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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.03.1900
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- 1900-03-16
- Erscheinungsdatum
- 16.03.1900
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- Deutsch
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2100 Nichtamtlicher Teil. 62, 16. März I960. Strafrecht, öffentliches, Kirchen- rc. Recht); 4. Geschichts schreibung (4 Berichte); 5. Exakte Wissenschaften (4 Berichte); 6. Naturwissenschaften (4 Berichte); 7. Medizinische Wissen schaften (17 Berichte); 8. Bibliographie, Geschichte der czechischen Litteratur (7 Berichte); 9. Sprachforschung und fremde Literaturen (11 Berichte, darunter auch Germanistik); 10. Klassische Philologie (19 Berichte); 11. Fünfzig Jahre czechischer Litteratur 1848 —1898; 12. Fünfzig Jahre czechischer Musik (3 Berichte); 13. Bildende Künste. Die Verfasser der Gruppen und Einzelberichte sind an den betreffenden Stellen genannt. Dem Ganzen voraus geschickt ist eine vortrefflich geschriebene Einleitung von Josef Durdik, und am Schluß folgen ein Generalregister aller Per sonennamen, die in dem Werke Vorkommen, und eine Inhalts angabe nach Kapiteln. Die Porträts, darunter an erster Stelle das des kaiserlichen Jubilars selbst, sind Lichtdrucke nach Federzeichnungen und sehr gut ausgeführt. Es ist hier nicht der Ort, das Werk in seinem Gesamt umfang zu würdigen. Wir können nur versichern, daß die Berichte, soweit wir die Möglichkeit hatten, sie näher ein zusehen, knapp und sachlich gehalten sind, ohne jede nationale oder andere Voreingenommenheit. Dazu kommt, daß das Werk sehr reichhaltig und zuverlässig ist; es kann daher schon als Nachschlagebuch sür geeignete Fälle bestens empfohlen werden. Außerdem ist auch jede der dreizehn Haupt gruppen des Werks zugleich als Separatabdruck erschienen und so einzeln verkäuflich. Ein spezielleres Interesse für den Buchhandel hat die achte Gruppe: Bibliographie und Geschichte der czechischen Litteratur*), auf die wir daher etwas näher eingehen wollen. Der Abschnitt über die Bibliographie ist bearbeitet von Josef Truhläk. Die älteste Periode der czechischen Bibliographie wurde 1849 würdig beendet in Jungmanns »Geschichte der czechi schen Litteratur« (»Hütoris litsratur^ Lssltt«). Das Buch ent hält eine systematische Uebersicht czechischer Bücher vom An fang des czechischen Schrifttums an bis zum Jahre 1846 mit entsprechenden Registern. Es wurde von dem Schriften verein Lls-tivs Lsslrä in Prag herausgegeben, welcher Verein sich auch alsbald die Fortsetzung der Bibliographie angelegen sein ließ. Diese Arbeit übernahm Frantitzek Doucha, der von 1849 bis zum Jahre 1864 den einzelnen Heften des »vasopw Leslttbo Nusea« (»Zeitschrift des böhmischen Museums«) alphabetische Verzeichnisse der neueren Erscheinungen unter dem Titel »Vssltt lrnib^« (»Czechische Bücher«) beilegte. In derselben Zeitschrift finden sich auch noch andere Beiträge zur czechischen Bibliographie, namentlich der älteren Periode, so im Jahrgang 1852 ein Verzeichnis der czechischen Inkunabeln von V. Hanka. Von Einzelerscheinungen jener Zeit seien erwähnt: I. A. Hansliks »Geschichte und Beschreibung der Prager Universitätsbibliothek« (Prag 1851); I. V. Rozums »Lagerkatalog czechischer Bücher und Musikalien« (1854); der Katalog des Antiquars I. Schalek in Prag (1857), zum größten Teil aus der Bibliothek des slowakischen Schriftstellers Ribay bestehend, und der Katalog der Bibliothek Safaklks (mit lateinischem Titel, Wien 1862). Im Jahre 1853 begann Konstantin von Wurzbach als Beilage zur »Wiener Zeitung« eine allgemeine österreichische Bibliographie herauszugeben, die auch czechische und slowa kische Bücher enthielt. Aber diese Beilage bestand nur ein Jahr, und eine längere Dauer hatte auch das »Bibliogra phische Centtalorgan« (1858) desselben Herausgebers nicht. Erst die 1860 in Wien von dem Verein der österrei- *) Als Separatabdruck ein Band von 144 Seiten mit 5 Por träts. Preis fl. 1.80. chischen Buchhändler gegründete »Oesterreichische Buchhändler- Correspondenz« versprach einen besseren Erfolg, besonders als mit ihr 1861 ein jährlich erscheinender »Oesterreichischer Kata log« verbunden wurde, der auch eine czechische Abteilung enthielt.