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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-03-13
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19030313
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Nichtamtlicher Teil. 2065 ^ 59, 13. März 1903. Jahren durch ihr energisches und kunstverständiges Vorgehen erworben hat, kann nicht hoch genug geschätzt werden. Auch die Vitrine mit Verlagswerken von Eugen Diederichs in Leipzig wirkt vortrefflich; es gibt nicht allzuviele Verleger in Deutschland, deren Werke sich äußerlich so vornehm darstellen. Leider gebricht es uns au Raum, näher auf Einzelheiten einzugehen; außerdem aber wurde Verschiedenes hier schon be sprochen. Dasselbe gilt für die zum großen Teil aus dem Besitz des Hofrates F. Bartsch in Wien stammende, schöne und reichhaltige Sammlung von Vorsatzpapieren, in der alle bedeutenden Anstalten und Künstler vertreten sind; Leistikow sandte einige neue, farbentrunkene Blätter; Poeschel und Trepte und H. Ochmann in Leipzig, Richard Grimm in Kre feld, Wübben L Co. ist Berlin und die Wiener Else Unger, Anton von Szmik, Professor Franz und Professor Coloman Moser haben geschmackvolle und manigfallige Blätter aus gestellt. Hoffentlich wird eine derartige Ausstellung bald auch einmal in einer Kunststadt Deutschlands veranstaltet. Typen mit nicht ebenen Druckflächen, eine neue Erfindung von vr. E. Albert. Das Relief-Klischee von Dr. Albert, über das wir in den Nr. 134, 143 u. 238 des B. - Bl. 1901 berichtet haben, hat die Erwartungen in, vollen Maße erfüllt, die wir daran knüpften. Beim Bekanntwerden der Erfindung wurde 'von unterrichteter Seite in Aussicht gestellt, daß Autotypien mit dem die Zurichtung in der Platte enthaltenden Relief sich etwa zwei Pfennig aus den Quadrat - Centimeter teurer stellen würden als flache Autotypien. In diesem nicht unbedeutenden Preisunterschiede sah man ein Hindernis für die allgemeine Einführung der Relief-Klischees. Es ist jedoch längst gelungen, diese Differenz auf die Hälfte herabzumindcrn. Die Firma Or. E. Albert in München hat in Berlin, Friedrichstraße 16, eine Präge anstalt für Relief-Klischees eingerichtet und liefert Autotypien mit Relief gegen einen Aufschlag von nur einem Pfennig. Ja sie über nimmt gegen dieselbe geringe Entschädigung pro Quadrat-Cen- timetcr die Umwandlung beliebiger flacher Autotypien in solche mit Relief. Die Firma Meisenbach Riffarth L Co. und, soviel uns bekannt, auch das Haus Georg Büxenstein L Co. in Berlin, sind in folge der Erwerbung von Lizenzen in der Lage, dasselbe zu leisten. Seitdem es nun auch gelungen ist, von Relief-Klischees tadellose Galvanos herzustellen, ist der Einführung dieser Albertschen Er findung ein breiter Weg geöffnet. Jeder Verleger wird ihn gern benutzen, wenn er vor der Notwendigkeit steht, den vorzüglichen Druck künstlerisch-vollendeter Hochdruckplatten, besonders für sich wiederholende neue Auflagen, sicherstellcn zu müssen. Das Relief- Klischee enthält eben in seiner metallenen Oberfläche so gut wie unveränderlich die Vorbedingung für einen so tadellosen Jllustra- tionsdruck, wie ihn selbst der geübteste Drucker unter Aufwand un endlicher Mühe nicht immer in gleicher Feinheit aller Details zu leisten imstande ist. Auf demselben Prinzip der Hochlegung aller kräftig und der Tiefcrlcgung aller zarten Partien der Druckfläche beruht eine neue Erfindung Ör. E. Ulberts, die sich auf Drucklettern bezieht. Der Patent-Anspruch lautet: 1. Type, gekennzeichnet durch im Verhältnis zur Linienbreite wechselnde Schristhöhe, derart, daß die breiteste Linie (Grund strich) die größte und die schmälste Linie (Haarstrich) die ge ringste Schrifthöhe besitzt. 2. Stereotypplatten, Galvanos oder ähnliche Vervielfältigungen von Typen der unter 1. angegebenen Art. Bisher bildete die Druckfläche der Typen und zwar der größten wie der kleinsten Grade, eine absolut ebene Fläche, sodaß, wenn man die Kante eines Lineals darauf setzte und auf Augenhöhe gegen das Licht erhob, man keinen Schimmer von Helligkeit zwischen der ganzen Druckfläche und dem Lineal hindurch wahr nehmen konnte. Nur durch die Punzen (Vertiefungen! zwischen den Strichen drang das Licht. Beim Druck wird infolgedessen der Haarstrich mit der gleichen Kraft gegen den Druckzylinder gepreßt wie der breite Grundstrich. Es kann daher, besonders bei großen Typen, Vorkommen, daß der Haarstrich zu kräftig und breit druckt, während der Grundstrich noch nicht genug Druck und Farbe empfängt und daher nicht völlig satt ausdruckt, also mehr grau erscheint. Deshalb erfordert guter Schriftdruck sorgfältige Zurichtung. Diese will l)r. E. Albert