Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.08.1898
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- 08.08.1898
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181. 8. August 1898. Nichtamtlicher Teil. 5813 Teil seine« Werke«: Robinson und Robinsonaden,*) die Bi bliographie, erschienen Or. Ullrich hat sich vorgenommen, die Ge schichte de« Defoeschen Robinsonbuches zu untersuchen und darzu legen. ob da« Robinsonmotiv auch vor Defoe schon in der Litteratur behandelt worden ist, wie e« Desoe in seinem Werke gestaltet hat und wie e« in der Weltlttteratur fortgewirkt hat. Daß er sich dieser nicht gerade leichten Aufgabe unterzogen hat, sichert ihm von vornherein den Beifall und Dank der Fachkreise, Biblio theken, Freunde der Jugendlitteratur, Liebhaber, Buchhändler, Antiquare u. s. w. Al« ersten Teil seiner mehr al« sieben jährigen mühevollen Arbeit hat nun Or. Ullrich diese Biblio graphie de« Defoeschen Robinsons und der sonstigen Robinsonaden vorerst erscheinen lassen, die von der großen Arbeitskraft de« Ver fassers ein glänzendes Zeugnis ablegt. Da es mit dem bloßen Verzeichnen der Bücher, die das Wort Robinson oder Robinsonade im Titel führen, nicht gethan war, denn sehr viele Werke gerade aus den ersten Jahrzehnten nach dem Erscheinen des Defoeschen Robinson, die mit jenem Namen prunkten, haben mit dem Robinson- motio nichts zu thun, so mußten sämtliche den Robinsontitel tragenden Werke vom Verfasser der in Rede stehenden Biblio graphie aus ihre Zugehörigkeit zu dem Stoffgebiete geprüft und dazu noch zahlreiche Werke, die nur möglicherweise in Betracht kommen konnten, gelesen werden. Das verursachte große Mühe und erheischte neben großer Geduld und Ausdauer ganz erhebliche ma terielle Opfer, denn, von Hunderten von Bibliothekssendungen ab gesehen, mußten, wenn die öffentlichen Bibliotheken versagten, dem Verfasser wichtig erscheinende Bücher häufig im Antiquariat von ihm gesucht und gekauft werden. Bibliotheken und Buchhändler dürfte es interessieren, welche bibliographischen Hilfsmittel der Verfasser u. a. für seine Arbeit benutzt hat. Aus der Vorrede ersehen wir, daß, von den bekannten Bücherverzeichnissen abgesehen, die vom Britischen Museum heraus gegebene Spezialbibliographie der Schriften Defoes, in der aber gerade die wichtigsten, die älteren Ausgaben des Robinson (weil anonym erschienen), fehlen, eine nicht unwesentliche Hilse gewährte. Eine unvollständige, unkritische und ungenaue Liste von deutschen Robinsonaden bis in die Mitte der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts ist in Reichards Bibliothek der Romane (Riga 1778 ». ff ) gegeben. Sorgfältiger ist eine Liste von deutschen Robin sonaden, die Meusel den -Biographien großer und berühmter Männer a. d. neueren Brittische» Geschichte, a. d Engl.» (Züllichau 1794) beigefügt hat. Eine mit Fleiß zusammengestellte, aber immer hin unvollständige und fehlerhafte Liste von deutschen Robinsonaden befindet sich in Erduin Kochs Compendium der deutschen Litte- raturgeschichte (Berlin 1795—1798). Hakens Bibliothek der Robin- sone (Berlin 1805—1808, 5 Bde.) verzeichnet und bespricht 27 Robinsonaden außer dem Original und einigen Bearbeitungen. Zahlreiche Robinsonaden verzeichnet auch der Auktionskatalog der Bibliothek des Gottschedianers I. I. Schwabe (Oatslogus ludlio- tksoas ssisotas quaiu ... eoilsgit st adoruavit öos-nuss .loLLlum Lob^abs. Oipsias 1785. 