*) Ein zusammenfassendes, auch für die Zwecke des Buch handels brauchbares Werk gab der schon genannte F. Doucha im Verein mit I. A. Dundr und F. A. Urbänek heraus im »Lnibopisv^ slovnLü Lssüoslovsnsüv« (»Czechisch-slowakisches bibliographisches Wörterbuch«. Prag 1865. VIII, 320 S.), das die gesamte czechisch-slowakische Litteratur seit 1774 (d. i. etwa die Zeit ihrer Wiederbelebung) bis 1863 enthält. Damit war ein Grund gelegt und es brauchte nur noch die Verzeichnung der jährlich erscheinenden Neuigkeiten fortgesetzt zu werden. Urbänek machte sich sofort an diese Arbeit, und es begannen von ihm bibliographische Zusammenstellungen und Notizen in böhmischen und außerböhmischen Publika tionen zu erscheinen. Besonders redigierte er von 1865 bis 1868 die czechische Abteilung der Wiener Bibliographie, die erst durch ihn die erforderliche Vollständigkeit und biblio graphische Korrektheit erlangte.**) Im Jahre 1869 begann Urbänek eine eigene biblio graphische Zeitschrift herauszugeben, den »Vöstviü biblio- grsüeüF« (»Bibliographischer Anzeiger«), der bis zum Jahre 1872, dann noch im Jahre 1873, mit etwas verändertem Titel, in Monatsnummern erschien, und außer bibliographischen Nachrichten auch noch manche andere schätzbare Artikel ent hielt, so ein Verzeichnis der unbeendeten czechischen Drucke, die Pseudonymen der czechischen Litteratur u. a. Die gesamte Bibliographie des Jahres 1869 gab er außerdem noch in einem besonderen Bande (»ObrgL öinnostt sto.«) als ersten Jahrgang heraus, dem aber kein zweiter folgte. Bei der czechischen Abteilung der Wiener Bibliographie war 1869 Ferdinand Dattel (Firma vr. Grogr L F. Dattel) als Bibliograph thätig und von Anfang 1870 an die Calvesche Buchhandlung in Prag, allein vom November 1871 an wurde wieder Urbänek zu der Arbeit berufen, und er hat dann die betreffenden Jahreskataloge bis 1888 (wo diese Form der Wiener Publikationen überhaupt aufhörte zu er scheinen) bearbeitet; die czechische Abteilung der Bibliographie in der »Oesterreichisch-ungarischen Buchhändler-Correspondenz« bearbeitet er aber noch bis heute ununterbrochen fort. Der Verfasser des Berichts hat daher ganz recht, wenn er sagt: »Wir haben es hauptsächlich Urbänek zu danken, daß wenig stens eine gewisse Kontinuität in der allgemeinen czechischen Bibliographie in den letzten dreißig Jahren besteht.« In Böhmen selbst begann der Verein der czechischen Buchhandlungsgehilfen in Prag einen »Slawischen Biblio graphischen Katalog« (»Zlovausüzj Katalog bibliograÜLÜ^ «)***) herauszugeben, von dem fünf Jahrgänge erschienen, die Er scheinungen der Jahre 1877 bis 1881 enthaltend, wobei in allen Jahrgängen die czechisch-slowakische Bibliographie von G. Franc! zusammengestellt wurde. Allein »das Unternehmen fand bei den am meisten interessierten Kreisen zu wenig Be achtung« und mußte daher eingestellt werden. Ebenso erging es dem 1880 wieder erstandenen »Vöstviü« Urbäneks; er mußte 1883 aufs neue aufhören. Sechs Jahre später (1889) ging der Verein der czechischen Buchhandlungs gehilfen in Prag abermals daran, einen »Czechischen Biblio- *) Heber diese Verhältnisse vgl. auch Junker: -lieber den Stand der Bibliographie in Oesterreich- (Wien 1897) und unseren Artikel über diese Schrift im Börsenblatt 1898, Nr. 35. ") Unseres Wissens hat sich Herr Urbänek als Bibliograph hauptsächlich an den Arbeiten des bekannten Bibliographen Julius Petzholdt herangebildet und von ihm auch Anerkennung und Auf munterung bei seinen Arbeiten erhalten. ***) Einen Bericht darüber siehe Börsenblatt 1880 Nr. 103, sowie die Bemerkung dazu in Nr. 208.
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