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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.02.1896
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- 1896-02-05
- Erscheinungsdatum
- 05.02.1896
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734 Nichtamtlicher Teil. M 29, 5. Februar 1896. Handels- und Verkehrs-Ausschuß. Der Handels- und Verkehrs-Ausschuß behandelte im Jahre 1895, sei cs in mündlicher Verhandlung oder durch schrift lichen Umlauf: 1. Tas schon in dem vorjährigen Berichte erwähnte Schreibender hiesige» Obcrpostdircklion vom 24. Januar 1895. Verschiedene Punkte, deren Durchführung dem buchhändlerischen Geschäfte entschieden Vorteile bringen würde, wurden ausführlich dar- gclcgt und entsprechende Vorschläge begründet. Ob noch eine praktische Wirkung zu erwarten steht, entzieht sich unserem Urteil, dürfte aber sehr wohl noch möglich sein, da alle solche Aenderungen naturgemäß der eingehendsten Erörterungen zu nächst bedürfen. 2. Eine Zuschrift der Handelskammer, betreffend die Beförderung von Drucksachen. Der Zweck war, Unterlagen zu schaffen, in ivie weit die ungemein steigende Belastung der Schnellzüge durch Postsendungen vermindert werden könnte. Unsere Ant wort erklärte sich mit einer solchen Aenderung einverstanden unter der Voraussetzung, daß dagegen eine allgemeine Er mäßigung der Portosätze cingeführt würde und die Möglichkeit geboten würde, durch Frankierung der Sendungen zu dem jetzigen Portosatze und Auszeichnung dieser Stücke durch einen besonderen Stempel oder eine Marke es möglich wäre, die Beförderung solcher Sendungen auch ferner mit den Eilzügen bewirken zu lassen. Wir befürworteten dabei noch die Ein führung eines Ein-Pfennigsatzes für einfache Cirkulare, ferner die Möglichkeit, daß, wie cs von Privat-Briefbeförderungs- nnstaltcn cingeführt ist, bei umfangreichen Auflieferungen das Aufkleben von Marken gehoben werde, sodaß die Gebühren durch Bar-Zahlung beglichen werden könnten. Die Einführung dieses Vorschlages dürfte des allgemeinsten Beifalles sicher sein, da neben erheblicher Zeitersparnis auch manche Gelegenheit zu Unehelichkeiten abgeschnitten werden dürfte 3. Den in Aussicht stehenden Handelsvertrag mit Japan. Die Eingabe betonte die wichtige Stellung, die gerade Japan durch seine vielfach an deutsche Vorbilder sich in der Einrichtung anlchncnden Studien-Anstalten für den deutschen Büchermarkt einnchme. Es darf erwartet werden, daß sich dieser Einfluß noch mehr ausdehnt. Wir wiesen auf die Notwendigkeit hin, daß gerade Japan zum Betritt in den Berner Vertrag be wogen werden sollte. 4 In Sachen der Umgestaltung des Postzcitungstarifs wurde beschlossen, von Vorschlägen zunächst abzusehen und an zu ständiger Stelle nur die Bitte auszusprcchen, den Entwurf des neuen Tarifs vor dessen Inkrafttreten dem Vorstande des Leipziger Vereins als dem berufenen Vertreter des Leipziger Buchhandels vorzulegen. Es würde für uns von entschiedenem Werte sein, einen Einfluß auf die endgiltige Festsetzung eines neuen Tarifs üben zu können; gegen ein Vorgehen jetzt spricht aber die Gefahr, Bestimmungen ohne Widerspruch scheinbar zu bewilligen, von denen eine schädliche Wirkung nicht aus geschlossen wäre. 5. Den Handelsvertrag mit Chile. Aehnlich wie bei dem Vertrage mit Japan wurden als erstrebenswerte Punkte aufgesührt: 1. Beitritt Chile's zum Berner Vertrage vom d.September 1886, falls dies nicht zu erreichen iväre, dann wenigstens 2. die Gewährung gleichen Schutzes an die deutschen Ver leger und Autoren, wie die einheimischen in Chile selbst genießen, zum mindesten aber 3. daß auf Grund der Mcistbegünstigungsklausel den deut schen Interessen der gleiche Schutz von Chile versprochen werde, den dieses den Angehörigen dritter Länder entweder schon zugcsichcrt hat oder künftig zusichern werde. Es war dabei mit zu betonen, daß gerade von seiten Chiles in den letzten Jahren eine größere Zahl deutscher Gelehrter hinübcrgczogcn morden ist zur Hebung des Unter richtswesens, und wenn auch dadurch die Aussichten für den Verkauf deutscher Bücher steigen können, so ist in gleicher Weise die Gefahr gewachsen, daß die deutschen Unter richtsmittel unberechtigter Weise nachgedruckt werden. Endlich baten wir, daß betr. der Zölle für die Einfuhr nach Chile darauf hingestrebt würde, daß 1. sür Gemälde, Pholographieen, gedruckte, gestochene oder farbige Bilder (bisher 35"/o des Wertes) zollfreie Ein fuhr gewährt ivcrde; 2. für »Albums für Bilder», »Blankobücher niit oder ohne Gedrucktes» und einige andere für den Buchhandel indirekt in Frage kommende Artikel (bisher 350/g des Wertes) ein niedrigerer Zollansatz erfolgt. 