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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-10-27
- Erscheinungsdatum
- 27.10.1905
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- Deutsch
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9770 Nichtamtlicher Teil. oU 251, 27. Oktober 1905. toppidan, S. Schandorph; und Herm. Bang, H. Drachmann, Karl Larsen; an Übersetzungen Zola, Byron, Shakespeare in Ediv. Lembckes klassischer Wiedergabe, Mark Twain; Strindberg. Tegnsr; von Deutschein R. Baumbach, Fr. Spielhagen, B. v Suttner und Karl E. Franzos. — Aus dem Schönbergschen Verlage, der die Grundtvigsche Geistesströmung pflegte und deren Anhänger, besonders Theologen, um sich scharte, seien genannt die Histo riker Fr. Barfod (»Danmarks Historie 1319—1670«, 6 Bde) und F. Rönning (»Rationalismens Tidsalder«, 4 Bde), die Grundtvigianer Holger Begtrup (der jetzt bei Gyldendal N. F. G Grundtvigs ausgewählle Werke in Subskription herausgibt), Richard Petersen, Morten Pontoppidan; Bischof Fr. Nielsen (und die von ihm herausgegebene Sammlung »ZMWsIcriktsr til Opl^saiox kor llristo««); Peder Laalcs berühmte Sprichwörtersammlung, die trotz ihres barbarischen Lateins im 15. und 16 Jahrhundert in dänischen Schulen allgemein als lateinisches Lesebuch für Anfänger, also wie in der Grammatik der -Donat-, be nutzt wurde; ferner sind zu erwähnen von Ausländern: Fr. Delitzsch, G. v. Gizycki, Ellen Key, G. E Lessing, König Oskar II., Poöstion, Fr. o. Schiller, Spurgeon, endlich die wertvollen, eingegangenen Zeitschriften »ki^ ckorä« und »Vogtso«, literarisch-wissenschaftlichen Inhalts, die Serien »Ztnäisr kra öpior- o^r Otlttiä!,korL>Icnillx«, herausgegeben von der philologisch-historischen Gesellschaft (14 Sammel bände) und «Lulturbisiorislis Uersoolixbeäsr«, Biographien, herausgegeben von Herm. Trier (11 Bände). Man sieht, selbst nicht die ersten Schriftsteller der Gegenwart, geschweige denn der Vergangenheit, ja nicht ein mal ein gekröntes Haupt, niemand entgeht dem Würgengel des Restbuchhandels, den in Dänemark in Ermangelung anderer meistens die Verleger selbst betreiben müssen. Dennoch sind neue Wege möglich. Einen solchen versucht der Gyldendal'sche Verlag einzuschlagen, wenn er jetzt im Sep tember mit dem etwas kühn als »dlin llvasswüox« (meine Bücherei) bezeichneten Plan an die Öffentlichkeit trat. Er nimmt damit die im Ausland schon lange geübte Methode auf, große Einzelwerke und Bibliotheken auf Abzahlung zu verkaufen, und ist in der Lage, diesen Plan in so großem Umfang auszuführen, wie kaum ein anderer Verlag in der Welt, weil kein anderes Haus der Welt in solcher Vollständigkeit über die beste Nationalliteratur seines Landes verfügt wie Gyldendal über die dänisch-norwe gische. Gegen monatliche Ratenzahlungen von 10—25 Kr, auf 3 Jahre verteilt, liefert diese Firma eine (von Universi tätsbuchbinder Clements Nachf.) gut gebundene Bibliothek, nach einer gedruckten Liste, die es dem Käufer sreistellt, nach Belieben zu ändern, z. B mehr wissenschaftliche Hand bücher oder Wörterbücher an Stelle von Werken der schönen Literatur zu setzen, zum Ladenpreis von 360 bezw. 540, 720 und 900 Lr bei der ersten Ratenzahlung aus und gibt als Prämie ein solides Bücherregal, in Holzart und Größe der betreffenden Sammlung angepaßt, umsonst mit. Die Idee hat ein Lithograph C Andreasen dem Verlage, wie er in der Tagespresse mitteilte, schon vor einigen Jahren oorgelegt: durch den Bücherschrank und den ge bundenen Zustand wird ein Abhandenkommen und ein schneller Untergang der einzelnen Bücher verhindert, die sich Mittelstand und Kleinbürger so ohne große Ausgaben allmählich erwerben können; sie werden an Büchern Inter esse bekommen und die Sammlung später ergänzen. Ver kaufen können sie sie vor völliger Bezahlung dagegen nicht, weil die Werke einen besonderen Emband tragen und der Verlag erst nach der Bezahlung eine Anzahl