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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.06.1874
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1874-06-22
- Erscheinungsdatum
- 22.06.1874
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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öv 141, 22, Juni, Nichtamtlicher Theil, 2267 Männer für die Behandlung der Sanskrit- und arabischen Literatur > im Geschäfte selbst thätig. Der Verlagskatalog, ein stattlicher Band von 158 Seiten, vor züglich reich an Werken der Sprachwissenschaft, der orientalischen Literatur, Archäologie und Philosophie, enthält an eigenen Unter nehmungen etwa 1360 Nummern, worunter viele mit mehreren Bänden und Jahrgängen, deren Preise bis zu 12 Pfund Sterling steigen. Den Anhang bilden eine Anzahl werthvoller, auf Kosten der englischen Regierung herausgegebener Werke unter dem Titel: „(lalonckars ok otata xmpers und elrronioles ancl Memorials ok Olreat kritain null Irelaml ckurinx tbe mickckls azss", deren',Verkauf und Debit Trübner übertragen ist. Es ist dies ein Unternehmen ähnlich den in Deutschland erscheinenden „ölonumanta Zormamoa" und den Schriften des Literarischen Vereins in Stuttgart. Die zahlreichen Schriften des religiösen Freidenkers Scott bilden den Schluß des Katalogs. Trübner hat die Lieferung, die Herausgabe und Agentur für 47 Staatsämter und gelehrte Gesellschaften Englands, Amerikas, Dänemarks und Schwedens und wurde ihm der Titel eines königl, schwedischen Hofbuchhändlers verliehen. Zur Feier der Krönung König Oskar's II, vonSchweden gabTrübner eine Festschrift heraus, welche eine geschichtliche Uebersicht des schwedischen Reiches gibt, so wie eine Anzahl Gedichte des jetzigen Königs in schwedischer und englischer Sprache. Das Trübner'sche Geschäftshaus befindet sich Ludgate Hill Nr, 57 und 59, ein fünfstöckiges Gebäude im gothischen Rundbogenstyl mit Anklängen an die orientalische Bauart. Symbo lisch deuten Elephantcnfiguren als Gebälkträger die Verbindung des Hauses mit dem Orient an. Der untere Stock enthält den Laden mit Raum für etwa 30,000 Bände, die alle durch Galerien ohne Leitern zu erreichen sind; daran stößt die Abtheilung für das Geschäft mit Amerika, eine solche für die Geschäfte mit der englischen Regierung, wofür ein eigener Beamter ernannt ist, und für das übrige Export geschäft. Der obere Stock enthält das Comptoir, ein Privatzimmer und das Bureau des belgischen Consulats. Die Erbauung dieses für das Geschäft eigens und vorzüglich eingerichteten Hauses mit Eigcn- erwerbung des Platzes kostete etwa Million Gulden, Als Anerkennung seines Schaffens und Wirkens wurde Trüb ner schon mit mehreren Lebenszeichen geehrt, unter anderen von dem Fürsten seines Heimathlandes Baden, dem er stets mit treuer Liebe anhing. So hat der schönste Erfolg die Intelligenz und unerschöpfliche Thätigkeit Trübner's belohnt. Er vcrheirathete sich mit einer Frau von vorzüglichem Geiste und den liebenswürdigsten Eigenschaften, mit der Tochter des belgischen Konsuls Delepierre in London, eines geistvollen Literatursreundes, Die Gründung der Straßburger Universitätsbibliothek unter stützte Trübner mit patriotischem Sinn durch zahlreiche und gehalt volle Schenkungen, Seine Agenten in Peking, Calcutta, Teheran, Constantinopel, Bulang, Capstadt, Melbourne re, beobachten sorgfältig alle wich tigen literarischen Erscheinungen ihrer Länder, senden sic nach Lon don und bieten die Gelegenheit, die öffentlichen Bibliotheken Euro pas damit zu bereichern. Inmitten dieser aufregenden Thätigkeit und des gesellschaftlichen Treibens in der Großstadt London bewahrt Trübner den einfachen, offenen Sinn, wie er den Bewohnern seiner pfälzischen Heimath eigen ist, und findet seine schönste Erholung darin, sich jedes Jahr eine Zeit lang des schönen Heidelberg und der alten Bekannten zu erfreuen, Misccllen. Aus