Montag, den 6. März 1905, Umschlag zu 54. Franz Wunder, Berlin und Leipzig. Vor kurzem erschien: Selma Ansichtbare Bande Aus dem Schwedischen übersetzt von Margarete Langfeldt. Enthaltend sämtliche 14 Novellen der schwedischen Original-Ausgabe. Preis in bester Ausstattung geheftet 3 Mk., elegant gebunden 4 Mk. Ich bitte um Ihr freundliches Interesse für diese Novität, die bis jetzt seitens der Presse überaus günstig beurteilt worden ist. So schreiben die „Münchener Neuesten Nachrichten" unt. 28. Februar d. I.: „Wenn Norwegens hervorragendste Schriftstellerin dargestcllt würde, so sollte es geschehen, wie man eine Märchenerzählerin sich vorstellt. In einer weiten Lalle sitzend, umgeben von Großen und Kleinen. Im Hintergründe aber müßte ein Bogen sich öffnen, durch den der Blick weithin schweifen könnte, auf all die wundersame Pracht ihres geliebten Värmlandes. Da hinaus müßten ihre Augen gerichtet sein, während sie erzählt von den Vornehmen und den Armen, von Vögeln und Blumen, von all den geheimnisvollen Tiefen der Natur, in die zu blicken ihr vergönnt ist . . . Wir sehen es ja in de» vorliegenden Erzählungen: von legende und Märchen zum Alltag, von grauer Vorzeit zur helläugige» Gegenwart, wechselnd in buntem Neigen, aber nie jener Anmittelbarkeit, Naivität und herrlichen Frische entbehrend, die den eigent lichen Reiz Lagerlöf'scher Kunst ausmachen. Es will mir scheinen, als ob die Erzählung des kleinen „Rüster" die beste wäre. Daneben möchte ich noch das liebliche „Dunenkind" nennen doch kaum ist man beim Aufzählen, kommt einem jede einzelne der Erzählungen wieder in den Sinn . . . Freude liegt über ihnen, Freude am lieben und Freude an der Liebe — all das Sonnige und Leuchtende, was Selma Lagerlöf uns, wie wenige sonst, aus ihrer Fülle zu geben vermag." Die „Altonacr Nachrichten" v. 18. Februar d. I. schreiben: „Erzählungen? Einzelne Erzählungen zu einem Buch aufgebaut? Bei solchen Büchern tut man besser, sie nach Gefallen zu durchblättern, statt Seite für Seite zu lesen. Selma Lagerlöf's „Ansichtbare Bande" machen hierin eine rühmliche Ausnahme. Im selben Atemzuge möchte ich Margarete Langfeldt, die das Buch übersetzte, Anerkennung zusprechen. Sie hat es bis ins kleinste hinein verstanden, die ganze Eigenart des übersetzten Werkes getreulich wiederzugeben. Diese Eigenart, die oft wie Drolerie wirkt, die einen anmutet und festhält; diese buntschillernde Phantasie, die ein reiches Innenleben verrät und die Worte zu harmonischem Klange aneinanderreiht . . ." Rabatt in Rechnung 28«/» Einbände mit 28 gegen bar 50/„ und 7/6. Berlin, l. März >908. Franz Wunder