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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.12.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-12-24
- Erscheinungsdatum
- 24.12.1903
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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^ 298, 24. Dezember 1903. Nichtamtlicher Teil. 10667 bedeutenden Bücherfabrik wird (um die Mitte des 15. Jahr hunderts) Wibold Lauber zu Hagenau im Elsaß genannt. Nament lich aber befaßte sich die Genossenschaft der Brüder des gemein samen Lebens mit der Herstellung von Büchern. In Paris und in London entstanden in der Nahe der Kathedrale sogar eigent liche Bücherläden, wie man sie übrigens schon im Altertum ge kannt hatte. Rabattvergütung bei Postbezug von Zeitschriften. IX. (Vgl. Nr. 289, 291, 292, 293, 294, 295, 296, 297 d. Bl.) Weitere Mitteilungen von Verlegern, die dem Sortimenter bei Postbezug ihrer Zeitschriften Rabatt vergüten' I. F. Lehmanns Verlag, München: für »Münchener medizinische Wochenschrift« fürs Vierteljahr 1 15 -H. »Die Wartburg« do. — ^ 13 Evangelischer Verlag, Heidelberg: für »Zeitschrift für Missionskunde und Religionswissenschaft« fürs Jahresabonnement 1 Kleine Mitteilungen. »Akademischer Schutzverein«. —Aus Heidelberg liegen die nachfolgenden Zeitungs-Berichte über die Gründung einer Ortsgruppe des »Akademischen Schutzvereins« vor: I. Neue badische Landeszeitung (Mannheim) Nr. 592 vom 19. Dezember 1903: »dir Heidelberg, 18. Dez. Eine hiesige Ortsgruppe des Aka demischen Schutzvereins, jenes von Leipzig aus propagierten Gegcntrustes zum Schutze der Produktion und Konsumtion geisti ger Arbeit gegenüber dem Vuchhändlcrbörsenring, hat sich heute abend in spärlich besuchter Versammlung in der liniversitätsaula endgültig konstituiert. Der Gesamtvercin zählt etwa 1000, die Heidelberger Sektion bisher etwa 60 Mitglieder. — Prorektor Geh. Rat Professor Or. Czerny berichtete über die Leipziger Hauptversammlung, der er als Vertreter Heidelbergs beigcwohnt hatte, und legte die Ziele des Schutzvereins im Kampf gegen Vcr- legcrtum und Sortimenterunivesen dar. Der Verein erstrebe dabei nicht den Ruin des Sortiments, setze sich aber zur Wehr gegen die preiserhöhende, rabattherabsetzendc Politik des Börsenvereins, vor allem gegen eine Tendenz der Verlagsverträge, die den Autor und sein Werk der Berlegerwillkiir ausliefern. — Professor Or. Rathgen kommentierte einen solchen Vertrag, wie er nicht sein soll. — In der anschließenden Debatte empfahl Geheimrat Pro fessor Or. Erb Rücksicht auf die wirtschaftliche Notlage der Sorti menter. — Professor Or. Max Weber riet, einen eventuellen Ausgleichsvorschlag des Vörsenvereins zu ergreifen, da die Macht lage selbst eines noch so stattlichen Schutzvercins gegenüber dem Buchhändlerkartell ungünstig bleibe; er persönlich verzichte gern auf den Rabatt seitens seines Sortimenters und gönne ihm den Lohn für die viele Mühe; von den Sortimentern aber, die für Institute, Bibliotheken und Seminare liefern, müsse man den bisherigen Rabatt verlangen. Statt der Frontstellung gegen das Sortiment begrüßt er die Frontstellung gegen eine Verlegerschaft, die sogar das Manuskript von fremder Feder durchkorrigiercn lasse, Verlagsverträge nach Art von Hausvermictungskontrakten uner fahrenen jünger» Gelehrten präsentiere und, wenn es so weiter gehe, den Autor gleichwie in der Hausindustrie, zuni Lohnsklaven ernied rige. — Aufsehen erregte es, als der Direktor unsrer Universitäts bibliothek, Professor Or. Wille, erschreckt durch Büchers Agitation, erklärte, dem Schutzverein nicht bcitreten zu wollen mit Rücksicht auf die Existenzmöglichkeit eines gediegenen Sortimenterstands. — Ge heimer Rat Czerny trat ihm entgegen. — In die Diskussion griffen ferner noch mehrere Herren ein. — Der Statutencntwurf Professor Rathgens wurde, mit einigen Modifikationen, ange nommen. — Aus der, gleich für die beiden ersten Geschäftsjahre (bis 14. März 1905) gültigen Vorstandswahl gingen hervor: als stellvertretender Vorsitzender Professor Or. Rath gen (National ökonomie), — als Schatzmeister a. o. Professor Or. Landsberg (Mathematik), — Schriftführer Privatdozent Or. Elsen Hans (Philosophie), — Beisitzer Hofrat Professor Or. Jellinek (öffent liches Recht) und Professor D. Deißmann (Neutestamentliche Theologie).« II. Heidelberger Zeitung Nr. 297 vom 19. Dezember 1903: »4— Heidelberg, 19. Dezember. — Gestern hat sich hier ein Zweigverein des akademischen Schutzvereins definitiv konstituiert. Der Hauptvercin hat seinen Sitz in Leipzig; er, wie seine Zweig vereine verfolgen den Zweck: im Interesse der Wissenschaft, ihrer Arbeiter und des Publikums auf deu Verlag, Vertrieb und Absatz der wissenschaftlichen Literatur einzuwirkcn, der Verteuerung der Schriftwerke zu steuern, den Absatz zu fördern und die Autoren gegen die wirtschaftliche Übermacht der Verleger beim Abschluß von Verlagsverträgen zu schützen. Der Schutzbewegung haben sich hier sogleich 54 Herren angeschlosscn. Als ihr Vertreter wohnte Geheimer Rat Czerny der kürzlich in Leipzig abgehaltenen Ver sammlung bei. Dieser leitete auch die gestrige konstituierende Versammlung des hiesigen Zweigvereins und erstattete, nach dem er die Anwesenden begrüßt hatte, Bericht über die Leip ziger Verhandlungen, bei denen zirka tausend Mitglieder durch 27 oder 28 Stimmen vertreten waren. Aus den Darlegungen des Geheimen Rats Czerny ging hervor, daß der Schutzverein ein Gegcntrust gegen den Börsenverein der Buchhändler sein will, der im Buchhandel ein scharfes Regiment führt. In Leipzig spielte die Rabattfrage eine wesentliche Rolle, hier trat diese gestern sehr zurück. Es wurde vielmehr in der recht lebhaften Diskussion, an der sich außer dem Vorsitzenden die Herren Rath- gcn, Erb, Weber, Wille, Lilienthal und Deißmann be teiligten, von verschiedenen Seiten hervorgehoben, daß man den Sortimentern große Mühe mache und ihnen einen Verdienst wohl gönnen dürfe, also nicht auf hohen Rabatt dringen wolle. Das Beispiel des Freiburger Schutzverbandes, der seinen Sor timentern gekündigt hat und direkt von Leipzig bezieht, um auf diese Weise die Freiburger Sortimenter gegen den Börsenverein mobil zu machen, der ihm verboten hat, 10 Prozent Rabatt zu geben, werde hier nicht nachgeahmt werden. Das Hauptgewicht legt der hiesige Verein auf die günstige Abfassung von Verlagsverträgen, worüber insbesondere die Herren Rath gen und Weber sich ausließen. Es zeigte sich, daß das von Professor Bücher in Leipzig ini Aufträge des Schutz- verbandcs herausgegebenc Werk schon manche Folgen gezeitigt hat. So erzählte der Vorsitzende, daß er erst kürzlich die Unter zeichnung eines Vcrlagsvertrags abgelchnt habe, nachdem er durch das Büchcrsche Werk auf die ungünstigen Seiten desselben aufmerksam geworden sei. Bücher rät dem Autor, nur für eine Auflage abzuschließen, ferner zn verlangen, daß die Höhe der Auflage genau bestimmt werde und ebenso der Preis. Die Übcr- setzungrechte solle sich der Autor Vorbehalten. Alle diese Punkte waren in dem vom Vorsitzenden erwähnten Vertrag zu un- gunsten des Autors übergangen. — Der Direktor der Uni versitätsbibliothek Professor Wille bemängelte den scharfen Ton in dem Büchcrschen Werk. Er, Redner, sei dadurch vorsichtig ge worden. Die gegen die Sortimenter gerichtete Tendenz billige er nicht, weshalb er auch nicht dem Schutzverein beitrete. Mit den übrigen Bestrebungen des Vereins sympathisiere er. — Nach dem der Vorsitzende noch darauf hingcwiesen, daß der Schutz verein das Zusammenarbeiten der verschiedenen Hochschulen befördere, was an sich schon eine gewisse Bedeutung habe, wurde zur Beratung der Statuten des hiesigen Zweigvereins geschritten. Nach Durchführung der Beratung nahm man die Vorstands wahlen vor. Vorsitzender soll der jeweilige Prorektor sein, falls er Mitglied des Vereins ist und die Wahl annimmt. Des halb wurde auch der Beginn des Geschäftsjahres des Zweig vereins auf den 15. März festgesetzt. Zum stellvertretenden Vor sitzenden wurde Professor Rathgen gewählt. Ferner wurden ge wählt: als Schriftführer D. Elsenhans, als Schatzmeister Pro fessor Landsberg, als Beisitzer die Herren Professoren Jellinek und Deißmann. Es sind also alle fünf Fakultäten im Vor stand vertreten.« Post. — Vom 1. Januar 1904 ab sind im Verkehr mit Bulgarien auf Paketen Nachnahmen bis 400 ^ zulässig. Die Sendungen unterliegen neben den gewöhnlichen Beförderungs gebühren der Nachnahmegebühr von 1 H für jede Mark oder einen Teil davon, mindestens aber von 20 ->); die eingezogenen Nachnahmebcträge sollen von den Bestimmungspostanstalten un mittelbar den Absendern der Pakete durch gebührenfreie Postan weisung übersandt werden. Urhebcrrechtsstreit. Textkritik. — Der Vossischen Zeitung (Berlin) Nr. 595 vom 20. Dezember 1903 entnehmen wir folgenden Vcrhandlungsbericht über eine Anklage wegen Ver letzung des Urheberrechts: Eine literarische Streitfrage hatte am 19. d. M. eine größere Anzahl von Schriftstellern nach dem Justizgebäude in Moabit (Berlin) geführt Es handelte sich um eine vor der vierten Strafkammer des Landgerichts 1 verhandelte Anklage wegen Nach drucks, die sich gegen den Schriftsteller Or. Bruno Wille zu Friedrich shagen und den Verleger Eugen Dieder ichs in Leipzig richtete. Unter den vorgeladenen sachverständigen be fanden sich die Herren Ernst von Wildenbruch, Otto v. Leixner, Professor Or. Erich Schmidt, Wolfgang Kirchbach, Wilh. Bölsche, Or. Osterrieth, Or. Berthold.
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