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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1896
- Strukturtyp
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- 1896-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1896
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- Deutsch
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sich auch bei der Belichtung infolge des Gehaltes an auf- gesaugtcm Chromat bald bräunt und so das Eindringen des Lichtes zur Pigmentschicht beeinträchtigt, so versuchte man, das Papier mit Wachs rc durchsichtig zu machen oder auch durchsichtige Stoffe, wie Kollodium, Glimmer oder Glas, zu diesem Zwecke zu benutzen. Alle diese Methoden taugten nicht viel, und erst durch Fargier wurde 1860 ein Mittel gefunden, das gründlich Abhilfe schuf. Fargier kam auf die glückliche Idee, die belichtete Chromat-Pigmentschicht mit der Bildsläche auf eine andere Unterlage zu übertragen, wodurch alle Teile des Oberflächenbildes durch Adhäsion auf der neuen Fläche festgehalten werden. Erst durch Fargiers Prozeß war es möglich, gute Pigmentbilder nicht nur in Strich-, sondern auch hauptsäch lich in Halbtonmanier mit allen ihren Feinheiten hcrzustellen und durch ein- oder auch mehrmaliges Uebertragen auf be liebigen Flächen, wie Glas, Metall, Holz, Leder rc., zu be festigen. Seine endgiltige Ausgestaltung erhielt der Pigment druck erst durch Jos. Wilson Swan; ihm verdankt man den größten Teil der praktischen Erfolge, die man später mit diesem schönen Verfahren erzielte. Swan führte im Jahre 1864 eine wesentliche Verbesserung dadurch ein, daß er aus der Mischung von Gelatine und Farbstoff das Chromsalz wegließ, das in diesen Gemischen sich rasch zersetzt und nach wenigen Tagen durch Selbstzersetzung das Papier unbrauchbar macht. Swan stellte sich das sogenannte Pigmentpapier im Vorräte her und sensibilisierte es erst kurz vor dem Ge brauche durch Baden in einer Bichromatlösung, trocknete, kopierte und übertrug die Bildschicht mittels Benzol-Kautschuk lösung auf die definitive Unterlage von Papier rc. Jetzt geschah erst die Entwickelung im warmen Wasser, das Pig mentbild hastete am Kautschukpapier und konnte von da nach Bedarf wieder auf andere Stoffe übertragen werden. Das Uebertragungsverfahren selbst wurde noch von John Robert Johnson (1869), dem Mitarbeiter Swans, und von I. R. Sawyer (1874) verbessert, und mit diesen Erfindungen war der Pigmentdruck auf jener Höhe angelangt, die er heute einnimmt. Der Pigmentdruck findet nach drei Hauptrichtungen hin Anwendung: Als selbständiges Kopierverfahren, wobei die Herstellung eines dauerhaften Bildes, bestehend aus unvergänglichem Kohlestoff (im Gegensätze zu den weniger haltbaren Photographieen mit Silbersalzen rc.) Endzweck ist. L. Zur galvanoplastischen Abformung des Reliefs bei der Photogalvanographie (II) oder auch der Ab- sormung durch Einpressen in Blei für den Wood- bury-Druck. 0. Als Aetzgrund und Deckungsmittel gegen die Ein wirkung der Säure bei der Heliogravüre oder Photogravüre. Nach dieser, das Wesen des Pigmentdruckes erklärenden Abschweifung zu dem Thema der Galvanographie zurück kehrend, müssen wir uns noch die Frage beantworten, warum diese Methode zur Herstellung eines Reliefs durch Auswaschung mit warmem Wasser jener der bloßen Aufquellung in kcfltem Wasser vorgezogen wird, nachdem ja auf beiden Wegen schein bar das gleiche Resultat erreichbar ist. Hier gilt als Grundsatz, daß Gelatinereliefs, die durch Auswaschen der Chromatgelatine-Bilder mit heißem Wasser (wie beim Pigmentdruck) erhalten wurden, wider standsfähiger sind als sogenannte Quellreliefs, denn die unlösliche, durch Lichtwirkung gehärtete Chromatgelatine ist unvergleichlich härter, als die in Wasser aufgequollene unveränderte Gelatine. Hierin liegt die Ursache, daß man die