entbehrlich machen und er klärt sein Prinzip wie folgt: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 70. Jahrgang. Von zwei zugleich benutzten, verschiedenen Schrifthöhen er gibt bekanntlich die größere einen kräftigeren Farbeabdruck als die geringere oder umgekehrt, es erzielt die letztere einen zarteren Farbeabdruck als die größere Schrifthöhe. Indem man diese Er kenntnis in zielbewußter Weise gemäß vorliegender Erfindung auf Drucktypen beliebiger Art anwendet, kann man erreichen, daß z. B. die Haarstriche infolge geringerer Bemessung der Schrifthöhe einen wesentlich zarteren Druck ergeben, als wenn diese Haarstriche wie bisher gleiche Höhe mit den breiteren Druckstellen, den Grund strichen, hätten. Anderseits kann nach diesem Grundsatz auch mit abgenutzten Typen noch immer ein brauchbarer Abdruck erzielt werden, wenn ihre Haarstriche bereits derart breit gedrückt sind, daß sie bei durchgehend gleichmäßiger Schrifthöhe ebenso breit wie die Grundstriche erscheinen würden. Da der Übergang zwischen Haar- und Grundstrichen ein all mählicher ist, sodaß zwischen der breitesten und schmälsten Strich stelle eine Anzahl andrer Strichbreiten liegen, so wird man an jenen Stellen auch einen allmählichen Übergang der größten zur niedrigsten Schrifthöhe eintreten lassen. Die nach dieser Erfindung ausgeführten Typen können selbstverständlich wie gewöhnliche Lettern auch zur Herstellung von Klischees, Galvanos und Stereotypen dienen, die dann dieselben Vorteile wie die Typen, d. h. schöneren Druck und größere Dauerhaftigkeit aufweisen. Derartige Typen, Stereotypen und Galvanos verhindern die rasche Abnutzung der Schrift und ermöglichen infolge des ver minderten Druckes einen leichteren Gang der Maschine. Cs wird nun von Wichtigkeit sein, wie sich der moderne Stempelschnitt mittels Maschinen der neuen Erfindung anpassen wird; gelingt dies in vollkommener Weise, dann stehsn wir vor einem neuen eingreifenden Fortschritte in der Kunst Gutenbergs. Paul Hennig. Kleine Mitteilungen. Literarvertrag zwischen Frankreich und Deutschland. — Der Vorstand des deutschen Musikalien - Verleger- Vereins ließ kürzlich an das Rcichsamt des Innern in Berlin folgende Eingabe abgehen: Unter dem 19. April 1883 ist zwischen Deutschland und Frank reich eine Übereinkunft, betreffend den Schutz an Werken der Literatur und Kunst, geschlossen worden (Reichs-Gesetzblatt vom Jahre 1883 S. 269 folg.), deren Wirksamkeit so lange fortdauern soll, bis sie von dem einen oder andern der Hohen vertrag schließenden Teile gekündigt wird, und noch ein Jahr nach erfolgter Kündigung (Artikel 17 der Übereinkunft). Diese Übereinkunft erscheint dem ergebenst Unterzeichneten ent behrlich sowohl mit Rücksicht auf die Berner Übereinkunft vom 9. September 1886, dem beide Länder, Deutschland und Frank reich, beigetreten sind, als auch auf das Reichs - Gesetz, betreffend das Urheberrecht an Werken der Literatur und der Tonkunst vom 19. Juni 1901. Die Aufhebung dieser Übereinkunft erscheint aber auch rötlich um deswillen, weil nach der Entscheidung des Reichsgerichts vom 23. November 1891 (abgedruckt im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel vom 28. März 1892, Nr. 72, Seite 1884) die gleichwertige Behandlung in Urheberrechtsfragen zu üngunsten der deutschen Urheber bezüglich deren Rechtsnachfolger entschieden worden ist und hiernach die französischen Geisteserzeugnisse gegenüber den deutschen einen Vorzug genießen. Der Unterzeichnete ersucht daher das Reichsamt hierdurch ganz ergebenst, die Kündigung der deutsch-französischen Übereinkunft vom 19. April 1883 — analog der bereits erfolgten Kündigung des Vertrags mit England — geneigtest herbeiführen zu wollen, und verharrt in größter Ehrerbietung Leipzig, den 20. Februar 1903. Der deutsche Musikalien-Verleger-Verein, durch seinen Vorstand: gez. Leo Oertel. Felix Siegel. Karl Andre. Max Merseburger. Unzüchtige Postkarten. Entscheidung des Reichs gerichts. (Nachdruck verboten.) Wegen Verkaufs unzüchtiger Postkarten sind am 10. Oktober v. I. vom Landgericht Leipzig eine verw. Buchhändlerin B. und deren Verkäuferin zu 30 bezw. 5 Geldstrafe verurteilt worden. Es handelte sich um eine Doppel- postkartc mit den Unterschriften »Als er Abschied nahm« und »Als er wiederkam--. Ein junger Mann, der zum Militär einberufen ist, nimmt von seiner Geliebten Abschied. Als er nach Jahr und Tag wiedcrkommt, erkennt er, daß ein andrer bereits größere Rechte an seiner Geliebten erlangt hat. Die »Folgen« hiervon sind aus der Ansichtskarte stark naturalistisch zum Ausdruck gebracht. Das Gc- 276
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