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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.07.1896
- Strukturtyp
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- Band
- 1896-07-18
- Erscheinungsdatum
- 18.07.1896
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- Deutsch
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4318 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 165, 18. Juli 1896. Denkmal. — Für Ernst Curtius wird in Griechenland ein Denkmal geplant, welches in der Nähe desjenigen zu stehen kommen soll, das Griechenland dein berühmten Lehrer des Heimgegangenen, Otsricd Müller, errichtet hat. Bayrische Landesausstellung in Nürnberg. — Als Preisrichter sür das graphische Gewerbe wurden ernannt die Herren Druckercibesitzer Kommerzienrat Stürtz in Würzburg, Druckerei- bcsiher Hans Oldenbourg in München, Kommerzienrat Des- sauer in Aschassenburg und königl. Bibliothekar Leitschuh in Bamberg. Stuttgarter Buchhandlungs - Gehilfen - Verein. — Sonntag den 5. Juli feierte der Stuttgarter Buchhandlungs-Ge- Hilsen-Verein sein 29. Stiftungsfest durch einen wohlgelungenen Ausflug nach dem lieblich in idyllischer Abgeschiedenheit gelegenen Maulbronn und versammelte dort in der trefflichen Klosterbrauerei die stattliche Zahl von über 70 Mitgliedern und Gästen, darunter zahlreiche liebe Freunde und Kollegen aus Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg und Tübingen. Die Eisenbahn hatte die Fcstteilnchmcr in tS/Jtündigcr Fahrt zunächst nach Mühlacker geführt, wo sie am Bahnhof von der Maulbronncr Stadtkapelle begrüßt wurden, unter deren Vorantritt man in den Ort ins Gasthaus zur Krone zog. Zur Stärkung für die nun folgende Fußwanderung wurde hier ein fröhlicher Frühschoppen nebst srugalem Imbiß eingenommen. Außer dem hatte der Vorstand noch für eine Ueberraschung gesorgt. Mit einer schwungvollen Weihercde des Herrn Schumann wurde ein neues Vcreinsbanncr entfaltet, das der Vorstand ganz im Stillen unter kunstverständiger und kunstfertiger Beihilfe zweier Freundinnen des Vereins ins Dasein gerufen hatte. Dies neue Feldzeichen flatterte voran, als cs wieder zum Ort hinausging zum fröhlichen Marsch durch herrliche Buchcnwaldungen. In der Maulbronncr Klostcrbrauerci ließen ein leckeres Mahl und vorzügliche Weine — wer kennt nicht den edlen Elfingcr wenigstens dem Namen nach?, von welchem Göttertrank Karl Braun-Wiesbaden meinte, er heiße so, weil man sich alle »elf Finger- danach lecke — bald eine sehr animierte Stimmung auskommen, die sich durch zahlreiche Redeleistungen, unter denen wir diejenige unseres Ehrenmitgliedes Reichstagsab geordneten Gallcr hcrvorheben wollen, und sehr gelungene Festtieder mehr und mehr steigerte. Tie Lieder wurden den Festteilnehmcrn in einer von der Buchbinderei Heinrich Koch gestifteten eleganten Mappe überreicht. Wie billig und üblich wurden auch die Armen und Bedrängten unseres Standes nicht vergessen. Die Sammlung zu Gunsten der Witwen- und Waiscnkasse des Verbandes ergab ein erfreuliches Resultat. Nach Besichtigung des schönen, in allen Teile» wohlcrhaltcncn Klosters vereinigte sich die Gesellschaft in deui schön gelegenen Garten der Klosterbraucrei, wo in gemüt lichem Beisammensein unter den Tönen der Stadtkapelle die Stunden nur zu rasch verflossen. Noch ehe das Tagesgestirn seinen Nundlauf beendet hatte, galt cs Abschied zu nehmen, und die fröhlichen Buchgcscllen mußten wieder ihren Heimstätten entgegen, in die schwäbische und badische Residenz, in die Pslcgstättcn hehrer Wissenschaft der beiden Nachbarländer und an die Gestade des Rheins. In Stuttgart fand sich noch ein Häuflein zum Schluß schoppen im Hütel Royal zusammen. Alle Teilnehmer aber werden den prächtigen Tag in froher Erinnerung behalten. U—r. Personaluachrichten. G e st o r b e n: am Sonnabend den 11. Juli zu Würzburg Herr Rentier Franz Honcamp, von September 1860—1874 Besitzer der nicht mehr bestehenden Verlagssirma N. Doll in Augsburg, die am 1. August 1874 an Joh. Al. Zwerger überging und 1881 gänzlich erlosch. Der Verstorbene, eine auch in Buch- händlcrkreisen wohlbekannte Persönlichkeit, lebte seit 22 Jahren in Würzburg als Privatmann und erfreute sich in allen Gesellschaftskreisen der größten Achtung. Er war ein sehr vielseitig gebildeter Mann, ein grundehrlicher Charakter, äußerst liebenswürdig im Umgang und gefällig gegen jedermann. am 10. Juli in Bielefeld der 69 Jahre alte Komponist und Musikkritiker Ludwig Meinardus. Geboren in Hooksiel in Oldenburg, kam er als Musikstudent in Leipzig, Berlin, Weimar (Mendelssohn, Moschcles, Liszt, Marx waren seine Lehrer), als Dirigent in Glogau, als Theaterkapellmeister in Ersurt und Nordhausen umher, ward Lehrer des Dresdener Konservatoriums (unter Rietz) und Musikdirektor in Oldenburg. Von seinen Oratorien sind -Luther in Worms- (1883 bei der 400. Jahresfeier viel aufgeführt) und -Simon Petrus« am bekanntesten; weniger bekannt sind -Gideon- und -Salomo-, sowie eine große Zahl Kammermusikwerke und die zwei Symphonieen. Den feindlichen Standpunkt Wagner gegenüber hat Meinardus oft verbissen zum Ausdruck ge bracht. Als musikalischer Schriftsteller war der Verstorbene sehr fruchtbar. Die einbändige Mozartbiographie und die -Kulturgeschichtlichen Briefe über deutsche Tonkunst- sind die gelesenstcn unter seinen Schriften. Von seinen drei Opern sind nur die -Odalisken- auf die Bühne gekommen. am 14. Juli in Husum der durch zahlreiche Dichtungen in plattdeutscher Mundart bekannte dortige Bürgermeister Emanuel Gurlitt. Ein dauerndes Gedenken sichern ihm vor allem seine -Weinsprossen-, Lieder und Sprüche zum Lobe des Weines und zu Ehren verständnisvoller Zecher. Aus dem, was Gurlitt sonst Poetisches hervorgebracht hat, ist das Plattdeutsche hervorzuheben. Nächst den Weinliedern giebt gerade dieses dem Dichter Gurlitt das besondere Ge präge. Er kann mit seiner schleSwig-holsteinischen Dichtung -De Stacht bi de Kohstieg- (1877), mit den Gedichten -Von de Nordseestrand- (1880), mit dem Lustspiel -Erst de Naes und dann cn Brill- (1889) mit Ehren unter den platt deutschen Dichtern bestehen. Leichtere Ware als diese sind Gurlitts Lustspiele und Schwänke -Der verhängnisvolle Schlüssel- (1878), -Jncognito oder ein Mustcrbürgermcister- (1879), -Der neue Schulrath- (1879), -Hausmittel» (1893). Sprech Ein Lehrer als Buchhändler! (Vergl. Börsenblatt 157.) In der Erwiderung auf den Artikel: -Ein Lehrer als Buch händler-, abgcdruckt im Sprechsaal des Börsenblattes Nr. 157, beliebt es Herrn Curt Fernau i/Fa. L. Fernau in Leipzig, seine Stimmung auf meine Person als Vorsitzenden des hiesigen Buch händler-Vereins abzuladcn. Wenn ich nun auch nicht mehr und nicht weniger Schuld sür die Veröffentlichung dieses Aussatzes als meine hiesigen Bcruss- gcnossen trage, so muß ich mir diese persönliche Bezugnahme von seiten des Herrn Fernau wohl oder übel gefallen lassen. Bei der Verfolgung der Lehrer May'schcn Angelegenheit ist cs uns hier nicht darum zu thun gewesen, die Höhe des buchhändlc- rischcn Umsatzes, den Herr Fernau mit dem betreffenden Lehrer erzielt hat, sestzuslellcn, sür uns kam es vielmehr darauf an, die buchhändlerische Thätigkcit des Herrn May lahm zu legen und zu vermeiden, daß dessen Lehrer-Kollegen ebenfalls anfangen, Buch händler-Geschäfte einzurichten und dazu sich die Bücher zum Netto- Barpreise zu verschaffen. In einer Mitteilung des Herrn Fernau an einen hiesigen Be- russgenosscn vom 19. Juni d. I., die sich bei unseren Vereins akten befindet, schildert er den Geschäfts-Verkehr mit Herrn May folgendermaßen: -Die Kommission des Herrn O. May besorge ich doch eigent saal. lich nicht. Ich liefere seine Verlagsartikel (Muche und May, Kinder pflege) an den Buchhandel unter ineiner Firma aus, und dann bestellt er hin und wieder einzelne Naturheilkunde-Bücher aus frem dem Verlage, die ich ihm, zum Wiederverkauf, mit Ib"/, Rabatt unfrankiert liefere. Doch sind dies nur gelegentliche Kleinigkeiten, und ich glaube nicht, daß er im vorigen Jahre zusammen sür 30 ^ bezogen hat. Jßleib, Schuhr, Möller rc. liefern ihm mit sehr hohem Rabatt, wie er mir schrieb. — Dann bezieht er noch von mir die von Frau Muche herausgegebenen Verlagsartikcl Col- lins, Entbindung und Ammon, Mutterpflichten, in Partieen, Collins 52/48, Ammon 13/12, die ich ihm allerdings zum Buchhändler- Nettopreise berechne, da er durch Cirkulare sie vertreibt und selbst also Kunden heranzieht, meines Wissens außerhalb Chemnitz. - Wie schon erwähnt, legen wir wenig Wert darauf, ob sich der buchhändlerische Jahresumsatz des Herrn May nach Mark oder nur nach Pfennigen beziffert hat; nach vorstehender Mitteilung waren wir jedenfalls im Rechte mit der Annahme, daß dieser Umsatz ein für einen Nichtbuchhändler ziemlich bedeutender sein müsse. Chemnitz, den 13. Juli 1896. Bruno Troitzsch. Erwiderung. In meiner Erwiderung vom 7. Juli habe ich den von Herrn O. May nach meinen Büchern über hier erzielten Umsatz aus fremdem Verlage so genau angegeben, um die völlige Gegenstands losigkeit der ganzen Angelegenheit darzuthun, und insofern hatten
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