3 Lös.). Hettners Vortrag -Robinson und die Robinsonaden (Berlin 1854) war für die Zwecke des Ver fasser« wertlos. Kippenbergs Buch -Robinson in Deutschland bis zur Insel Felsenburg- (Hannover 1892) bespricht und verzeichnet deutsche Robinsonaden bis zum Jahre 1731, von da ab werden einige weitere bis 1743 verzeichnet. Von ausländischen Robinsonaden hat Nyerup (^Irninäslig Norskadslassvivg i Oanmarir og klorgs 1816) eine gewissenhafte Liste der dänischen, Schotel (Vatsrlanäeobs Volks- boslrsn sn Volkssprooirjss, Uaarlsm 1874, II. Ossi) eine unvollständige der niederländischen gegeben; der Defoebiograph W. Lee verzeichnet in der Einleitung zum Neudruck des Robinson bei Warne in London etwa ein Dutzend im 2. und 3. Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts erschienene englische Robinsonaden. Was nun die Ullrichsche Bibliographie anbelangt, so ist diese in folgende Abschnitte eingeteilt; I. Ausgaben des Originals. II. Uebersetzungen des Originals. >11. Bearbeitungen des Originals. I V. Nachahmungen des Originals (Robinsonaden) mit den Unter abteilungen XWtrklicheRobinsonaden, L.Pseudo-Robinsonaden. V. Anhang. 1. Einige apokryphe Robinsonaden, 2. Der Robinson stoff aus der Bühne. Nachtrag. Von englischen Ausgaben des Robinson sind 196 verzeichnet, von holländischen 5, von französischen 49, von deutschen 21, von italienischen 4, von dänischen 5, von schwedischen 4, polnischen 3, spanischen 2, arabischen 1, altgriechischen 1. finnischen 1, neusee ländischen 1, bengalischen 1, maltesischen 1, ungarischen 2, arme- *) Ullrich, Hermann, Robinson und Robinsonaden. Bibliographie. Geschichte, Kritik. Ein Beitrag zur vergleichenden Litteratur. geschichte, im Besonderen zur Geschichte des Romans und zur Geschichte der Jugendlitteratur. 8". (XXI, 248 S.) Emil Felder, Weimar. Br. 9.—. Subskr.-Preis 8.—. (Litterarhistorische Forschungen VII. Heft.) zLusundsechzigßer Jahrgang. Nischen 1, hebräischen 2, gälischen 1, portugiesischen 1, esthnischen 1. persischen 1. Von Bearbeitungen des Originals sind 115 verzeichnet, wobei indes eine große Anzahl von Ueberarbeitungen derselben nicht mit gezählt sind. Die wirklichen Robinsonaden erreichen die Zahl 233, die Pseudorobinsonaden die Zahl 44, von apokryphen Robinsonaden sind 10 anfgeführt, der Robinsonstoff auf der Bühne begnügt sich mit 9 Nummern. Diejenigen Werke, die Ullrich selbst eingesehen hat, sind mit einem Stern bezeichnet. Da dies der größte Teil der abgedruckten Titel ist, so kann man sich ungefähr einen Begriff von der riesigen Arbeit machen, die der Verfasser bewältigen mußte, und von der Gründlichkeit, mit der er zu Wege ging. Hoffentlich ist es ihm ver gönnt, nun auch den zweiten Teil seiner Arbeit, die Geschichte des Robinsonbuches, bald zu vollenden. Kleine Mitteilungen. Kaufmännisches Unterrichtswesen. — Am 31. Januar und 1. Februar d. I. haben auf Einladung des Handelsministers in Berlin Verhandlungen über das kaufmännische Unterrichtswesen in Preußen stattgefunden, an denen neben Vertretern der Regie rung auch solche größerer Handelsstädte, des Handels- und Ge werbestandes, von Handelsschulen und Universitäten, teilgenommen haben. Der Bericht über diese Verhandlungen ist jetzt im Druck erschienen. Aus dem Schlußwort des Ministers fei folgendes hier mitgeteilt: Der Minister tritt der von einem der Teilnehmer anscheinend gehegten Ansicht entgegen, daß die Konferenz veranlaßt worden