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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1900
- Strukturtyp
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- 1900-06-07
- Erscheinungsdatum
- 07.06.1900
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- Deutsch
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4350 Nichtamtlicher Teil. 129, 7. Juni 1900. auf einem Gedenkstein an der Stelle des alten Klosters St. Arbogast, dem Wohnort Gutenbergs, die stolzen Worte setzten: »Hier auf dem grünen Berge wurde die Buchdrucker kunst erfunden und von hier aus wurde das Licht in die Welt verbreitet.« (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. « Vom internationalen Urheberrechtsschutz in den Ver einigten Staaten N.-A. — Eine Schmälerung des amerikanischen Urheberrechts an Kunstwerken wird mit dem soeben von Hon. Amos I. Cummings in New Dort eingereichten Gesetzentwurf ver sucht, über dessen Inhalt Hedeler's Export-Journal folgendes mit teilt: Es soll der durch das Gesetz vom 4. März 1891 festgesetzte Wortlaut der Sektion 4956 der revidierten Statuten in der Weise geändert werden, daß für den Rechtsschutz erforderlich wird, daß auch -Engravings- und -Etchings- ebenso wie Bücher, Photographieen, Chromos und Lithographieen von innerhalb der Grenzen der Vereinigten Staaten gefertigten Platten hergestellt sein müssen. Die etwaige Annahme dieses Antrags würde durch die sich damit ergebende Schädigung der ausländischen Künstler und Kunstdruckereien für Deutschland den Wert des Urheberrechtsvertrags mit den Vereinigten Staaten um ein weiteres vermindern. Kunstdruck- und Verlags-Anstalt, G. m. b. H., in Neu rode. — Das königliche Amtsgericht in Neurode giebt folgende handelsgerichtliche Eintragung vom 28. Mai 1900 bekannt: In unser Handelsregister Abteilung L. ist heute unter Nr. 3 die Firma: Kunstdruck- und Verlags-Anstalt, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, in Neurode eingetragen. Gegen stand des Unternehmens ist die Herstellung chromolithographischer Erzeugnisse, sowie der Handel mit diesen Artikeln. Das Stamm kapital beträgt 20000 Geschäftsführer ist der Kaufmann Carl Niesel in Neurode. Die Gesellschaft ist eine solche mit beschränkter Haftung. Der Gesellschaftsvertrag ist am 11. April 1900 fest gestellt. Die Gesellschaft endigt am 1. April 1912. Von da ab gilt der Vertrag immer auf drei weitere Jahre verlängert, sofern nicht ein Gesellschafter seinen Austritt wenigstens sechs Monate vor Ablauf eines dieser Zeiträume erklärt. Der Geschäftsführer bedarf der Zustimmung der Gesellschafter zur Eingehung von Wcchsclverbindlichkeiten, zur Veräußerung der zum Betriebe des Unternehmens dienenden Vermögensstücke, zur hypothekarischen Belastung der Immobilien, zur Anstellung eines Buchhalters, wenn dessen Monatsgehalt mehr als 100 beträgt, und zu Auf wendungen, wenn dieselben im Einzelfall den Betrag von 500 oder innerhalb eines Jahres zusammen den Betrag von 1500 übersteigen. Gutenbergfeier in Mainz. — Einen wesentlichen und für die Jünger und Verehrer der Druckkunst besonders interessanten Teil der großartig geplanten Gutenbergfeier in Mainz in den Tagen vom 23. bis 26. d. M. wird die große typographische Ausstellung bilden, die in den schönen Räumen des kurfürst lichen Schlosses für etwa drei bis vier Wochen geöffnet sein wird. Vom Festausschuß wird uns darüber berichtet: Eine große Zahl der ersten und angesehensten Firmen Deutschlands und Oesterreich- Ungarns hatte sich sofort in dankenswerter Weise bereit erklärt, die Ausstellung zu beschicken; sie werden glänzend vertreten sein. Aber auch aus dem Ausland, aus Frankreich, Rußland, Italien, der Schweiz, England re.,sind zahlreiche und hervorragendeWerke eingegangen. Be sonders hervorzuheben möchte die Beteiligung der Staatsdruckereicn in Berlin, Wien, Paris, St. Petersburg und Lissabon, sowie anderer berühmter Institute sein. Mit den Erzeugnissen des Typendrucks uud der Buchkunst verbindet sich die Ausstellung der graphischen Künste, die durch die neueren Verfahren des Holzschnitts, der Helio gravüre, des Farbendrucks, der Zinkätzung, Algraphie re. einen so gewaltigen Aufschwung genommen hat. Auch andere Zweige des Buchgewerbes (Schriftgießerei, moderne Bucheinbände rc.) werden vertreten sein. Dieser Teil der Ausstellung wird im großen Akademiesaal und in dem angrenzenden weißen und roten Saal des Schlosses untergebracht werden, während die historische Ab teilung in den Räumen der Stadtbibliothek zur Auslage kommt. Auch hier ist das außerordentliche Entgegenkommen der Staats-, Nniversitäts- und anderer Bibliotheken und Anstalten, sowie von Antiquaren und Privaten dankbar