Bayern. Eine größere Anzahl bayerischer Buch und Kunsthändler haben an die Kammer die Bitte gestellt: Die Kammer möge entweder den Art. 68. des bayerischen Gesetzes vom 23. Juni 1865 zum Schutze der Urheberrechte an literarischen Erzeugnissen und Werken der Kunst (wonach den bayerischen Verlegern die Ver pflichtung zur Abgabe von Pflicht- und Freiexemplaren von einem jeden in Bayern erscheinenden Werke an das Kultusministerium auferlegt ist) gänzlich beseitigen oder doch wenigstens im Sinne des Antrages des Reichstagsabgcordneten Reichcnspergcr, welcher dahin lautet: „Von Werken, deren Ladenpreis den Betrag von 10 Mk, über steigt, können Freiexemplare nicht gefordert werden", der Verpflich tung zur Abgabe von Freiexemplaren jene unerträgliche Härte be nehmen, welche den Unternehmungsgeist bayerischer Verleger mit schweren Fesseln belegt. In der am 16, Juni abgehaltenen dritten Generalversamm lung der Bazar-Actien-Gcsellschaft in Berlin constatirte der Geschäftsbericht ein sehr zufriedenstellendes Resultat der Zeitschrift. Die deutsche Ausgabe brachte einen Reingewinn von 128,463 Thlrn., die fremden Ausgaben 64,560 Thlr,, der Clichss-Verkauf 2283 Thlr. und das Zinsen-Conto 1686 Thlr, Nach Abzug der Ausgaben und Abschreibungen ergibt sich ein Reingewinn für das dritte Geschäfts jahr von 141,701 Thlrn, Die Dividende beträgt 15Y6 und kommt in folgender Weise zur Verkeilung: 5°/> Zinsen und 5U Supcrdividende (— 20 Thlr, pro Aktie) 78,200 Thlr,; Super dividende von 68,000 Thlrn, Genußscheine, ä 10 Thlr. pro Genuß schein, 3400 Thlr,; zurAmortisationdurch Berloosuug 42,400 Thlr,; Tantieme an Direktion, Aussichtsrath und Beamte 15,390 Thlr, ; Gratifikation an das Personal 2000 Thlr,; Saldo-Vortrag ä Conto 1874 311 Thlr,, in Summa 14l,70l Thlr, Am 30, Juni findet die Bcrloosung der wieder zu amortisirenden Aktien statt. Die In haber der ausgeloosten Aktien erhalten gleichzeitig mit der Rückzah lung des Nennwerthes einen Gcnußschein, mit Coupons und Talons versehen, ausgehändigt, wonach dieselben an der Sllperdividende nach wie vor participiren, — Dem Unternehmen steht nach Aufhe bung der Stempelsteuer durch Aufnahme von Inseraten eine neue Einnahmequelle bevor, Bon der Verlagshandlung Gebr, Paetel in Berlin und dem Schriftsteller Jul, Rodcnberg als Herausgeber wird nunmehr das Erscheine» der bereits erwähnten neuen Zeitschrift „Deutsche Revue" definitiv angckündigt. Die „DeutscheRevue" will, so heißt es in einer an einzelne Autoren gerichteten Einladung zur Mitarbei terschaft, „jenem Bedürfniß der hochgebildeten Kreise unserer Nation, welches bisher noch nicht vollständig befriedigt worden ist, cntgegen- kommen, indem sie diesen zugleich Unterhaltung in der edelsten Form, Belehrung aus den kompetentesten Händen und einen alle Fragen und Interessen derselben berücksichtigenden Ueberblick über die geistige Bewegung bietet. Die Deutsche Revue« wird keine andere Tendenz verfolgen, als diejenige, Deutsch zu sein. Sie wird das deutsche Element hegen und Pflegen, wo immer es sich findet. Wir sehen cs als eine Förderung in unserem Vor haben an, daß eine Anzahl ausgezeichneter Männer sowohl im Deutschen Reich als in Deutsch-Oesterreich diesem Programme ihre Zustimmung gegeben und darauf hin der »Deutschen Revue« ihre Mitwirkung zugesagt haben, welche den literarischen und künstlerischen Manifestationen in beiden Metropolen deutschen Lebens, Wien und Berlin, eine gleichmäßige fortlaufende Berücksichtigung von Monat zu Monat widmen wird," Die erste Nummer der „Deutschen Revue" wird u, a, Beiträge von Bcrthold Auerbach, Laster, Sybel, Virchow und Helmholtz enthalten. Pcrsonalnachrichtcn. Herrn Gustav Langenscheidt in Berlin ist seitens des preu ßischen Kultusministeriums „in Rücksicht seiner ancrkennungswcrthen Leistungen" das Prädikat Professor verliehen worden. 304
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