Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.03.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-03-16
- Erscheinungsdatum
- 16.03.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19050316
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190503161
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19050316
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1905
- Monat1905-03
- Tag1905-03-16
- Monat1905-03
- Jahr1905
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nichtamtlicher Teil. 2597 63, 16. März 1905. nach zurückzahlen. Bisher war Körner am Gewinn und Verlust des Göschenschen Geschäfts beteiligt gewesen. Nach längerm Schweigen scheint Göschen seine Einwilligung zu der Veränderung gegeben zu haben, denn unterm 19. August 1787 kannte Körner an Schiller schreiben: -Von Göschen habe ich Antwort; er ist vollkommen mit mir zufrieden. Die Societät ist ihm selbst drückend gewesen, nur hat er sich nicht getraut, mir die Aufhebung vorzuschlagen. Er hat meine Vorschläge angenommen, und die Sache ist auf dem besten möglichen Fuße. Es freut mich, daß ich seinen Wunsch erfüllt habe, indem ich für mich sorgte.« Dadurch, daß Körner aus dem Geschäftsoerhältnis zu Göschen austrat, hörten seine geschäftlichen Beziehungen zu Schiller auf, an deren guter Gestaltung er so hervorragenden Anteil gehabt hatte. Schon im Jahre vorher war der Carlos beendigt, und Schiller schrieb am 5. November 1786 an Göschen, als er ihm den letzten Bogen des vierten Hefts der Thalia sandte: »Anzuzeigen wäre der Carlos auf die Ostermesse, welches aber meiner Meinung nach in Zeitungen besser geschehen kann. »Ihre Hierherkunst wäre mir auch von der Seite nöthig, weil wir nunmehr unfern Contract wegen des Carlos abzuschließen haben« — den Carlos kann ich im Dezember zur Hälfte und im Januar ganz zum Druck abschicken.» Gleichzeitig teilt er Göschen mit, daß er auf Ostern ein neues Stück vollenden würde, und fragt an, ob er es in Verlag nehmen wolle. Es war der »Menschenfeind», »von dem noch keine Zeile im Publikum ist«, wie Schiller schreibt. »Ich weiß nicht — fährt er fort —, ob Sie neben Ihren vielen Verlagsartikeln auf diese Messe Lust und Interesse haben, auch dieses Stück zu verlegen. Daher erwarte ich Ihre Meinung etwa bald. Sie haben das erste Wort dabei zu sprechen, und ohne Ihre Erklärung mache ich keine Anstalten. Es beträgt 12 Bogen und ist in Prosa. Im Januar kann ich die Hälfte und den Rest zu Anfang des März senden.» Er fragt dann weiter an, ob Göschen noch Lust habe, Kupfer zum Carlos stechen zu lassen, und erbietet sich, sich eventuell mit Dresdner Künstlern in Verbindung zu setzen. Ende des Monats schreibt er dann Göschen nochmals wegen der -Thalia», von der eine Bandausgabe gemacht werden sollte. Hierauf bezieht sich Schiller, wenn er schreibt: »Ein Generaltitel für die Thalia ist schwer zu machen. Meine unmaßgebliche Meinung wäre, man hieße sie überhaupt den ersten Band meiner vermischten Schrif ten, so könnte alles, was Sie hernach von mir verlegen, die folgenden Bände ausmachen. Der Geisterseher z. B. und Julius' Briefe werden noch fortgesetzt, diese würden also unter dem Titel vermischter Schriften v. S. die Con- tinuation der Thalia seyn. Wollen Sie aber lieber, so nennen wir sie: Poetische und Philosophische Werke.» — »Um die Thalia seien Sie nicht besorgt. Sollte ihr der Titel eines Journals wirklich schaden, so hoffe ich im Stande zu seyn, wenigstens Sie bei dem Verlag nichts einbüßen zu lassen. Es wäre mir schon sehr unangenehm, wenn mein Verleger bei mir nichts gewänne, wie viel weniger mein Freund. Geht also innerhalb eines Jahres nicht so viel ab, daß Sie befriedigt sind, so empfangen Sie von mir den zweiten Band ohne Honorarium, oder, wenn Sie lieber wollen, sollen Sie meine Räuber, Fiesko und Kabale und Liebe umsonst neu und verbessert drucken.