Exlibris aus- liesert, die in die Bücher geklebt werden und dem Antiquar gegenüber als Quittungsausweise dienen können. Auf diese Bibliothek gewährt der Verlag dem Buch händler 25 Prozent Rabatt, wenn der betreffende Sorti menter selbst das Risiko trägt; zu bezahlen hat er bei der jährlichen Abrechnung im März nur die im Rechnungsjahr fällig gewordenen Raten, den Rest kann er disponieren. Übernimmt er dagegen nur das Inkasso vom Besteller, so werden ihm nur IO Prozent Provision eingeräumt. Die wertvollste der vier Sammlungen enthält in 78 Nummern unter anderm die Gesammelten Werke der Klassiker, H. C. Andersen, Björnson, St. St. Bücher, M. Goldschmidt, C. Hauch, I. L. Heiberg, Henrik Hertz. Hostrup, I. P. Jacobsen, Henrik Ibsen, Kielland, Jonas Lie, Oehlenschläger, Paludan-Müller, Ehr. Richardt, Schandorph, Ehr. Winther. Die drei kleineren Bibliotheken, mit 107, bezw. 90 und 59 Nummern, nehmen meistens nur einzelne, die be kanntesten Werke dieser Dichter mit auf. Eine neue Form der Buchhändleranzeige versuchte kürzlich Chr. Erichsens Verlag in Kopenhagen, indem er kompreß gesetzte -Kleine Episteln, Dänemarks Buchhändlern mitsamt ihren Gehilfen zugeeignetr über seine Neuigkeiten «Jugendschriften) und deren tatkräftigen Vertrieb in leicht scherzendem Tone in -Uoräisb HogbLoäler-liäsoäo» an Stelle der gewöhnlichen fettgedruckten Ankündigungen veröffentlichte. Aber manche Gehilfen und Buchhändler fühlten sich durch die etwas burschikose, überlegene Form und Anrede verletzt und griffen im redaktionellen Teil des dänischen Fachblatts ihn und zugleich seine Art des Vertriebs von »llürovoss Loxsamlinx« (der Kinder Büchersammlung) an. über letztere dürften einige Mitteilungen im Anschluß an die Notiz be treffend Dänemark in T. Ksllens Artikel «Jugendliteratur, Buchhandel und Schülerbibliotheken« (Börsenblatt Nr. 230 d. I.) Interesse haben. Sie rühren größtenteils vom Verlag selber her, der in dem genannten Fachblatt die Beschuldi gungen, er umgehe den Buchhandel und gewähre Lehrern genau so großen Rabatt wie dem Sortiment, zurückweist. Die Kollektion »Uürnsuss Laxsawling« wurde im Jahre 1895 unter Leitung der Jugendschriftsteller Jngvor Bondesen, L. Budde und Zacharias Nielsen im Verein mit Chr. Erichsen begonnen, teils um gute Kinderlektüre zu ver- br iten, teils um Mittel zu schaffen zur Unterstützung von Witwen und Waisen von Lehrern. Zu letzterem Zweck fließen zehn Prozent des Umsatzes den Unterstützungskassen der dänischen Lehrer zu, und zwar sind bisher 32 000 Ur diesen zugeführt worden Die Expedition wird, früher durch H. Hagerup, jetzt durch Chr. Erichsen besorgt; der Buch handel erhält 2o Prozent Rabatt und 11/10. Lehrer be kommen auf die Bücher, die alle in Zehn-Öres-Heften erscheinen, überhaupt keinen Rabatt, sondern auf fünf ein Freiexemplar. Nach Ansicht des Verlegers stammt der Un wille des Buchhandels gegen dies Unternehmen daher, daß die Sammlung ja freilich wesentlich durch Schulen ver breitet worden ist; aber der Buchhandel habe sich nun ein mal unfähig gezeigt, auf dem Lande, außerhalb der Städte zu wirken; zudeni sei dem Sortiment, auch in den Städten, wie es selbst eingcstehe, der Vertrieb und die Erlangung der Bezahlung dieser Massen von Zehn- Öres-Heften so mühselig und mit solchen Unkosten verknüpft, daß es sich am liebsten gar nicht damit befasse. Und doch könne der Buchhandel dem Unternehmen nur dankbar sein: bei jeder Konfirmation, wenn «8. 8.« die Kinder nun ent lasse, gebe sie dem Sortiment gleichzeitig einen neuen Kundenzuwachs, denn Zehntausende von Kindern aus Kreisen, denen der Besitz von Büchern etwas ganz Unbekanntes war, sind durch »8. 8.« daran gewöhnt worden, Bücher zu kaufen; ihre Leselust ist geweckt und wird wachsen. —Indes gab der gleiche Verlag in dem Mitgliedsblatt des Dänischen Lehrervereins vor kurzem eine dem Buchhandel ungünstige
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