6. An dem Bericht für die hiesige Handelskammer für den Leipziger Buchhandel unterstützten den Schriftführer des Vereins wiederum in dankenswertester Weise mehrere Mitglieder des Ausschusses durch besondere Berichte über einzelne Geschäftszweige. 7.1» den ersten Tagen des Januar 1896 ist dem Reichstage wiederum ein Entwurf eines Gesetzes betr. Aenderung der Ge werbeordnung zugegangen, der sich in den gleichen Bahnen bewegt wie die Vorlage über denselben Gegenstand vom vorigen Jahre. Der Ausschuß hat den Entwurf eingehend besprochen und, bei der Bedeutsamkeit des davon betroffenen Reisebetricbes für einen großen Teil des Verlags- und Sortimcntshandels, dem Vorstand empfohlen, an die königlich sächsische Negierung eine Eingabe zu Gunsten einer Berücksichtigung des Buchhandels zu richten. Hier sei noch bemerkt, daß der Vorstand für die An erkennung der neuen Rechtschreibung nach verschiedenen Richtungen zu weitergewirkt, seine Schriftstücke in dieser Form veröffentlicht und bei der Handelskammer das Gleiche beantragt hat. Unserem früher vorgetragencn Wunsche entsprechend, hat das königlich sächsische Ministerium des Innern im vorigen Herbste eine Verordnung erlassen, nach der von jetzt an im amtlichen Schriftverkehr die in den Schulen gelehrte Orthographie angewandt werden kann. Wohlfahrtsausschuß. Der mit Recht an die Spitze der Satzungen gestellte Vereinszweck, für die Ehre und das Wohl des Leipziger Buchhandels zu sorgen, läßt sich auf mancherlei Gebieten, auf die die Neuzeit umgestalteud gewirkt hat, nicht er reichen, solange der Vorstand nicht von der Hauptversamm lung die Ermächtigung erhalten hat, nach gewissen Seiten hin Grundlagen für ein bescheidenes Vorgehen zu schaffen. Inzwischen hat der Wunsch, mehr als bisher von Vereins wegen für Ehre und Wohlfahrt der Mitglieder und ihrer Geschäftsangehörigen einzutreten, den Vorstand dazu ge führt, einen außerordentlichen Ausschuß eiuzusetzen, der solche Fragen beachten, bearbeiten und der Lösung im Verein zuführcn soll. Zunächst war die Bildung dieses Wohlfahrtsausschusses, dem neben dem Vorstandsmitgliede Alfred Voerster die Herren Joh. Fr. Dürr und Arndt Meyer angehören, dadurch veranlaßt, daß der Vorstand bei Beschwerden wegen Vergehung gegen die Pflichten bei Erziehung der Lehrlinge und gegen Lehrlingszüchterei, sowie bei Handlungen Einzelner, die den Leipziger Buchhandel in den Augen der Oeffentlichkeit herabsetzen, jeden Anhaltes für eine Einwirkung entbehrt. Sodann war von Herrn Joh Fr. Dürr angeregt worden, für die wirtschaftlichen Bedürf nisse unserer Angestellten dadurch einzutrcten, daß diesen Vorteile durch den Verein erschlossen werden möchten, die der Einzelne sich nicht verschaffen kann. Der Vorstand nimmt an, daß Sie dem Vereine zu Wohl und Ehre ge reichende Bestrebungen für die Wohlfahrt der Mitglieder und ihrer Angestellten grundsätzlich gutheißen werden. Wenn nun auch die Hauptfragen, deren Bearbeitung dem Wohlfahrtsausschüsse seinen Namen gegeben hat, noch nicht als so ausgereift betrachtet werden dürfen, daß sie schon an die Hauptversammlung gebracht werden könnten, so ist dagegen als eine vorläufige Frucht des selben die Errichtung eines Lesezimmers zu verzeichnen, das den Vereinsmitgliedern und ihren Gehilfen in gleicher Weise zugänglich sein und damit zugleich einen Finger zeig für die Behandlung gewisser gemeinsamer Interessen geben soll. Wir haben nachträglich Ihre Genehmigung zu erbitten, daß wir, ohne diesen Winter preiszugeben, gleich im Herbste zur Ausführung geschritten sind und des halb für die erste Einrichtung Mittel in den Voranschlag des Jahres 1896 gesetzt haben, die in diesem Umfange nicht wieder benötigt werden. Der Vorstand hat sein bescheidenes Zimmer bereitwillig für den guten Zweck zur Verfügung gestellt, um die Durchführung im Buchhändler hause zu ermöglichen und weitere Kosten zu vermeiden. Der Ausschuß, dessen Vorsitzender, Herr Alfred Voerster, in
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