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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.01.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-01-22
- Erscheinungsdatum
- 22.01.1904
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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724 Nichtamtlicher Teil. ^ 17, 22. Januar 1904. Mein Vater Carl August Richter aus Zinggs Schule war mein Lehrmeister. Ich wurde zum Kupferstecher bestimmt, aber durch C. Wagner (Sohn des bekannten Dichters in Meiningen), welcher bei meinem Vater eine Zeit lang studierte, veranlaßt, mich der Malerei zu widmen. Der Landschaftmaler Grass und Professor Schubert gaben mir nun einige Anleitung im Oel- malen. Die traurigen Kriegsjahre machten es nötig, meinem Vater bei seinen meistens unerquicklichen Brotarbeiten zu helfen, so daß ich nur die Abende und die Nacht zum Studieren übrig hatte, wo ich denn zeichnete und kopierte, was mir unter die Hände kam. Besonders waren es auch die Radierungen von D. Chodowiecky, die mich besonders anzogen und von welchen mein Vater eine schöne Sammlung hatte. So lebte und arbeitete ich einsam und abgeschlossen, fern von dem fröhlichen und an regenden Treiben der jungen Künstler, unter welchen ein Funke des von Nom ausgehenden Umschwunges deutscher Kunst ge zündet und Alle dafür begeistert hatte. Aus diesem Stillleben riß mich 1820 eine Aufforderung des Fürsten Narischkin (Oberkammerherr des Kaisers von Rußland), denselben auf einer Reise nach Frankreich als Zeichner zu begleiten. Mit Freuden ergriff ich die Gelegenheit, ein Stück Welt mit ihren Wundern 1821 im Sommer mit reichen^ Eindrücken bereichert in das Vaterhaus zurückkehrte. Nach dem gelobten Lande der Kunst, nach Italien zu kommen, war wohl meine Sehnsucht, aber keine Aussicht auf Befriedigung derselben vorhanden. Cs machte sich aber doch und wunderbar genug. Der Buchhändler CH. Arnold wollte, zu deinem Vater. Er sah mich bei der Arbeit und faßte von dem ersten Augenblick eine solche Neigung zu mir, da ich seinem kurz vorher verstorbenen einzigen Sohn täuschend ähnlich war, daß er sich meiner freundlich annahm und mir die Mittel anbot, mehrere Jahre in Rom ungestört studieren zu können. Ueberglücklich ergriff ich den Wanderstab und pilgerte 1823 nach der heiligen Kunststadt, wo durch Cornelius, Overbeck, Veit und Schnorr ein großartiges Leben und Bewegen die ganze deutsche Künstlerschaft ergriffen hatte und alles noch im drücke zu schwimmen und von denselben getragen zu werden. I. Schnorr und der alte Koch waren es vorzüglich, deren künstlerische Richtung den größten Einfluß auf mich übte. Das erste Bild, was ich malte (der Watzmann bei Salzburg), wurde in der Vaterstadt günstig ausgenommen und im Kunstblatt so wohl von Rom aus, als später durch Herrn v. Quandt in einer Weise besprochen, die mir hohen Mut machen mußte. (Siehe Kunstblatt 1824, S. 283—366.) Dort malte ich noch das Tal von Amalfi (später in der Sammlung des vr. Hillig in Leipzig) urrd den Iloeea cki me^/o für Herrn^ Baron v. Speck- ?ung einen passenden Raum im neuen Museum erhalten wird. — Schon in Rom fühlte ich starke Neigung, das Gebiet der Land schaft mit der Historienmalerei zu vertauschen, wagte aber nicht einen solchen, wie mir damals schien, bedenklichen Schritt, son dern zog es vor, die landschaftliche Staffage auf eine bedeutende Weise auszubilden und anzuwenden, wie ich es bereits bei I. Koch und in den trefflichen landschaftlichen Zeichnungen meines Freundes I. Schnorr gesehen hatte. Auch Karl Fohr und F. Olivier waren in dieser Art der Auffassung voran gegangen , indem sie die menschliche Gestalt in bedeuten der Beziehung zur Landschaft darzustellen suchten. Endlich später — wohl im Jahre 37, wo ich meines Freundes G. Wigand Bekanntschaft machte, veranlagte mich dieser, für den damals in Deutschland immer mehr aufkommcnden Holz schnitt kleine Kompositionen zu zeichnen. Wenn ich in meiner Jugend die Niederländer (in ihren Radierungen) und den Chodowiecky studiert hatte, so geschähe das später mit noch größerem Wohlgefallen an Dürer, der mir besonders von seiten seiner volkstümlichen Vorstellungs- und Auffassungsweise be- Lebens ist, wurde gewährt durch die alten Volksbücher, zu welchen ich eine Anzahl Zeichnungen machte, welche aber meist schlecht geschnitten wurden. Ich habe später den Scharfblick bewundert, mit welchem Kugler nicht nur den ungenannten Zeichner, sondern auch die Wirkung dieser Schriften auf denselben richtig erkannte (siehe Kunstblatt ^184^9 oder 50?)., In der Behandlung (dem verliert.« Herrn Ferdinand Lomnitz, dem Inhaber der Firma Georg Wigand, gebührt der Dank aller Richterfreunde und Buchhändler, daß er die Veröffentlichung des Briefwechsels Ludwig Richters mit Georg Wigand durch den Herausgeber, Herrn Eugen Kalk in Dresden, der einzigen noch lebenden Tochter des Meisters, für ihre liebenswürdige Zustimmung zur Veröffentlichung der Briefe. Kleemeier. Kleine Mitteilungen. Schultz Schultz jun. beschloß nun, sie dem König zu dessen fünf- undsiebzigjährigem Geburtstag am 21. Januar 1904 zu schenken, und der Monarch hat ihm eine Audienz gewährt und mit warmem d. Bl.) — Beim Bezirks- als Preßgericht Wien-Josefstadt wurde 278 Exemplare des in Deutschland verbotenen Buches »Aus einer kleinen Garnison« von Leutnant Bilse beschlagnahmt worden rohren- Die Anklage laiNete^ auf ^unbefugte Kolportage und wandter Seite Angestellten Namenliste Exemplare des Buchs ins Ausland geschickt. Das Gericht erkannte die Angeklagte schuldig, verurteilte sie zu 30 L Geldstrafe und verfügte den Verfall der Personalnachrichten. am 21. Dezember 1903 Herr Chr. Edw. Floor, Leiter der Firma C. Floor's Boghandel in Bergen, 44 Jahre alt. (Nordisk Voghandler-Tidende.) (Sprechsaal.) Zu: »Zwergbetriebe im Sortiment«. XIII. (Vgl. die Berichtigung in Nr. In d. Bl., S. 647 (Adam Ries betreffend).) Meine Bezugnahme auf Zwönitz (vgl. Nr. 12 d. Bl., S. 512) stützt sich auf einen altern Band von Meyers Lexikon, der mir
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