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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.10.1903
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- 1903-10-06
- Erscheinungsdatum
- 06.10.1903
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7804 Nichtamtlicher Teil. ^ 232, 6. Oktober 1903. zu Leipzig am 15. August 1887 gehaltenen Vortrage! »Die Entwickelung des Buchgewerbes in Leipzig.« Die Stelle lautet im Zusammenhänge: »Der deutsche Buchhandel ist eine vom Buchhandel aller anderen Länder entwickelter Europäischer Literar- produktion durchaus abweichende Einrichtung. Während Frankreichs und Englands Buchhandel mit dem der Hauptstadt des Landes sich nahezu deckt, besitzt Deutsch land im kleinsten Landstädtchen eine eigene Buchhandlung. Der wissenschaftlich Fortarbeitende muß in Frankreich und England seinen Bedarf direkt von Paris und London beziehen, in Deutschland kann infolge des L Condition- Geschäfts jeder kleinste Sortimenter seinen Kunden über die literarischen Erscheinungen seines Spezialfachs auf dem Laufenden erhalten. Das literarische Berieselungs- spstem, dessen wir uns infolge der politischen Dezen tralisation und einer gleichmäßigen Schulbildung im ganzen Reiche zu erfreuen haben, muß beibehalten werden; das verlangt die deutsche Geistesentwickelung, sowie das geschäftliche Wohl des Buchhandels, auch der Verleger, welche das enge Netz von Vertriebsstellen nicht entbehren können, und der Kommissionäre, für welche nur in einem solchen Buchhandel Platz ist, dessen Verleger und Sortimenter auf einander und auf einen einheitlichen Mittelpunkt für diesen Verkehr angewiesen sind.« Es ist naturgemäß, daß Bilder einerseits dem An schauungskreise der Hörer angepaßt werden, anderseits dem Gesichtsfelde des Redenden entnommen sein müssen. Dieser doppelten Voraussetzung und dem Gegenstände der Ver gleichung entspricht das gewählte Bild. Der Zweck war, den deutschen Ingenieuren einen einleitenden Bericht über die Sonderentwicklung dieses Gewerbes vor Besichtigung der Buchhändlerstadt Leipzig zu geben. Der dringlichen Auf forderung konnte ich nur durch Drangabe meiner Ferien im Thüringischen Stützerbach entsprechen. Unter den Zuhörern war eine große Zahl von Wasseringenieuren zu vermuten, bei den kurzen Erholungsspaziergängen in den zur Ilmenaus herabziehenden Wiesengründen mußten die mannigfachsten Wasserlüufe, die geschickt durch Stauung, Teilung und Riese lung der Versumpfung wehrten und der Befruchtung dienten, mit den Kindern übersprungen werden. Die Bedeutung solcher landwirtschaftlicher Wasser-Jngeuieurkunst war mir auch literarisch für Wiese und Acker aus meiner Lehrzeit »im Sortiment« geläufig. Wenn nun Professor vr. Bücher mir ein ganz besondres Berieselungssrfftem, dessen Hauptzweck die Ausscheidung schmutziger Stoffe ist, anscheinend die Riesel felder einiger Großstädte, gegenüber dem allgemein herrschen den Berieselungsstzstem zumutet, so ist das an sich eine Einseitigkeit. Diese Auffassung ist aber im besonderen dann durchaus nicht zu verstehen, wenn man das erwähnte Bild im Zusammenhangs des von mir ge brauchten, oben mitgeteilten Wortlauts betrachtet. Für Frankreich und England, deren Buchhandel sich mit dem ihrer Großstädte nahezu deckt, wäre Büchers Bild von den großstädtischen Rieselfeldern vielleicht denkbar, wenn auch nicht schmeichelhaft; für Deutschland, dessen politische Dezen tralisation und gleichmäßige Schulbildung gleichzeitig von mir hervorgehoben wird, wäre es schlechterdings unverständ lich. Es bleibt also