Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-10-26
- Erscheinungsdatum
- 26.10.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19051026
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190510262
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19051026
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1905
- Monat1905-10
- Tag1905-10-26
- Monat1905-10
- Jahr1905
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
nach Leipzig und war zunächst bei Breitkopf L Härtel unter der Leitung des tüchtigen Faktors Otto weiter im Buchdruckerberufe tätig. Hier gewann er die Freundschaft Johann Jakob Webers und trat 1837 in dessen 1834 eröffnete Verlagsbuchhandlung I. I. Weber als Teilhaber ein. Beide Gesellschafter entwickelten eine ungemein lebhafte Verlagstätigkeit. Es sind zahlreiche be deutende Werke, die sie entstehen ließen, Werke von Ruf und literarischer Bedeutung, umfang- und inhaltreich und von den die Zeitrichtung klug erfassenden Verlegern zum Teil mit zahlreichen Bildern geschmückt, die bei den meisten den geschäftlichen Erfolg sicher stellten. 1843 erstand als Krönung aller dieser Unternehmungen die »Illustrierte Zeitung-, deren schwierige Anfänge Lorcks buch druckerische Begabung und Arbeitskraft in vollem Umfang in An spruch nahmen, alsbald aber die Opfer an Mühe und Sorge auch fremdländischer Literatur. Noch heute sind auch »Lorcks Haus bibliothek« und »Lorcks Eisenbahnbücher-, Lorcks »Männer der Zeit-, seine Zeitschrift »Europa; Chronik der gebildeten Welt sspäter an Ernst Keil übergegangen) älteren Buchhändlern in gefehlt, ohne die der dauernde Erfolg geschäftlicher Unternehmungen nicht denkbar ist. Nur die Sorge und Mühe der Arbeit hatte Reiz für ihn, das glücklich vollendete Werk aber und die Aufgabe, es konnten ihn nicht fesseln. So kam es, daß er diesen groß angelegten und mit äußerster Anspannung seines Willens durchgeführten Verlag schließlich aufgab und andern überließ. Das gleiche Geschick traf ihn als Inhaber der Fr. Niesschen Buchdruckerei in Leipzig, die Firma seines Namens ein Kunstgeschäft in Leipzig, mit dem er einen ausgedehnten Vertrieb von Werken der Kleinplastik und des Kunstgewerbes verband. Seit 1889 befindet sich dieses Ge schäft im Besitz von C. Oehlmann. Schon in jungen Jahren hatte Lorck sich als buchdruckerischer Fachschriftsteller hervorgetan, und diese ihm willkommene Aufgabe hat er mit regem Eifer bis ins hohe Alter gepflegt. 1869 unter nahm er die Herausgabe eines Fachblatts, dem er Bedeutung errungen hat, der »Annalen der Typographie-, eines nach Lorckscher Weise vornehm und groß angelegten, ebenso auch durchgeführten »Centralorgans für die technischen und materiellen Interessen der Presse«. Fast gleichzeitig übernahm er die Förderung der Gründung des alsbald zu großer Bedeutung gelangten -Deutschen Buchdruckervereins- und auch dessen geschäftliche Leitung. Das Vereinsstatut ist von Lorck entworfen und ausgearbeitet, und über die schwierigen ersten Jahre hat seine Arbeitskraft und glückliche Begabung dem Verein hinausgeholfen. Bis Ende 1875 widmete sich Lorck dieser Ausgabe. 1877 gab er auch die »Annalen» auf. Von andern schriftstellerischen Werken Lorcks seien hier fol gende genannt: 1868: Die Herstellung von Druckwerken, praktische Winke für Autoren und Buchhändler; 1873: Die graphischen Künste auf der Weltausstellung zu Wien; 1879: Die Druckkunst und der Buchhandel in Leipzig durch vier Jahrhunderte; 1879: Der Buchhandel und die graphischen Künste auf der Kunst gewerbe-Ausstellung zu Leipzig 1879; 1883: Geschichte des Vereins der Buchhändler zu Leipzig während der ersten 50 Jahre seines Bestehens 1833—1882; 1882/3: Handbuch der Buchdruckerkunst. 