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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.12.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-12-28
- Erscheinungsdatum
- 28.12.1903
- Sprache
- Deutsch
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299, 28. Dezember 1903. Nichtamtlicher Teil. 10683 das eine erste Stelle einnimmt unter der Typographie der Gegen wart und das seinesgleichen sucht in allen Kulturländern. Es ist nur selbstverständlich, daß eine so kostbare graphische Schöpfung auch in ein entsprechendes Gewand gekleidet wurde; da die Expedition aber nur eine für administrative Zwecke ein gerichtete Buchbinderei besitzt, so fiel die Arbeit des Bindens dem St. Petersburger Meister O. Kirchner zu. Alle drei Bände sind in feinstes Kalbleder gebunden, die Ecken des vordern Deckels werden bei allen durch den russischen Adler in massivem Silber geschützt, und alle tragen auf Vorder- und Rückseite und auf dem Rücken überaus reiche, in Gold, Silber und Farben ausgeführte, von dem Akademiker Samokisch entworfene Aufdrucke; auch der Schutzumschlag aus kaschiertem Kaliko zeigt einen solchen in Gestalt des russischen kaiserlichen Adlers, ja die Eleganz erstreckt sich bis auf das Lesezeichen, das beim dritten Band aus einem fast handbreiten gemusterten Streifen aus schwerer Seide, dem das Bild eines Falknerknaben in feinster Chromolithographie aufgelegt ist, besteht. Damit aber all diese Pracht nicht zu Schaden komme, sind sogar die Innenseiten des Schutzkartons mit Seiden stoff weich gefüttert! Daß den hier besprochenen drei, die Zarischen Jagden be handelnden Bänden noch ein vierter, dem 19. Jahrhundert ge widmeter folgen wird, darf vorausgesetzt werden. Die kaiserlich russische Expedition zur Anfertigung der Staatspapiere und ihre Leitung verdient aber die höchste Anerkennung für diese meister hafte Schöpfung graphischer Kunst und Technik. Theod. Goebcl. Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. Xatalo^s von Djörolrs Antiquar.-L uollüandlun^ in 8toolr- bolw, DrottninMatan 62: blr. 28 (1903, dir. 8.): 8praolrwissensLllakt II, Xordisoüs 8praollon. 8°. 16 8. Nr. 443—928. Nr. 30 (1903, Nr. 10.): Nollrloro, NzUbologis, Xroüasologts sto. 8°. 16 8. Nr. 929—1383. Nr. 31: tluswalU neuer Drwsrduv^sn aus verscbiecle.nsn VUsssnsAobietsu. 8". 20 8. 695 Nrn. UlAeweine LostirnwunASn kür dis Ausstellung in Mailand 1905 aus Anlass der Drökknungsksisr des Awplon-'lunnsls. Dis Aus stellung umkasst: Dand- und 8se-Mansportwossn — Duktsoüikk- kaürt — Dürsorgs-Dinrioütungsn — Delrorationslrunst — ^rbeits- ballo kür Xunstgswerbs — Xunstausstellung. 6lr. 8". 32 8. Mailand 1903, Druelrsrei Dranosseo Maroolli, 6orso Daribaldi 20. IVeibnaollts-Latalog 1903 (riuglsiolr Visrtsljäürlieliss Ditsratur- Vsrrsiobnis Nr. 10) äor Dso^'sobsn lr. u. Ir. Lok- und Nni- vsrsitäts-lZuoüllandlung (Xlkred Uöldsr) in VUen. 8". 178 8. w. Lildsrn. Mitteilungen übsr naturwisssnsobaktliobs Nilksmittsl allor L.rt. Uerausgsgebsn von Lrüdsr Ortnsr L Oo. in ViUsn XVIII, Dittesgasss 11. Nr. 1, Oktober 1903. 4". 40 8. mit Illustra tionen in Ilwsoblag. Diese erste Nummer ist aussolUisssliob der Ilntowologis ge widmet und sntbält: Neuerwerbungen an Diteratur-Neubsiten. — Oesobäktliobs Naobriobtsn. — 8aisonokkerte. däbrliob sollen mindestens vier, grösstenteils rsieb illustrierte Ilekto srsobsinen. Das dabrssabonnemsnt kür dis regelmässige Dranlro-2usendung aller Nummern beträgt 1 Kautzsch, Prof. Dr. Rudolf, Die deutsche Illustration. 