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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.01.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-01-12
- Erscheinungsdatum
- 12.01.1905
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- Deutsch
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^ 9, 12. Januar 1905. Nichtamtlicher Teil. 867 vollständiger Zeitschriftenserien auf dem Gebiet der Medizin, betonen und ganz besonders hervorheben möchte und muß. ist folgendes Moment: Wir leben bekanntlich in einer Zeit, in der eine lebhafte, leider immer noch nicht völlig beseitigte und wahrscheinlich auch nie ganz zu be seitigende Bewegung gegen die sogenannte Schulmedizin, d. h. gegen die medizinische Wissenschaft — denn ein Unter schied existiert zwischen beiden Begriffen nicht — wiederum (wie auch in früheren Perioden öfter schon) hervorgetrsten ist. Ganz besonders ist diese Bewegung darauf gerichtet, eine Reihe therapeutischer Lehren, die allein auf und aus dem Boden der Schulmedizin erwachsen sind, namentlich die Empfehlung der Verwertung sogenannter Naturheilmittel, d. h. der physikalischen Kräfte und gewisser diätetischer Maßnahmen, jener streitig zu machen und als Er findungen von Laien. Asterärzten. Kurpfuschern, als Volksheilmittel u. dgl. hinzustellen. Will man diese Angaben als das was sie sind. d. h. als systematische Lügen oder Jrrtümer und geschichtliche Fälschungen, erweisen, so gibt es hierfür nur ein Mittel, und dieses bietet uns die Kenntnis der Originalquellen, wie sie in den großen Zeitschriften zu Gebote stehen. Mit diesen in der Hand, bzw. mit ihrem Inhalt im Kopf, wird es dem, der sich berufen fühlt, den widerwärtigen, oft scheuß lichen Kampf gegen die unlautern Elemente der sogenannten Naturheilkünstler und Konsorten aufzunehmen, allein möglich sein, diesen Kampf siegreich durchzuführen. Wissen ist auch hierin Macht. Können wir vor unsre Gegner hintreten und ihre Behauptungen auf Grund der Dokumente und Zeug nisse unsrer Vorfahren aä absaräum führen, können wir ihre Lüge und Fälschung quellenmäßig Nachweisen, dann führen wir den Kampf mit den wirksamsten Mitteln und bestem Erfolg; denn Lüge und Fälschung muß vor dem Licht und Gewicht der Wahrheit weichen. Damit glaube ich die wichtigsten ideellen Vorzüge der vollständigen Zeitschriftenserien aufgezählt zu haben. Daß sie auch dem entsprechend vom materiellen d. h. merkantilen buchhändlerischen Standpunkt aus ihren besonder» Wert besitzen, würde ich nach dem Gesagten nur anzudeuten haben, wenn nicht noch folgende Tatsachen vorlägen, die ge rade an dieser Stelle zu urgieren sind; 1. daß die Preise für komplette Zeitschristenserien seit Jahren eine ständige Steigerung erfahren, infolgedessen der Erwerb einer kompletten Zeitschristenserie auch eine gute Kapitalanlage ist. Der Grund der -Steigerung der Preise liegt darin, daß die vorhandenen kompletten Serien immer inehr in feste Hände, wie Bibliotheken, Institute, übergehen. 2. daß das Ausland, insbesondere Amerika, Japan und Rußland, in den letzten Jahren einen sehr erheblichen Teil der kompletten Zeitschriftenserien an sich gezogen hat. Leider haben die sehr berechtigten Wünsche beteiligter Kreise, daß die kostbaren Schätze Deutschland erhalten blieben, kein Gehör gefunden. Endlich 3. daß verschiedene Zeitschriften, durch anastatischen Neudruck wieder komplettiert worden sind, damit der großen Nachfrage nach diesen Zeitschriften hat genügt werden können. Es gibt nun noch eine Tatsache, die ebenfalls, äußerlich betrachtet, die Bedeutung der vollständigen Zeitschristen serien für das betreffende Wissensgebiet beleuchtet, nämlich die. daß der Besitz solcher Serien dem Praktiker die oft kostspielige und wegen der Ansammlung veralteter und wertlos gewordener alter Auflagen unangenehme Beschaffung eines neuen Lehrbuchs überflüssig macht, die sonst unbedingt von Zeit zu Zeit