Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.06.1874
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- 1874-06-22
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- 22.06.1874
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Nichtamtlicher Tbeil. ül- 141, 22. Juni. 6236. HenSkc, E., Luthers kleiner Katechismus als Lernbüchlcin s. die Volksschule. 2. Aufl. 8. *2^. NX Radke in Essen. 6237. Ludwig, C., praktisches Uebungsbuch f. den deutschen Sprachunterricht in der Volksschule. 1. Hst. 8. * 6 NX Vol. 3. pars I. xr. 8. * 3 6239. ^Mundy, G. E., Wanderungen in Australien u. Vandiemensland. Deutsch bearb. v. F. Gerstäcker. 3. Aust. gr. 8. ^ ^ Staude in Berlin. 6240 Hülsen, Herr t>., u. das deutsche Theater. Von e. Eingeweihten, gr. 8. * ^ 6241. Wirthmüller, I. B., Encyklopädie der katholischen Theologie, gr. 8. 4 ./? Dl . 14. ^aür^. 1874. I. R5t. §r. 4. pro oplt. * 3^ 6243.-sLuther'S kleiner Katechismus. 16. ** 2^ NX Nichtamtlicher Theil. Nikolaus Trübner.*) Unter den Buchhändlern, welche sowohl durch ihren Verlag anregend und befruchtend auf große Gebiete des Wissens gewirkt, als auch durch Anbahnung großer Vertriebswege uns ganze Länder ge radezu erst eröffnet und den internationalen Verkehr zwischen weit entfernten Völkern geschaffen haben, nimmt Nikolaus Trübner in London eine der ersten Stellen ein und er hat deutschem Namen große Ehre gebracht, wie er sich auch in der Ferne ein echt deutsches Herz bewahrt hat. In der guten Stadt Heidelberg flössen zu Anfang dieses Jahr hunderts noch wenig Quellen des Wohlstandes. Größtentheils Klein handel und Kleingewerbe treibend, während die Universität schwach besucht und der Frcmdenzufluß noch ganz unbedeutend war, zehrten die Heidelberger von ihrer großen Vergangenheit, als ihre Stadt noch der stolze Sitz mächtiger Kurfürsten^und eines deutschen Kaisers war, und lebten, sich an den herrlichen Reizen ihrer schönen Gegend erfreuend, einfach und genügsam dahin. In diesen einfachen Ver hältnissen, welche das bürgerliche Leben in Heidelberg zu jener Zeit hot, wurde 1817 Nikolaus Trübner geboren als der Sohn eines Meisters der Gold- und Silberarbciterzunst, welcher eine zahlreiche Familie hatte. Der Knabe besaß einen lebhaften Geist und war mit seinem aufgeweckten, munteren Wesen im Spielen und Lernen stets unter den Ersten seiner Kameraden. Dabei verbrachte er halbe Tage eifrig lesend in der Leihbibliothek einer verwandten Familie, wo er sich besonders für die Literatur der Reisebeschreibungen interessirte. Er besuchte das Gymnasium und lernte mit Leichtigkeit alte und neue Sprachen. Sein Vater wollte einen Goldschmied aus ihm machen, die Handarbeiten gefielen ihm aber nicht, studiren lassen war dem Papa zu theuer und so durfte er Buchhändler werden. Er trat bei I. C. B. Mohr in die Lehre. Trübner's Lehrherr, der das Buch- händlergeschäft in würdigster Weise und aus solidester Basis führte, war in seiner stets ernsten und gemessenen Haltung ganz geeignet, dem strebsamen Jüngling Achtung und Liebe zu dem gewählten Be rufe einzuflößen. Zu Anfang der dreißiger Jahre stand die Heidel berger Universität in hoher Blüthe. Alle Zweige der Wissenschaft Ware» mit vorzüglichen Lehrern besetzt. Die Namen Thibaut, Zacha- riä, Mittermaier, Paulus, Daub, Schlosser, Tiedemann, Chclius, Creuzer u. A. ragten über den engen Kreis der Universität hinaus. Die meisten derselben waren Freunde des Mohr'schen Hauses und der Verkehr mit solchen Männern wirkte aus Trübner's Geist anre gend und bildend. Nach beendigter Lehrzeit wurde er 1838/39 Ge hilfe bei Vandenhoeck L Ruprecht in Göttingen, einer altberühmten Firma, dann bei Hofsmann L Campe in Hamburg, wo er, statt wie bisher mit ernsten Universitätsgelehrten, mit den sprühenden Geistern der Chorführer des jungen Deutschlands und mit den ewigen Preß- chicanen bekannt wurde, die sie und ihr Verleger damals zu erleiden *) Aus „lieber Land und Meer". hatten. 