8". VI, 20 S. mit 35 Abbildungen im Text. Leipzig 1904, B. G. Teubner. Geh. 1.—; geb. 1.25. (Bildet das 44. Bändchen von »Aus Natur und Geistes welt«. Sammlung wissenschaftlich-gemeinverständlicher Dar stellungen aus allen Gebieten des Wissens.) Personatnachrichten. Ein Redakteur-Jubiläum. — Der Herausgeber und Ver leger der »Grenzboten-, Herr Johannes Grunow in Leipzig (in Firma Fr. Ludw. Herbig und Fr. Wilh. Grunow) hatte am 24. d. M. die Freude, mit Ausgabe des jüngsten Heftes seiner in den besten Leserkreisen weit verbreiteten Zeitschrift auf vollendete fünfundzwanzig Jahre eigner Redaktionsführung dieses angesehe nen Blatts zurückblicken zu dürfen. Er schließt diesen arbeits- und mühevollen Zeitraum in Nr. 52 der »Grenzboten« mit einer Be trachtung ab, voll Befriedigung über den reichen Schatz gei stiger Anregung und Ermunterung, der ihm bei dieser Arbeit durch den regen Verkehr mit hochbedeutenden Mitarbeitern zu geflossen ist, und voll launiger, wahrheitsgetreuer Ausmalung der Anstrengungen, Sorgen und unablässigen Aufregungen, die mit der Aufgabe eines Redakteurs untrennbar verknüpft sind. Beide Seiten dieser Aufgabe, die ihn an geistigem Gewinn bereichernde, und die andre, seine Kräfte verzehrende, können wir dem hoch verehrten Kollegen aus langer eigner Erfahrung innig nachfühlen. Wenn aber Herr Grunow nur eine kurze, aufatmende Rast in diesen Tagen sich gönnen wird, so darf er neuen erfrischenden Gewinns sicher sein, der ihm in zweifellos zahlreichen Bekun dungen freundlicher Teilnahme und Anerkennung aus weiten Kollegenkreisen verdientermaßen zukommen wird. Wir schließen uns diesen Ehrungen und guten Wünschen von Herzen an. — Sein Rückblick verdient es, dem Leserkreise des Börsenblatts zu gänglich gemacht zu werden. Wir drucken ihn gern hier ab und empfehlen ihn freundlicher Aufmerksamkeit. (Red.) Er lautet: Meine Grünen und ich. Wenn dieses Heft in die Welt hinausgeht, hat wieder ein Jahr seinen Kreislauf beschlossen, und es ist das fünfundzwanzigste mit ihm vergangen seit dem Tage, wo ich die Leitung der Grenz boten — damals in Verbindung mit Gustav Wustmann — selbst in die Hand genommen habe. Im Fluß der Zeiten gibt es kein Halten und keinen Einschnitt; die Tage gehen gleichmäßig hin über Sommer und Winter, über Werden und Vergehen, über die Schick sale des Menschenlebens; nichts kann ihren Lauf beschleunigen oder hemmen. Unablässig rinnt der Zeitstrom der Ewigkeit zu, ohne sich um das zu kümmern, was hinter ihm im Dunkel zurück sinkt. Und doch stehen für jeden Menschen, der seine Strecke Wegs von ihm dahingetragen wird, Merksteine am Ufer des Lebens zwischen den beiden Punkten, wo er zu dem Tage seines Erden daseins erwacht ist, und wo er die Augen wieder schließt. Danach mißt er seinen Weg, hier hat er seine Ziele gesteckt, nach denen er strebt, und hier hält er bisweilen im Geiste still und schaut auf die Strecke zurück, die er durchmessen hat. So darf auch dieser Tag des Abschlusses in einer sich immer gleich bleibenden Arbeit einen Augenblick der Ruhe bedeuten, wo das Auge zurücksieht auf das, was getan und was erreicht worden ist. Es hat eine große Summe von Arbeit geleistet werden müssen. Sieben Jahre (vom Oktober 1841 bis zum Juli 1848) hatte Kuranda die Zeitschrift herausgegeben, zuletzt mit Julian Schmidt als Gehilfen; vom Juli 1848 an hatte sie dann dieser bis 1861 mit Freytag zusammen geleitet, von da an Freytag allein mit wechselnden Hilfskräften bis Ende 1870, also dre'iundzwanzig Jahre, und ihm folgte bis Ende 1878 Hans Blum. Die Schicksale der Zeitschrift in diesem langen Zeitraum sind in einem Erinne rungsheft erzählt worden, das bei ihrem fünfzigjährigen Jubiläum, am 1. Oktober 1891 erschienen ist. Seit 1879 gibt sie nun ihr Verleger selbst heraus. Die Grenzboten haben manche Wandlungen durchgemacht; es ist auf und ab mit ihnen gegangen, gute und schlechte Zeiten haben sie erlebt, aber sie haben zähe Lebenskraft bewiesen — wie viele Blätter sind entstanden und wieder verweht, seit sie ihren Stamm getrieben haben —; jahraus jahrein haben sie von neuem ihre grünen Blätter gezeitigt, und in all den vielen Jahren hat jede Woche ihr Heft gebracht. Ob sich der Leser wohl eine Vorstellung davon macht, was es heißt, das Jahr über jede Woche ein Heft zurechtzumachen, wie es die Grenzboten bringen? Und was es bedeutet, das fünfund zwanzig Jahre lang getan zu haben, oder vollends zweiundsechzig Jahre, wie es nun bei dieser Zeitschrift geschehen ist? Er ist ge wohnt, die Hefte als etwas selbstverständlich Wiederholendes in Empfang zu nehmen; sie kommen regelmäßig wie der Stunden schlag mit jeder Woche, die ins Land geht, an ihrem gewohnten Tage; sie sehen ihn mit dem ruhigen Auge ihrer Schrift an und sagen ihm, was sie ihm zu sagen haben. Der Leser ist wohl neu gierig, was sie ihm diesesmal und vielleicht über dies oder das sagen werden; aber er mag sich nie gefragt haben, wie so ein Heft, und wie gerade dieses so zustande gekommen ist. Er hält die gewohnte Bogenzahl in der Hand; was darin steht, fügt sich natürlich und glatt aneinander, es steht auch alles in der ge wohnten Reihenfolge. Aber wieviel Arbeit sich hinter alledem ver birgt, wieviel Überlegung dazu notwendig war, wieviel Unruhe und Hast die Arbeit mit sich brachte, das sicht er nicht. Schon allein das Rechenexempel, das der äußere Umfang der Beiträge aufgibt, ver ursacht oft schweres Kopfzerbrechen. Die Grenzboten gehören nicht zu den Blättern, die ihre Artikel nach der Elle bestellen: Bitte gefälligst umgehend soundsoviel Zeilen Reichstagseröffnung! oder kurzerhand, wenn die Sache nicht paßt, den Schwanz oder den Kovf oder ein Stück aus der Mitte weghacken. Was sie bringen, sind ausgetragene und abgerundete Arbeiten, die sich weder aus einanderziehen noch zusammenpressen lassen. Da muß denn sorg fältig abgewogen werden, was sich auf dem gegebenen Raum zusammenstellen läßt — nicht nur nach dem Umfang, sondern auch nach dem Inhalt: das Heft soll bunt sein und womöglich aus allen Programmgebieten etwas enthalten. Bei wieviel Heften aber kommt es vor, daß plötzlich, nachdem alles schön zu sammengebaut war, etwas Eiliges heranfliegt, das keinen Aufschub erleiden kann. Dann wird die schön abgemessene Reihenfolge wieder über den Hausen geworfen, und fast jede Woche bringt solche Überraschungen. Das gibt oft ein qualvolles Hin- und Herschieben des Stoffs und eine fieberhafte Arbeit bis 1415*
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