sei durch den Gedanken, unser Kaufmannsstand stehe nicht aus der vollen Höhe der Intelligenz und Ausbildung; gerade das Gegenteil sei der Fall: unser Kausmannsstand sei an Kennt nissen und gründlichem Wissen dem der übrigen Welt mindestens ebenbürtig, wenn nicht überlegen. Trotzdem aber müsse dafür gesorgt werden, daß unsere Jugend den großen Aufgaben, die die Zukunst bringen werde, gewachsen sei. In den vorausgegangenen Verhandlungen habe sich die Mehrzahl der Redner dafür ausge sprochen, daß man den besonderen Bedürfnissen des praktischen Erwerbslebens Rechnung tragen und die Fachbildung stärker als bisher betonen müsse. Bezüglich der Handelsschulen seien die Mei nungen geteilt gewesen; mehrere Herren hielten cs für wünschens wert, mit dem Fachunterricht möglichst frühzeitig zu beginnen, während andere glaubten, daß es nicht unbedenklich sei, Schüler im Alter von zwölf Jahren schon zu einem bestimmten Berufe hinzudrängen. Der letzteren Ansicht sei dann entgegengehalten worden, daß es eine große Zahl von Kindern gebe, bei denen es von vornherein feststehe, daß sie in dem Berufe ihrer Eltern ver bleiben, und diesen dürfe man die Möglichkeit, ihre Ausbildung nach einer bestimmten Richtung schon in den unteren Klassen höherer Lehr anstalten zu beginnen, nicht nehmen. Auch darüber, ob es zweckmäßig sei, die Handelsschulen zu selbständigen Anstalten zu machen, oder sie an vorhandene Unterrichtsanstalten anzulehnen, gingen die Mei nungen auseinander. Bei der Hochschulfrage scheine das Eine die Zustimmung aller zu haben, daß es erwünscht wäre, die Wissen schaften, die zur Handelslehre im weiteren Sinne gehören, in aka demische Kurse an Universitäten oder anderen Hochschulen einzu beziehen und diese dem Handelsstande zu erschließen. Ueber die Art des Anschlusses seien die Ansichten geteilt; von einigen werde die Einrichtung einer selbständigen Abteilung gewünscht, von andern werde empfohlen, an möglichst vielen Universitäten rc. Lehr stühle und Kurse für die verschiedenen Unterrichtszweige einzurichlen. Dieser Ansicht neige auch er zu; eine solche Einrichtung biete die Möglichkeit, daß diejenigen, die sich dem Handelsstande widmen wollten, nicht bloß für ihre Fachbildung, sondern auch für die Aus bildung in anderen Wissenschaften Gelegenheit fänden. Außerdem sei dann auch denen, die sich einem anderen Berufe widmen wollten, Gelegenheit geboten, ihre Kenntnisse in handelswissenschastlicher Beziehung zu ergänzen. So sei es beispielsweise erwünscht, daß die jungen Verwaltungsbeamten sich in Fragen des wirtschaftlichen Lebens ein gründlicheres Wissen und besseres Verständnis er werben möchten, als sie jetzt im Durchschnitt besäßen. -Riesenkarten-. — Das Leipziger Tageblatt schreibt: -Seit einigen Wochen sind mit der Aufschrift: -Rtesenkarte« umfangreiche Karten (etwa das Fünffache der Postkartengröße) in den Verkehr gelangt, die auf der Vorderseite einen Vordruck für die Bezeichnung des Empfängers, des Bestimmungsortes und der Wohnung, auf der Rückseite ein Dutzend verschiedener Leipziger Ansichten ent halten. Von zuständiger Seite wird uns mitgeteilt, daß solche Karten weder als Postkarte noch als Brief gelten und zur Be förderung gegen das Drucksachenporto von der Post nur zugelassen werden können, wenn sie unter Streif- oder Kreuzband oder unter offenem Umschlag zur Einlieferung kommen - 773
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