nur übrig, daß ihm das Bild, das »merkwürdigerweise Beifall gefunden« hat, nicht in seinem zugehörigen Rahmen, seinem ursprünglichen Zusammenhänge vorgekommen oder in Erinnerung geblieben ist, daß er also einen aus dem Zusammenhänge gerissenen Ausdruck miß deutet hat. s ^ Professor Bücher hat das erwähnte Bild als die Be zeichnung eines schriststellernden Verlegers angeführt. Ich stelle fest, daß ich die Feder zur Niederschrift für Druck und Herausgabe im Buchhandel nur dann ergriffen habe, wenn mirs Berufspflicht gebot. Daß ich als Erster den Buchhandel zum Gegenstand einer Doktorarbeit genommen, und, als neue Urkunden zu Tage traten, diesen Stoff zu einem unbeanstand- baren Quellenwerke umgearbeitet habe, wird mir Professor Bücher kaum übeldeuten. Im übrigen habe ich nur im Ehren amte das Wort genommen, dann aber meine Ämter nieder gelegt, um als Buchhändler eine entsagungsvolle Arbeit zu übernehmen, nachdem ein politischer Schriftsteller, ein Professor und ein Bibliothekar neben der Fahne gesunken waren. Werde ich nun mit einer sachlichen Behauptung unter die »phantasievollen Leute« gerechnet, so mache ich doch An spruch auf eine reinliche Phantasie. Ich hatte die deutsche Literatur als ein frisches Bergquellwasser im Sinne, das durch die Wasserrinnen des Buchhandels allüberallhin zur Befruchtung verteilt wird. In diesem Sinne werden es die deutschen Ingenieure und die Buchhändler verstanden haben, und im gleichen Sinne hat Kollege Trübner von dem Sortimentsbuchhandel gesprochen, »der wie ein feines Geäder das ganze Land durchzieht«. Der Phantasie Professor Büchers blieb es überlassen, die deutsche Literatur mit den Exkrementen der Großstadt zu vergleichen. Ich meinerseits muß solche übelriechenden Späße ablehnen. Leipzig, den 1. Oktober 1903. Dr. Oskar von Hase, Buchhändler. Übersetzungen aus dem Deutschen in die dänische, englische, französische, holländische, italienische norwegische, schwedische und spanische Sprache. Mitgeteilt von Otto Mühlb recht. 1903, I.*) ^.ä1sr8kslä-Lgllsgtrsrv, I». v., kglgrro 8pgäg. lkev tra-Asäis uit bst oväe so ssv iv^gtsris oit bst rvoäsrvs Vsvstis. Vris vggr bst äoitseb äoor Lst. U. Ugrtsbgglt - 2ssbgväslggr. Iltrsobt, L.. IV. Lrvvg L 2oov. 8°. (20x13fi. (187 blich. 30 s. Arrwick, D., A-rLsrrvicMrnAen,. (Deriiir, D. KprinAsrch tlrvolä, rlrrngturs WiväivFg ok Oirsot Ourrsvt Iftvg.ivo8. lilxtsv- 8ioo gncl ^ppliogtiov ok g Osvsrgl Wiväivq lluls. 1rg.v8lg.tscl kroiv tbs orichvrcl Osrrvrcv b)' Ibrrveü II. äs (Iress. IVitb 146 1llv8t8. Ito^. 8vo, pp. 130. 8oväov, (lrogb^ 8oobvooä L 8ov. 12 8b. Aitke-ri-rek/r, IO, A-rleÄMA s. Arc/MckttNA ck. Di/ke. (7Mi-!Ae»r, D (7. D. it/o/rr.) llvtsvristb, prok. W., Lrsvs Aviäg rlllg riosrcg äei vvlsvi s clslls 808tr>.vrs cli griovs tonlos, gä uso <lsi ebivüoi, psriti, vrsäioi s kgrivasigti. IrgävAovs goers8oivtg sä ri.vvotrl.tg. 8vllg 2-c eäiAovs tsässoa äsl clott. Lgrtolo l?g8gugls. lllilgvo 1902, 1. Vslls-räi. 16°., x. Vlll-138. DaMvbae/r, 78, Drsa'/ÜEAen. rr. Marche». (iRnttAark, D«e77. IVaclft.) Lgvrvbgsb, liuäolxb, Iglsg kroiv voväsrlgvä; tr. b^ Uslsv L. Ools; gägxtsä kor Tcrveriogv obilclrsv b^ W. 8. lVIo8i1bsr. lVsv Oorlr, L.. 8ovsll L 6o. s. 5P122 x. 8. ol. 30 o. Debel, ^4., Dis rmci cker SoEiismn«. 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Daucli.) Lisäsrlgolr 6iv8spps. 8g gvestiovs goolgls. Vsrgiovs äi lllslobigäs Vivgri. 2" säig. gssrsseiutg s rvigliorgtg svllg 5» säi^. tsäsgsg *) 1902, II. vergl. Börsenblatt 1903, Nr. 67, 68.
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