unter l an geführten Ouellmethoden bald verlassen und zu dem unter II genannten Pigmentverfahren gegriffen hatte, das besonders zur Herstellung von Kupferdruckplatten in Strichmanier, wie z. B. Landkarten, vorzüglich geeignet ist; es beansprucht nur eine einmalige Abformung des Gelatinebildes, womit auch schon die richtige Druckplatte erhalten wird. Dieses Verfahre» wurde, seiner ausgezeichneten Resultate halber, schon 186!) —1870 zur Herstellung des großartigen Generalstabskarten werkes »Die neue Spezialkarte der österreichisch ungarischen Monarchie« im Maße 1:75 000 im k. k. militär-geographischen Institute zu Wien benutzt. Der Grazer Photograph E. Mariot (gen. Schilhabl) hatte sich schon längere Zeit mit diesem Verfahren beschäftigt und wurde auf Grund seiner Leistungen im Jahre 1869 als Leiter der photographischen Abteilung dieser renommierten Staatsanstalt angestellt, woselbst er dieses Verfahren einführte und so ver vollkommnte, daß es vom k. k. Reichs-Kriegs-Ministerium für die Herstellung des benannten, sowie auch anderer bedeutender Kartenwerke acceptiert wurde. Das Verfahren selbst beschreibt Hosrat O. Volkmer genau in seinem Buche »Die Photo-Galvanographie zur Herstellung der Kupferdruck- und Buchdruckplatten tc.«. Halle a/S. 1894, Wilh. Knapp.*) Wir verweisen bezüglich der Ausführungsdetails aus diese ausgezeichnete Publikation, da es zu weit führen würde, hier näher darauf einzugehen; nur mag noch erwähnt sein, daß der Auflagedruck nicht von den Original-Tiefdruckplatten er folgt, sondern daß zu diesem Zwecke von diesen Platten Um drucke auf Lithographiesteine gemacht werden, von denen sodann auf der Schnellpresse große Auflagen in kurzer Zeit hergestellt werden können. An Stelle der Steine fängt man in jüngster Zeit an, Aluminiumplatten anzuwenden, die wieder gegenüber den schweren und teuren Steinen viele Vorteile bieten. Auch lassen sich die Korrekturen und Evidenthaltungen auf Alu miniumplatten leichter ausführen als auf Stein. (Fortsetzung folgt.) *) Vgl. Nachrichten a. d. Buchhandel 1894, Nr. 1. Kleine Mitteilungen. Lesehalle und Volksbibliotheken in Berlin. — Seit der Eröffnung der städtischen Lesehalle, Mohrenstraße 41, ist die Benutzung der mit ihr verbundenen ersten städtischen Volksbibliothek in ganz erheblichem Maße gestiegen. Vor Eröffnung der Lesehalle sind wöchentlich an etwa 150 Personen kaum 250 Bände verliehen worden, seit dem 19. Oktober aber, dem Tage der Eröffnung der eifrig besuchten Lesehalle, sind verliehen worden: in der ersten Woche an 339 Personen 487 Bände, in der zweiten Woche an 363 Personen 534 Bände, in der dritten Woche an 490 Personen 677 Bände; die in der Lesehalle zur Einsicht verlangten Bücher sind hier nicht mit eingerechnet. Wo die Verwaltung die Volksbiblio theken des Abends offen hält, wie in der Schlesischen Straße und in der Prenzlauer Allee, neuerdings auch in der Wiesenstraße, ist regelmäßig die Erfahrung gemacht worden, daß die Besuchsziffer beträchtlich gestiegen ist. Internationales Uebereinkommen über den Eisen bahn-Frachtverkehr. — Dem unter Vermittelung des Schweize rischen Bundcsrats zu Bern zwischen Deutschland, Rußland, Frankreich, Italien, Belgien, Luxemburg und der Schweiz ab geschlossenen Uebereinkommen vom 14. Oktober 1890 über den Eisenbahn-Frachtverkehr sind jetzt auch Oesterreich-Ungarn und die Niederlande durch Ratifizierung der Zusatzvereinbarung vom 16. Juli 1895 beigetreten. Eine -westliche- Buchhandlung in China. — Nach einer Nachricht der -?siUoA auä Nisvtsin Niwss- ist kürzlich in Tientsin eine Buchhandlung errichtet worden unter der Firma -8i-sio-sebu-Lüj- (Magazin wissenschaftlicher Bücher aus dem Westen) zum Verkauf von Uebersetzungen wissenschaftlicher Werke aus dem Englischen und von Landkarten. ?.
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