anzuerkennen, womit sie bereit willig zu Ehren der großen Erfindung Schätze allerersten Ranges für die Ausstellung zur Verfügung gestellt haben, die sonst wohl noch nie abgegeben worden sind. Selbst die Staatsregierung von Montenegro wird den ältesten Druck aus der ersten slawisch cyrillischen Buchdruckerei durch einen besonderen Beamten nach Mainz zur Ausstellung bringen lassen. Infolge dieser allseitigen Unter stützung wird, im Verein mit dem in Mainz selbst vorhandenen Material, die Mainzer Gutenberg-Ausstellung die Entwickelung der Druckkunst von ihren Anfängen bis zur Neuzeit in großartiger Weise veranschaulichen und etwas ganz Besonderes bieten. — In den Parterreräumen des Schlosses wird eine Auswahl der neuesten Druck- und Setzmaschinen aufgestellt werden. Zu den Umbildungsbestrebungen im höheren Schul wesen. — Der deutsche Gymnasialverein, der zu Pfingsten in Braunschweig zahlreich versammelt war, sprach sich gegen die Ver allgemeinerung des Lehrplans des Reformgymnasiums und gegen die Einführung des gemeinsamen lateinlosen Unterbaues für die höheren Schulen aus. Der Verein wünscht, daß das Gymnasium in seiner Eigenart nach unten und nach oben erhalten bleiben und keine Aenderung im griechischen Unterricht vorgenommen werden soll. Studierende der Medizin in Deutschland. — An den Universitäten im Deutschen Reich waren im Wintersemester 1899/1900 7754 Studierende der Medizin eingeschrieben. Die meisten davon studierten in Berlin, nämlich 1346. Von den anderen Universitäten hatte München 1098, Leipzig 627, Würzburg 552, Kiel 360, Gießen 351, Freiburg 316, Straßburg 303, Erlangen 299, Greifswald 288, Tübingen 271, Breslau 260, Bonn 254, Heidelberg 253, Königs berg 239, Halle 225, Marburg 224, Göttingen 200, Jena 183, Rostock 105. -Der» Passion. — Wenn die Oberammergauer von dem Passion sprechen, so folgen sie nur ihrer alten Tradition. Denn der Passion, nicht die Passion ist das historisch überlieferte Ge schlecht. In Tirol wird in Handschriften und in urkundlichen Auf zeichnungen nur dieses Genus gebraucht. Aber auch an anderen Orten begegnet dasselbe. Im Prolog des Oberammergauer Spieles von 1662 heißt es: Und würdt der ganze Passion euch allhie geben zu verston; Renwart Cysat in der Schweiz spricht von der Historie des Passions (Bächtold, Litteraturgeschichte der Schweiz, S. 208); ebenso spricht Hanns Salat: -1538 regiert ich den Passion- (Goedeke, Grundriß II ^ S. 343). Sebastian Wild schreibt schon auf den Titel seines Buches -Der Passion und die Auferstehung Christi-; desgleichen gebraucht Fischart -Der Passion- (Martin, Freiburger Passionsspiele, S. 201/2) und das St. Stefaner Spiel: -der Passion hat ein Endt«. Also ist in verschiedenen Dialekten überein stimmend das Maskulinum. Erst die Gelehrsamkeit hat gemeint, das Wort müsse als Femininum gebraucht werden; sie tritt schon bei Luther hervor (Walch, Luthers sämmtliche Schriften XIV, 83) -Wie man bei uns die Passion spielet». (Aus -Altdeutsche Passionsspiele in Tirol» von I. E. Wackernell in den Quellen und Forschungen zur Geschichte, Literatur und Sprache Oesterreichs, Graz 1897.) Da man für Passion in frühesten Zeiten -daz Osterspil- sagte, so kann das Maskulinum, wie ich annehme, da durch sich erklären lassen, daß auf lateinisch luäus passicmis gesagt wurde und das männliche Geschlecht des lateinischen luäus auf den Passion überging. N. (in der Allgemeinen Ztg.) Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen. — Die Jahresausstellung des Vereins in der städtischen Kunsthalle zu Düsseldorf ist am 3. d. M. eröffnet worden und bleibt bis zum 30. d. M. geöffnet. Als Vereinsgabe gelangt in diesem Jahre der Kupferstich nach I. P. Hasenclevers -Weinprobc- zur Ver teilung, an dessen Stelle auch eine große Photogravüre nach dem Gemälde Peter Janssens -Walter Dodde und die Belgischen in der Schlacht bei Worringen- gewählt werden darf. General versammlung und Verlosung finden am 8. Oktober d. I. in der städtischen Tonhalle in Düsseldorf statt. Personalnachrichten. Ordensverleihung. — Seine Majestät der König von Sachsen hat den verdienten ersten Vorsteher des Deutschen Buch gewerbevereins, Herrn Or. Oskar von Hase in Leipzig (in Firma Breitkopf L Härtel), durch Verleihung des Osfizierskreuzes des Albrechtsordens ausgezeichnet. (Sprechsaal.) Zur Beachtung. Der Buchbinder F. Fröhlich in Lehesten, Sachsen-Meiningen, bezog im Dezember 1899 von mir eine Anzahl Jugend- und Volks- schriften. Rechnung und Klage blieben unbeantwortet; Voll streckungsbefehl kam mit der Notiz -unpfändbar- zurück. Zur Vermeidung von Verlusten empfiehlt sich Vormerkung dieses Bücherhändlers. 8.
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