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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.10.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-10-13
- Erscheinungsdatum
- 13.10.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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^ 239. 13. Oktober 1905. vkchramMHer Teil. 9191 Patronat auch auf die Buchbinder über. Dem Apostel Bar tholomäus wurde in Indien die Haut bei lebendigem Leibe abgezogen. Nun unterstellten sich ihm nicht nur die Metzger. Fellhändler. Gerber, sondern auch die Schuhmacher. Handschuh macher. Schneider und die Lederarbeiter; diesen schlossen sich die Buchbinder an. Christophorus aus unbekannten, Ludwig IX. aus schon genannten Gründen schließen den Kreis der Buch binderheiligen. Wir wenden uns noch kurz zur Papierindustrie. Johannes Evangelista als Patron der Papierfabrikanten ist schon er wähnt; er schützt auch die Pergamentfabrikanten, ebenso der Erzengel Michael und der hl. Marlin. Weil der einem Bettler die Hälfte seines Mantels gab,' haben ihn die Tuchhändler und etwa zwanzig andere Gewerbe gewählt, darunter auch die Gerber und mit ihnen die Pergamentgerber. Die Kupfer stecher haben den hl. Hillonius zum Patron, den der berühmte hl. Goldschmied Eligius in der Goldarbeiterkunst unterrichtete. Der Notenlinierer nimmt sich wieder der Evangelist Johannes an. Die Spielkartenfabrikanten berufen sich auf die hl drei Könige, die mit den Königen im Kartenspiel in Beziehung gebracht wurden. Es ist viel Liebe und kindliche Frömmigkeit in diesen Anrufungen. Alles wird unter himmlischen Schutz gestellt, nichts Kleines wird gering geachtet. Im Kontor haben die Schreiber ihre fünf Heiligen: Cassius, Johannes Ev., Lucia, Marcus, Nicolaus. Die Gründe alle zu nennen, würde zu weit führen. Im Packraum finden wir St. Nico laus, Ludwig IX. und Fiacvius als Patrone der Packer, und Johannes Evangelista sorgt auch für die Pappmacher. Die Ausgänger endlich, speziell die Zeitungsausträger, erfreuen sich des Schutzes des Erzengels Gabriel, als Engels der frohen Botschaft. Es ist ein kleiner Bezirk von dem ungeheuren Gebiet der Heiligenpatronate, den wir uns näher angeseheu haben. Auf Schritt und Tritt begegnen wir noch heute in Geschichte und Kunst, Sitte und Brauch den Rudimenten dieser oft so gemüt- und poesievollen Äußerungen der Volksseele. Es ist an der Zeit, daß ihnen etwas mehr Beachtung geschenkt wird, als bisher. Man wird durch die interessantesten und frappiercndsten Aufschlüsse belohnt werden. Kleine Mitteilungen. 1. Oktober d. I. in Kraft getreten. (Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten »Nachrichten für Handel und Industrie«.) marken zu 2 Heller (vgl. Nr. 85 d. Bl.). — Der Österreichisch- ungarischen Buchhändler-Corrcspondenz wird geschrieben: Bekannt lich übernimmt die österreichische Postverwaltung seit dem Jahre 1902 den direkten Aufdruck von Postwertzeichen zu 3, 5, 6, 10, 20 und 25 Heller auf Briefkuverte, Drucksortenschleifen und Korrespon denzkarten. Bei den besondern Vorteilen, die der direkte Aufdruck dem Publikum bietet, wird von dieser Einrichtung ziemlich lebhaft Gebrauch gemacht. Es werden durchschnittlich für 800 Parteien nahezu 800 000 Aufdrucke im Werte von rund 60 000 Kronen monat versendenden Interessenten weniger bekannt zu sein, daß seit April dieses Jahres beim Zentralstempelamte in Wien auch Zeitungsmarken zu 2 Heller direkt auf die von den Parteien beigebrachten Kuverte, Schleifen und Adreßzettel aufgedruckt werden. Für den Aufdruck wird keine Gebühr eingehoben und verdorbenes Material kostenlos und ohne Einhebung einer Gebühr umgetauscht. Da es sich bei Versendung von Preis kuranten und andern geschäftlichen Anzeigen, die den ZeitungS- tarif genießen, in der Regel um Masssnaufgaben handelt, so er leichtert der direkte Aufdruck von Zeitungsmarken den Absendern die Manipulation sehr wesentlich, da die