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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.10.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-10-02
- Erscheinungsdatum
- 02.10.1905
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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8710 Nichtamtlicher Teil, ^ 229, 2. Oktober 1905. in einer Leipziger Buchhandlung am 19. September ein halb tägiger Ausstand der Markthelfer eingetreten mar, der erste buch händlerische Ausstand überhaupt, wünschen die Prinzipale von ihren Angestellten durch die Arbeiter-Ausschüsse zu erfahren, ob etwa allgemeine Änderungen in den Arbeitsvcrhältnissen ge wünscht werden und welche. Sollten die Markthelfer einen gemeinsamen Lohntarif für alle Buchhandlungen Leipzigs wünschen, so sind die Prinzipale bereit, einen solchen mit den Markthelfern zu vereinbaren, wie sie denn überhaupt gewillt sind, das bis zu dem Streik vom 19. September ungetrübte Verhältnis zu ihren Angestellten nach Möglichkeit zu erhalten. Briefporto in Italien. — Am 1. September ist in Italien ein neues Postgesetz in Kraft getreten. Das Porto für Briefe im Inland ist von 20 auf 15 Centesimi herabgesetzt. Da noch ein großer Vorrat von 20 Centesimi-Marken vorhanden ist, so werden diese zunächst weiter benutzt, aber vor dem Verkauf auf 15 Cen tesimi abgestempelt. Für Briefmarkensammler dürften diese Marken den Reiz der Neuheit haben. Die 15 Centesimi-Marke soll erst nächstes Jahr ausgegeben werden. Eine Postkarte kostet in Italien 10 Centesimi; dieser Preis bleibt bestehen. Nur zu gunsten der Ansichtspostkarten, sofern sie höchstens 5 Worte Text enthalten, sind Ausnahmen zugelassen. Diese Postkarten kosten nur 5 Centesimi Porto. Wenn aber auf der Ansichts- (Berliner Börsen-Courier.) Ein neues Werk Fritz von Uhdes. — Wie die »Münchner Neuesten Nachrichten» melden, arbeitet der bekannte Künstler Fritz von Uhde zurzeit an einem Monumentalgcmälde: »Christus, der Herr des Lichts». Das Werk ist für Zwickau in Sachsen, die Heimat des Künstlers, bestimmt und mird die dortige neu erbaute Lutherkirche schmücken. Vom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.) — »Ln eostumo äs xarackib« ist der Titel einer Kunstmappe, die auf dem Titel bilds den nackten Oberkörper einer Frau zeigt und deren Inhalt die Abbildungen von nackten Frauen in verschiedenen Stellungen bilden. Ein Buchhändler in Düsseldorf hatte diese Mappe in sein Schaufenster gelegt, aber das Titelbild bis zum Hals ver deckt. Seine Angestellten hatte er angewiesen, die Mappe nur an Erwachsene zu verkaufen. Er wurde angeklagt, eine unzüchtige Schrift feilgehalten zu haben; aber das Landgericht Düsseldorf hat ihn am 21. Februar freigesprochen. Er hatte behauptet, daß die Mappe Künstlern als billiger Ersatz für Modelle diene. Das Gericht hat zwar fest gestellt, daß die Bilder nicht sehr sorgfältig ausgeführt seien, aber ein Sachverständiger hat sich dahin ausgesprochen, daß die Bilder für Künstler vollkommen genügten. »Die vom Angeklagten be hauptete Tendenz zu bezweifeln,» — so heißt es im Urteil —»liegt kein Grund vor. Der Angeklagte hat die Mappe nicht für un züchtig gehalten.« Der Reichsanwalt bezcichnete sie als begründet. Der Be griff des Unzüchtigen scheine verkannt. Eine Abbildung sei nicht nur dann unzüchtig, wenn sie nichts weiter als geschlechtlichen Reiz beabsichtige. Mit der Verfolgung künstlerischer Tendenz könne auch eine unzüchtige Absicht verbunden sein. Die Mappe sei an jeden beliebigen Erwachsenen verkauft worden. Die sub jektiven Feststellungen genügten nicht, und die §Z 41 und 42 St.-G.-B. seien gar nicht berücksichtigt. Obgleich der Verteidiger nachzuweisen suchte, daß der Cha rakter des Unzüchtigen vom Landgericht nicht verkannt sei, hob das Reichsgericht das Urteil auf und verwies die Sache an das Landgericht zurück. Lentze. Zeitungsbestellung durchdiePost. — Über das Zeitungs wesen der Erde liefern die Berichte der Postverwaltungen lehr reiche, wenn auch lückenhafte Angaben, da nur ein Teil der Post oerwaltungen den Bezug von Zeitungen vermittelt. Die andern befördern die Zeitungsnummern nur als Drucksache, zum Teil zu ermäßigtem Satz. Von denjenigen Ländern, deren Postverwaltungen Zeitungen im Abonnement liefern, hat Deutschland den weitaus größten Umsatz. Die deutschen Postverwaltungen, also einschließlich Bayern und Württem berg, vermitteln jährlich den Bezug von 1438*/, Millionen Zeitungsnummern. Diese verteilen sich auf 7J Millionen Exemplare. An zweiter Stelle kommt Rußland mit 321 Millionen Nummern oder 3*/, Millionen Exemplaren. Die schwedische Post liefert, an dritter Stelle, 148*/, Millionen Nummern oder 1,1 Million Exemplare. Es folgt die Schweiz mit 132*/, Millionen Nummern. Wenn die schweizerische Post verwaltung dafür nur 100 398 Exemplare angibt, so rechnet sie offenbar anders und unterscheidet wohl nicht die einzelnen Be stellungen auf kürzere Zeiträume als das ganze Jahr. Auf die Schweiz folgt Österreich mit 128*/, Millionen Nummern, ein schließlich der im internationalen Verkehr bezogenen Zeitungen. Es folgt Dänemark mit 93*/z Millionen Nummern und 3*/, Mil lionen Exemplaren, weiter Belgien mit fast 61 Millionen, Nor wegen mit fast 56 Millionen, Luxemburg mit fast 3 Millionen. Zeitungsabonnement haben ferner noch folgende Länder, die aber wenig Gebrauch davon zu machen scheinen: Serbien bezieht nur 6595 Nummern, Ägypten 9550, Bosnien und Herzegowina Post. — Ansichtspostkarten mit brieflichen Mitteilungen auf der Vorderseite sind von jetzt ab auch im Verkehr mit den Niederlanden zugelassen. (Dtschr. Reichsanzeiger.) In Österreich verboten. — Das k. k. Landes- als Preß- gericht in Klagenfurt hat mit dem Erkenntnis vom 22. Sep tember 1905, Pr. VII 9/5, die Weiterverbreitung der nicht perio dischen Druckschrift, und zwar der von Stengel L Co. in Dresden und Berlin unter Nr. 5584, 1900 herausgegebenen Ansichtskarte, darstellend den Raiblersee und das an demselben gelegene Sperrfort samt seiner Umgebung, nach Art. IX des Gesetzes vom 17. Dezember 1862, R.-G.-Bl. Nr. 8 ex 1863, verboten. (Amtsblatt zur Wiener Ztg.) * Reformationsfest. — Auf das Reformationsfest, Dienstag den 31. Oktober, das in Sachsen als hoher kirch licher Festtag gefeiert wird und das Ruhen geschäftlicher Arbeit fordert, sei — um Störungen des Geschäftsgangs zu vermeiden — für den Verkehr mit Leipzig schon heute aufmerksam gemacht. Personalnachrichten. Universität Innsbruck. — Der Kaiser von Österreich hat den Zweiten Sekretär des Kaiserlich deutschen Archäologischen In stituts in Athen Herrn vr. Hans Schräder zum ordentlichen Professor der klassischen Archäologie an der Universität Inns bruck ernannt. Kaiserliches Archäologisches Institut in Berlin. — Der Deutsche Kaiser hat dem Generalsekretär bei der Zentral- dircktion des Archäologischen Instituts in Berlin, Herrn Professor vr. Conze, die nachgesuchte Versetzung in den Ruhe stand vom 1. Oktober 1905 ab unter Verleihung des Sterns zum Königlichen Kronenorden zweiter Klasse bewilligt und an seiner Stelle vom gleichen Zeitpunkt ab den ordentlichen Professor an der Universität Freiburg vr. Puchstein zum Generalsekretär bei der Zentraldirektion des Archäologischen Instituts ernannt. Karl von Orff. — General vr. Karl von Orff, der weithin bekannte frühere Direktor des Topographischen Bureaus und Mitglied der k. Akademie der Wissenschaften in München, ist im Alter von siebenundsiebzig Jahren am 27. September in München gestorben. Von seinen literarischen Arbeiten seien ge nannt: »Bestimmungen der geographischen Breite der k. Stern warte bei München, 1877», »Astronomisch-geodätische Ortsbestim mungen in Bayern, 1880-, »Die bayerische Landesvermessung in ihrer wissenschaftlichen Grundlage, 1873«, »Mitteilungen über die Aufgabe und die Tätigkeit des Topographischen Bureaus in München, 1883* (zum vierten Deutschen Geographentag). (Beilage zur Allgemeinen Zeitg.)
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