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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1905
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- Deutsch
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9886 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 253, 30. Oktober 1905. betraut worden. Professor Stern war von 1874—86 Direktorial assistent am Ägyptischen Museum und kam dann an die Hand schriftensammlung der königlichen Bibliothek als Konservator der orientalischen Handschriften. Er gilt für einen der besten Kenner des Ägyptischen, speziell des Koptischen, und hat sich in neuerer Zeit besonders mit keltischer Philologie beschäftigt. Fünfzigjähriges Jubiläum. — Am 31. Oktober 1905 feiert G. E. C. Gads Universitätsboghandel in Kopenhagen das fünfzigjährige Jubiläum. Die rastlose Arbeitskraft ihres Gründers, der, obwohl die Leitung nun seinen beiden Söhnen nimmt, hat ein Sortiment von großer Bedeutung, namentlich für die dänische Gelehrtenwelt, und einen alle Zweige der Literatur umspannenden Verlag geschaffen. Gottlieb Ernst Clausen Gad, geboren 1830, als Sohn Schritte von seinem jetzigen, modernen, durch ein schönes Granitsäulen portal ausgezeichneten Geschäftshaus entfernt, in der alten Haupt straße Vimmelskaftet. Er wurde sogleich Verleger von Oberst Mansas Kartenwerken über Dänemark, und später übertrug ihm der dänische Generalstab den Vertrieb seiner Karten und Meßtischblätter. Manche andern öffentlichen Institute, wie die Arbeiterversicherungskom mission, das Finanz-, Marine-, Ackerbauministerium, das Ministe rium des Innern und der öffentlichen Arbeiten und viele wissen schaftlichen Vereine haben im Lauf der Jahre Gad ihre Publi kationen in Kommission gegeben. Ein sehr bedeutendes Werk des Verlags, Geheimrat I. P. Traps statistisch - topographische, illu strierte Beschreibung Dänemarks in fünf starken Bänden, deren dritte Auflage, bearbeitet von H. Weitemeyer, nun bald ab geschloffen vorliegt, ist auch eins seiner ältesten. Die Erwerbung des »k'orla.A8bur6LU68- im Jahre 1893, dessen Teilhaber und Geschäftsführer Gad seit 1856 war, brachte ihm eine Reihe großer, gemeinnütziger Werke hinzu, wie »Nordist Konversationslexikon- (3. Ausgabe in 6 Bänden und Supplement, vollendet 1890), Cantus Weltgeschichte (7 Bände), ein 8 bündiges Buch der Er findungen (redigiert von A. Lütken), eine fünfbändige nordische Geschichte (herausgegeben von N. Bache), »Danmarks Statistik« (5 Bände). Holbergs Komödien in Liebenbergs Ausgabe und die der Leipziger Jllustrirten Zeitung nacheifcrnde »Illu^reretl'iäslläs., die später in andern Verlag übergegangen ist. Selbst baute Gad seinen Verlag besonders in theologischer, juristischer und historischer Richtung aus. Von seiner Größe gibt der Verlags katalog von 1895 (143 Seiten, mit systematischem Register) ein Bild: da sind die Werke der hervorragenden dänischen Juristen Bcntzon, Deuntzer, Goos. Torp; E. Jürgensens »k^t, 1.ov- l6k8iKon« (des dänischen Rechts), neu herausgegeben von E. Homme rich (1900—1903, 6 Bände); C. Nyrops Buch über medizinische In strumente; Arlands Sammlung »Lsvinxscls Orä- — der dänische Büchmann; S. M. Jörgensens chemische Schriften; Hages »8aLnädoA i 8g.nä6l8viä6ll8kab- (2. Auflage im Erscheinen) und, die schöne Literatur ist gepflegt worden, wie die Namen der Klassiker Holberg, Oehlenschläger, Ploug, Ambr. Stub. Hauch, Hertz, Topsöe und des Norwegers Wergeland beweisen, wie ferner eine Anzahl Übersetzungen, darunter Gerok, Herder, Kleist, Lenau; Auerbach, Heimburg, Marlit; Bulwer, Dickens, Scott, Tennyson; Smiles; eine mustergiltige Dante - Übertragung durch Ehr. K. F. Molbech, und andre mehr. Am volks tümlichsten geworden ist Rosenkildes »Anders Tikjöb-, eines jütländischen Dorfschulmeisters komische Reiseerinnerungen aus der Hauptstadt, die 1861 zuerst in »IIluLtrerst liäsuäs- abgedruckt waren und nun mit drastischen Zeichnungen in 13. Aus gabe vorliegen. Noch sei erwähnt eine Stammtafel und genea logische Untersuchung über seine Familie Gad, die der Verlag 