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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.04.1901
- Strukturtyp
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- 1901-04-19
- Erscheinungsdatum
- 19.04.1901
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- Deutsch
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3140 Nichtamtlicher Teil. 90, 19. April 1901. indes heraus, daß auch hier eine sorgfältig sichtende Hand waltete. So machen wir u. a. die Bekanntschaft zweier Turiner Maler, Lorenzo Delleani und Enrico Reycend, die in Deutschland noch ziemlich unbekannt waren, obwohl ihre Leistungen sich bedeutend über das Niveau der italienischen Malerei der Gegenwart er heben. Zweifellos hat der geniale Segantini, von dem die Sammlung drei ganz hervorragende Werke besitzt, die Auf merksamkeit seines Freundes auf die Talente seiner Lands leute gelenkt. Sehr spärlich ist die französische Schule vertreten; aber auch hier begegnen uns interessante Erscheinungen, wie der Landschafter Lson Richet und der jüngere Daubigny. Daneben verdient der belgische, aber in Paris geschulte Impressionist Emile Claus genannt zu werden, dessen lichtgetränkter »Februar morgen- erfreulicherweise in den Besitz des Staates übergeht. Den größten Bestandteil der Sammlung bildet die deutsche Schule. Neben den bekannten Namen Böcklin, Feuerbach (eine höchst originelle Felsstudie), Leibl, Liebermann, Zügel, trifft man Talente, die in wesentlich neuem Licht in dieser bevorzugten Gesellschaft erscheinen, so den frühverstorbenen Berliner Genremaler Paul Klette, dessen fünf Bilder von starker und gesunder koloristischer Begabung zeugen, Adolf Hölzel, dessen Sonnenuntergang in frischesten Farben leuchtet, den friesischen Pleinairisten Hans Olde und einen Berliner Landschaftsmaler Victor Thomas, der mit zwei pikanten kleinen Studien sich vielversprechend einführt. — Die Skulpturen — im ganzen 34 Nummern — sind mit dem gleichen feinen Geschmack gewählt. Max Klingers -Amphitrite-, das größte Stück der Sammlung, ist von älteren Ausstellungen in Berlin bereits bekannt; auch dieses durch raffinierte Behandlung des un vergleichlichen Steinmaterials ausgezeichnete Bildwerk geht in den Besitz der National - Galerie über. Ebenso Auguste Rodins deli kater Marmorblock „L'üomms st sa xsusss", des Belgiers Charles van der Stoppen großstilisierte Büste einer Seeländerin und Trou- betzkops geniales Segantini-Bildnis, Bereicherungen, zu denen das Institut lebhaft beglückwünscht werden darf. Unter den Werken der Kleinplastik seien ein Spiegel von Geyger, ein Tintenfaß von Dubois und Troubetzkops Marmorfigürchen einer sitzenden Dame mit besonderer Auszeichnung hervorgehoben. Ein Autodafe. — Der Vernichtung durch Feuer verfielen in Sant Agata bei Busscto, der Heimat des verstorbenen Komponisten Giuseppe Verdi, zahlreiche hinterlassene Schriftstücke von seiner Hand. Der Meister bewahrte seit Jahren auf den: Dachboden seines Hausts zwei große verschlossene Kisten, die, wie man in der musikalischen Welt glaubt, Improvisationen und vielleicht unver öffentlichte Stücke enthielten. In seinen letzten Bestimmungen hatte Verdi jedoch ausdrücklich befohlen, daß diese Kisten mit ihrem Inhalt, und ohne daß sie geöffnet würden, verbrannt werden sollten. Sie wurden nun auf einen zu diesem Zwecke vorbereiteten Scheiterhaufen auf freiem Felde gebracht, und alles wurde zu Asche verbrannt. Es wird also keine nachgelassenen Werke von Verdi geben. Verein deutscher Ingenieure. — Der Verein deutscher Ingenieure wird seine 42. Hauptversammlung vom 10. bis 12. Juni d. I. in Kiel abhalten. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Das Rscbt. Lundsobau kür cisn clsutsoüsn duristsnstavd. Usraus- xsAsbsn von I)r. Ls. '1ü. Losrgsl. VsrlaA dsr UslvivAsolisn VsrlaAsbuoüüanälunA in Uannovsr. V. laür^avg, Lr. 6 u. 7 vom 25. Närr uncl vom 10. ,4pcil 1901. 4". 8. 129—188. Nit vislsn Lüoüsrbssprseüungsn. Mwologisoüsr LrwsiAsr kür clis svan^sUsoüs Osistlieülcsit von Ost- prsusssv. Hrsg, von äsr Wilb. Losü'sobsn Luobliandlnug in Löui§sbsrg i/?r. Nr. 33, Lpril 1901. 8°. 16 8. 182 Nrn. Propaganda. 2sitseürikt kür das ksülams-, Inseraten-, Plakat-, Lusstsllungs-, Okkorton-, Ldrssssn- und 2situngsvvsssn. Lsrlin, Vorlag: Propaganda 6. m. b. U. IV. daürgang, Ilskt 6, Narr 1901. LI. Lol. 8. 185—224 mit vislsn Illustrationen. Hieran 2 Lsilagsn: lntsrnationalsplakat-dallsris, 2 Blatt, unck: Nittsilungsn übsr Inssrtionsmittsl. 4. dalrrgang, Nr. 6, Narr 1901. LI. Lol. 8. 41—48. Vsrsobisdsnss. Oatalogus No. 9 ran ssns Pollsotis ouds sn niourvs Boslron voorüandsn sn vsrkrijgbaar in bst Nagarijn der Lirrna 8obsltsma L llollcsma's kloslcbandsl in Lmstsr- dam. 8". 49 8. August Scherl, G. m. b. H. — Im Anschluß an die in Nr. 87 d. Bl. mitgcteilte handelsrichterliche Eintragung einer Zweigniederlassung in Stuttgart der Firma August Scherl, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Berlin, sei hier erwähnt, daß in den letzten Nummern des Reichsanzeigers weitere handels richterliche Eintragungen über Zweigniederlassungen dieser Firma kundgegeben wurden, und zwar vom 6. April 1901 in Düssel dorf, vom 9. April in Dresden, vom 10. April in Magde burg. Noch andere Zweigniederlassungen bestehen in Leipzig, Hamburg, Köln, München, Frankfurt a/M. Personalnachrichten. Jubiläum. — Das Fest seiner fünfundzwanzigjährigen Thätigkcit im Hause I. C. C. Bruns in Minden i/W. feierte am Sonnabend den 30. März der Prokurist des Hauses, Herr Heinrich Stiller. In dem festlich geschmückten großen Setzer saale versammelte der Chef des Hauses gegen 5 Uhr abends sein gesamtes Personal und wies in einer längeren Ansprache auf die unermüdliche treue Mitarbeit, auf den vorbildlichen Fleiß und auf die Verdienste des Jubilars um die Firma I. C. C. Bruns hin. Herr Bruns gab dabei der Hoffnung Ausdruck, daß es ihm, dem Chef, und dem Jubilar vergönnt sein möge, noch weitere fünf undzwanzig Jahre in gemeinsamer Arbeit miteinander zu verleben. Nach Ueberreichung der Widmungsgaben brachten die Vertreter der verschiedenen Geschästsabteilungen dem Jubilar ihre Glück wünsche zum Ausdruck. Die weihevolle Stimmung dieser Feier wurde erhöht durch die Vorträge des Gesangvereins -Gutenberg., der nur aus Mitgliedern des Hauses besteht und der schon oft Proben tüchtiger Schulung gegeben hat. — An diese Feier schloß sich gegen 7 lihr abends ein Festessen mit Kommers im -Rosen- thal- an, dessen einer Saal mit Fahnen, Blumengewinden und Wahrzeichen der