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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1896-11-26
- Erscheinungsdatum
- 26.11.1896
- Sprache
- Deutsch
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8022 275, 26. November 1896. Nichtamtlicher Teil. abgeändert, andere Staaten werden ein Gleiches thun, so daß der Anstoß zu einer segensreichen Neugestaltung des Urheber rechtes gegeben ist. Aber die Pariser Konferenz findet auch einen mächtigen Nachhall in denjenigen Ländern, welche zwar der Union noch fern geblieben sind, aber doch ihre Vertreter all auckikväuw nach Paris sandten. Schon hat der Delegierte Argentiniens, der argentinische Minister Canö in Paris, in seinem Bericht an seine Re gierung erklärt, daß er, früher der Idee des internationalen Urheberschutzes eher feindlich gesinnt oder doch indifferent gcgenübcrstchend, sich in Paris im Umgänge mit so vielen erleuchteten Geistern habe bekehren lassen. Er rät nunmehr seinem Lande dringend die Vornahme der nötigen gesetz geberischen Arbeiten zum Eintritt Argentiniens in die Berner Union an. Andere werden diesem Beispiele folgen. Die Union hat sich als lebenskräftig erwiesen; in dieser ersten, vor so vielen scheinbar unüberwindlichen Schwierig keiten stehenden diplomatischen Konferenz ist die Staatcnfamitie enger verkettet worden. Sie wird nicht mehr auseinander- gcsprengt werden, sondern allen Angriffen trotzen. Damit ist der internationale Schutz der Geistesarbeit, der edelsten und für die Kultur und Gesittung wichtigsten Arbeit, end gültig als oausa 8aora der civilisierten Menschheit erklärt. Kleine Mitteilungen. In Oesterreich verboten. — Das Lemberger k. k. Landcs- gericht als Prcßgericht hat mit dem Erkenntnisse vom 17. Oktober 1896, Z. 21712, die Weiterverbrcitung der im Verlage von Neufeld L Henius, Berlin, erschienenen Druckschriften: s,. «Die Messalinen Wiens-, Geschichten aus der guten Gesellschaft, von Sacher-Masoch; b. «Der Heptameron», Erzählungen der Königin von Navarra, aus dem Französischen übersetzt von Wilhelm Förster; der im Verlage der Wiener'schen Verlagsbuchhandlung in Berlin erschienenen Druckschrift: «Die LiebcSsürstin», herausgegeben von Ernst von Dahlen nach Z 516 St.-G. verboten. Die sixtinische Madonna des Herrn Badrutt. — Vor kurzem haben wir in diesem Blatte über ein altes Gemälde be richtet, ein Abbild der Dresdener Sixtina Raphaels ini Besitze eines Herrn Badrutt, Hotelbesitzers im Engadin. Herr Badrutt erhob den Anspruch, daß sein Bild das Original der Dresdener Sirtina, diese aber eine Kopie seines Bildes sei, und brachte letzteres im vorigen Monat nach Berlin, wo es im -Kaiserhof» einem Kreise von Ge ladenen zugänglich gemacht wurde. Die Urteile der Berliner Be schauer lauteten übereinstimmend in der Ablehnung der Badrutt- schcn Ansprüche. Jetzt, am 23. November, ist nun in Dresden eine Nebeneinanderstellung der beiden Bilder erfolgt, nachdem die Leitung der dortigen königlichen Sammlungen dem Verlangen des Herrn Badrutt nach einer Konfrontierung nachgegeben halte. Diese Probe hat, wie wir Zeitungsberichten entnehmen, der Behauptung des Herrn Badrutt vollends jede Berechtigung entzogen. Dem Leipziger Tageblatt wird darüber aus Dresden geschrieben: -Der Vergleich der beiden Bilder läßt nicht nur jeden Ge danken daran, daß Badrutts Bild das Original oder auch nur etwa eine Vorstudie zu dem Dresdener Bilde sei, völlig hinfällig erscheinen, er ergiebt sogar, daß Badrutts Bild eine von sehr mäßiger Begabung ihres Verfassers zeugende Kopie ist, der leicht eine Reihe von weit gelungeneren gegenübergestellt werden könnte. Sowohl in der Farbengebung als in der Zeichnung weist Badrutts Bild Mängel ans, die kein Kundiger Raphael wird zuschreiben wollen. Das Duslige und Verklärte der Raphaelschen Farben — so wenig zu bestreiten ist, daß sie durch die Zeit gelitten haben — ist aus Badrutts Bild, trotz einer gewissen Frische der Farben, zu der auch die kürzlich vorgenommene Restauration beiträgt, schwer, erdig und drückend geworden. Das zeigt sich nicht nur in der Gewandung, namentlich in der der Maria und des heiligen Sixtus, sondern auch in der Behandlung der Wolken, der Schatten auf dem Christuskindc, die undurchsichtig und fast körperlich wirken, und den am Fuße des Bildes lagernden Engetfiguren. Noch bedenklicher sind die zeichnerischen Fehler des Badrutt - Bildes; sie treten namentlich im Gesicht der Maria hervor. Das berühmte Oval dieses Gesichtes ist zerstört, die Nase ist viel zu lang geraten, die Augen stehen nicht richtig. Die prachtvolle Drapierung des Ge wandes, die das Vorwärtsschweben der Maria so reizvoll andcutet, ist schwerfällig und brüchig; dasselbe gilt von dem Schleier der Maria. Entscheidend ist aber der Gcsichtsausdruck der Madonna, der auf dem Badrutl'schen Bilde etwas Stumpfes, Unsicheres und Un fertiges hat. Keine Spur von dem Verklärten, Träumerischen, Welt fernen dieses Blickes, der alle Beobachter gefangen nimmt! Hier ist der Kopist in den Geist des Originales nicht eingedrungen. Die Liste aller der Merkmale, die gegen die Annahme des Herrn Badrutt sprechen, ließe sich noch weiter fortsetzen; man müßte noch der Modellierung der Hände, der Füße, der hängenden linken Schulter, des leblosen linken Armes der Madonna, der namentlich in der Mundpartie mißratenen Barbara, des zu hoch gestellten Sixtus mit dem verhüllten Auge, des ängstlichen Blickes des Christuskindes gedenken, wenn nach allem Gesagten ein Zweifel noch denkbar erscheinen könnte» Die ästhetischen Vorzüge der Dresdener Madonna sind so groß, daß man, falls man die Ori ginalität des Badrutt'schen Bildes unantastbar beglaubigen könnte, gezwungen sein würde, auf die Existenz eines unbekannten Maler genies zu raten.- Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. ^ eatalogus ok sseoock bavä boolrs, ebiski/ UrsoloAieal anä bisto- rieal. ^ntig.-llatalo»' von UsiAblon, ösll anä 6o. in 6am- brictgo. 8". 88 8. 6a. 2400 Uro. IVsibvaobts-Xatalog cksr UsipsiAgr UobrrnitUsl-^nstait von Or 08Üar 8obnsräs.r, UoixsiA, 8obu>8trasss 10/12. 8". IV, 240 8. Lart. Nbsoloxis. Lntig.-!6atalox- dir. 65 von Usorg klauoir (I'rit.r Ilübs) in Lsrlin. 8". 66 8. 6a. 2200 bien. lutsrarisobs Ligwais. blr. 5. (Oscsmbsr.) IVsibnaoblsirataloß 1896 äsr LuotrbanälunA Noritr ksrlss in IVisn. 8". 56 8. mit ^bbiiciungsn. Der Kunstmarkt. Mitteilungen aus dem Kunst- und Kunstbuch handel. 1. Jahrgang. Nr. 1. (21. November 1896.) 4°. 8 S- mit Abbildungen. Verlag der «Deutschen Kunst- in Berlin IV. 57. Zum Brand der Druckerei H. S. Hermann in Berlin. — Nach einer Mitteilung von Rich. Bong, Kunstverlag, in Berlin ist durch den in voriger Nummer d. Bl. gemeldeten Brand der Druckerei H. S. Hermann in Berlin ein Teil der zum Versand fertigen Weihnachts-Nummer der -Modernen Kunst- vernichtet worden. Deren Ausgabe hat nun auf den 3. Dezember verschoben werden müssen. Zur Lohnbewegung der Lithographen- und Stein- drucker-Gehilfen. — Der Nationalztg. entnehmen wir folgendes über die Beendigung des Streiks der Lithographen in Berlin: «Die Beendigung des Generalstreiks der Lithographen, Stcindrucker und verwandter Berufsgenossen Berlins ersolgte nach Mitteilung aus maßgebenden Arbeitgeberkreisen auf Grund nachfolgender Be dingungen. Die Fabrikanten weigerten sich, mit der offiziellen Lohnkommission in Unterhandlungen zu treten; es bildete sich daraufhin aus den Vertrauensmännern sämtlicher Fabriken heraus eine siebengliedrige «Verhandlungskommission«, die mit den Arbeit- gebern ohne Berücksichtigung der eigentlichen Streikkommission folgendes vereinbarte: 1. Gesetzliche Feiertage werden selbst in den Betrieben nicht bezahlt, wo sie bisher bezahlt wurden. 2. Die Arbeitszeit wird auf 9 Stunden erhöht, wo sie bisher weniger als 9 Stunden betrug; dort, wo bislang die Arbeitsdaucr über 9 Stunden üblich war, wird der alte Modus beibehalten. 3. Für Lithographen wird die Arbeitszeit, die bisher 8 Stunden betrug, während 8 Monaten im Jahre aus 8^/2 Stunden erhöht. 4. Maßregelungen finden nicht statt, indessen werden die während des Streiks eingestellten Arbeiter nicht entlassen. 5. Die vor dem Gewerbegericht erstrittenen Urteile sollen vor läufig nicht zur Vollstreckung gebracht werden. «Das ist im ganzen eine totale Niederlage der Streiker. Ob zwar obige Bedingungen von einer öffentlichen Arbeiter-Versamm lung noch nicht bestätigt sind, kann doch von einem Streik nicht mehr die Rede sein, da fast sämtliche Fabriken den vollen Betrieb wieder ausgenommen haben.» Von der Berliner Gewerbe-Ausstellung. — Die voll ständige Einrichtung des großen Lesesaales auf der Berliner Ge werbe-Ausstellung ist von der Leitung der in Brüssel für nächstes Jahr geplanten Weltausstellung angekauft und dorthin befördert worden. Plakate. — Zu einem sogenannten -Plakat-Abend- hatte sich der Verein sür deutsches Kunstgcwerbe in Berlin am 11. d. M. im dortigen Architeklenhause, dessen großer Saal rings mit Plakaten
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