« Es zeugt von dem schönen Verhältnis zwischen beiden, Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 72. Jahrgang. daß Schiller nicht will, daß sein Verleger Schaden leiden soll. Zu einer Neuausgabe der Trauerspiele im Göschenschen Verlag ist es nicht gekommen, obgleich der Dichter, wie wir sehen werden, noch manchmal darauf zurückkommt. Am 5. Dezember schreibt dann Schiller nochmals ein dringlicher an Göschen, um das Geschäftliche bezüglich seines Carlos ins reine zu bringen: »Endlich müssen wir uns doch über den Carlos bestimmen. Ich eile mit starken Schritten zum Ende und hoffe, ihn längstens in der Mitte des Januars zu beschließen. Ohngeachtet der großen Verwüstungen, welche meine Feile bereits in den ersten Akten schon angerichtet hat und noch anrichtet, wodurch gegen 2 biß 3 Bogen im ganzen weniger werden, wird er dennoch zu 22 biß 23 Bogen anwachsen, weil es ein ganzes Tableau seyn soll. Auch kommen vornan noch neue Züge und einige Scenen, welche die Vollkommenheit des Stücks notwendig macht, dazu. -Ich hätte gewünscht, im Ganzen mit Ihnen darüber zu kontrahieren, und werde Ihnen auch jetzt die Wahl lassen. Unter 22 Bogen wird es nicht, vorausgesetzt, daß die Form und Schrift des Nathan dazu genommen wird. Für den einzelnen Bogen verlange ich 12 Thlr., und wenn Sie das Ganze anschlagen wollen, so gebe ich es Ihnen um den Preiß von 5» Louisd'ors. »Hier wäre meine unmaßgebliche Meinung, das Re sultat dessen, was durch Berechnung meiner angewandten Zeit und Mühe und durch Konferenz mit meinen Freunden entstanden ist. »Dazu bedinge ich mir ein Duzzend Exemplare, unter denen 4 auf Schreibpapier und 2 aus holländischem abgedruckt werden. -Wenn Sie einen schönen Kopf dazu wollen stechen lassen, so kann ich Ihnen vielleicht eine gute Zeichnung liefern, die uns nichts kostet und vielleicht so gut und besser ausfällt, als die theuerste von Seydelmann. Dann wünschte ich aber, daß Sie soviel daran wendeten, um den Kopf durch Sinzenich in Mannheim stechen zu lassen, der im Weichen und Niedlichen gegenwärtig der Beste ist, vorzüglich bei einzelnen Köpfen. - Schiller teilt dann ferner mit, daß er für Schröder in Hamburg, den bedeutenden Schauspieldirektor und Schau spieler eine besondre Prosabearbeitung des Carlos an gefertigt habe, die natürlich nur Manuskript bleibe. Er hofft, daß diese Bearbeitung auf allen Bühnen Eingang finden und dadurch der Absatz der Buchausgabe sehr ge fördert würde. Es sind demnach drei Bearbeitungen des Carlos angefertigt: der Abdruck in der Thalia, die teilweise sehr veränderte Buchausgabe und die für Schröder und die Bühne angefertigte Prosabearbeitung. Energisch verwahrte sich Schiller gegen den Plan Göschens, eine Subskription auf die Buchausgabe des Carlos zu eröffnen: »Für Subscription bin ich nicht eingenommen, weil dieser Weg bei einem einzelnen Theaterstück noch nie eingeschlagen worden und überhaupt viel zu pätensioniert ist. Aber schneller Umlauf, sobald er erschienen ist — das ist die Hauptsache, und dazu kann ich Ihnen als dann einige fruchtbare Ideen mittheilen.« Auch in einem Schreiben an Körner, der damals in Leipzig weilte, kommt Schiller nochmals auf den Plan einer Subskription zurück, den Göschen im Hinblick auf den Nachdruck für rätlich gehalten hat, und bittet ihn, sein möglichstes zu tun, um Göschen von dem Plan ab zubringen. »Suche es Göschen doch auszureden, daß er eine Subscription zum Carlos veranstalten will. Es ist so 343
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder