Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.08.1898

6044 Nichtamtlicher Teil. 190, 18. August 1898. Trier Wormditt Verden a/A. WormS Wartburg Wunstors Wittenberg Ziesar Diesem ersten Verzeichnis folgt ein zweites über im »Denkmäler-Archiv des Ministeriums der geistlichen, Unter richts- und Medizinal-Angelegenheiten« angefertigte Groß- bilder von Meßbildaufnahmen. Hierzu wird folgende Vor bemerkung gegeben: »Ein Teil der Meßbilder ist lediglich zum Aufträgen von Zeichnungen ausgenommen und daher weder bestimmt noch geeignet, schöne oder charakteristische Ansichten des be treffenden Denkmales wiederzugeben. Die anderen sind zugleich auch Schaubilder, die sich zu Demonstrations zwecken eignen Einige von ihnen sind deshalb vergrößert und werden als Großbilder abgegeben In dem folgenden Großbilder - Verzeichnisse kommen ständig neue Nummern hinzu, da die Zahl der geeigneten Bilder bereits sehr groß geworden ist. Die Bilder sind auch auf Kartons in an gemessenem Farbentone aufgezogen und durch eine Bronze linie eingefaßt. Die Kartons sind gleichmäßig 79 om breit, 99 cm hoch, mit Ausnahme der Teilbilder von Kapitälen, hohen Türmen rc, die sich indessen wenigstens einem der vorgenannten Maße anschließen. Die Bildgröße innerhalb der Bronzelinien ist etwa 68: 86 ow. In 50 c-m Abstand sind Oesen eingeschlagen, so daß alle Bilder an zwei in dieser Entfernung von einander eingeschlagene Stifte aufgehängt werden können.« Die »Meßbildanstalt für Denkmal-Aufnahmen« befindet sich im Königlichen Ministerium der geistlichen rc. Angelegen heiten (Berlin V7. 56, Schinkelplatz 6). Weiter wird folgendes mitgeteilt: »Die Anstalt giebt ihre Erzeugnisse nur zu Lehr- und Unterrichts-Zwecken ab. »Sendungen zur Auswahl werden gewöhnlich nicht ab geschickt Bestellung erfolgt nach den Verzeichnissen und den in der Anstalt befindlichen Sammelbändcn der Meßbilder und der, nur in der Anstalt einzusehenden Sammlung der Großbilder. Bei Bestellung genügt die Angabe der Nummer im Hauptverzeichnisse, die im Sammelbande eisichtlich ist, oder im Verzeichnisse der Großbilder »Die in beschränkter Anzahl vorhandenen Ausschuß blätter können nur in der Anstalt selbst ausgesucht und ge kauft werden. »Preise: 1) Meßbilder, Größe 40 : 40 cm, unauf gezogen, 1 einzelne Kopie (unveränderlich) auf Bromsilberpapier (III) .... 2) 2—3Kopieen derselben Aufnahme desgl 3) 4 oder mehr desgl 4) Meßbilder - Details 18 : 24 om bis 30 : 30 am Aufziehen derselben auf Karton mit Goldrand und Unterschrift, das Stück 5) Ausschußblätter desgl. aufgezogen je nach Güte (I, II) 6) Ausschußblätter desgl. unaufgezogen je nach Güte (IV, V) 7) Großbilder, Bildgröße ca. 68 : 86 om, aufgezogen, (VI) das Stück .... 8) desgl. unaufgezogen (VII) .... 9) desgl. Ausschuß 1 (VIII) .... 10) ., ., 2 (IX) 11) Großbilder, kleinere Bildgröße unauf gezogen, (VII) 12) Großbilder, Bildgröße ca. 90 : 120 ow, unaufgezogen (VII*) 13) desgl. Ausschuß 1 (VIII*) .... 8 „ Größere Formate im Verhältnisse der Fläche. Das Aufziehen der größeren Bilder wird besonders berechnet. Reproduktionen von Zeichnungen: Freiburg i. Br, Münster, Westansicht. Maßstab 1 :66,66 12 ^ „ „ Thurmgrundriß. ,, 1 :66,66 3 „ Magdeburg, Dom, Westansicht. „ 1 :150 5 „ Kieme Mitteilungen. Post. — Der ReichSanzeiger bringt folgende Bekanntmachung: -Vom 1. September ab können Postpakete ohne Wertangabe und ohne Nachnahme bis 5 Lx Gewicht nach der Republik Hon duras direkt über Hamburg, anstatt bisher auf dem Wege über England, versandt werden. Die Postpakete müssen frankiert werden; die Taxe beträgt 3 20 für jedes Paket, lieber die sonstigen Versendungsbedingungen erteilen die Postanstalten nähere Aus kunft. — Berlin Vt., den 12. August 