Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1900

374 Stimmen vertraten, abgehaltcn. Den Brennpunkt der ziem lich stürmisch verlaufenen Bersammlung bildete der an: 16. Februar seitens des damaligen, aber am 9. April dieser Stelle enthobenen Direktors, Aktionär I. Philipp cingebrachte Antrag auf Reduktion des Aktienkapitals und Ueberprüfung der Bücher der Gesellschaft. Nach einer lebhaften Debatte wurde dieser Antrag abgelehnt und dem Verwaltungsrate mit allen gegen 23 Stimmen die Entlastung erteilt. — Die Bilanz weist einen Reingewinn von 30 351 fl. aus. Die Versammlung beschloß, hiervon den Betrag von 14 408 fl. auf Abschreibungen zu verwenden, den Rest aber auf neue Rechnung vorzutragen. (Oest.-ung. Buchh.-Corr.) Kunstdruck- und Verlagsanstalt, Wezel L Naumann, Aktiengesellschaft in Leipzig. — Der Reichsanzeiger Nr. 132 vom 5. Juni 1900 brachte die Veröffentlichung der nachfolgenden handelsgerichtlichen Eintragung: Auf Blatt 10770 des Handelsregisters ist heute die Firma: Kunstdruck- und Vcrlagsanstalt, Wezel L Naumann Aktiengesellschaft in Leipzig (Reudnitz) eingetragen und weiter folgendes verlautbart worden: Gegenstand des Unternehmens ist der Fortbetrieb der von der Gesellschaft erworbenen Kunstdruck- und Verlagsanstalt Wezel L Naumann in Leipzig-Reudnitz und aller hiermit sowie allgemein mit der Luxuspapier- und Kunstdruck-Branche in Verbindung stehender Geschäftszweige in den ihr übereigneten, in Leipzig- Reudnitz gelegenen Grundstücken. Das Grundkapital beträgt 2 000 000 in 2000 Aktien zu 1000 zerfallend. Der Gesellschaftsvertrag ist festgestellt am 15. März 1900. Zu Mitgliedern des Vorstandes sind bestellt: Herr Fabrikant Franz Julius Wezel in Leipzig und Herr Fabrikant Johann Friedrich Paul Naumann daselbst. Erklärungen, die die Gesellschaft verpflichten, insbesondere auch Vollmachten, bedürfen zu ihrer Giltigkeit der gemeinschaftlichen Unterschrift von zwei Vorstandsmitgliedern, oder einem Vorstands mitglied und einem Prokuristen, oder von zwei Prokuristen. Gesammtprokura ist erteilt dem Kaufmann Herrn Paul Reinecke in Leipzig-Reudnitz und dem technischen Beamten Herrn Wilhelm Müller in Leipzig-Reudnitz. Jeder von ihnen darf die Gesellschaft nur in Gemeinschaft mit einem Mitglieds des Vorstandes oder einem andern Prokuristen vertreten. Hierüber wird noch folgendes bekannt gemacht: Die Aktien lauten auf ven Inhaber und werden zum Nenn wert ausgegeben. Der vom Aufsichtsrat zu ernennende Vorstand kann aus einem oder mehreren Mitgliedern bestehen. Die gegenseitige Stellung und Geschäftsthätigkeit mehrerer Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrate bestimmt. Die Einladungen zu den Generalversammlungen sind vom Aussichtsrat unter Angabe ihres Zweckes einmal zu veröffentlichen, dergestalt, daß zwischen dem Tage des Erscheinens der Bekannt machung und dem der Generalversammlung mindestens zwei Wochen inne liegen. Zur Teilnahme an den Generalversammlungen sind alle die jenigen berechtigt, die sich bei Eintritt in die Generalversammlung durch Vorzeigung ihrer Aktien der Gesellschaft oder durch Depo sitenscheine, in denen von einer öffentlichen Behörde oder von einem Notar oder von der Leipziger Bank in Leipzig oder von anderen in der Einladung zur Generalversammlung jedesmal aus drücklich bezeichneten Hinterlegungsstellen die Hinterlegung von Aktien mit Angabe deren Nummern bescheinigt wird, als Aktio näre ausweisen. Alle von der Gesellschaft ausgehenden öffentlichen Bekannt machungen erfolgen durch den Aufsichtsrat, soweit nicht gesetzlich andere Personen als hierzu berechtigt oder verpflichtet bezeichnet sind, und gelten als rechtsverbindlich erlassen, wenn sie einmal ini -Deutschen Reichs-Anzeiger- veröffentlicht sind. Außerdem sind diese Bekanntmachungen noch einmal im Amtsblatte des Rates der Stadt Leipzig zum Abdruck zu bringen, ohne daß jedoch hier von die Rechtsbeständigkeit der betreffenden Bekanntmachungen irgendwie abhängig sein soll. Alle Schriftstücke und Bekannt machungen, die von dem Aufsichtsrat erlassen werden, müssen mit der Unterschrift: -Der Aufsichtsrat unter der Firmenzeichnung versehen und vom Vorsitzenden oder dessen Stellvertreter unterzeichnet sein. Alle Schriftstücke und Be kanntmachungen, die von dem Vorstand erlassen werden, haben außer der