2 Bde.; 1884: Die Zukunft des Buchhandels in Leipzig. Eine Denk schrift, dem Königlich Sächsischen Ministerium des Innern ehrerbietigst überreicht von den Vorständen des Kreises Sachsen des Deutschen Buchdruckeroereins, des Vereins Leipziger Buchdruckerei-Vesitzer und der Typographischen Gesellschaft in Leipzig. Das Wohlwollen, das die Königlich Sächsische Regierung dem Inhalt dieser letztgenannten Denkschrift entgegenbrachte, führte in der Folge zur Errichtung eines Buchgewerbemuseums ersten Ranges in Leipzig, dessen Grundlage die mit Genehmigung der Kammern von der Regierung für 400 000 ^ angekaufte Klemm- sche Jnkunabelnsammlung bildet, ferner zur Gründung des »Centralvereins für das gesamte Buchgewerbe-, zur Errichtung der Königlichen Akademie für graphische Künste in Leipzig und zur unablässigen Pflege des buchgewerblichen Ausstellungswesens in der Hauptstadt des Deutschen Buchhandels. Die Gründung des »Centralvereins für das gesamte Buch gewerbe- (des jetzigen »Deutschen Buchgewerbevereins-) erfolgte unter zahlreicher Beteiligung aus den Kreisen des Buchgewerbes und des Buchhandels am 24. Oktober 1884. Das Vereinsstatut ist Lorcks Werk, und Lorck ist es auch, der dem jungen Verein durch lange Jahre als dessen Sekretär und Geschäftsführer seine auch im Alter unermüdete Arbeitskraft geliehen hat. Nicht zum geringsten Teil ist auch Lorcks unablässigem Be- digster Weise abschließt, zu verdanken. Dem buchhändlerischen und buchgewerblichen Ausstellungs wesen hat Lorck Form und Richtung gegeben. Auch auf diesem Gebiet war er der Mann des energischen Willens und der Tat. Um den deutschen Verlagsbuchhandel hat er sich durch seine sichere Leitung der Ostermeß-Ausstellungen, der Jahres-, Weih- nachts-und Sonderausstellungen, insbesondre aber der Vertretung der Buchgewerbe auf Welt- und Landesausstellungen hoch an zuerkennende Verdienste erworben. Nun wird der wackere Kämpfer, dem zu Ehren der Rat der Erfolgen. Er hat die Ruhe verdient, aber auch die über das Grab hinaus währende Dankbarkeit seiner Berufsgenossen. (Red.) Die Beerdigung des Direktors vr. Willem Smitt. (Vgl. Börsenbl. Nr. 248.) — Die Trauerfeier für den verstorbenen vr. Willem Smitt in Leipzig und seine Bestattung fand am 24. Oktober, mittags 1 Uhr, statt. Ehe die sterbliche Hülle des eingefunden, um dem verstorbenen langjährigen Meister vom Stuhl die letzte Ehre zu erweisen. Die Trauerrede hielt Herr Pfarrer v. Kaiser von St. Matthäi auf Grund des Schriftwortes Daniel 12, Vers 3: »Die Lehrer werden leuchten wie des Himmels Glanz-, indem er den Dahingeschie- fürchtigen Menschen feierte. Namens der Loge -Apollo- rief der jetzige Meister vom Stuhl, Herr Schuldirektor Franz Kießling, herzliche Dankesworte in die Ewigkeit nach. Für die übrigen Logen Leipzigs sprach Herr Direktor Ur. Harrwitz von der Loge Balduin zur Linde. Im Namen der Buchhändlerlehranstalt gedachte der Vorsitzende des Schulausschusses, Herr Verlagsbuch händler Johannes Hirschfeld, der Verdienste des Verstorbenen in warmen, herzlichen Worten der Anerkennung. Nach der Trauer feier ordnete sich der Leichenzug, in dem auch der Verein ehren voll verabschiedeter Militärs und die Verbindung Grimensia, deren Mitgründer vr. Smitt gewesen war, mit ihren Fahnen ver treten waren, zum letzten Gange nach dem Südfriedhof. An der Buchhändlerlehranstalt traten die Schüler derselben mit der Fahne ein. In der zehnten Abteilung erfolgte dann, nachdem Pfarrer v. Kaiser Gebet und Segen gesprochen, die Beisetzung. Die Kränze, die dem Sarge nachgefahren wurden, füllten einen ganzen Wagen und gaben in ihrer Menge Zeugnis von der Liebe, die der ehrenwerte Mann allgemein genossen hat.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder