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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1896-11-28
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1896
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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277, 28. November 1896. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 8099 Einverständnis zu dem Vorgehen des Ausschusses gegeben, und es stehe zu erwarten, daß sich deren Zahl durch freiwilligen Entschluß täglich vermehren werde; wo dies nicht geschehe und Verhandlungen und Vermittelungen resultatloS verliefen, werde die Gehilfenschaft Veranlassung nehmen, ihre Arbeitskraft dem betreffenden Prinzipal zu entziehen und so auf Einführung allgemein anerkannter Arbeitsbedingungen zu dringen und Schmutz konkurrenz dem Gewerbe sernzuhalten. Möchte die Notwendig keit solcher Schritte sich doch nur vereinzelt zeigen, sich vielmehr die Ueberzeugung Bahn brechen, daß man verpflichtet sei, dem wirtschaftlich Schwachen seinen Teil am Arbeitserfolg ungeschmälert zukommen zu lassen; dann bliebe das Gewerbe vor schweren Verlusten geschützt, in sozialer Beziehung aber wäre ein erfreulicher Erfolg errungen und damit die Klassen gegensätze, wenn auch nicht überbrückt, so doch gemildert und beide Teile versöhnlich einander nahegebracht. Zu solchem Vorgehen erbitten die Prinzipale die Unterstützung der Behörden und des einsichtsvolleren Teiles des Publikums insofern, als diese ihre Auf träge nur solchen Druckereien zuwenden möchten, die den Allgemeinen Deutschen Buchdruckertarif als Lohngesetz anerkennen und ihre Ge hilfen danach bezahlen. Nur dann sei es möglich, auf dem be- schrittenen Wege auszuharren und in friedlichster Weise ein Problem zu lösen, um dessen Erfüllung bisher schwere Kämpfe innerhalb des Gewerbes geführt werden mußten. Linotype Co. (Limited) in London. — Wie die -Times- mitteilen, fand am 19. d. M. in London eine außerordentliche General-Versammlung dieser Aktien-Gesellschaft statt, in der ein stimmig beschlossen wurde, die Gesellschaft auszulösen und unter derselben Firma eine neue Gesellschaft zu gründen. Zweck dieser Maßregel ist, der großen Wertsteigerung der Gründer-Aktien ent sprechend das Aktien-Kapital zu erhöhen. Für Gründer-Aktien im Nennwert von 20 gelangen neue Aktien im Nennwert von 400 zur Ausgabe, was ihrem gegenwärtigen Handelswert entspricht, und zwar zur Hälfte in gewöhnlichen, zur Hälfte in Vorzugs-Aktien. — Auf Anfragen von Aktionären, wie sich die Leitung der Gesellschaft zu den neu erfundenen und patentierten Setzmaschinen verhalte, erklärte diese, daß Maschinen, die einzelne Typen Herstellen, bei den Buchdruckern keine gute Aufnahme fänden und gegenüber den Zeilengießmaschinen keine Zukunft hätten. Die Leitung sei bestrebt, alle Verbesserungen an Zeilengießmaschinen für die Linotype nutzbar zu machen, und sie bereite jetzt Neuerungen vor, die der Linotype nicht nur im Zeitschriften-, sondern auch im Werksatz die Führung sichern würden. Sprechsaal. »Ein Beitrag zur Kollegen - Züchterei.« (Vgl. Börsenblatt Nr. 269.) Unter dieser Ueberschrift hat Kollege Siwinna einen Artikel versaßt, zu dem die Redaktion des Börsenblattes vor Veröffent lichung meine Zustimmung einholte. Ich bin somit indirekt dafür mit verantwortlich. Daher diene dem Herrn Max Busch meiner seits zur Berichtigung, daß mir ein Angriff auf die Person oder die Firma Max Busch völlig fern liegt; ich verfolge nur konsequent das Geschäftsprinzip, meinen Schulbücherverlag nur Buchhändlern mit Buchhändlerrabatt auszuliefern, nicht aber Handlungen, die den Buchhandel nicht ordnungsgemäß betreiben und nicht als Buch händler zu gelten haben. In allen Städten, wo sich anerkannte Buchhandlungen befinden, die regelrechten Sortimentsbetrieb führen und sich um den Vertrieb meiner Novitäten bemühen, liefere ich nur diesen Firmen, verweigere aber die Auslieferung meines Schulbücheroerlages an Handlungen, die neben diesen Sortimentshandlungen Geschäfte mit Büchern machen möchten, während sie den Beruf zum Buchhändler nicht haben und auch diesen Berus nur im Verkauf von buchhändlerischen Brotartikeln ausüben wollen, einen Dienst im Vertrieb sonstiger Verlagswerke aber nicht auszuüben vermögen. Diejenigen Sortimenter, die den Beruf des Buchhändlers mit Mühe und Emsigkeit üben, die jahraus jahrein meinem Verlage durch Vertrieb nützen, haben nach meiner Meinung auch das Recht, von mir die Rücksicht zu fordern, ihnen auch den Verkauf meiner Schulbücher zu geben und Anstalten zu treffen, daß nicht Unbe rufene, die meinem Verlage nicht in gleicher Weise dienen, ebenso meinen Schulbücherverlag erhalten wie sie selbst. Diese Rücksicht führe ich Durch, und in Ausübung dieser Rücksicht verweigere ich Kom missionären, die solchen Unberechtigten meinen Verlag als Ver mittler liefern, meinen Verlag. Ist in irgend einem kleineren Orte, wo keine Buchhandlung sich befindet, ein Kaufmann oder Buchbinder, der den Verschleiß der Schulbücher übernehmen muß in Ermangelung einer Buchhandlung, so mag sich dieser Kaufmann oder Buchbinder an mich direkt wenden; entweder verweise ich ihn dann an eine nahegelegene Buchhandlung zur Deckung seines Be darfes, oder diene ihm direkt mit Lieferung meines Schulbücher verlages unter Gewährung von 16"///g Rabatt. In Durchführung dieses Prinzipes mußte ich Herrn Busch, wie auch anderen Kommissionären, die Lieferung meines Verlages ver weigern; daher kann Herr Busch diese Maßnahme nicht als einen persönlichen Angriff ansehen. Weshalb sollen Leute, die gar nicht in unseren Berus hineingchören, weil sie jederzeit Vermittler in Leipzig finden, gerade die Brotartikel dem berufenen Buchhändler wegnehmen, weshalb sollen gerade die Schulbücher durch jeder mann verkauft werden können? Es genügt, daß bereits Kochbücher, Jugendschriften, Gesangbücher, Bibeln re. von allerhand Geschäften geführt werden, weshalb soll auch der Schulbücheroerkauf dem Sortiment noch genommen werden? Ich habe mit meinem Prinzip keinen Schaden bisher zu ver zeichnen gehabt, aber manchen Sortimenter dadurch gewonnen zu besonderem Vertrieb meines Verlages. Der Verleger sollte sich zur Richtschnur machen, die Sortimentsbuchhandlungen zu fördern, zu kräftigen, nicht aber zusehen, wie dem Sortimenter mehr und mehr genommen wird von unberufenen Handlungen, die in nichts für den Verleger nutzbringend wirken. Ein kräftiges leistungsfähiges Sortiment wird stets dem Verleger der beste Pionier für den Ab satz des Verlages bleiben. Daher werde ich unbeschadet der Miß billigung des Herrn Busch mein Prinzip weiter aufrecht erhallen. Dessau, 25. November 1896. Rich. Kahle's Verlag, Inhaber: Hermann Oesterwitz, Kgl. Hofbuchhändler. Schlußwort an Herrn G. Freytag in Prag. (Vgl. Börsenblatt Nr. 253, 266, 271, 274.) Sachliches Interesse bietet dieser Streitfall kaum noch. Aber ich kann Herrn Freytag nichts schenken. Nicht nur, daß er mich öffentlich beschuldigt hat, er könne eine ihm gehörige Sache, trotz mehrsacher Reklamationen, von mir nicht zurückerhalten — nein, anstatt diese unwahre Behauptung nun zurückzunehmen, sucht er mich aufs neue zu verdächtigen, indem er es als wahrscheinliche Möglichkeit hinstellt, daß der unglückliche Zettel sich gar nicht in jenem Einschreibebrief befunden habe. Ja, was war denn in dem Brief-Umschläge? Nur der Zettel und nichts als der Zettel! Geschrieben habe ich kein Wort dazu. Was sollte ich noch schreiben, nachdem Herr Freytag meine Anerbietungen in Bezug auf die Verkehrsordnung in seinem Briefe vom 3. August wörtlich beantwortet wie folgt: ->.... so werde ich gegen Sie klagbar Vorgehen. Ich über lasse es Ihnen dann, sich mit Ihrem Herrn Kommissionär des weitern darüber auseinanderzusetzen.» Jetzt sucht Herr Freytag, um im Bilde der Fabel zu sprechen, mich hinzustellen als den Hamburger Wolf, der das böhmische Lamm, das -Streitigkeiten stets zu vermeiden bemüht ist-, zer reißen will. Da ich Partei bin, so enthalte ich mich selbstverständ lich des Urteils darüber, wer Lamm und wer Wolf ist. Wozu übrigens der Lärm um den Zettel? Am 30. Juli schrieb ich Herrn Freytag wörtlich: -Der Zettel geht demnächst an Sie zurück; übrigens be darf es seiner Beweiskraft nicht, da wir die in Frage kom mende Sendung erhalten haben und anerkennen.» Herr Frcytag suchte offenbar nach Rüstzeug, und da fand er den durch obige Erklärung wertlos gewordenen Zettel. Aber diese Waffe war rostig, und mit verrosteten Waffen kämpfr es sich schlecht. Ob Herr Freytag das endlich einsieht? Hamburg, 26. November 1896. Justus Pape, in Firma Herold'sche Buchhandlung. Anfrage. Eine Königsberger Firma will von mir eine Sendung nicht empfangen haben, obgleich der Vertreter die Beförderung des Pa ketes bestätigt. Die Handlung will nur dann bezahlen, wenn ich den Verlangzettel vorlege.. Dieser ist nicht zu stnden. Bemerken muß ich, daß ich nur auf Verlangen liefere. Ich habe das auch dem Betreffenden geschrieben. Der läßt sich aber auf nichts ein und schreibt mir, daß er meiner Klage mit Ruhe entgegensehe. Kann ich mit Erfolg klagen? Bitte um Auskunft. Leipzig. H. B. Antwort der Redaktion. — Uns scheint eine Klage aus sichtslos; doch lassen sich vielleicht aus der Praxis Erfahrungen mitteilen, die wir gern entgegennehmen würden. 1088'
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