erforderlich wird. Gerade in Medizin und Naturwissenschaft ist bekanntlich der Fort schritt ein ungemein rapider. Kein Tag, darf man fast ohne Übertreibung sagen, vergeht, der nicht irgend eine Neuerung bringt. Das gilt nicht etwa bloß von der Therapie. Man denke z. B. an die Physiologie, an die pathologische Anatomie, an Journale, wie Pflügers, Virchows Archiv u. a. Die Artikel, die hier und in den großen klinischen Archiven und Zeitschriften in schneller Folge erscheinen, enthalten ausnahmslos wohl mehr oder weniger wichtige Fortschritte und Bereicherungen. Man darf an nehmen. daß ihr Erscheinen meist auch die stillschweigende autoritative Billigung des betreffenden Herausgebers oder redaktionellen Leiters gefunden hat, wenn auch von Virchow der Ausspruch herrühren soll, daß jeder in seinem Archiv das Recht habe, sich zu blamieren, soviel er wolle. Jeden falls sind diese Publikationen zum mindesten stets be achtenswert und werden durch die Autorität der hervor ragendsten Fachkenner gedeckt, unter deren Ägide sie erscheinen bzw. gearbeitet sind. Lehrbücher können mit den Fortschritten der Wissenschaft unmöglich in der erforderlichen Weise Schritt halten. Es vergeht und muß doch immer eine gewisse Frist bis zum Erscheinen einer neuen Auflage verstreichen. Das Altern und Veralten eines solchen Lehrbuches erfolgt in der Medizin ziemlich schnell. Ost ist der Inhalt der neuen Auflage schon im Moment ihres Erscheinens partiell veraltet. Gegen diesen Übelstand schützen nur die Zeitschriftenserien. Natürlich kann nicht jeder Praktiker alle besitzen, auf eine passende Auswahl ist er angewiesen. Aber welches Ge biet er auch speziell bevorzugt, die Vollständigkeit der betreffenden Serie ist absolut unabweislich. So allein kann sich der allgemeine Praktiker unter Umständen auch ohne Spezialkurse wissenschaftlich fortbilden, indem er nicht bloß durch den Besitz vollständiger Zeitschriftenreihcn in die Lage kommt, die geschichtliche Entwicklung des betreffenden Gebiets zu verfolgen, sondern auch sein Wissen stets auf dem laufenden zu erhalten und sich über den Zusammen hang der Tatsachen zu orientieren. Durch geeignete Exzerpte schafft er sich selbst sein Lehrbuch ganz seinen Wünschen und Bedürfnissen entsprechend. Daß der Spezialforscher ohne den Besitz der Zeit schriften in Gestalt kompletter Serien wissenschaftlich ab solut nicht genügen kann, ist eine Tatsache, deren weitere Erörterung eine Trivialität bilden würde. Beim Spezialisten machen sich naturgemäß neben den wissen schaftlichen auch die praktischen Bedürfnisse nicht minder fühlbar. Nur die genaue, authentische Verfolgung der technischen Methodik — ob zu therapeutischem oder zu diagnostischem Zweck, ist ganz gleichgültig — gewährleistet die Kenntnis der Prinzipien und schafft die Handhabe zu weitern Neuerungen und Vervollkommnungen. Wie dürfte gerade der Spezialist vor das Forum der Öffentlichkeit mit der Empfehlung irgend einer »Modifikation« dieses oder jenes instrumentellen oder anderweitigen Verfahrens zu treten wagen, wenn nicht nach sehr sorgfältiger Prüfung des Vorhandenen und genauer komparativer Beweisführung, daß es sich bei seiner Neuerung wirküch um etwas Neues handelt! Dieser Beweis gelingt in überzeugender Weise nur auf Grund zuverlässiger literarischer Belege, wofür die kom pletten Zeitschriftenserien unsre bewährten Führer und Be rater sind und bleiben. Kieme Mitteilungen. Zur Nachachtung für Zeitungen. — Der Borstand des -Vereins Deutscher Zeitungsverleger« hat einen Beschluß gefaßt, wonach folgende »teils unzulässige, teils für das Gesamtinteresse der Presse unerwünschte» Geschästsmittel zu verwerfen sind: Abonnenten - Versicherung — Zeitungsbilder gewisser Art — Preisrätsel — -Vereinskalender« (als eigne Abteilung oder Bei lage ohne bezahlte Anzeigen) und überhaupt daS Übermaß der SV'
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