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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-03-13
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1905
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- Deutsch
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^Ik 60, IS März 1905 Nichtamtlicher Teil- 2465 Bcrla« »er Lustiqcn Blätter (De. l-yslcr »- tko.>, G. m. d. H. in Berlin. 2481 60 „Bita" Deutsches Vcrlagsltans G. m, t>. H. in Berlin. 2183/84 V. IVg-rtondorA, Neins VerteiäiAUnxssobrlki. 1 .//. Oliorv, Oie OrÄcker von 8t. Osrnänrä. 4. Lnü. W. ««»ach ch^««^in Berlin. ^ ^ ^ 2488 'Adolf Weigel in Leipzig. 2483 Schiller, Die Räuber. (Faksimile-Neudruck der ersten Ausl.) Wiener Bcrlag in Wie». 2486 Verbotene Druckschrift. Am 18. v. Mts. hat die II. Strafkammer des hiesigen Landgerichts für Recht erkannt, daß alle Exemplare des Buches mit dem Titel »IVisiiU Ural UntLonIre«. Orroleiaä r kranou-iciego k/äinunän Lieäsrs. Uslrlckem IIsikAarni Ltsksna üouiei, sowie die zur Herstellung dieses Buchs und des auf dem Um schlag des Buchs befindlichen Bildes gehörigen Platten un brauchbar zu machen sind. Posen, 4. März 1905. (gez) Der Erste Staatsanwalt. Nichtamtlicher Teil. Karl Mauser. Von Wilhelm Hrnckrl. Am 5. Januar dieses Jahres starb auf seinem Besitz tum in Farmington, Uonnsotiout, II. 8t.L., im zweiundacht zigsten Lebensjahre ein alter ehemaliger Buchhändler, Karl Klauser. Obwohl er unserm Berufe seit vielen Jahren nicht mehr angehörte, verdient er doch hier erwähnt zu werden, und da ich seit 1840 mit ihm befreundet war und von seinen nähern Freunden außer mir wohl kaum noch jemand lebt, so möge es mir vergönnt sein, ihni einige Worte der Erinnerung zu widmen. Er war 1823 in St. Petersburg geboren; sein Vater kam aus dem Toggenburg im Kanton St. Gallen als Fabrikant nach Rußland. Im Jahre 1835 schickte er seinen Sohn Karl nach Uverdun in das Pestalozzi-Institut und dann nach Genf in die Toblersche Lehranstalt Nach St. Petersburg zurllckgekehrt, trat Karl Klausel 1838 als Lehrling in die H. Schmitzdorff'sche Buchhandlung, und dort lernte ich ihn kennen, als ich 1840 sein Kollege wurde. Im Jahre 1842 beendete er seine Lehrzeit und kam als Gehilfe nach Hamburg in die Berendsohnsche Buchhand lung, bald nachdem diese Siadt von dem großen Brand heim gesucht worden war. Von 1844 bis 1845 war er bei I. C. B. Mohr in Heidelberg beschäftigt und besuchte gleichzeitig die Vorlesungen in der Universität. Dort machte er auch die Bekanntschaft von G. Gervinus, der damals an seiner Shakespeare-Biographie arbeitete. 1846 kam Klausel nach Frankfurt a. M. und trat als Gehilfe in die Kellersche Buchhandlung. Hier wurde er der Mittelpunkt eines Freundes kreises, der außer den Berufsgeschästen auch Wissenschaft und Kunst pflegte, daneben auch die edleren Freuden der Geselligkeit nicht verschmähte. Die Freunde hatten sich Namen aus Shakespeares Sommernachtstraum beigslegt, und Peter Squenz (-Klausel) war unter ihnen der an gesehenste. Aus jener Zeit stammt auch ein vorzügliches lithographisches Bildnis von Peter Squenz, das mit köst lichen humoristischen Randzeichnungen von »Schnack, dem Schreiner- gezeichnet, von »Schnauz, dem Kesselflicker- ver legt und bei E. G. May gedruckt war. 1847 kam Karl Klauser nach Karlsruhe