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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1882
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 26.07.1882
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- Deutsch
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übermäßige Concurrenz und die Sorge fürs tägliche Brot gezwun gen sind, sich durch billige Preise Kundschaft und Absatz zu ver schaffen. Es ist sogar zu fürchten, daß der Beschluß der Dele- girten-Conferenz, durch welche» 10 A, Rabatt förmlich legalisirt werden, die Verhältnisse auch innerhalb der Provinzial- und Localvereine nicht verbessern, sondern verschlechtern wird. Ihnen aber, Herr Limbarth, und Ihren Mitkämpfern allen möchte ich dringend empfehlen, in Ihren Anschuldigungen gegen Leipzig mit etwas mehr Vorsicht zu verfahren und für die leider nicht zu verhindernden Handlungen einiger Glieder des Leipziger Buchhandels nicht die Gesammtheit desselben verantwortlich zu machen. Es würde der von Ihnen vertretenen Sache gewiß nur von Vortheil sein, wenn an die Stelle der nachgerade maßlos gewordenen Animosität gegen Leipzig eine vorurtheilsfreie, ruhi gere Erwägung der Verhältnisse treten würde. Dies wünscht im allseitigen Interesse ein Leipziger Verleger, welcher wie seither auch ferner bemüht sein wird, das sog. solide Sortiment nach sei nen Kräften zu unterstützen, sich aber niemals dazu verstehen wird, sich in der freien Verfügung über sein Eigenthum durch einen von außen kommenden Machtspruch beschränken zu lassen. Unsere Antwort an den Vorstand des Wiesbadener Buch- händlcrvercins, insonderheit an seinen Präses, Herrn Chr. Limbarth, sowie zur ges. Kenntnißnahme für den geehrten Verlagsbuchhandel. Der Hieb hat gesessen! Das können wir zu unserer nicht geringen Genngthuung aus den mancherlei feigen, anonymen Zu schriften ersehen, welche sich in Schimpfworts» Lust machen, nicht zum wenigsten aber aus der Entgegnung des Vorstandes des Wiesbadener Buchhändlervereins und seines Präsidenten, Hrn. Ehr. Limbarth. Wie die Katze den heißen Brei, so behandeln diese Herren unsere beiden Circulare. Es sind nur Einwendungen im Einzelnen, welche sie zu machen suchen; die Quintessenz, den Kern unserer Cir culare müssen sie unangetastet lassen. So erregt es zunächst ihren besonderen Anstoß, daß wir nicht unser Lager nach ihrer Schablone assortiren, sondern bestrebt sind, wo es immer angeht, z. B. bei Jugendschristen rc., eine Anzahl guter Bücher ausfindig zu machen, von diesen Partien beziehen, entsprechende Bezugsvortheile an streben und uns schließlich mit aller Kraft für diese Artikel ver wenden. Ob zur Beschaffung solcher Auswahl nur ebensoviel Um sicht gehört, wie sie das Aussüllen von einigen 100 Verlangzetteln ersordert, mögen Fachleute entscheiden. Eine Hauptsorce des „modernen Antiquariats" bildet die Pflege des Ladenverkehrs. Infolge dessen muß und wird den literarischen Wünschen des Publicums dort in viel umfangreicherem Maße Rechnung getragen, wie dies in sehr vielen Sortimenten der Fall ist, wobei ja das Poussiren einzelner Artikel nicht ausgeschlossen bleibt. Wir be haupten also und es ist unstreitig, daß in den meisten „modernen Antiquariaten" die Assortirung des Lagers eine viel mannig faltigere ist — Novitäten ausgeschlossen — und die Qualität des selben eine bessere, wie bei den meisten „soliden" Sortiments geschäften. Es liegt das in der Natur des Geschäftes selbst. Der sicherste und beste Gradmesser bleibt schließlich das Publicum; wenn dieselben Personen wieder und immer wieder sich in diesen Geschäften einfindcn, so hat cs gute Wege mit der diesseitigen „Täuschung des Vertrauens", Herr Chr. Limbarth. Daß der geehrte Vorstand des hiesigen Buchhändlervereins uns gern aus dem Buchladcn heraus und „auss Stroh" legen möchte, verübeln wir ihm nicht. Wie es aber möglich ist, daß Geschäfte mit derartigen Ten denzen noch einen Commissionär finden, der ihre Interessen ver tritt, das begreifen wir auch nicht. ^ Elastisch ist es nun wirklich, zu lesen, wie sich der hiesige Vereinsvorstand bemüht, unserem Vorwurf gegenüber, daß er und seine Gesinnungsgenossen die Gewerbesreiheit unterdrücken und Zunftzwang einsühren möchten, die Larve der gekränkten Unschuld aufzusetzen. — Er behauptet, wir hätten uns bestrebt, der morali schen Qualität der Sortimentsgeschäfte mit Nebenbranchen eine» Lack anzuhängen, indem wir einige ihrer Artikel dem Verlagsbuch handel zur Kenntniß brachten. Nun, wir geben uns nicht besser, wie wir sind. Können wir unseren hiesigen geehrten College» in allen Ehren geschäftlich einen Tort anthun, warum nicht? Sie haben es redlich um uns verdient und machen uns das Leben sauer genug. Als solch ein kleiner Tort ist unsere Manipulation mit Weber, Weltgeschichte anzusehen; wir haben das der betreffenden Verlagshandlung ehrlich gebeichtet. Aber für Jedermann, der lesen kann, ist cs doch klar ersichtlich, daß wir in diesem Falle die Herren zunächst nur auf ihren Widerspruch zwischen ihrer Theorie und ihrer täglichen Praxis aufmerksam zu machen suchten. Wenn unsere Sortimentshandlungen mit Nebenbranchen nicht wollen, daß Schreibmaterialienhändler rc. Bücher verkaufen, oder nur unter der Bedingung, daß diese sich des Sortiments als Zwischenhändler bedienen, so ist cs der Schreibmaterialienhändler rc. gutes Recht, zu fordern, daß die Buchhändler beim Verkauf von Schreibmate rialien rc. sich nur aus den größeren Detailgeschäften ihrer Branche assortiren. Das ist eine unbequeme Logik, meine Herren! nicht wahr? Halten es unsere Sortimenter für ein ihnen nur allein mög liches Kunststück, ein Bilderbuch, eine Jugendschrist, ein Schul oder Andachtsbuch oder gar Polko's Dichtergrüße zu verkaufen? Inwiefern das „moderne Antiquariat" diesen Geschäften hierin hinderlich ist, wie Hr. Limbarth behauptet, ist uns unerfindlich; diese Geschäfte können ja, weil sie den Bücherverkauf nur als Nebenbranche betreiben, event. noch billiger verkaufen wie wir. Und warum sollen die vielen Buchbinder und kleinen Händler aus dem Lande nicht ebenso gut die Vortheile des direkten Bezugs ge nießen, wenn sie glauben, ihre Rechnung dabei zu finden, wie das „solide", „reelle" Sortiment? Wenn wir einzelne der Nebenarlikel der hiesigen Sortimenter (die besten haben wir ja vergessen) in einer etwas drastischen Reihenfolge aufführten, so war das keine „Hohnüberschüttung", weil sie diese Artikel führen, sondern es geschah nur deshalb, um die Herren aus ihrem Berufs- und Zunftdünkcl in die nüchterne Praxis ihres eigenen Kramladens (im alten ehrbaren Sinne des Wortes), der häufig wenig mehr einem Buchladen ähnelt, zurück- zusühren. Jeder einzelne dieser Herren möchte die Gewerbesreiheit wohl für sich ganz und voll in Anspruch nehmen; sobald aber ein Anderer nach demselben System selig werden will, so ist das — wider die Verabredung. Zum Schluß erklärt der hiesige Vorstand unsere Mittheilungen bezüglich Hrn. Limbarth's für unwahr. „Bong"! wie Fritz Triddelsitz sagt. Nun kann aber etwas unwahr der Form, der Sache nach aber sehr wahr sein und, wenn das der Fall ist, so nennt man ein derartiges Abstreiten: Rabulisterei, deren sich der Vorstand eines Vereins doch nicht schuldig machen sollte. Die geehrten Leser erinnern sich vielleicht, daß wir seiner Zeit als eine Passende Illustration zu den hiesige» naiven buch händlerischen Schutzzollparagraphen, aus vielen uns zu Gebote stehenden, nur den einen Fall erwähnten, wonach die Firma Chr. Limbarth an ein Institut in St. Goarshausen mit einem Rabatt bis zu 20U in Jahresrechnung liefere. Wir berichtigen das dahin, daß die genannte Firma an dieses Institut nur einen Rabatt von 12lb?b verabfolgt. (IM. Nach dem hiesigen Vereins statut dürfen überhaupt nur 5?b gegeben, aber nicht „angeboten" jsiclj werden.) Dagegen erlauben sich die Hrn. Feiler L Gecks,
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