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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.11.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-11-01
- Erscheinungsdatum
- 01.11.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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1k 254, I. November 1905. Nichtamtlicher Teil. 9929 Wilhelm Süsserott in Berlin. 9965 Ullstein L- Co. in Berlin. ll 1 Musik für Alle. Nooembernummer. 50 Verlag »er Deutschen rllpenzeitiing <<s»sta>> LainmerSl in München. 9967 Verlag Orient in Frankfurt a/M. 9949 u. 70 Penn-Lewis, Gekreuzigt mit Christo. 75 A Andrae, Schwester Ruth. 2 75 H. Nichtamtlicher Teil. Die Leihbibliotheken Londons. Von Bruno Conrad. Die jüngst erstandene Leihbibliothek der Times — Ido rimss Loolr Olub —, die in der Fachpresse so viel Staub auf gewirbelt hat und noch immer die Gemüter in Aufregung hält, regt unwillkürlich zur Betrachtung und zum Vergleich mit den bestehenden Einrichtungen und dem bisher in London Gebotenen an. Die Büchersammlungen der verschiedenen Museen, Institute, Schulen und die zahlreichen Volksbibliotheken sollen hierbei nicht in Betracht kommen; es kann sich nur um die Privatunternehmungen handeln, die gegen einen Abonnementsbetrag dem Publikum ihre Büchersammlungen zur Verfügung stellen. Es verlohnt sich wohl, die Organi sation und Betriebsweise der größten dieser Institute, die die Konkurrenz der Times zweifellos am meisten empfinden werden, etwas näher zu betrachten. Die vornehmste Leihbibliothek Londons ist die im Jahre 1840 begründete llouäov l-ibrarx. »Der Hauptzweck einer Leihbibliothek«, so heißt es in einer zu jener Zeit erschienenen Flugschrift — au erplavatiou ok tbs sebeius ot tbs I-oväou lüdrar/ — »ist die Lieferung neuer Bücher der sogenannten schönen Literatur. Man kann wohl sagen, daß das das Hauptziel selbst der besten Leihbibliothek ist, während es für Leihbibliotheken im allgemeinen das einzige Ziel ist. Der Zweck der -I-ooäon 1übr»>7« aber soll im Gegenteil die Lieferung guter Bücher aus allen Gebieten des Wissens sein. Werke der leichten Literatur und neue Bücher sind selbst verständlich mit eiugeschlossen, die Bibliothek wäre sonst nicht vollständig; neue Bücher werden aber nicht nur angeschafft, weil sie neu sind, wenn sie sonst keinen weitern Vorzug haben, und namentlich wird bei Auswahl der leichten Literatur, die ja den Hauptbestand der andern Leihbiblio theken bildet, hier besondre Kritik geübt werden. Ibs I»ou- ckov I-ibrcu^ wird deshalb nicht in den alten Bahnen wandeln, da sie ihren Lesern eine größere und bessere Bücherauswahl bieten muß, als die beste Leihbibliothek das je zu tun in der Lage wäre, llks I-ouävv ftibr-rr^ soll in erster Linie den Ansprüchen derer genügen, die sie für lite rarische und wissenschaftliche Studien in Anspruch nehmen.« Diesem ihrem Grundsatz ist die I-onäoo lübrarz- bisher stets treu geblieben. Sie enthält über 220000 Bände. Standardwerke der neuen Literatur, alte und seltne Werke englischer und fremder Zunge werden bis zu 5000 Bänden im Jahre angekauft. Die Sammlung ist nach jeder Richtung hin umfassend und enthält die Literaturen der verschiedensten Länder, Werke fast aller Wissens gebiete Die Mitglieder haben direkten Zutritt zu den Bücherregalen. Neue Abonnenten werden auf schrift liche Empfehlung eines Mitglieds hin vorgemerkt; die Aufnahme hängt dann noch von der Zustimmung des Komitees ab. Die Eintrittsgebühr, 21 sb, und der jährliche Beitrag, 63 sb, sind pränumerando zu zahlen. Mitglieder auf Lebenszeit, die je nach ihrem Alter 40 Guineen oder weniger eingezahlt haben, find von den Jahresbeiträgen natürlich befreit. Jedes Mitglied, das innerhalb eines Bilrlenblatt fkr s«a deutschen Buchhandel. 