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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.04.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-04-04
- Erscheinungsdatum
- 04.04.1900
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- Deutsch
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daß er diese Verpflichtung seinen Abnehmern auferlegt und Zuwiderhandelnden nur zum Ladenpreise liefert. 7. Die Richtung der ganzen wirtschaftlichen Entwickelung gehr dahin, den Gewinn des Unternehmers zu ermäßigen und denselben darauf hinzuweisen, den niedrigen Einzelgewinn durch erhöhten Umsatz wettzumachen. Auch der Buchhandel ist ein Zweig der Wirtschaft, er kann nicht verlangen, daß für ihn besondere wirtschaftliche Gesetze gelten. 8. Eine Reform hat sich darauf zu richten: s) Abschaffung des unterschiedlos gegebenen Rabatts, b) Gewährung von Rabatt nur bei Eintritt der für Gewährung desselben festgestellten Bedingungen (Bar zahlung, größerer Bedarf, pünktliche Abrechnung), o) Tritt die Bedingung nicht ein, so ist auch der Rabatt nicht zu gewähren. ä) Gewährung des Rabatts nur auf feste Bestellungen, kein Rabatt bei Ansichtssendungen, s) Kein Rabatt im Ladengeschäft an nicht regelmäßige Kunden, höchstens ein Diskont von 5 Prozent. Ob diese Forderungen durchführbar sind und ob sich eine Majorität dafür findet, die die Durchführung erstrebt, muß ich der Zukunft überlassen. (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Vom Reichsgericht. — Ansichtspostkarten von Wesel mit dem Bilde des Historienmalers Adolf Hering: -Die Erschießung der elf Schillschen Offiziere- hatte der Buchhändler Pankok bei dem Kaufmann Adolf A. Rosenblatt Herstellen lassen, obwohl er das Recht der Vervielfältigung jenes Gemäldes nicht besaß. Als die Karten bei Pankok in Wesel ankamen und er auf die Strafbarkeit der Nachbildung aufmerksam gemacht wurde, wandte er sich direkt an den Maler Hering um dessen Erlaubnis, erhielt sie aber nicht. Das Landgericht Duisburg hat am 13. Januar Pankok und Rosenblatt zu Geldstrafen verurteilt. — Die nur von Rosenblatt eingelegte Revision wurde am 2. d. M. vom Reichs gericht als unbegründet verworfen. Berner Litterar-Konvention. — Wie im amtlichen Teile des heutigen Börsenblatts aus dem Rcichsanzeiger Nr. 81 vom 2. April bekannt gegeben wird, ist am 1. April d. I. Montenegro von der Berner Litterar-Konvention zurückgetreten. Die Berner Litterar - Union beschränkt sich nunmehr auf folgende dreizehn Länder: Deutschland; Schweiz; Luxemburg; Belgien; Großbritannien mit den Kolonieen und Besitzungen; Frankreich mit Algier und den Kolonieen; Monaco; Spanien mit den Kolonieen; Italien; Norwegen; Tunis; Haiti; Japan. Versteigerung der Bibliothek Guyot de Villeneuves in Paris. (Vgl. Nr. 7t, 76 d. Bl.) — Am Donnerstag wurde die Auktion mit gleichem Erfolge fortgesetzt. Diesmal standen besonders Handschriften zum Verkauf. Das Gesamtergebnis des Tages war 206638 Frcs. Die Aufmerksamkeit lenkte sich hauptsächlich auf das von uns bereits besprochene Gebetbuch des Marschalls von Boucicaut. Der Sachverständige legte es in letzter Minute auf den Auktionstisch und bot es zu 40000 Frcs. aus. Mit erklär lichem Interesse ließen die anwesenden Liebhaber und Händler das kostbare Buch unter sich cirkulieren und betrachteten mit Eifer die Miniaturen. Letztere nahmen je eine ganze Seite des kleinen Folioformates ein und sind sowohl vom künstlerischen, als vom geschichtlichen Standpunkt bemerkenswert, denn die meisten dar gestellten Figuren sind Portraits hervorragender Personen, wie Boucicaut und seine Gemahlin Antoinette von Beausort, die Herzoge von Orlöans, von Berry und von Burgund, Oheime des Königs Karl VI., Margarete von Beaufort rc. Das Buch war früher im Besitz Heinrichs IV., der Marquise von Verneuil, der Diana von Poitiers und des Herrn La Reynie, Polizeileutnant unter Ludwig XIV. Guyot de Villeneuve hatte es im Jahre 1887 von einem englischen Amateur für 30 000 Frcs. gekauft. Jetzt wurde es nach einem harten Kampfe der Bietenden, an dem sich die Buchhändler Porquet, Belin und Morgand beteiligten, für den Preis von 68 50V Frcs. der Frau Edouard Andre zugeschlagen. Dieselbe Dame erstand für 18 000 Frcs. ein anderes