zeitraubende Arbeit des Aufklebens der Zeitungsmarken vollständig wegfällt, die bei den meist tausende Stücke umfassenden Versendungen einen großen Teil des Personals vieler Geschäfte tagelang in Anspruch nimmt. Die für die Geschäftswelt so vorteilhafte Einrichtung, deren Aus führung der Postverwaltung nicht unerhebliche Kosten für Spezial maschinen rc. verursacht hat, wird aber infolge mangelnder Kenntnis des Publikums noch nicht entsprechend ausgenutzt; im Durchschnitt sind bisher monatlich nur rund 300 000 Zeitungs- markenaufdrucke zu leisten gewesen, während die maschinellen Ein richtungen des Zentralstempelamts, dem schätzungsweise vor handenen Bedarf entsprechend, auf eine monatliche Leistung von etwa 2 Millionen Drucke berechnet sind. Staatliche Aufwendungen für Hochschulen in Österreich. — In einer der letzten Sitzungen des österreichischen Abgeordnetenhauses gelangte die Vorlage betreffend die Ver wendung des in Aussicht genommenen 25 Millionen-Hochschul- kredits zur Verteilung. Von diesem zur Ausgestaltung der be stehenden Hochschulen bestimmten Kredit entfällt ein Betrag von 1 700 000 Kronen auf die Wiener Universität, und zwar für ein Institut für Histologie, Embryologie und Neurologie eine Summe von 700000 Kronen und für ein physikalisches Institut ein Betrag von einer Million Kronen. Zur Aus gestaltung der Wiener Technik dient ein Kredit von 2300000 Kronen, und zwar sind 1200000 Kronen für ein chemisches Institut und 1100000 Kronen für die Ausgestaltung des Hauptgebäudes (einschließlich der Laboratorien) bestimmt. Prag ist in dem Kredit mit einem Betrag von 8500000 Kronen bedacht. Davon entfällt auf die deutsche Universität ein Be trag von 2400000 Kronen, auf die tschechische Universität ein Betrag von 3 100 000 Kronen, auf die deutsche Technik ein Betrag von zwei Millionen, auf die tschechische eine Million Kronen. Brünn partizipiert an dem Kredit mit einem Betrage von drei Millionen, und zwar die deutsche Technik daselbst mit einer Million, die tschechische mit zwei Millionen Kronen. Graz, Universität und Technik, ist mit 1 400 000 Kronen, Innsbruck mit 1 800 000 Kronen bedacht. Lemberg und Krakau beanspruchen einen Kredit von fünf Millionen Kronen, Czernowitz 1200 000 Kronen. Für das archäologische Institut in Athen ist ein Betrag von 100 000 Kronen bestimmt. (Beilage z. Allg. Ztg.) * Steglitzer Schule für Buchgewerbe und angewandte Kunst. — Die »Steglitzer Werkstatt« eröffnet das Winter- rend die Druckerei selbst infolge notwendiger Vergrößerung schon am 1. Oktober nach den neuen Räumen, Birkbuschstraße 9, übersiedelt. Aus dem Lehrplan seien folgende Kurse genannt: Zeichnen nach Natur (Pflanzen und Tiere), Entwerfen von Gebrauchsgegenständen lJosef Engelhart). Die Schüler werden auf den organischen Bau der Pflanzen und Tiere aufmerksam ge macht und lernen die Formen der Natur vereinfachen. Buchschmuck, Einbände, Plakate, Lithographie (Josef Engel hart und Cäsar Klein). Hier werden die aus dem Pflanzenzeichnen und sonstigen Naturstudien gewonnenen Ergebnisse für die gra phische Technik umgewertet. Bei allen wichtigen Druckvorgängen werden die Schüler praktisch Theorie und Praxis Hand in Hand gehen. Die Lehrtätigkeit richtet sich auf das Ausgestalten des Buchs zu einem künstlerischen Ganzen. Die Schüler und Schülerinnen können an der Hand des Materials lernen, den Buchschmuck der Dcucktechnik angemessen zu gestalten und dem Satzbild stilgerecht anzugliedern. Der Bearbeitung sti listischer Aufgaben soll ein gründlicher Unterricht im Zeichnen von Pflanzen und Tieren nach der Natur vorangehen. Für dekoratives Malen, für Holzschnitt, Lithographie und Aktzeichnen sind be sondere Kurse vorgesehen. Näheres erfahren Interessenten durch die »Steglitzer Werkstatt für Druck und Verlag, Schule für Buch gewerbe und angewandte Kunst-, Steglitz-Berlin, Birkbusch straße Nr. 9. 1216'
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