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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.01.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-01-28
- Erscheinungsdatum
- 28.01.1905
- Sprache
- Deutsch
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23, 28 Januar 1905. Nichtamtlicher Teil. 941 der jungen Herren Gehilfen froh sind, wenn sie von Kunden nicht mit Fragen »belästigt« werden; denn sie sind oft mit den Regeln des Fußball- oder Cricket-Spiels besser vertraut als mit der Literatur. Diese Unwissenheit mancher eng lischen Buchhändler führte zur Gründung der »Looksbop Utä.«, über die schon früher in diesem Blatte geschrieben wurde. Ob diese Gesellschaft ihre großen Versprechungen halten wird, bezweifle ich; mir persönlich ist ein Fall bekannt, der es in Frage stellt. Bekommt der englische Buchhändler eine Bestellung auf ein Buch, das er in Low's Katalog (der sich, was Voll ständigkeit und Genauigkeit anbetrifft, nicht im entferntesten mit unfern deutschen Katalogen messen kann) nicht findet, und läßt ihn auch Simpkins, das englische Barsortiment, im Stich, dann muß er sich auf seinen »Kollektor« verlassen. Ist dieser nun ein erfahrener Mann, so ist es möglich, daß er schnell den richtigen Verleger findet; ist er es aber nicht, dann bekommt der Kunde den Bescheid: »nicht zu finden«. Von welchem Wert ein guter Kollektor für den eng lischen Sortimenter ist, davon macht sich ein deutscher Kollege kaum einen Begriff. Es ist z. B. Brauch der englischen Verleger, von Werken, die nicht besonders gut gegangen sind, einige hundert Exemplare zu verramschen, die übrig gebliebenen Bände aber nach wie vor zum vollen Preis zu verkaufen. Ich kenne Kollektors, die für solche Bücher geradezu eine Spürnase haben und triumphierend Bücher nach Hause bringen, die sie irgendwo für 1 sb gekauft haben, während ihre weniger »smarten« Kollegen das Fünf- und Sechsfache beim Verleger bezahlen müssen. Allerdings sind sie bisweilen auch gar zu »smart« und verwerten ihre Gewandtheit für ihre eigne Tasche, zum Schaden des armen Chefs, der ihnen oft ein besseres Gehalt bezahlt als seinem »jungen Mann«. Noch einen andern Nachteil für den englischen Sorti menter will ich nicht unerwähnt lassen. In Deutschland hat es der Verleger nicht nötig, be sonders große Summen für das Bekanntmachen seiner Publikationen auszugeben, da diese Aufgabe zum größten Teil Sache der Sortimenter ist. Hier ist das nur in be schränktem Maße der Fall, und manche Verleger zahlen jährlich Tausende von Pfund für Inserate. Bekommen sie nun Bestellungen vom Publikum, so haben sie nicht die ge ringsten Bedenken, diese auszuführen, und wer könnte es ihnen übelnehmen? — Ich glaube zur Genüge gezeigt zu haben, daß die Einrichtungen des deutschen Buchhandels denen des eng lischen weit überlegen sind. Was manchem deutschen Sorti mentern fehlt, ist kaufmännischer Geist, wofür ich Beweise anführen könnte. Ich bin überzeugt, daß ein deutscher Sortimenter, der seinen Beruf richtig erfaßt und völlig beherrscht, dessen unablässiges Streben darauf gerichtet ist, allen berechtigten Anforderungen, die an ihn gestellt werden, zu entsprechen, seine Arbeit mit Erfolg gekrönt sehen wird. Tut er das aber nicht, verliert er seine Zeit mit Klagen über die schlechten Verhältnisse, dann wird er zu gründe gehen, und das mit Recht. I. B. Neumaier. Kleine Mitteilungen. Photoplastik. — Bekannt ist das Selkesche Verfahren, bei dem mittels Photographie eine Anzahl von Silhouetten rundum von verschiedenen Punkten aus ausgenommen werden, die schließ lich, z. B. von einem menschlichen Kopfe, ein vollkommenes plastisches Abbild, eine körperhaft aus dem Bildgrunde heraus tretende