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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.10.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-10-16
- Erscheinungsdatum
- 16.10.1903
- Sprache
- Deutsch
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überhaupt erschienen ist.« »Darum ist es von vornherein falsch, wenn man — wie es z. V. Joh. Grunow in den Grenzboten Nr. 33 und R. L. Prager in seiner »Die Aus schreitungen des Buchhandels »betitelten Antwort auf Biichers Denkschrift im Börsenblatt vom 18. August getan haben, die Angriffe gegen die gegenwärtige Zwangsorganisation des Buchhandels damit zu entkräften sucht, daß man geringschätzig sagt, dem Buchhändler bringe die Denkschrift nichts Neues.--*) »Darum fürchte ich — zwar nicht, daß die Paulsen-Bücher- Bewegung keine Bresche legen (Grunow), aber — daß der Vorstoß am Ende nicht die nachhaltige Wirkung haben werde, die ihm seinem inneren Werte nach gebührt. Und das wäre wirklich sehr schade.« Deutsche Littcraturzeitung. Berlin und Leipzig. Jahrg. XXIV. 1903. August 8. Nr. 32. Paulsen, Friedrich: Karl Bücher, Der deutsche Buchhandel und die Wissenschaft. Giesecke (-Teubner), Alfred. Karl Bücher, Der deutsche Buchhandel und die Wissenschaft. Noch einmal ergreift der berühmte Berliner Philosoph die Feder, um das Buch seines Kampfgenossen gegen die Schäden im Buchhandel zu besprechen und zu verteidigen. In einer Fußnote bemerkt die Redaktion der Zeitschrift, daß sie, da das hier behandelte Problem sich gleich sehr an die Kompetenz der Wissenschaft wie des Buchhandels richtet, um der Bücherschen Schrift vollauf gerecht zu werden, je eine Autorität beider Gebiete für die Beurteilung gewonnen habe. Die Autorität auf dem Gebiete der Wissenschaft ist Paulsen, der vor Bücher den ersten Vorstoß gegen oen Buchhandel gemacht hat, die Autorität auf dem Gebiete des Buchhandels ist Herr Alfred Giesecke (-Teubner), der Verleger der Bücherschen Schrift. Sehen wir zuerst zu, was Paulsen zu der Sache zu sagen hat. Paulsen betont, daß wir es mit einer Kampfschrift zu tun haben, oder vielmehr mit einer Verteidigungsschrift, »gerichtet gegen die Kartellbildung im deutschen Buchhandel, die durch Verteuerung der Bücherprcise die Interessen des notleidenden Sortimentshandels auf Kosten der Käufer und der Verfasser von Büchern fördern zu müssen und zu können meint.« Paulsen wiederholt, daß diese Bewegung von den kleinen und mittleren Sortimentshandlungen ausgegangen sei; ich habe nachgewiesen, daß der erste Anstoß von den Verlegern und zwar von der Firma B. G. Teubner ausgeaangen ist, die es unliebsam empfand, daß ihre Verlagsartikel kurz nach Erscheinen zu billigerem Preise angeboten wurden, als der war, zu dem sie die Werke in ihren zahlreichen Zeitschriften anzeigte. Paulsen führt die Zahlen an, die Bücher über den Preisaufschlag des Sortimenters gibt, druckt seine Behaup tungen über das Wachstum des Sortiments ab. Sollte ich hier diese Jrrtümer klar stellen, so würde ich in dieser Schrift Ge sagtes einfach abdrucken müssen; ich verweise deshalb die Leser auf das betreffende Kavitel. Daß das Buch und seine Be sprechung beim Buchhanoel den Erfolg haben werde, ihm zu eigen, daß er auf falschem Wege ist, wie Paulsen es wünscht, ann ich ihm nicht in Aussicht stellen, ebensowenig ist es wahrscheinlich, daß die Herausgabe der Bücherschen Schrift vom Buchhandel als ein ihm erwiesener Dienst empfunden werden wird. So dürfte weder die Büchersche Schrift, noch das Jahr 1903, wie Paulsen es wünscht, ein »Wendepunkt in der Geschichte des deutschen Buchwesens- werden. Betrachten wir nun, was der Verleger des Buches uns mitzuteilen hat. Herr Giesecke fühlt das Ungewöhnliche, das in der Ein führung oder Besprechung eines eignen Verlagsartikels in einer kritischen Zeitschrift liegt, und gesteht es offen zu: »Wenn ich es hier tue, so mag das der Umstand rechtfertigen, daß es sich eben um ein meinen Berus betreffendes Buch handelt, noch mehr aber der Wunsch, auf den Nutzen hinzuweisen, den der Buchhandel nach meiner Überzeugung aus dem Buch ziehen kann, wenn er sich dadurch auf gesündere Bahnen zur Heilung der bestehenden Schäden führen läßt.