9200 Fertige Bücher. ^Ik 239. 13. Oktober 1908. Zos. Mel'Zche vucbbancllung. Kempten uns München. T In unserem Berlage erschien soeben: vernarS Äieman ZovammMgensen Das Hilgerbuch Aus dem franziskanischen Italien. Autorisierte Übersetzung aus dem Dänischen von Henriette Gräfin Holstein-Ledreborg. 8". 352 Seiten. Preis: broschiert ^ 3.— ord., L cond. und fest ^ 2.25. bar 2. netto, elegant gebunden 4.— ord.. L cond. und fest ^ 3.—, bar 2.75 netto. Freiexemplare 11/10 re. Kempten und München, Oktober 1905. Jos. Mei'scke Suchkanaiung. .kr rog mit seiner Muse' Buchschmuck von franr Uecker. 80. 178 Seilen. Preis: broschiert ^ 2.50 ord-, ä. cond. und fest ^ 1.90, bar ^ 1.75 netto; elegant gebunden ^ 3.50 ord., ä. cond. und fest ^ 2.65, bar ^ 2.50 netto. Frei-Exemplare 13/12. Dies kleine feine Merkchen hat seine Geschichte hinter sich, ehe es in dieser Form in die Welt tritt 1903/04 in Hochland erschienen, hat es sofort einen lebhaften Meinungsstreit entfacht. Während die bei weitem größte Zahl der Leser es aufs höchste schätzen, wollten andre es anfangs nicht gelten lassen. Aber es hat sich durchgesetzt und behauptet. Wie wäre es auch anders möglich bei einem Cyklus von Erzählungen und Reisebildern, der solche Perlen feinster seelischer Analyse enthält wie die beiden Novellen .Beim Doktor am Skutarisee' und .Der Musiker'! Und doch will es mit Recht als Ganzes genossen und beurteilt sein. Die stilistische Kunst darin, den einfachsten Empfindungen den einfachsten natürlichsten Ausdruck zu geben, ist keiner seiner geringsten Vorzüge. Die reizende Schlichtheit und fast kind liche Einfalt mancher Bilder, die warme Treuherzigkeit der Gefühle und die makellose Reinheit der Gesinnungen erschien manchem Kritiker so ungewohnt, daß er nicht daran glauben mochte. Was angesichts von Bruchstücken vielleicht möglich „Auf Franziskus' Spuren in Italien" könnte man das Buch auch heißen, denn es enthält den geistigen Niederschlag einer Pilgerfahrt, die der berühmte dänische Poet im Banne seiner Bewunderung des großen Heiligen von Assisi gemacht hat durch „alle die alten Städte, deren Namen mir lieb und bekannt geworden aus den Büchern über das Leben des heiligen Franziskus, die ich in den letzten Jahren studiert hatte. . . . Ich sehnte mich danach, alle diese Stellen zu sehen, welche die Geschichte und die Legende geheiligt hat. Ich hatte das Verlangen, dem großen Heiligen von Assisi auf seinen apostolischen Wanderungen über die Berge und durch die Städte zu folgen . . .." Foligno, Cortona, Spoleto, Gubbio, Rieti, Cannara, Bavagna, Fallerone, Borgo San Sepolcro, Mafia, Forano, Fermo und Molliano sind meist Plätze, die der flüchtige Jtalienreisende nie betritt, ja kaum dem Namen nach kennt, die aber dem Auge des Franziskusforschers und -Dichters köstliche Schätze erschlossen. Sein Buch ist Bericht und Dichtung zugleich, Dichtung nicht im Sinne des Erdichteten, sondern des Verdichtens von Stimmungen und Erlebnissen, die in solcher Wiedergabe auf den Leser aus der ganzen konkret-sinnlichen Fülle des persönlichen Nacherlebens einwirken. Das Buch gehört zu den schönsten Erzeugnissen der so reichen franziskanischen Literatur der Gegenwart, deren Interesse für den seraphischen Heiligen groß genug ist, um diesem Buche des dänischen Konvertiten, auch ohne die großen literarischen Vorzüge des selben, die weiteste Beachtung zu sichern. Wir bitten, gefälligst zu verlangen.