in die Braunsche Hofbuchhandlung. Als dann aber 1848 die unruhigen Zeiten begannen, glaubte der junge Buchhändler, daß er in seinem Berufe nicht mehr viel günstiges zu erwarten habe, und da er schon seit frühester Jugend musikalisch begabt und ein vortrefflicher Klavierspieler war, so beschloß er, sich gänzlich der Musik zu widmen und sich in Frankfurt a. M. theoretisch und praktisch darin zu ver vollkommnen. Im Jahre 1849 besuchte er mich in St. Gallen, wo ich unter Iwan von Tschudi in der C. P. Scheitlinschen Buchhandlung beschäftigt war. Dann reiste er nach Gottlieben im Thurgau, heiratete dort seine Cousine und zog mit ihr 1850 nach Amerika. In New Jork machte er fünf Jahre lang harte Zeiten durch, bis es ihm 1855 endlich gelang, als Lehrer der Musik an der Erziehungsanstalt von Miß Sarah Porter in Farmington eine seinem Talent und seinen Ansprüchen ent sprechende Stellung zu finden. Hier hatte er die schwierige Aufgabe, ein noch fast gänzlich unbebautes Feld zu pflegen, das Publikum für seine Kunst zu erziehen, zu bilden und schließlich auch dafür zu begeistern. Seine anstrengende Tätigkeit war nicht fruchtlos; es gelang ihm — allerdings im Laufe von Jahrzehnten — weit mehr als tausend Schülerinnen auszubilden und durch deren Vermittlung den Sinn für gute Musik über die ganze Union zu ver breiten. Klauser war aber nicht nur ein guter Musiker, sondern auch ein tüchtiger Pädagoge, dem es hauptsächlich darauf ankam, den Geschmack an den Kompositionen der deut schen Meister zu wecken. Er war der erste, der den Ver such machte, die Werke der Klassiker der Musik zu kom mentieren, und, um das Verständnis für den Geist in der Musik zu fördern, sie mit instruktiven Bemerkungen auszu statten. Alles, was den Unterricht im Pianofortespiel wahr haft fruchtbar zu machen geeignet war, wurde von ihm getan; er war stets bestrcbi, eins gute musikalische Grund lage zu legen, nicht aber Virtuosen zu bilden. Die Verlagskataloge von Julius Schuberth L Co. und Breitkopf L Härtel enthalten die Titel einer großen Anzahl von seinen Arrangements der Kompositionen von Beethoven, Mozart, Weber, Field, Chopin, Mendelssohn, Schumann, Moscheles, Ascher, Herz, Henselt, Liszt und andern. Schon bis zum Jahre 1875 hatte er gegen tausend Kompositionen kritisch revidiert und manche Druckfehler, die sich in den alten Ausgaben vorfanden, ausgemerzt. Bei einer täglichen zehnstündigen Unterrichtszeit ermöglichte er es, auch auf diesem Felde eine großartige Tätigkeit zu entwickeln. Viele Koryphäen der deutschen Musik, unter andern auch Franz Liszt, bezeigten ihm dafür ihre Erkenntlichkeit. Er veran staltete jährlich drei bis vier große Konzerte, an denen her vorragende Künstler (Th. Thomas, Mosenthal, Matzka, Bergner, A. Rubinstein, vr. Damrosch, v. Blllow und noch manche andre) teilnahmen. Seine Programme könnten den Stolz eines jeden Konzertsaals bilden und den an spruchvollsten Zuhörer befriedigen. Sein Beispiel blieb aber auch nicht ohne Nachfolge; sein Geist herrscht jetzt überall in der Union, namenlich aber in New Uork. Ehre dem Manne, der, als einer der ersten, ein großes, für die Musik begeistertes Publikum in Amerika erzogen hat! Daß seine Tätigkeit in weiten Kreisen Anerkennung gefunden 326
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