1842 nahm er eine Gehilfenstelle bei Wilmans in Frankfurt an, einem zu jener Zeit eleganten Fremden-Geschäst, welches viel mit dem Ausland, namentlich England, verkehrte. Dort machte er die Bekanntschaft des Buchhändlers Longman aus London, welcher Trübner für sein Haus acquirirte. Längere Jahre in diesem groß artigen Geschäft mit Liebe arbeitend, lernte er die Eigenart des eng lischen Buchhandels genau kennen, welcher aus dem Grundsatz der Selbstwahl beruht. Zu reiferen Jahren gekommen, dachte Trübner daran, sich ein selbständiges Etablissement zu gründen. Während der Gehilsenzeit hatte er sich stets mit mannichfachen Privatarbeiten, namentlich mit sprachwissenschaftlichen Studien beschäftigt und vieles Material zu sammengebracht; dadurch und da er auch frohem Lebensgenuß nicht abgeneigt war, konnte vom Salär nichts zurückgelegt werden. Mit Hilfe eines Darlehens vertrauender Freunde etablirte er in London ein Geschäft, welches sich die Aufgabe stellte, die Erzeugnisse der amerika nischen Literatur in England zu verbreiten. Eine Reise durch die amerikanischen Hauptstädte verschaffte ihm zu diesem Zweck viele Ver bindungen. Ein Katalog der amerikanischen Literatur, welchen er unter dem Titel „llrübuor's biblivAraxkical Auicko to arusrioao lito- raturo" herausgab, wurde in Amerika mit größtem Beifall ausge nommen, der sich in den anerkennendsten Urthcilen der amerikanischen und sogar der französischen und deutschen Presse kund gab. Es war sür die Amerikaner das erste Werk, welches ihre Literatur systematisch ordnete und übersichtlich darstellte, und deshalb für die Literatoren Amerikas von großem Werth sein mußte. Es hatte zur Folge, daß mehrere gelehrte Gesellschaften Amerikas Trübner zum Ehrenmit glied erwählten. Besonders rühmlich gedenkt seiner Allibone's „vic- iionarv ob en^lisd likorature auck dritied aiusrioau autlrors. Lbila- ävlpbia 1871". Immer weiter strebend, wendete Trübner auch der Literatur der asiatischen Völker seine Aufmerksamkeit zu und knüpfte mit allen namhaften Städten jener fernen Länder regelmäßige Ver bindungen für die Ein- und Ausfuhr literarischer Erzeugnisse an, ebenso mit den Ländern und Colonien Australiens und Afrikas. Zur übersichtlichen Darstellung der wissenschaftlichen Resultate dieses groß artigen Verkehrs gründete sich Trübner eine eigene literarische Zeit schrist unter dem Titel „Drübusr's Lurorivau null Orioutal laterarx Lseorä", deren Zweck war, eine monatliche Uebersicht und Bericht über alle wichtigeren Werke zu geben, welche in Nord- und Südame rika, Indien, China und den englischen Colonien mit Einschluß der wichtigsten Erzeugnisse der europäischen Literatur erschienen. Diese Monatsschrift erscheint seit Jahren in großer Auflage und wird in allen Theilen der civilisirten Welt verbreitet. Diese weitumfassende, großartige Thätigkeit wurde auch mit großartigem Erfolge belohnt. Die Buchhandlung Trübner ist in ihrem Fach eine der ersten Firmen Londons, der Verkehr mit allen Ländern der Erde ist ein so großartiger, daß 33 Mitarbeiter kaum genügen, die Arbeiten zu bewältigen. Dabei sind noch wissenschaftlich gebildete
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