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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.02.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1896-02-05
- Erscheinungsdatum
- 05.02.1896
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- Deutsch
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732 Nichtamtlicher Teil. 29, 5. Februar 1896. Wenn Sie hierbei vielfach ins Einzelne der Er wägungen versetzt werden, so führt Sie das in die ge nossenschaftliche Mitarbeit zum Wähle des Buchhandels ein, und das bleibt nach Satzung und Art unseres Vereins doch der Hauptzweck des Geschäftsberichtes. Börse. In dem Geschäftsberichte für das Jahr 1894 war der Wunsch ausgesprochen, das Abrechnungsoerfahren innerhalb des Rahmens der Satzungen und der Börsenordnung weiter auszubilden. Es war ferner Mitteilung davon gemacht worden, daß ein Börsen- Aeltestcr ernannt werden sollte, der gemeinsam mit einem Vorstandsmiigliede die dauernden Interessen der Börse wahr nehmen solle. Zum Börsen-Aeltcsten wurde vom Vorstande Herr Carl Wagner, im Hause L. A. Kittler gewählt, während Herr Alfred Voersler vom Vorstande beauftragt wurde, seiner seits Vorschläge zu machen. Es hat sich nun ergeben, daß es insbesondere von den Kommissionären schwer empfunden wird, daß sie genötigt sind, untergeordneten und sehr jugendlichen An gestellten größere Summen anzuvertrauen, um die Erinnerungen nachmittags cinholen zu können. Auf der anderen Seite scheint in den Kreisen der Verleger keine große Geneigtheit vorhanden zu sein, an dem vor einer längeren Reihe von Jahren vom Verein Leipziger Kommissionäre eingerichtete» Barpaket-Abrech- nungsverfahrcn sich zu beteiligen. Die Versuche, die bisher an gestellt worden sind, um die widerstreitenden Interessen zu ver einen, haben bisher zu einem greifbaren Ergebnis noch nicht ge führt; der Vorstand wird jedoch bemüht sein, demnächst Vor schläge zu machen, die hoffentlich einer recht großen Zahl unserer Mitglieder cs ermöglichen werden, sich an dem Abrechnungsver- sahren zu beteiligen. Es ist aber dringend wünschenswert, daß alle Beteiligten eine kleine Unbequemlichkeit nicht scheuen, wenn es sich darum handelt, die Sicherheit des Verkehrs zu vermehren. Es ist eine Pflicht der Leipziger Buchhändler ihren Ange stellten gegenüber, einen Ausweg zu finden, wenn es sich, wie in diesem Falle, herausgestellt hat, daß das bisherige Verfahren schwere Ucbelstände mit sich bringt. Bestellanstalt. Von der Bcstellanstalt liegt ein ausgiebiger Bericht vor, dessen eingehende Darlegungen und mannigfache An regungen zum Teil erst der Beschlußfassung des Vorstandes unterliegen. lieber den inneren Betrieb der Anstalt ist nichts zu be merken; sic ist so gut eingerichtet, daß ihre Wirksamkeit nichts zu wünschen übrig läßt; um darin etwaige Mängel und Fehler herauszufinden, müßte man notwendigerweise längere Zeit dem täglichen Getriebe beiwohnen können. Sehr unangenehm bemerkt wird wiederholt das lärmende Betragen der in den Vormittagstunden abholenden Laufburschen in dem Wartcraum der Anstalt. Auch der verstorbene Aufseher Günther beklagte sich sehr darüber, daß seinen häufigen Mah nungen zur Ruhe keine Folge geleistet würde. Es dürfte sich deshalb empfehlen, die Leipziger Geschäftsinhaber dringend zu ersuchen, ihrem laufenden Personale ein ruhiges und anständiges Betragen zur Pflicht zu machen und ihm im Nichtbcachtungsfalle mit Entlassung zu drohen. Ein diesbezüglicher Anschlag im Warteraume dürfte vielleicht auch schon einige Wirkung haben. Infolge eingegangener Klagen seitens der Angestellten hat Herr A. Rost im Juli d. I. eine wesentliche Erweiterung der Beleuchtungs- und Lüftungsanlagen beim Verwaltungsausschuß des Buchhändlerhauses beantragt. Eine Antwort des Verwaltungs ausschusses findet sich nicht bei den Akten der Bestellanstalt; die gewünschten Einrichtungen sind aber nicht gemacht worden, des halb wurden im Herbst sämtliche vorhandenen Lampen mit Auerschcn Gasglühlichtbrenncrn versehen, leider kurz bevor deren Preis um die Hälfte herabgesetzt wurde. Die Lüftungsverhältnissc sind aber noch immer so schlecht wie früher; ich habe mich selbst wiederholt davon überzeugt, daß namentlich in den Abendstunden, wenn alle Lampen brennen, eine unerträgliche Temperatur in den Arbcitsräumen herrscht; es erscheint deshalb als ein dringendes Gebot der Fürsorge für unsere Angestellten, daß wir die geringen Kosten der Herstellung einiger Glasjalousien selbst übernehmen. Es ist zu berücksichtigen, daß die Leute eine lange tägliche Arbeitszeit haben, und das häufige Erkranken der Leute steht vielleicht nicht außer Zusammenhang mit der schlechten