handschriftliches Gebetbuch, -Ksurss äs ssvois», kleines Quartformat, das im ersten Viertel des vierzehnten Jahrhunderts ausgeführt wurde und eine roße Anzahl von Miniaturen und verzierten Initialen enthält, in enen sich viermal wiederholt das Porträt der Prinzessin Johanna von Savoyen, Tochter des Grafen Eduard von Savoyen und der Bianca von Burgund, befindet, für die die Handschrift augen scheinlich von französischen Künstlern hergestellt wurde. G. de Villeneuve glaubte, daß die Zeichnungen von Jehan Pucelle, Anciau von Sens und Jacquet Maci herrührten, die in jedem Ornament und in jeder Miniatur wahre Meisterwerke von Ge schmack und Ausführung schufen. Noch zu erwähnen ist -vrsoss Lbristss-, ein im Jahre 1652 von Jarry ausgeführtes Manuskript, mit prächtigem alten Einband von Le Gascon, das zu 12500 Frcs. einen Käufer fand. Am nächsten Tage verlief der Verkauf unter ungeschwächter Kauflust. 99 Nummern brachten 102 547 Frcs. Besonders zwei Nummern waren heftig umstritten, nämlich die -Vsttrss s vrnilis sur 1s. Ll/tboloxis- von C. A. Demoustier, Paris, Renouard, 1809, 6 Bände in Großoktav, auf Velin gedruckt und alle Illustrationen doppelt, als Xvsvt-Is-Isttrs-Blätter und als Radierungen, ent haltend und zweitens die -Metamorphosen Ovids-, Uebersetzung von Abbö Banier, berühmte Ausgabe in 4 Quartbänden, Paris 1767—1771, moderner Einband von Cuzin, gleichfalls verschiedene Abzüge einzelner Stiche enthaltend. Das erste Werk erreichte 20 500 Frcs., das zweite 15 000 Frcs. Zu nennen ist ferner -V'Nogs äs Is tolis- von Erasmus, Pariser Ausgabe von 1751, in Duodez gedruckt auf Papier in Quart, die Stiche nach Zeich nungen von Eisen, 8000 Frcs.; 493 Originalzeichnungen von Oudry für ein anonymes Fabelbuch -Vss contss blsus-, 3800 Frcs.; Zeichnungen von Cochin für die Werke Boileaus, die einem Exemplar der Ausgabe von 1747, 5 Oktavbände, alter Einband, hinzugefügt wurden, 6020 Frcs. Der Sonnabend, der 146817 Frcs. brachte, beschloß die Auktion. -V'KIstoirs äss mcsurs st äu eostums- mit Stichen von Freuden berg und Moreau dem Jüngeren, wurde mit 21000 Frcs. bezahlt, die Werke Ficquets, des berühmten Porträtzeichners (f 1794) mit 14000 Frcs., eine Sammlung von drei Werken mit Holzschnitten nach Albrecht Dürer, Nürnberg 1511, deutscher Einband des 16. Jahr hunderts, mit 12700 Frcs., die -Obsnsovs äs Vsboräs- mit den Stichen von Moreau mit 7500 Frcs., Illustrationen desselben Künstlers für die Werke Moliäres und Voltaires mit 4750 bezw. 4400 Frcs., -Os Vswxls äs 6uiäs-, Paris 1772, Stiche nach Eisen, mit 1850 Frcs., -Vss Vsdlss äs Vorst-, 1773, 2 Bände, mit Illu strationen von Marillier, die zu den schönsten des 18. Jahrhunderts gehören, Einband mit dem Wappen der Madame Dubarry, mit 3005 Frcs. Im ganzen brachten die sechs denkwürdigen Auktionstage die Summe von 708115 Frcs. Herr Guyot de Villeneuve wußte die Bücher seiner Bibliothek offenbar gut zu wählen, denn alle be deutenden Sachen erzielten bei weitem mehr, als er dafür angelegt hatte, und man glaubt allgemein, daß der Verkauf mindestens das Doppelte des Ankaufspreises ergab. Die zweite Hälfte der Villeneuveschen Bibliothek soll im nächsten Jahre versteigert werden. Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buch händler zu Leipzig. — Der Bibliothek fehlen an den kom pletten Folgen der -Mittheilungen der Musikalienhand lung Breitkopf L Härtel- die Nummern 19, 25, 28, 31, 32. Sie würde dankbar sein, wenn ihr diese Nummern zur Verfügung gestellt werden könnten. Von den -Mittheilungen für die Provinzial- und Lokal-Vereine im deutschen Buchhandel- besitzt sie Jahrgang 1. 1879 Nr. 2, 4, 5. . 2. 1880 Nr. 1-4. . 3. 1881 Nr. 1, 2. . 4. 1882 Nr. 1, 2, 3. , 5. 1883 Nr. 1, 2. . 6. 1884 Nr, 1, 2, 3. „ 7. 1885 Nr. 1, 2, 4. Von der neuen Folge, die im Jahre 1894 beginnt, besitzt die Bibliothek die vollständige Reihe. Für geschcnkweise Ueberlassung der hier fehlenden Nummern würde sehr dankbar sein K. Burger, Bibliothekar. Deutsche Bau-Ausstellung Dresden 1900. — Wir ver weisen auf die Anzeige in Nr. 77 d. Bl., Seite 2663, wonach der Gewerbe-Buchhandlung Ernst Schürmann in Dresden vom Ausschuß der dortigen -Deutschen Bau-Ausstellung- die Zu-
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