Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.03.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-03-01
- Erscheinungsdatum
- 01.03.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- LDP: UB Freiberg Druckschriften
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19040301
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190403014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19040301
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1904
- Monat1904-03
- Tag1904-03-01
- Monat1904-03
- Jahr1904
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
50, 1. März 1904. 1987 Nichtamtlicher Teil. liödsnskroli. raid 6ntd1ö88tsm Odsrlröipsr mit IrrmdourlQ an einer blauer 8te1i6ncl.) Xniebilä. tlaok 6. 6e- mii-Iäe v. Oarl 2ew^ in ?5. - Or^vuro. 6iiin. kri-xier. 52 u. 32 ein. 12 Lbä. IVsIlsnlriielLt. (I^onne rnit Lilien iin Ho8terZ'ki.rt6n; Lnie5i1ci.) Nrrok 0. 2o^v^ in ?5.-0ravnre ri.uk o5in. ?ri.p. 52 u. 32 orn. 12 .F. Lbä. karlis aus äsr vlillstäcltsr Lcrliluotit. (Oebir^bueli mit Lirurn^ruppe u. Lü^ernü^le 8eii^vri,rt3.) ^aoli ä. Oemrtläe v. 8u§o OarnLut in ?5.-6rg.vurs rruk okin. kap. 35 u. 51 em. 12 Ldä. Dsr sod-SlurlsOlis ^.mor. (Iikte^elnäer ^mor mit Lo§en vor einer sortiere 8te5enci; rl,m 6o6en R.086N 1ie§enä.) I^Le5 ä. Oe-1 27' 2 em. 12 Lbä. 46 u. 29 em. 12 Ldä. ^ ^ i H ^ ) 51 u. 35 em. 12 Lbä. in ?5.-6rLvure. 65in. ?Lpier. 43 u. 72 em. 20 D56. Nichtamtlicher Teil. Franz Vanfstacngl. (Geboren 1. März 1804.) L — Auf den heutigen 1. März fällt die hundertste Wiederkehr des Geburtstags des hervorragenden Künstlers. Lithographen. Photographen und Kunstverlegers Franz Hanf- staengl. Gründers der hochangesehenen Firma seines Namens in München. Franz Hansstaengl war am 1. März (nicht 24., wie einige Biographen unrichtig angeben) 1804 zu Bayernrein bei Tölz im bayrischen Hochland als Sohn eines wenig be mittelten Bauern zur Welt gekommen. Ec starb nach einem von Arbeit und reichen Erfolgen erfüllten Leben am 18. April 1877. Als zwölfjähriger Knabe kam er nach München in die Zeichenschule. Reich ausgestattet mit geistigen und körperlichen Gaben, gewann er durch seine Gewandtheit und natürliche Frische, durch sein Talent und den Ernst, mit dem er sich seiner Aufgabe widmete, nicht zum wenigsten auch durch sein bestechendes Außere seine Lehrer und viele Menschen, mit denen er in persönlichen Verkehr kam. Zunächst war es sein Zeichenlehrer Professor Schöps, dessen Aufmerksamkeit und Wohlwollen er weckte und dessen Gattin sich des schönen Knabe» mit mütter licher Sorge annahm. So gelang es ihm bald, die Schule mit der Akademie zu vertauschen und damit den ersten großen Schritt im Künstlerleben zu tun. Freilich galt es dabei, für seinen bescheidenen Lebens unterhalt selber zu sorgen, und schon in jungen Jahren erteilte er daher in vielen Häusern Zeichenunterricht, wozu ihn sein Ernst und seine Begabung vorzüglich befähigten. Bald lernte er den als eifrigsten Förderer von Senefelders Erfindung bekannten Professor Mitterer kennen, der den strebsamen und gewandten Kunstjllnger liebgewann und als Schüler und vertrauten Mitarbeiter in seine litho graphische Werkstatt aufnahm. Mitterer leitete die be rühmte Steindruckerei der Münchener Feicrtagsschule, und Franz Hansstaengl, damals kaum sechzehnjährig, der sich die lithographische Technik nach Mitterers Unterweisung schnell zu eigen gemacht hatte, erwies sich bald als hin reichend befähigt und würdig, ihm als Hilfslehrer zur Seite zu stehen. Das akademische Studium vernachlässigte er darüber nicht. Er widmete sich ihm vielmehr fortgesetzt mit unablässigem Eifer und wachsendem Verständnis. Das Land seiner — wie