1870 und, vermehrt, 1882 herausgab. Ein namhaftes Verdienst um den Gesamtbuchhandel hat Gad sich erworben durch die Bearbeitung der dänischen Bibliographie, »vLN8k LoLffort6§n6l8o«, die er bereits seit 1851 redigierte sowie seit 1856 selbst in Heften herausgibt, und deren Büchertitel zuerst im Buchhändlerfachblatt jede Woche veröffentlicht werden. In der dänischen Organisation -UozdanälerkorenivAsn- hat Gad jahrzehntelang auf wichtigen Posten gewirkt, bald im Ab- rechnungs-, bald im Kautionsausschuß, dann als zweiter, und von 1897—1902 als erster Vorsitzender. Zu seinem siebzigsten Geburtstage 1900 ernannte ihn der Verein daher zu seinem Ehrenmitglied. Gads Verdienste um die Wissenschaft wurden 1882 durch seine Ernennung zum Universitätsbuchhändler anerkannt. Der König machte ihn 1891 zum Ritter des dänischen Danebrog- ordens, auch ist Gad Inhaber des rumänischen Kronenordens. Sein Sortimentsgeschäft, von dessen zwei stattlichen Schaufenstern das eine stets mit deutschen wissenschaftlichen Neuigkeiten Generalkonsuls Ehr. Tönsberg (etabliert in Christiania 1845—64) Skandinavien in engste Beziehungen. Der hochangesehencn Firma seien zu ihrem Jubiläumstage auch seitens des deutschen Buchhandels, mit dem sie in regstem Verkehr steht, die besten Glückwünsche dargebracht. Möchte sie in den Traditionen ihres Gründers weitergeführt werden unter seinen Söhnen, deren Vornamen, Fcederik Hegel und Tönsberg, sie gemahnen, großen Männern des dänischen und des norwegischen Buchhandels, des alten Gad Lehrherrn und Schwiegervater, (Sprechsaal.) Der neue -Biblivthekenrabatt«. 20. Oktober 1905 in Nr. 246 des Börsenbl. wird ein neuer Rabatt satz von 71/2 Prozent für Bibliothekslieferungen von 10 000 ^ oder darüber aufgestellt, zu dessen Gewährung durch den Sorti mentsbuchhandel der Vorstand seine Genehmigung zusichert. Wir haben jetzt also drei verschiedene Kundenrabattsätze: 2 Prozent, 5 Prozent, 7*/, Prozent; also die Grundregel, keinerlei Skonto gewähren zu dürfen mit einer Ausnahme, deren Aus nahme und schließlich jetzt noch eine Ausnahme von dieser Aus nahme. Dieses kennzeichnet einerseits unsre eigne Unsicherheit und beweist anderseits wiederum, wie wenig der Sortiments buchhändler, dem besonders an Vereinfachung und schließlich an gänzlicher Abschaffung jedes Kundenrabatts gelegen sein muß, Gebrauch macht von seinem ihm zustehenden Rechte, durch seinen Kreisverein machtvoll auf Änderungen an den Satzungen des Börsenvereins wie an der Verkehrsordnung einwirken zu können. Die Hauptversammlung der Abgeordneten der Kreis- und Orts- Es wird wohl freilich selten dieser neue Nabattsatz von 7^2 Prozent in Anwendung kommen, denn es gibt nur wenige Handlungen, die jährliche Aufträge an Bibliotheken bis 10000 ^ oder noch höhere haben. Aber es gibt diese Neuerung eine Un sicherheit im Verkehr mit größeren Bibliotheken, weil es Bücher lieferanten geben könnte, die, den Text der Bekanntmachung anders auffassend, auf jede Bestellung von dorther 7^/, Prozent in Abzug bringen würden. Geschieht dieses, dann haben wir bald ein schönes Durcheinander und können uns des Vorwurfs ver dienter Ungerechtigkeit nicht mehr erwehren. Schon heute bringen uns unsre Rabattverhältnisse in ähnliche Lage. Hat z. B. ein Bibliothekar einer kleinen Bibliothek einen größern Vücherbedarf als diese, so wird der satzungstreue Buchhändler dem bessern Bücherkäufer nur 2 Prozent, dagegen dem schlechten 5 Prozent ein räumen müssen, wodurch er sich den Tadel unreellen Geschäfts betriebs zuzieht. Einer Vermehrung solcher Fälle muß, so gut es angeht, entgegengearbeitet werden, und deshalb bitte ich meine Herren Kollegen, was auch der Zweck dieser Zeilen sein soll, bei allen Bekanntmachungen besonders darauf aufmerksam zu machen, daß nur dem Sortimenter die Gewährung eines Bibliothek rabatts von 7^/2 Prozent gestattet werden kann, der an ein und dieselbe Bibliothek eine Jahreslieferung von mindestens 10 000 hat. Oktober 1905. Gustav Horn, Buchhändler in Danzig.
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