlägigen Verhältnisse, Im Gegensatz zu den Stimmen, die der bestehenden Organi sation des Buchhandels eine Verteuerung des Buches zurech nen, findet der Verfasser, daß: »diese beiden Momente: Ver einfachung der Transportkosten und Verminderung des Risikos es in der Hauptsache mit gewesen sind, die in langsamem historischen Werdegang die buchhändlerische Organisation so haben entstehen lassen, wie sie sich heute präsentiert,- Eine knappe und trotzdem klare Darlegung der buchhändlerischen Gepflogenheiten, des s Condition - Bezugs, der Ansichts sendungen, des Bezugs über den Kommisstonsplatz, der buch händlerischen Zahlungsweise sucht dem Nichtbuchhändler ein Urteil über diese Verhältnisse möglich zu machen. Dabei wird betont, daß »die Buchhändler-Organisation, wie alles, was aus alten Traditionen heraus sich entwickelt Hai, viel Zopfiges und Schwerfälliges an sich- hat, —, »Auch die Tat sache, daß der Schwerpunkt der Vermittlung noch immer in Leipzig liegt, während doch in immer steigendem Maße in Berlin der Verlagsbuchhandel emporblüht, wird bitter empfunden. Namentlich vom Zeitschriften - Verlag, Denn es ist keine geringe Aufgabe für den Herausgeber einer Wochenschrift, die aktuell seiu soll, schon am Mittwoch beim Morgengrauen die Redaktion zu schließen, damit ria Leipzig die Hefte am Sonnabend früh im Besitz der Buch händler ganz Deutschlands seiu können. Es ließe sich hier bei einigem guten Willen manches in modernein Sinn ändern. Aber wenn der buchhändlerische Zwischenhandel überhaupt nötig ist, so ist gerade im Interesse der kleineren Verleger die augenblickliche Organisation durchaus notwendig - — Ich führe diese ganze Stelle wörtlich an, weil sie das, was ich schon öfter betont habe, besonders hervorhebt, daß die heutige Organisation für den Verleger, namentlich für den mittleren und kleineren, notwendig und für ihn eine Lebens frage ist. Damit wird am besten die Frage beantwortet, die u, a, auch Professor Liefmann gestellt hat: »Weshalb unterstützt der Verlag das Sortiment?« Ohne die Erhaltung des Sortiments ist an eine Erhaltung der heutigen Organi sation des Buchhandels nicht zu denken, und so zwingt ihr eignes Interesse diejenigen, die in der Erhaltung dieser Organisation die Bedingung ihres eignen Fortbestehens er blicken, für die Erhaltung des Sortiments Sorge zu tragen. Freilich ist das Sortiment -sehr oft nicht der Bahn brecher, sondern der Nachläufer des Erfolgs auf dem Bücher markt . , , . Allein mich dünkt doch, als ob dieser Mangel an Erfolg durch den Buchhandel nicht durchweg oder sogar nur zu ganz kleinem Teil aus das Konto der Indolenz der Buchhändler zu setzen ist. Es ist merkwürdig, daß in der Enquete-Kommisston nicht aus den großen Gegensatz zwischen dem Absatz belletristischer Bücher und wissenschaftlicher Werke gebührend hingewiesen worden ist,- — Ganz richtig; diese Nichterwähnung erklärt sich aber aus der auch von mir be klagten Unförmlichkeit der Kommission und der mangelhaften Redaktion des Fragebogens, Bei einer so zahlreichen Körper schaft hätten acht Tage nicht ausgereicht, wenn jeder alles, was er auf dem Herzen hatte, und alles, was hätte gesagt werden müssen, wirklich hätte aussprechen wollen. So verbiß man sich auf Einzelheiten und verlor das große Ganze aus den Augen, Bücher hatte ein ganz richtiges Gefühl, als er in der ersten Auflage seiner Denkschrift erklärte, sich nur mit den wissenschaftlichen Erzeugnissen beschäftigen zu wollen. Er hat aber nicht vermocht, Liese Beschränkung durchzu- fllhren; daher die vielen schiefen und falschen Urteile, die sich in seinem Buch vorfinden, Bücher hat nun den Teufel mit Beelzebub ausgetrieben, indem er in der zweiten Auflage diese Beschränkung gänzlich fallen ließ,') Tatsache ist ja und wird auch hier heroorgehoben, daß nur wissenschaftliche Bücher in Deutschland wenig gekauft werden. Als wich tigsten Punkt, der in der Enquete gar nicht berührt worden sei, erscheint ihm: »Unser Volk treibt langsam, aber sicher einem Zustand der Verblödung zu, den ich als ckewentirr bollvtristica bezeichnen möchte. Aus Ro manen und Theaterstücken wird mehr und mehr die Bildung der Zeitgenossen bestritten,- Das Hauptübel sei die Überproduktion, -Diese Überproduktion, welche die Vorwort zur 2, Auflage: »Die anfänglich beabsichtigte Be schränkung der Darstellung aus die Herstellung und den Vertrieb der wissenschaftlichen Literatur erwies sich im Verlaus der Arbeit als unmöglich. Sie ist deshalb bei der zweiten Auflage ganz fallen gelassen worden - Ib
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