Büste ergeben. Hierbei leistet die Photographie nur Hilfsdienste, während die Hauptsache von einem Künstler geschaffen werden muß. Jetzt taucht ein neues Verfahren auf, das rein photo- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 72. Jahrgang. graphisch arbeitet. Behalten wir das Beispiel eines menschlichen Kopfes zur Erklärung bei, so wird der Kopf mit Hilfe einer gewöhn lichen photographischen Platte ausgenommen unter gleichzeitiger Be leuchtung von rechts, links, oben und unten. Während der Auf nahme, die zwei bis drei Sekunden dauert, ist ein kreisrunder Schirm zwischen Lampe und Kopf so eingeschoben, daß der Schalten des Schirms, vom Hinterkopf beginnend, nach und nach den ganzen Kopf einhüllt. Infolgedessen bleiben die vordersten Partien des Kopfes mit der Nase, die im Relief am höchsten er scheinen müssen, am längsten dem Lichte ausgesetzt. Auch die übrigen Stellen des Kopfes werden um so länger, also auch um so wirksamer belichtet, je erhabener sie im Relief werden sollen. Das erzielte Bild wird dann auf eine Chromgelatineplatte über tragen. Beim Entwickeln derselben im Wasserbade quillt die Gelatineschicht an einzelnen Stellen um so höher auf, je weniger diese belichtet wurden. Somit entsteht ein getreues Relief des Kopfes, das benutzt wird, um eine negative Gußform aus Gips, Wachs oder dergleichen herzustellen, mit deren Hilfe man dann positive Reliefabgüsse machen kann. v. 8. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien. — Sitzung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vom 19. Januar 1905. Der Vorsitzende, Präsident E. Sueß, macht Mitteilung von dem Verluste, den diese Klaffe durch das am 14. Januar d. I. in Auslande Professors vr. Ernst Abbe erlitten bat. Die an wesenden Mitglieder geben ihrem Beileide durch Erheben von den Sitzen Ausdruck. vr. Jsak Nobinsohn und vr. Robert Werndorff in Wien mit der Aufschrift: »Über eine neue radiologische Methode zur Untersuchung der Gelenke und Weichteile.« Herr Professor vr. Alois Kr ei dl legt eine gemeinsam mit Herrn Gymnasial-Profeffor vr. Johann Regen im physiologischen Institute der Wiener Universität zum Teil mit den Hilfsmitteln der Phonogramm-Archiv-Kommission der kaiserlichen Akademie der Das wirkliche Mitglied Hofrat Ad. Lieben überreicht eine in seinem Laboratorium ausgeführte Arbeit: »über die Oxydation des Octoglykolisobutyrates-, von Karl Le sch und Anton Michel. Das wirkliche Mitglied Professor K. Grobben legt eine einer zoologischen Forschungsreise nach Ägypten und dem ägyp tischen Sudan I. Die Orthopteren-Fauna Ägyptens-. Die Arbeit enthält die erste zusammenfaffende Bearbeitung über die Orthop teren-Fauna Ägyptens und gibt zunächst eine Übersicht über die biologischen Verhältnisse (Schutzeinrichtungen rc.), ferner über die geographische Verbreitung und schließlich das Verzeichnis der bisher mit Sicherheit aus Ägypten bekannten Arten mit genauen Fund- dem Titel: »Beiträge zur Kenntnis der atmosphärischen Elektrizität XIX: Über den Zusammenhang der luftelektrischen Zerstreuung auf dem Sonnblick mit den meteorologischen Elementen auf dem Gipfel und im Tale«. Das wirkliche Mitglied Professor Guido Goldschmiedt übersendet eine im chemischen Laboratorium der k. k. deutschen Universität in Prag ausgeführte Arbeit: »Über Caryophyllin«, von Hans Meyer und Otto Hönigschmid. Das korrespondierende Mitglied Hofrat vr. A. Bauer über sendet eine Arbeit aus dem Laboratorium für allgemeine Chemie an der k. k. technischen Hochschule in Wien von vr. Techn. Friedrich Böck, betitelt: -Über das Anthragallolamid«. 1. »Über die Dichte der Kohlensäure bei 2000 Grad Celsius. 128
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