42. Jahraana. Radiums von 15 englischen Meilen von der Londoner ksuornl post oklloo wohnt, ist zur Entnahme von 10 Werken berechtigt; alle Mitglieder im Vereinigten Königreiche, die außerhalb dieses Kreises wohnen, können bis 15 Bücher verlangen. Die Abonnenten find selbstverständlich für die Werke haftbar und haben für Beschädigungen und Ver luste aufzukommen. Alle Portokosten tragen die Mitglieder; zur Deckung dieser Ausgaben find wenigstens 5 sb. zu hinterlegen. Bücherkisten für 15 Bände liefert die Biblio thek zum Betrag von 6 sb. Jedes Mitglied darf bei jedesmaligem Wechsel nur ein neues Weck entnehmen; als neue Werke werden solche Bücher betrachtet, die innerhalb der letzten 12 Monate erschienen sind. Neue Bücher dürfen nicht länger als 14 Tage zurückbehalten werden; die andern Werke sind innerhalb zweier Monate umzutauschen. Es empfiehlt sich, beim Wechsel wenigstens die doppelte Anzahl der ge wünschten Bücher zu verlangen; zurzeit nicht erhältliche Bände werden auf Wunsch reserviert. Der Austausch kann beliebig oft erfolgen. Der Lesesaal ist mit Ausnahme des Sonntags täglich geöffnet und mit Nachschlagebüchern rc. reich versehen; auch liegen die bedeutendsten englischen und ausländischen Magazine und die laufenden literarischen Jour nale aus. Gegen Zahlung eines Jahresbetrags von weiteren 20 sb find die Abonnenten zur Entnahme eines weitern neuen Werks oder 5 wsitrer andrer Bücher berechtigt. Der im Jahre 1903 erschienene, 1624 Quartseiten umfassende Katalog der Bibliothek kostet 25 sb., die seither erschienenen beiden Supplcmentbände 2 sb. und 3 sb. 6 ä für Mitglieder. Die Londoner und englische Leihbibliothek ist »Iluckis's ssloot I-ibror^ sbimitoä)«. Sie ist seit langer Zeit führend und vorbildlich und hat diese hervorragende Stellung durch eine vortreffliche BUcherauswahl, aufmerksame Be dienung und mäßige Preise bisher zu behaupten vermocht. Die Bände der Mudieschen Bibliothek find durchweg sauber und wohlerhalten, was sie vorteilhaft z. B. von den Smithschen Exemplaren unterscheidet — »Vestsuä -mä Clläerxrounä«, wie man sie kurz charakterisieren darf. Teure illustrierte Werke, Lexika, Quartbände, Broschüren und Bücher, für die in weitern Kreisen keine besondre Nachfrage sein kann, werden in L-lrxbs's I-ibrLrz- nicht ausgenommen; das beschränkte Gebiet ist dann aber vollständig vertreten. Be- sondres Verdienst hat sich Mudie um die Pflege der aus ländischen Literatur erworben; keine andre Leihbibliothek in London, der neue lümes Loolc Olub mit eingeschlossen, hat darin auch nur annähernd ähnliches zu bieten. Die Auswahl deutscher Literatur ist so vollständig, wie man sie in Deutsch land selbst kaum besser finden dürfte; die französische Abteilung überrascht gleichfalls durch ihre Vollständigkeit; italienische, spanische und russische Werke find gleichfalls zahlreich vertreten. Daß die Firma außer der Leihbibliothek auch eine große internationale Buchhandlung unterhält, wollen wir hier nur nebenbei erwähnen. In den Statuten setzt die Bibliothek Preise für London, London frei Haus und für auswärtige Abonnenten fest. Die Abonnements sind natürlich im voraus zu bezahlen. Bei Quartalabonnements unter 14 sb. ist eine Sicherheit von 5 sb., bei Beträgen über 14 sb. eine Sicherheit 1311
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