« Nun ist es aber charakteristisch, daß Bücher ausdrücklich erklärt, ein Reform- *) Hierauf habe ich zu erwidern, daß von Geringschätzung nicht die Rede sein kann. In einem buchhändlerischen Blatt, in dem meine Erwiderung erschien, war meine Äußerung wohl am Platze: ich hätte allerdings auch sagen können, daß niemandem, der sich mit der Sache beschäftigt habe, etwas neues gebracht werde. Sind doch die Ausführungen Biichers lediglich Kompi lationen, die den bekannten Werken Schürmanns, Köhlers u. a. entnommen sind. Und — was mich betrifft: ich trinke einmal lieber aus der Quelle als aus der Wasserleitung! Programm stelle er nicht auf; was soll also der Buchhandel tun? Herr Giesecke stellt allerdings, wenn auch kein Reform programm auf, sagt aber, wie er sich die Entwicklung denke. Die sogenannten Brotartikel werden auf die kleinen Geschäfte und auf die Warenhäuser übergehen, den Vertrieb der wissen schaftlichen Artikel sollen — wie schon heute zum Teil der Fall — die wissenschaftlichen Spezialgeschäfte übernehmen — soweit der Verleger nicht direkt mit dem Publikum arbeiten wird! Zwischen diesen Extremen wird als drittes das Sortiment das behalten, was der gebildete Mittelstand gebraucht. Nun, wenn die Vrotartikel, also die Geschenkliteratur und die populäre Literatur dem Sortiment entzogen werden, wenn die wissenschaftliche Literatur den Spezialgeschäften zufällt, soweit der Verleger nicht direkt mit dem Publikum arbeiten wird, so weiß ich in der Tat nicht, was das für Artikel sind, die der gebildete Mittelstand ge braucht! Wie denkt sich übrigens Herr Giesecke das direkte Arbeiten des Verlegers mit dem Publikum? Zum Laden preis, oder, wie Bücher will, unter Einräumung des Buch händlerrabatts? Im letztern Fall würde der Verleger doch wohl darauf verzichten müssen, mit dem Sortiment zu arbeiten, im erstcrn würde das Publikum kaum im größcrn Maßstab Gebrauch von dem Anerbieten des Verlegers machen. Für Rabattgewährung empfiehlt Herr Giesecke die Aufstellung einer Rabattskala, die mit der Höhe des jährlichen Bezugs steigt. Gewiß ein Vorschlag, der sehr gut gemeint ist, der aber jedem erfahrenen Sortimenter ein Lächeln abgewinnt. Die Überschreitung dieser Rabattskala soll aber ausdrücklich nicht verfolgt werden dürfen. Wer wird sich dann daran halten? Begrenzung des Rabatts einführen, Umgehungen aber nicht verfolgen: -Ihr führt ins Leben ihn hinein und laßt den Armen schuldig werden!« Ich muß es mir versagen, den Ausführungen des Herrn Giesecke auf Tritt und Schritt zu folgen; feststellen will ich nur, daß auch er die Berechnungen Biichers im Hinblick auf den Sortimenternutzen, auf die Rentabilität des Buchhandels überhaupt als falsch bezeichnete, ebenso die Behauptungen Biichers über das Steigen des prozentualen Nutzens bei größern Betrieben. So bleibt nach Ausscheidung der Punkte, in denen Herr Giesecke seinem Autor entgegenzutreten für nötig findet, eigentlich nicht allzuviel von den Vorwürfen Biichers übrig. In einem muß ich Herrn Giesecke aus voller Überzeugung beipflichten, daß der deutsche Buchhandel dem Wirken des Akademischen Schutzvereins mit voller Beruhigung entgegen sehen darf. Dagegen glaube ich ihm nicht in Aussicht stellen zu können, daß der Buchhandel die Büchersche Arbeit auf das lebhafteste begrüßt. Wäre selbst die Kritik vollkommen be rechtigt — was ich bestreite —, so böten doch die Art, wie Bücher den Buchhandel behandelt, die Schmähungen, mit denen er ihn überhäuft, die geflissentliche Herabdrückung des Standes, die Bücher dem Buchhandel gegenüber in Anwen dung bringt, zu allem eher Veranlassung als zu einem Gruß. Magdeburgische Zeitung. 1903. August 2. Nr. 387. Buchhändlersorgen. Monatsschrift für Handels- und Sozialwissenschaft. München. Jahrgang I. 1903. Nr. 8/9. Seite 247. Wolfs, Eduard. Der deutsche Buchhandel und die Wissenschaft. »Cs berührte geradezu widerwärtig, wenn Vertreter des »vornehmsten« Gewerbes ihren Privatkunden mit einem Male den bislang, wenigstens für wissenschaftliche und belletristische Werke des Inlands, gewährten Rabatt von 10A auf herabsetzten « »Die Dringlichkeit eines entschiedenen Vorgehens ist vom Verfasser der „Denkschrift" auf breiter dokumentarischer Grundlage in ebenso ruhiger und objektiver, wie rückhaltsloser und handgreiflicher Schil derung dargetan.-- Münchener Kunst- und Theater-Anzeiger. 1903. August 20. Nr. S590. Reform des Buchhandels. »Der Sortimentsbuchhändler ist ein sehr wichtiges Glied in der Reihe der Pioniere für- deutsche Kulturarbeit.« »Ehe der Durchschnittsdeutsche sich ein gutes Buch kauft, versucht er, es ... zu borgen. Wenn sich aber die Mühe, die sich der Sortimenter gibt, . . . durch Erfolglosigkeit belohnt sicht, so trägt . . . auch der Umstand dazu bei, daß vielfach der Preis der Bücher außer Verhältnis steht zu der Möglichkeit ... so viel für die Anschaffung der Literatur auszugeben. - New Uorker Staatszeitung. Sonntagsblatt. Jahrgang 5ö. Nr. 38. 1903. September 20. Richter, Mil (Leipzig). »Vücherproduktion und Buchhandel.« Eine Besprechung des Weges, den ein Buch bis zu seiner Fertigstellung zu durchlaufen hat.
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