254, 1. November 1905. Künftig erscheinende Bücher. 8955 Beachtenswerte belletristische Neuigkeiten! Der verschlossene Garten. Ein Novellenbuch von Georg Hirschfeld. Geh. M. 2.—, geb. M. 3.— Fein und stimmungsvoll, wie alles von Georg Lirschfeld, dem Autor der „Mütter", von „Agnes Jordan" u. a., wird dieses neue Nvvellenbuch gerade jetzt, wo die Premiere des neuen Dramas des Dichters in der „Burg" in Wien und in Berlin im Lessingtheater bevor steht, Beachtung finden und gern gekauft werden. Die neue Schönheit. Roman von Jean Reibrach. Aus dem Fran zösischen übersetzt von Wolfgang Reinhard. Geh. M. 3.50, geb. M. 4.50 Der Roman der modernen Frau. — In origineller Gedankenentwicklung stellt er der plastischen Schönheit des Griechentums und der mystischen, moralischen Schönheit des Christen tums die neue Schönheit des Weibes der Zukunft gegenüber, in der sich höchster äußerer Lieb reiz mit höchster geistiger Entwicklung zu einem harmonischen Ganzen verbindet. Eine ideale Verkörperung dieses neuen Schönheitstypus führt uns der Verfasser in der ungemein sympathischen, meisterhaft gezeichneten Gestalt einer jungen Ärztin vor Augen, die trotz ihrer vollen geistigen und sozialen Selbständigkeit die höchste Erfüllung ihres Lebensberufes erst im Ehebund mit einem geliebten und ihrer Liebe würdigen Manne, einem hochbegabten Künstler, findet. Am diese beiden Menschen und ihr Schicksal gruppiert sich in dem Roman eine Anzahl vortrefflich charakterisierter Figuren und fesselnder Episoden, die in ihrer Gesamtheit ein außerordentlich interessantes, frappant echtes Stück Leben aus dem modernen Paris darstellen und dem Ver fasser einen Platz unter den besten französischen Sittenschilderern sichern. George. Roman von Georg Speck. Geh. M. 3.50, geb. M. 4.50 Der Dichter, der hier zum ersten Male mit einem größeren Werk an die Öffentlichkeit tritt, gibt sich als ein sehr eigenartiges ursprüngliches Talent zu erkennen. Er erzählt uns die Schicksale eines jungen Menschen, der, aus ärmlichsten Verhältnissen stammend, sich mit seinem unbezwinglichen Bildungstrieb und seinem fein angelegten Naturell eine reiche Innenwelt ge schaffen hat, unter der Dumpfheit und Roheit seiner Amgebung aber schwer leidet und endlich durch eine unglückliche Liebe in frühen Tod getrieben wird. Unter den vielen Kindheitsgeschichten, die uns die Literatur der letzten Jahre gebracht hat, ist die des kleinen George, die den ersten Teil des Romans, „Jugendland" betitelt, ausmacht, gewiß eine der originellsten und ergreifendsten. Zugleich sind hier die Zustände und Konflikte, die im zweiten Teil, der „Leimkehr", allmählich den Untergang des schlichten „Leiden" herbeisühren, schon aufs feinste vorbereitet. Wenn das Milieu, in dem George heranwächst und dann zugrunde geht, mit unerbittlicher, oft bitterer Lebenstreue und Schärfe geschildert wird, so wirken daneben doppelt zart und rührend tief empfundene Seelen- und Naturstimmungen voll reichen lyrischen Zaubers. So wird jeder wirklich empfängliche Leser cs rasch herausfühlen, daß hier ein echter, reich begabter, stark empfindender Dichter spricht, dessen kräftiger Entwicklung man mit Interesse und Teilnahme folgen wird. Bezugsbedingungen: In Rechnung 25"/°, gegen bar 33'/?/» und 11/10 Bis zum Tage der Versendung eingehende Barbestellungen mit 40°/» und 7/6 Einbände für Frei-Exemplare werden berechnet. 1317*