jedes Künstlers — Sehn sucht, Italien, blieb ihm durch einen Zufall zunächst ver schlossen. Ein Neisestipcndium nach Italien, das er 1825 aufzusuchen gedachte, war ihm beim König Max Joseph zwar ausgewirkt worden, aber die königliche Unterschrift verzögerte sich durch irgend welche äußerlichen Umstände. Darüber starb der König, und dieses von dem jungen Künstler damals schwer empfundene Geschick gab seinem Berufsleben eine entscheidende Wendung. Aber wenn aus Franz Hansstaengl auch kein berühmter Maler oder Bildhauer geworden ist; der Künstlerlaufbahn hat er darum doch nicht entsagt, nur auf andre Gebiete führte sie ihn jetzt, und diese Gebiete betreten zu haben, hat ihn später nicht gereut. Jetzt ergriff er die ihm schon vertraut gewordene Lithographie als Lebensberuf. Die lithographische Bildnis malerei stand damals auf der Höhe und war viel begehrt. Hanfstaengl bewährte sich vorzüglich in dieser Kunst und inachte sich neben Strixner. Piloty. Bodmec und andern bald als einen der tüchtigsten Porträtzeichner bekannt. Auch für große Prachtwerke des Buch- und Kunsthandels hat er viel gearbeitet und darin Hervorragendes geschaffen. Seinem ernsten Studium van Dycks und Rubens' verdankte er neben dem angeborenen zeichnerischen Geschick die Be fähigung, bei seinen direkt nach der Natur auf den Stein gezeichneten Bildnissen größte Treue der Natur mit über raschender Charakteristik des dargestellten Antlitzes zu ver einigen, auch durch malerische Freiheit der Behandlung und geschmackvolle Anordnung der Umgebung seine Kunstwerke vorteilhaft abzuheben von dem steifen und hölzernen Wesen der damals in München herrschenden, allmählich uner träglich gewordenen schulgemäßcn Kunstrichtung. Die vollkommene Beherrschung seiner künstlerischen Aufgabe in Verbindung mit seinen andern glücklichen Gaben brachten ihn mit hohen Kreisen der bürgerlichen und der aristokratischen Gesellschaft Münchens in nahen, teilweise vertrauten Verkehr. Mit 22 Jahren gehörte Franz Hans- stacngl zu den bekanntesten und beliebtesten Persönlichkeiten der Stadt. Auch mit literarischen Größen verkehrte er, und seiner schnellen Auffassungsgabe gelang es. von ihnen geistigen Gewinn zu ernten zur Ausfüllung der mancherlei Lücken seiner Schulbildung, die er rechtzeitig erkannt hatte und als sein eigner Lehrer zu ergänzen beflissen war. In diesen Jahren errang er auch den Besitz der Gattin, eines nach dem Zeugnis Friedrich Pechts »blendend schönen und edlen Mädchens, das fortan der Engel seines Lebens werden sollte«. Große Herzensgüte und unvergleich liche Anmut stempelten diese seltene Frau zu einer mit Recht allgemein verehrten Persönlichkeit. Einer sehr wohl habenden Münchener Bürgerfamilie angehörig, brachte sie ihrem Gatten auch reiche Mittel zu. die zu seiner freieren Bewegung willkommen waren. Das Nächste war die Errichtung einer eigenen lithographischen Anstalt, zu deren Leitung er seinen jünger» Bruder Peter heranzog. Dem vereinten Geschick und Fleiß der beiden, insbesondere aber der fortdauernden künstlerischen Mitwirkung des älter» Bruders in der Ausführung von Bildnissen, gelang es bald, das junge Unternehmen unter allen damals bestehenden konkurrierenden Anstalten in die vorderste Reihe zu stellen. Aber der Erfolg und das reichliche Lob. das sein Schaffen ihm eintrug, ließ Hanfstaengl nicht rasten, um bequem den Gewinn seiner Arbeit zu schöpfen. Wie er längst erkannt hatte, daß die Möglichkeit der freien, individualisierenden Bildnismalerei auf dem lithographischen Stein ihre technischen Grenzen habe und niemals an die weit ausgiebigeren Mittel des Kupfer- 282'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder