Künftig erscheinende Bücher. 1201 ^ 29, 4. Februar 1905. Um »ich! der Voreingenommenheit für das Werk, mit dessen Verlag wir beehrt und erfreu! worden sind, geziehen zu werden, versagen wir uns, der eigenen Ansicht über die Bedeutung des Buches Ausdruck zu geben, zumal wir in der angenehmen Lage sind, das Urteil von drei der hervorragendsten Historiker wörtlich anzuführen: Professor Gustav Schmoller in Berlin schreibt an Frau von Delbrück: „Ihr verewigter Gatte ist ein Beobachter und Erzähler ersten Ranges. Und gerade dieser erste Baud — er be handelt die Jugend- und Universitäiszeit — wird für alle Zeiten eines der wertvollsten Denkmäler der preußischen Beamten-, Geistes- und Kulturgeschichte der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bleiben." Professor Mar Lenz in Berlin schreibt an Frau von Delbrück: „Das Ganze ist nach meinem Dafürhalten eine der wertvollsten Quellen zur Geschichte unserer Einheitsbewegung, ja mehr als das, die Darstellung bereits selbst eines der wertvollsten Kapitel aus unserer neuesten Geschichte. Ob ein späterer Historiker die Geschichte des Zollvereins in dieser Epoche noch vollständiger schreiben wird, weiß ich nicht. Jedenfalls wird er im wesentlichen nur wiederholen, was hier gesagt tvorden ist. Es ist etwas ganz seltenes, daß uns objektive Geschichte von denen, die sie selbst gemacht haben, geschrieben wurde. Hier liegt der Fall vor, und es würde sehr schade sein, wenn eine solche Darstellung der Welt vorenthalten, oder nur verkürzt gegeben würde. Ich glaube i» der Tat nicht, daß es möglich sein wird, größere Sachkenntnis mit Sachlichkeit und Schlichtheit zu vereinigen. Für die Persönlichkeit Delbrücks selbst ist es dadurch ein Dokument ersten Ranges. Die Klarheit und Sachlichkeit des politische» Urteils, die Wahrhaftigkeit seines Charakters, die Zielbewußtheit im Handeln, und die Hingabe an seine Aufgabe, an de» Staat, dem er dient, treten aus jeder Seite hervor." Professor Erich Marcks in Heidelberg schreibt an Duncker L Humblot: „An den Delbrück'schen Erinnerungen hat mich das Verschiedenartigste erfreut: der seine Reiz, wie diese zurück haltende Persönlichkeit über ihre persönliche Entwicklung berichtet: daS klassische Bild einer altpreußischeu hohe» Beamten laufbahu, die innerhalb ihrer geschlossenen Grenzen doch durchaus Etwas vom großen Stile besitzt, nüchtern, unbedingt sachlich, wahrhaft klug und dabei voll wahrhafter Bildung; nebst all den Bildern aus seiner wesensverwandten Um gebung; und drittens, natürlich, die bisher beispiellose Einführung in die Arbeit dieses großen Technikers der Handels politik, in seine wirtschaftlichen und seine politischen Erwägunge» und Beweggründe, und in seine Tate» und Erfolge. Daß wir aus diesen wortkargen Kreisen und von diesem so besonders wortkargen Munde eine Schilderung erhalten, die in ihrer kühlen Klarheit zugleich so persönlich und so stileinheitlich wirkt, scheint mir in der Tat ein Gewinn für Erkenntnis und Genuß, den wir als eine seltene Gunst preisen dürfen." Über das Geschäftliche bemerken wir: Wir vermögen nicht zu ermessen, ob der Sortimentsbuchhandel im allgemeinen, den Wert und die Absatzsähigkeit dieser Veröffentlichung erkennend, ihr dasjenige Maß von Interesse zuwendcn werde, ohne das selbst hervorragende Erscheinungen aus historisch-politischem Gebiet, sofern sie der persönlichen Pikanterie ermangeln, nicht die erhoffte und verdiente Verbreitung finden können. Wir haben eine Austage in ansehnlicher Höhe gedruckt, halten es aber nicht für aus geschlossen, daß wir reine Kommissionsbestelluugen «uszusührc» nicht in der Lage sein werden. Es muß uns also Vorbehalten bleiben, solche einfach unbeachtet zu lassen und » condition nur an Firmen zu liefern, die ihre Absicht, sich des Vertriebs energisch anziinehmcn, durch feste Bestellungen erweisen. Eine vierseitige Ankündigung bringt einen Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis; sie steht unberechnet zur Verfügung. Wir geben in Rechnung aus 12, gegen bar aus 8 Exemplare eines unberechnet (bei gebundenen Exemplaren berechnen wir den Einband des Freiexemplares). Leipzig, Ansang Februar 1905. Duncker 6c Humblot