Buchdruckerkunst rc. reich geschmückt war. Gegen hundert Personen nahmen an diesem Festessen teil; außer dem Personal waren von Herrn Bruns noch Freunde des Jubilars und des Hauses dazu geladen. Es war ein buntbewegtes, heiteres Leben, das sich hier entfaltete; Reden und Toaste, humoristische Ausführungen und Gesangsvorträge wechselten in bunter Folge ab, und auch für die Erquickung des Leibes war reichlich Sorge getragen. — Jeder Teilnehmer schied mit der frohen Empfindung, ein schönes, heiteres Fest miterlebt zu haben. Der Geist der Zu sammengehörigkeit und das Bewußtsein, einem festgefügten Ganzen anzugehören, beseelte jedes einzelne Mitglied des Hauses, und so darf sich auch diese Jubiläumsfeier den vielen schon vorher- gcgangenen im Hause I. C. C. Bruns anreihen. Dem Jubilar aber sprechen wir auch bei dieser Gelegenheit noch einmal unsere herzlichen Glückwünsche aus. Möge er in ungetrübter Frische des Geistes und des Körpers noch lange seines Amtes walten zur Freude seines Chefs und seiner Kollegen. —j.— (Sprechsaal.) Wieder eine neue Zeitschrift von August Hettler. Der an dieser Stelle wiederholt genannte August Hettler, zur Zeit in Genf, kündigt in Nr. 25 der »Zukunft- wieder ein neues Unternehmen, die -Historische Monatsschrift. (Genf, Selbst verlag), an. Die Sortimenter, die etwa Bestellungen darauf von ihrer Kundschaft empfangen, wollen sich erinnern, daß im Jahre 1899 (vgl. Börsenblatt 1899, Nr. 51, 56, 74, 94, 97, 150, 279) im Börsen blatt gegen August Hettler (in Leipzig, Berlin, Bern, Basel, Zürich rc.) von verschiedenen Buchhandlungen (u. a. den Firmen W. Gross in Koblenz, H. Weiter in Paris, Gerth, Laeisz L Co. in Hamburg, Heinrich Heuß in Wiesbaden) Klage über mancherlei Unzukömmlichkeiten geführt wurden, namentlich darüber, daß Hettler mehrere von ihm begonnene und im voraus für den Jahrgang nachgenommene Zeitschriften nicht zu Ende geführt und die Beschwerdeführer in Schaden gebracht habe. Genannt wurden die -Zeitschrift für geschichtlichen Unterricht-, die Zeitschrift für geographischen Unterricht-, die -Geographische Rundschau-, das -Historische Litteraturblatt-, Angesichts der jetzt vorliegenden Ankündigung eines neuen Blattes dürfte die Frage berechtigt ein, wie es sich mit der Erledigung der erwähnten Beschwerden verhält. Dieselbe Frage war anläßlich der Hettlerschen Ankündigung einer »neuen Revue-: -Das zwanzigste Jahrhundert- an dieser Stelle schon früher (in Nr. 264 des Börsenblattes vom 13. No vember 1900) gestellt worden. Sie wurde in Nr. 270 des Börsen blatts vom 20. November 1900 von einer der geschädigten Firmen dahin beantwortet, daß vom -Historischen Literaturblatt., von dem jährlich 26 Nummern herauskommen sollten (die von dem Geschädigten für ein Jahr vorausbezahlt worden waren) seit 1898, also in zwei Jahren, nur 17 Hefte thatsächlich heraus gekommen waren. Von der -Zeitschrift für geschichtlichen Unter richt- waren 1898 Heft 1 und 2 erschienen, seitdem nichts. Es ollten jährlich 12 Hefte herauskommen. Die abermalige Ankündigung einer im August Hettlerschen Verlage herauszugebenden neuen Zeitschrift nötigt dazu, dem Sortimentsbuchhandel diese Beschwerden in Erinnerung zu bringen.
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