Firmenzeichnung die Unterschrift: -Der Vorstand- zu enthalten und müssen in für die Gesellschaft rechtsverbindlicher Weise, wie weiter oben erwähnt, vollzogen sein. Die auf das Grundkapital eingebrachten Werte sind: a) die obenbczeichnete Kunstdruck- und Verlagsanstalt Wezel L Naumann in Leipzig-Reudnitz, b) die auf Blatt 719 des Grundbuches für Leipzig-Reudnitz eingetragenen Grundstücke. Die Werte, die sich aus der dem Gesellschaftsvertrage an gefügten, für 31. Dezember 1899 aufgenommenen Bilanz ergeben und sich nach Abzug der Passiven, soweit solche von der Aktien- esellschast übernommen werden, und nach Barzuzahlung von 6 68 H auf insgesamt 1435000 ^ beziffern, sind von der Kommanditgesellschaft unter der Firma Wezel L Naumann in Leipzig-Reudnitz nebst dem Firmenrecht und den der genannten Kommanditgesellschaft gehörigen Patent-, Musterschutz- und Ver lagsrechten in die Aktiengesellschaft eingelegt, ihr zu Eigentum übertragen und von ihr übernommen worden. Der Gegenwert ist an die persönlich haftenden Gesellschafter, die Herren Franz Julius Wezel und Johann Friedrich Paul Nau mann und die nachgenannten Kommanditisten der Firma Wezel L Naumann in folgender Weise gewährt worden. Es haben erhalten: Herr Fabrikant Franz Julius Wezel in Leipzig und Herr Fabrikant Johann Friedrich Paul Naumann in Leipzig, zusammen 665 Aktien, als persönlich haftende Gesellschafter zur Begleichung ihres Kapitalguthabens, Herr Kommerzienrat vr. Willmar Schwabe in Leipzig, 70 Aktien, Herr General-Konsul Eugen Sachsenröder in Leipzig, 50 Aktien, Herr Kaufmann Paul Rödl in Leipzig, 50 Aktien, Herr Buchhändler vr. Adolph Geibel in Leipzig, 50 Aktien, die offene Handelsgesellschaft in Firma Karl Krause in Leipzig, 50 Aktien, die offene Handelsgesellschaft in Firma F. Volckmar in Leipzig, 50 Aktien, Herr Fabrikbesitzer Friedrich Moritz Weber in Leipzig, 50 Aktien, Herr Chemiker Or. Johann Hennig Frey in Leipzig, 50 Aktien, die offene Handelsgesellschaft in Firma Sieler L Vogel in Leipzig, 50 Aktien, Herr Geh. Kommerzienrat Hermann Vogel in Chemnitz, 50 Aktien, Herr Kaufmann Otto Kaufmann in Berlin, 50 Aktien, Herr Or. wsck. Franz August Gröber in Leipzig-Reudnitz, 50 Aktien, die Aktiengesellschaft in Firma kapbasl 'I'uok L 8ov8 luwitsck in London, 50 Aktien, die offene Handelsgesellschaft in Firma Beit L Co. in Hamburg, 50 Aktien, Herr Rentier Adolf Schütze in Osterburg, 50 Aktien, als Kommanditisten der Firma Wezel L Naumann zur Begleichung ihrer Kommanditeinlage. Die Ucbernahme dieser Aktiven und Passiven durch die Aktien-Gescllschaft ist für 1. Januar 1900 mit der Maßgabe er folgt, daß der Betrieb des gesamten Geschäftes von diesem Tage ab für Rechnung der neuen Gesellschaft geführt wird, und daß von diesem Tage ab die Aktien-Gesellschaft alle Nutzungen und Oblastcn der Grundstücke, insbesondere auch die Verzinsung und Vertretung der auf den letzteren haftenden Hypotheken über nommen hat. Gründer waren: die vorgenannten 2 persönlich haftenden Gesellschafter und 15 Kommanditisten der Firma Wezel L Naumann in Leipzig- Reudnitz, sowie die Aktiengesellschaft in Firma Leipziger Bank in Leipzig; sie haben sämtliche Aktien übernommen. Den Aufsichtsrat bilden: Herr Vankdirektor vr. Albert Gentzsch in Leipzig, als Vorsitzender, Herr Kommerzienrat vr. Willmar Schwabe daselbst, als dessen Stellvertreter, Herr Kaufmann Paul Rödl daselbst, Herr Chemiker Or. Johann Hennig Frey, ebenda, sowie Herr Fabrikant Jacob Heinrich Biagosch, ebenda. Von den mit der Anmeldung der Gesellschaft eingereichten Schriststückcn, insbesondere von dem Prüfungsberichte des Vor standes, des Aufsichtsrates und der Revisoren kann an hiesiger Gerichtsstelle Einsicht genommen werden, von dem Prüfungs berichte der Revisoren auch bei der Handelskammer hier, Neue Börse, Treppe Li. Der schriftliche Bericht über den Hergang der Gründung kann auf Verlangen gegen Erlegung der Schreib gebühren abschriftlich zugefertigt werden. Leipzig, den 31. Mai. Königliches Amtsgericht. Abt. IIL. Schmidt. Beratungen über das höhere Schulwesen in Preußen. — Die hier schon mehrfach erwähnte, auf Befehl des Kaisers zurückzuführende Schulkonferenz ist am 6. d. M. unter dem Vorsitz des Kultusministers vr. Studt im Konferenzsaale des Kultus ministeriums zu Berlin zusammengetreten. Zur Teilnahme an