1898. Der Staatssekretär des Reichs-Postamts, von Podbielski.» Telephon. — Nach längeren Verhandlungen unter den Re gierungen wird nunmehr in nächster Zeit die Ausführung der An lage einer Telephonlinie Berlin-Brüssel-Paris in Angriff ge nommen werden. Es wird ein doppelter Draht von Paris nach Berlin gelegt werden. Der Draht besieht aus Bronze und hat einen Durchmesser von 5 Millimetern. Die Linie wird eine Länge von tausend Kilometern haben; sie wird die längste in Europa sein. Buchgewerbe-Museum im Deutschen Buchhändler hause zu Leipzig. — Neu ausgestellt sind von dem aus der Schweiz stammenden Pariser Künstler Eugene Grasset soge nannte -kg.nnss.ux äseorgtiks-. Grasset, bekannt durch seine illustrierte Ausgabe der Geschichte von den vier Haymonskindern, gehört zu den hervorragendsten dekorativen Künstlern der Neuzeit. Er hat sich auf verschiedenen Gebieten bethätigt und auch in der Plakat kunst Verschiedenes von Bedeutung hervorgebracht, wovon einiges im vorigen Jahre bei der Kühtmannschen Plakatsammlung im Buchgewcrbemuseum zu sehen war. An den Plakattitel technisch und künstlerisch sich anlehnend, sind die jetzt ausgestellten Blätter, die in ihrer einfach-edlen Art und Stilisierung rein dekorativ ganz vorzüglich wirken, namentlich auch durch die kräftigen Farben kontraste geeignet, einen ganz bestimmten Effekt zu erzielen. Diese als Füllung von Pfeilern oder anderen leeren Wandflächen gedach ten Blätter bilden in Frankreich einen gesuchten Artikel, wie man aus den seit längerer Zeit schon ausgehängten Mucheschen kgunssux ersehen kann, denen bereits mehrere ähnliche Serien gefolgt sind. Vielfach werden Plakatentwürse in Frankreich so angefertigt, daß eine gesonderte Auflage ohne Schrift zu solchen kannssux ver wendet wird. In Deutschland scheint man diesem Kunstzweig noch keine Aufmerksamkeit geschenkt zu haben, obwohl er künstlerisch wie geschäftlich Erfolge verspricht. Hatte Fürst Bismarck Kenntnisse von Buchhändler firmen? — Viele der Herren Kollegen im Buch- und Kunsthandel werden gern die Erinnerungen bewahren, die ich gelegentlich früherer geschäftlicher Besuche ihnen über Friedrichsruh und das, was ich dort erlebt, berichten konnte; haben sie diesen doch oft und gern und immer wieder mit Vergnügen gelauscht. Jetzt, nach dem Tode des Gewaltigen, wo so unzählige Erinnerungen an Bismarck ver breitet werden, und wo es, wie ich glaube, auch die Pflicht eines Jeden ist, der einmal, wenn auch noch so bescheidene Beziehungen zu ihm hatte, diese wahrheitsgemäß zu schildern — denn solche Erinnerungen tragen sicher dazu bei, die Züge seines Bildes zu vervollständigen —, jetzt ist es vielleicht am Platze, einmal zu erzählen, daß Bismarck auch vom Buchhandel etwas wußte. Es kann hier nur von einigen persönlichen Erinnerungen ge sprochen werden, doch es würde wohl interessant sein, auch andere intimere Beziehungen zum Buchhandel kennen zu lernen. Als ich im Jahre 1894 (3. März) dem Fürsten in Friedrichsruh eine Kopie des in München (Phot. Union) erschienenen Bildes von William Pape, Bismarck beim Kaiser mit dem Motto: -Was noch dräut uns, wenn Ihr beide Wieder Hand in Hand gesellt- überreichte, fragte er: -Wo ist das Bild gleich erschienen?- Jch erlaubte mir damals eine kleine Geschichtsfälschung und erwiderte: -Bei der Verlagsanstalt Bruckmann in München.- -Bruckmann in München? Ist da nicht auch das Werk -Die Hohenzollern und das deutsche Vaterland- herausgekommen? Auf meine bejahende Antwort fuhr er fort: -Ich kenne noch ein Werk, das von Bruckmann herausgegeben ist; doch — das ist mir ganz entfallen; können Sie mir da nicht auf den Damm Helsen?- 4 ^ 3 „ 2 „ 2 bis 3 „ 1 „ 3 oder 2 „ 1 oder 0,50 „ 12,50 „ 10 „ 4 „ 3 „ 5 bis 8 „