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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.11.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-11-11
- Erscheinungsdatum
- 11.11.1905
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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263, 11. November 1905. Nichtamtlicher Teil. 10455 Das Königliche Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten hat an die Korporation das Ersuchen gerichtet, ihm zur Vorbereitung des Arbeitsplanes sür die im nächsten Jahre in Berlin stattfindende Inter nationale llrheberrechtskonferenz etwaige Wünsche und Anregungen bezüglich der weitern Ausgestaltung des Internationalen Urheberrechts mitzuteilen. Diesem Ersuchen hat der Vorstand entsprochen und hat unter Mithilfe des Hauptausschusses eine Reihe von Punkten in den jetzt geltenden internationalen Beziehungen festgestellt, die dem Ministerium als änderungsbedürftig bezeichnet worden sind. Wir haben uns hierbei im großen und ganzen den Vorschlägen anschließen können, die der »Außerordentliche Ausschuß des Börsenvereins für Urheber- und Verlagsrecht« bereits auf gestellt und in überaus klarer und erschöpfender Weise be gründet hat. Ein Ersuchen der »Ältesten der Kaufmannschaft von Berlin- um Feststellung von Wünschen in bezug auf den Abschluß eines Handelsvertrags mit den Vereinigten Staaten von Amerika gab dem Vorstand erwünschte Gelegenheit, auf die unwürdige Lage der urheberrechtlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten hinzu weisen und mit allem Nachdruck deren Änderung bei dem bevorstehenden Abschluß eines neuen Handelsvertrages zu befürworten. Als das erstrebenswerte Ziel wurde von uns der Anschluß der Vereinigten Staaten an die Berner Kon vention bezeichnet. Aus Sortimenterkreisen war an den Vorstand der Antrag gestellt worden, die Korporation möge bei dem Königlichen Polizeipräsidium dahin vorstellig werden, daß die durch S 13S6, Absatz 3 der Gewerbeordnung gewährten sogenannten Aus nahmetage, an denen die Verpflichtung zur Gewährung einer Ruhezeit von mindestens elf Stunden zwischen zwei Arbeitstagen an die Angestellten ausgehoben ist, sür den Ber liner Sortimentsbuchhandel möglichst in die Zeit vor Weih nachten gelegt werden mögen. Veranlaßt wurde dieser An trag dadurch, daß entlassene Angestellte, obwohl sie sür die geleistete Mehrarbeit entschädigt worden waren, hinterher ihren Ches wegen Vergehens gegen den Z 13Se, Absatz 2 der Gewerbeordnung angezeigt hatten, und dessen Bestrafung er folgt war. Hierdurch veranlaßt, haben sich die Sortimenter aus das durch die Gewerbeordnung gewährte Recht, bis zu dreißig Ausnahmetage im Jahr beantragen zu dürfen, be sonnen und den Vorstand der Korporation ersucht, das Er forderliche zu veranlassen. Dieser hat die Angelegenheit zu nächst dem Vorstand des Berliner Sortimenter-Vereins mit der Bitte um eine Begutachtung des Antrags unterbreitet, und da er von diesem befürwortet wurde, so haben wir beim Königlichen Polizeipräsidium beantragt, daß sür den Berliner Sortimentsbuchhandel dis Ausnahmetage in den Dezember und außerdem je drei in den April und Oktober bei Beginn der neuen Schulsemester verlegt werden. Die Entscheidung des Polizeipräsidiums steht noch aus. Die vorjährige Hauptversammlung bewilligte den Betrag von 1000 ^ als Beitrag der Korporation für die Erwer bung der Grisebach - Sammlung, für welchen Zweck wir gleichzeitig eine Sammlung in den Kreisen des Berliner Buchhandels veranstalteten. Heute können wir Ihnen Mit teilen, daß wir insgesamt 10 575 haben absühren können, und daß diese Summe wesentlich dazu mitgeholfen hat, daß die wertvolle, in ihrer Art einzig dastehende Sammlung sür unser Kunstgewerbe-Museum hat erworben werden können. Sie ist jetzt in der schönen neuen Bibliothek des Museums aufgestellt, und wir hoffen, daß von ihr dauernd fördernde Anregungen für das Berliner Buchgewerbe ausgehen werden. Allen, die dazu mitgeholfen haben, sei nochmals bestens dafür gedankt. Im Anfang dieses Jahres trat in Berlin ein größerer Ausschuß zusammen, um die Veranstaltung einer würdigen Gedenkfeier an Schillers hundertstem Todestag in die Wege zu leiten Aus Wunsch dieses Ausschusses, dem auch der Vorsteher der Korporation angehörte, richteten wir an die Berliner Sortimentsbuchhandlungeu die Bitte, in ihren Geschäftslokalen Sammelstellen zur Annahme von Geldbei trägen für die Schillerseier einzurichten. Dieser Bitte ist von einer großen Zahl unsrer Herren Kollegen vom Sorti ment entsprochen worden, denen wir auch an dieser Stelle sür die damit übernommene Mühewaltung bestens danken. Von der Ansicht ausgehend, daß der Buchhandel in erster Reihe eine solche Feier zu fördern habe, haben wir aus den Mitteln der Korporation einen Beitrag von 600 ^ über wiesen, und wir sind sicher, daß Sie dieser Zuwendung Ihre Zustimmung nicht versagen werden. Bei der aufs würdigste verlaufenen Feier hat der Vorstand der Korporation einen Kranz am Schillerdenkmal niedergelegt. Zu unsrer Freude konnten wir rm vergangenen Jahr vier Mitgliedern der Korporation zu freudigen Gedenkfeiern unsre herzlichen Glückwünsche darbringen, die wir hiermit nochmals wiederholen: Herrn Max Winckelmann zum fünfzigjährigen Berussjubiläum und den Herren Adolf Weber und Rudolf und Max Schotte zum fünfzig jährigen Bestehen ihrer Firmen »W. Weber» und »Ernst Schotte L Co - Tief schmerzliche Verluste hat die Korporation in dem vergangenen Jahr durch den Tod erlitten. Es starben die Herren Karl Müller-Grote, Gustav Schenck, Gustav Mütter lein, Heinrich Scheringer, Siegfried Neufeld und Richard Schoetz Karl Müller-Grote wurde am 31. Oktober 1833 in Minden geboren, wo er die Schule besuchte und in der Buchhandlung von I Keiser L Co die Lehre bestand. Die buchhändlerischen Wanderjahre, die nur durch die Ableistung der einjährigen Militärpflicht unterbrochen wurden, führten ihn nach Kassel, Berlin und Stuttgart, von wo aus sich Gelegenheit bot, Universitätsvor lesungen in Tübingen zu hören, und dann nach Hamm, wo Müller-Grote die Leitung der durch den Tod des Besitzers verwaisten G. Grote'schen Sortiments- und Verlags buchhandlung übernahm Im März 186g heiratete er die Witwe des verstorbenen Besitzers und wurde dadurch In haber der Firma. Von Anfang an richtete sich sein Streben auf die Entwicklung des Verlags, der neben einigen juristi schen Publikationen (darunter die jetzt im Verlag von Franz Vahlen erscheinenden »Beiträge zur Erläuterung des Preußi schen Rechts von Gruchot«) auch bereits die ersten drei Teile des später zu so großer Verbreitung gelangten deutschen Lese buches von Hopf L Paulsiek enthielt. Die erste Zeit seiner Tätigkeit in Hamm waren Jahre des Tastens und Suchens auf verschiedenen wissenschaftlichen Gebieten, und erst, als er einige erfolgreiche Werke der Geschenkliteratur verlegt hatte, da war ihm sür seine fernere Verlagstätigkeit die Richtung gewiesen, der er dann auch in der Zukunft stets treu ge blieben ist. Im Jahre 1865 verkaufte Müller-Grote das Sortiments- geschäst und verlegte den Verlag nach Berlin, und hier be gann er die mit weitem Blick, ruhiger Umsicht und tiefem Verständnis geplanten und durchgeführten großen Unterneh mungen, die seine Firma bald zu einer der vornehmsten und 137g»
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