Luft in den Arbcitsräumen. Herr Schoppan hat darauf aufmerksam gemacht, daß an den verschlossenen Kästen für die abholenden Firmen ein Schlüssel mehrere Schlösser öffne; er hat beobachtet, daß Per sönlichkeiten, die beauftragt sind, für zwei oder mehr Firmen abzuholen, deren Kästen init ein und demselben Schlüssel geöffnet haben. Das könnte unter Umständen recht große Unannehmlich keiten verursachen, die Schlösser müssen salso sämtlich geprüft werden. Im Januar beantragte Herr R. Schulze für nachstehende Angestellte: E. Hand, O. Hamann, K. Pilling, M. Aarland eine Lohnerhöhung, die ihnen vom 17. Februar ab bewilligt worden ist. Im Juni stellte Herr A. Voerster den Antrag, dem erkrankten Angestellten Schichtholz einen 6wöchigen Urlaub und eine Unter stützung von SO M. zu bewilligen. Beides wurde gewährt, und zwar die Unterstützung aus der Ernst Schulze-Stiftung bei Fort zahlung des Gehaltes. Im Oktober wurde auf Antrag des Herrn R. Voigtländer ein neuer Austragsbezirk nach der Ostvorstadt eingerichtet, der notwendig erschien; es bestehen jetzt also 5 solcher Austragsbezirke. Am 8. August starb der verdiente Aufseher C. F. Günther, der über 40 Jahre der Bestellanstalt angehört hat; es rückte der bisherige Sortierer und Vcreinsbote P. Schoppan in seine Stelle ein. Daß damit eine jüngere Kraft für den verantwortungs vollen Posten gewonnen wurde, ist sehr erfreulich. Im Juni wurden die Geschäftsordnung und die Dienstvor- schriftesi für die Bestellanstalt durch Herrn Credner einer Durch sicht und Neubearbeitung unterworfen. Die wesentlichsten vom Vorstande beschlossenen Veränderungen und Verbesserungen sind folgende: § 2. Genaue Bestimmung der Stellung der sogenannten Mitglieder 2. Klasse (Zugelassene) zur Bestellanstalt. K 6. Ausführliche Darlegung der Grundsätze für die Ein schätzung, Feststellung einer Frist für Einwendungen gegen die Einschätzung, sowie der Bestimmung, daß Mitglieder des Vereins die für sie bestimmten Eingänge an andere Mitglieder ausliefern lassen können, ohne dadurch von der Beitragsleistung befreit zu werden. Ferner die Bestimmung, daß über die Verwendung der Einnahmen aus den Beiträgen der Zugelassenen die Haupt versammlung alljährlich zu beschließen habe. 8 8. Bestimmung, daß nur Mitglieder und Zugelassene sich mit der Bcstellanstalt in unmittelbaren Verkehr setzen dürfen und nur Mitglieder das Recht haben, sich über Ver fügungen des Vorstehers zu beschweren. 8 18. Der Beginn des Austragens der empfohlenen Zettel wird um > 4 Stunde gegen die bisherige Gepflogenheit verschoben, d. h. auf 11>/2 Uhr festgesetzt. 8 20. Die Frist zur Einlieserung der empfohlenen Zettel wird um 5 Minuten, bis 10 Uhr SO Minuten, verlängert. Eine weitere Aenderung trat am 1. Januar 1896 in Kraft, wonach 8 15 Absatz 2 sich, wie solgt, gestaltet: -Beauftragt ein Mitglied die Bcstellanstalt, die für es ein laufenden Gcschäftspapiere einem anderen Mitglied an seiner Stelle zu übergeben, so kann dieser Auftrag nur mit Zustimmung des Beauftragten zurückgezogen werden.« Im Ansnng des Jahres liefen Beschwerden hiesiger Kom missionäre darüber ein, daß die Berliner Zettel vormittags zu spät in ihre Hände kämen; die Beschwerden waren begründet, die Berliner Bestellanstalt zeigte sich infolge unserer Vorstellung so fort bereit, die vorhandene Betriebsstörung zu beseitigen. Noch immer kommt es vor, daß von auswärts Sendungen an die Bestellanstalt gemacht werden, weil die auswärtigen Buchhändler ganz im Unklaren über das Verhältnis der Bestell anstalt zum Börsenverein sind; es dürfte sich deshalb empfehlen, öfters, vielleicht monatlich einmal, im Börsenblatt bekannt zu machen, daß die Bcstellanstalt der Geschäftsordnung gemäß keine Sendungen von auswärts annehmen darf und beauftragt ist, die Annahme zu verweigern. Bei dieser Gelegenheit könnte auch jedesmal daraus hingewiesen werden, daß Ankün digungen unzüchtiger Schriften, Kataloge und Zeitschriften (auch Probenummern) von der -Behandlung» in der Anstalt aus geschlossen sind. Dort lagern noch eine Anzahl Pakete mit Zirkularen, Zetteln u. s. w. für solche Firmen, die entweder aus dem Vereine aus getreten oder erloschen sind, und für ehemalige Zugelassene, welche die Anstalt nicht mehr benutzen. Es sind folgende Firmen: Georg Ticdke (erloschen), L. Härtel (gestrichen), E. Meißner (erloschen), Leipziger Kunstdruck- u. Verlagsanstalt (will nichts mehr), A. Sander (erloschen), Ed. Schauer in Connewitz, R. Brinkmann (gestrichen), C. Voigt in Erfurt (erloschen), Karl Spieler (gestorben), L. Bayer (gestorben), M. Seiler (gestorben), Petermann (gestrichen).
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