Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.10.1903

241, 16. Oktober 1903. Nichtamtlicher Teil. 8169 ist schlechterdings unmöglich, von rein theoretischem Stand punkte, ein auch nur annähernd zutreffendes Bild von den wirtschaftlichen Vorgängen im deutschen Buchgewerbe zu entwerfen, wenn man nicht zu den bedenklichsten Ent stellungen des wahren Sachverhalts und zu Trugschlüssen gelangen will, die das allgemeine Urteil nur verwirren.« (Köhler a. a. O. Seite 1.) So erklärt es sich zwanglos, daß es so wenig wissenschaftliche Arbeiten über das Wesen des Buchgewerbes gibt: dem Fach mann fehlt es häufig an wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Schulung, ebenso an Zeit, und der Gelehrte ist meistens nicht imstande, sich in das Wesen unsres Gewerbes hineinzudenken. Ich gebe nun nachstehend die Liste der Besprechungen und charakterisiere einen Teil von ihnen, indem ich meistens die Referenten selbst sprechen lasse. Paulscn, vr. ^Friedrich. — Ruprecht, Or.UWilhelm, Vom deutschen Buchhandel. (Sonderabdruck aus der Nationalzeitung (Berlins. Vier Aufsätze. 8". 1903. 39 Seiten. Knorrn, G. W., Sortimentsbuchhändler. Der Nationalökonom Bücher und der deutsche Sortimentsbuchhandel, gr. 8". Walden burg i/Schl. 1903. 56 Seiten. Eine frisch geschriebene Abhandlung, die namentlich die von Bücher gegen die Rückständigkeit des Sortiments erhobenen Vorwürfe zu widerlegen sucht. Beyer, Paul, Herr Prof. Bücher und der deutsche Sortiments buchhandel. 4". Leipzig 1903. 8 Seiten. Eine für das große Publikum bestimmte Belehrung über das Wesen des Sortiments. Köhler, Or. W., Denkschrift: -Das deutsche Buchgewerbe im Dienste der Wissenschaft. Erscheint in 3 Lieferungen im Verlage von Carl Winter's Univ.-Buchhandlung in Heidelberg. Beilage zur Allgemeinen Zeitung. 1903. Juli 31. Nr. 171. Der deutsche Buchhandel und die Wissenschaft. »Dadurch, daß dieser Autor auf die wirtschaftlichen Grundlagen des Buchhandels und dabei auch auf die Ent wicklungsgeschichte seiner Organisation eingeht, rückt er die Frage in den Bereich der brennenden wirtschaftlichen Fragen unserer Zeit überhaupt hinein und läßt die großen Anomalien, die vielfach in dem buchhändlerischen Warenvertrieb durch Usus und geschäftlichen Eigennutz sich ausgebildet haben, scharf hervortreten.» Das »mit Erlaubnis der Verlagshandlung wörtlich abgedruckte Schlußwort der Denkschrift bildet auch den Schluß des Referats. Augsburger Abendzeitung. 1903. August 26. Nr. 234. Der deutsche Buchhandel und die Wissenschaft. -Das vorliegende Buch dürfte in allen interessierten Kreisen Aufsehen erregen.« Inhaltsangabe und Abdruck des V.schen Schlußworts. Berliner Tageblatt. 1903. August 8. Nr. 399 (1. Beiblatt). Schmidkunz, Or. H. Der deutsche Buchhandel und die Wissenschaft. -Der deutsche Bücherfreund steht unter dem Banne eines dunklen Gefühls, daß auf unserm Büchermarkt etwas oder einiges nicht in Ordnung sei.« »Selten wohl sind altüber lieferte Einrichtungen und zugleich gekünstelte Neuerungen mit solcher Schneidigkeit und solchem Aufgebot von Beweis material bloßgelegt worden wie hier.-- -Wie wünschen ihm (dem Uraä. 8ob.-V.) das Beste und hoffen, daß auch er in jeder Weise für Recht und Gerechtigkeit eintreten werde.« Berliner Zeitung. Berlin. 1903. August 6. Nr. 363. Der Buchhändlerring. Lediglich zustimmendes Referat. Volkswirtschaftliche Blätter. Berlin. 1903. September 12. Nr. 9. Vorgius, 2r., Der praktische Volkswirt und der deutsche Buchhandel. (I.) Eine eingehende Widerlegung des Kapitels -Das Buch als Ware« der Bücherschen Schrift. »Wenn auf irgend einem Gebiet, dann ist es auf dem des Buchhandels unrichtig, von Überproduktion zu reden, wo in Wirklichkeit nur -Unter konsumtion» vorliegt.» »Also nicht darum handelt es sich, die Überproduktion einzuschränken, sondern lediglich darum, Lesebedarf und Lesekasten in das richtige Verhältnis zu einander zu bringen. Diese Besserung kann meines Erachtens weder durch geringe Preisermäßigung, noch durch Änderungen BSrienblatt für den deutschen Buchhandel. 70. Jahrgang. der Buchhandelsorganisation, sondern nur durch grundlegende Änderungen der Organisation des Bücherkonsums eintreten.- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. Leipzig 1903. Aug. 12. Nr. 185. Wellmann, E. (Breslau). Einige Be merkungen zur Bücherschen Denkschrift. Verfasser legt die Flüchtigkeiten, die Rechenfehler, die sich Bücher hat zu Schulden kommen lassen, klar, zeigt, wie wenig Bücher die Praxis des Buchhandels namentlich hinsichtlich der Berechnung der erwachsenden Spesen, gegenwärtig ist, und tadelt die eifernde, wenig gerechte Art des Angriffs. — 1903. August 17. Nr. 189. Apolant, E., Vom Vücher- kaufen. (Abdruck aus der Vossischen Zeitung.) Eine Unter suchung über die Gründe, die einen Bücherkäufer veranlassen, ein bestimmtes Buch zu erwerben. — 1903. August 17. Nr. 189. Grunow, Joh., Vom Bücher kaufen uno von Bücherpreiscn in Deutschland. Aus den -Grenz boten«, siehe daselbst. — 1903. August 20. Nr. 192. Aufforderung des Vor standes des Verbandes der Kreis- und Ortsvcreine zur öffentlichen Abwehr der Angriffe des Professors Bücher auf den deutschen Buchhandel. — 1903. Aug. 21. Nr. 193. -Der Kunst und Wissenschaft die Krone.« Beurteilung der Bücherschen Denkschrift aus den »Leipziger Neuesten Nachrichten« (1903, August 20. Nr. 280 siehe daselbst). — 1903. August 24. Nr. 195. Elster, A., Der deutsche Buchhandel und die Wissenschaft. Aus der »Täglichen Rundschau«, siehe daselbst. — 1903, September 8. Nr. 208. Iolowicz, I., Professor Bücher und der deutsche Buchhandel. — 1903, September 9. Nr. 209. Vortrag des Buchhändlers Dachse über die Denkschrift in einer Buchhandlungsgehilfen-Ver sammlung in Leipzig. — 1903, September 14. Nr. 213. Resolution des Vereins Dres dener Buchhändler gegen die Denkschrift. — 1903, September 15. Nr. 214. Burger (Bibliothekar), Herr Professor Or. Bücher und die Bibliothek des Börsen vereins. Richtigstellung. — 1903. September 19. Nr. 218. Der Ladenpreis in Amerika. Schreiben des Geschäftsführers der ^wsrioav ftublieüsrs «Issoeiation über den dortigen Kampf zur Aufrechterhaltung des Laden preises. — 1903. September 21. Nr. 219. Der deutsche Sortiments buchhandel im Urteil englischer Verleger. Aus dem Protokoll des 3. Internat. Verleger-Kongresses. — 1903. September 22. Nr. 220. Die Aufrechterhaltung des Ladenpreises gegenüber Herrn Professor Or. Bücher. Beschlüsse der 4. Tagung des Internationalen Ver leger-Kongresses. Leipzig 1901. — — Hölscher, G., Besprechung der Schrift: Knorrn, Gustav Wilhelm, Der Nationalökonom Bücher und der deutsche Sortimentsbuchhandel. Waldenburg i/Schl. 1903. (Berichtigung Seite 7428 (Nr. 223.) — 1903. September 23. Nr. 221. Raillard, H., Zur Büche r- schen Denkschrift. Widerlegung vom Standpunkte eines Provinzbuchhändlers. — 1903. September 26. Nr. 224. Hirschfeld, Joh. Der deutsche Buchhandel und die Wissenschaft. Reden Leipziger Rektoren re. zu den Kantate - Festmahlen der letzten 12 Jahre. — September 28. Nr. 225. Bekanntmachung des Vorstandes des Börsenvereins. Abwehr der gegen den Börsenverein der deutschen Buchhändler und den Buchhandel gerichteten An griffe. — Seprember 28. Nr. 225. Van der Borght. Besprechung der Bücherschen Denkschrift (im LiterarischenCentral-Blatt, Leipzig, Avenarius. 1903, September 19. Nr. 38, siehe daselbst.) — September 29. Nr. 226. Hennig, P., Bücherpreise und Professoreneinkommen. — Okt. 8. Nr. 234. Pierstorff, I. (Jena), z. Zt. Prorektor. Brief vom 29. September 1903 an den Vorstand des Börsen- vereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Dankt für die Übersendung der Bekanntmachung des Vor- 1086