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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.06.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1900-06-27
- Erscheinungsdatum
- 27.06.1900
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- Deutsch
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146, 27. Juni 1900. Nichtamtlicher Teil. 4867 Einbände aus derselben Zeit mit Blind- und Goldpressung und farbiger Ornamentierung. Weiterhin kommen wir an den hochaufragenden Joh. Radieschen deutschen Pavillon, in dessen unteren Räumen sich das deutsche Buchgewerbe präsentiert. Außer der französischen Buchausstellung, auf die ich noch zu sprechen komme, bietet sie das einheitlichste und vollständigste Bild des jetzigen Standes des Buchgewerbes. Von der Hinteren Seite eintretend, gelaugt man rechts in den Raum, in dem der Besucher sofort über den Deutschen Buchgewerbeverein, der bekanntlich die Ausstellung eingerichtet hat, unterrichtet wird. Unter einer Abbildung seines Leipziger Museums baues findet sich der orientierende Text. »Vor allem: dieselbe Inschrift, wie über dem germanischen Museum, soll auch über dem Buchgewerbchause leuchten: Eigentum des deutschen Volkes. Durch diese Inschrift wollen wir bekunden, daß wir das ganze Deutschland als unser Arbeitsfeld betrachten und unsere Thätigkeit stets von dieser Anschauung leiten lassen. Zum Beweise dessen dürfen wir hier an die Organisation der Gesamtvertretung des Buchgewerbes auf den großen Industrieausstellungen erinnern. Dieselben Männer, die 1876 in Philadelphia die buchgewerbliche Unternehmung leiteten, begründeten 1884 den Deutschen Buchgewerbe- vereiu und lösten 1893 in Chicago, 1897 in Leipzig die Aufgaben in so glanzvoller Weise. So hat der Verein das Vertrauen der leitenden Kreise in solchem Maße ge wonnen, daß ihm von Reichswegen die Vertretung für die Weltausstellung im nächsten Jahre übertragen werden konnte.« Die für die Ausstellung ernannte Kommission bestand aus den Herren Kommerzienrat Julius F. Meißner (Meißner L Buch), Adolf Titze, Theodor Naumann (C. G. Naumann), Heinrich Flinsch (Ferd. Flinsch), Georg Giesecke (Scheiter L Giesecke), Konsul Otto Harrassowitz, vr. Oskar von Hase (Breitkopf L Härtel), C- Friedrich Hübel (Hübel L Denck), Arthur Meiner (Johann Ambrosius Barth), Moritz Merfeld, Hofrat Professor v>-. Schreiber und Heinrich Wagner (Wagner L Debes). In dem oben bezeichneten Raume hat u. a. die Firma C. G. Röder in Leipzig, die auch in Paris ein Kontor unterhält, in belehrender Weise die verschiedenen Phasen der Vervielfältigung von Notendrücken veranschaulicht. Man sieht dort Notenstiche, einen Umdruck auf Stein, einen Noten typensatz, eine Papiermatrize für Stereotypie, eine fertige Stereotypplatte, ein Galvano, je eine Notenplatte roh, ge schabt, vorgezeichnet, geschlagen, eine fertige und eine ge schwärzte. Das graphische Institut von I. G. Scheiter L Giesecke in Leipzig hat Musterbücher und Musterdrucke von Erzeugnissen in Blei-, Holz- und Messingschristen, Ein fassungen, Vignetten, Dreifarben- und Halbtonätzungen, weiter Typen, Matrizen und Handwerkszeuge ausgestellt. C. F. Peters in Leipzig ist mit vielen seiner sauberen Editionen vertreten. Allerliebste Proben ihrer photographischen Reproduktionen nach eigenem geschützten Verfahren, vom Stein gedruckt, geben die Kuustanstalt und Druckereien Kaufbeuren in Kaufbeuren in Bayern. Hervorstechend sind auch die Farbendruckmuster neueren Geschmacks, die der Verlag von Julius Hoffman n in Stuttgart ausgestellt hat. Mit ihren umfangreichen Werken über die Hamburg-Altonaer Speicherbauten u. a. ist die Gewerbe- und Architekturbuch handlung Boysen L Maasch in Hamburg vertreten, ebenso der Architekturverlag L. Werner in München mit seinem großen architektonischen Vorlagenwerke Louis XVI. und Empire rc. Eine ganze Reihe anderer Verleger hat noch einzelne Verlagswerke ausgestellt, die natürlich hier nicht alle namhaft gemacht werden können. Umfaßt doch die Aus stellung nahezu zweihundert deutsche Firmen. In dem größeren, nach vorn gelegenen Raume zieht ein Faksimile zweier Seiten aus dem Münchener Fragment des berühmten Gebetbuches Kaiser Maximilians I. die Aufmerksamkeit auf sich. Seine Lettern sind wahrscheinlich von Vincenz Rockner gezeichnet, während der Druck von Hans Schönsperger in Augsburg herrührt und Ende De zember 1514 beendet worden ist. Die 1515 von Albrecht Dürer entworfenen Randzeichnungen sind nach einem Negativ der graphischen Kunstanstalt Brend'amour, Simhart L Co. in München photolithographiert und gedruckt von der litho graphischen Anstalt Albert Berger in Wien. Das Blatt bildet eine Probe aus der mit Unterstützung der Kultus ministerien in Wien und Berlin veranstalteten Gesamtaus gabe des Gebetbuches. Die Ausgabe wird in dem ersten Bande die Faksimilereproduktion der in der bayerischen Hof- und Staatsbibliothek in München und der Munizipal- Bibliothek zu Besanyon aufbewahrten, von Albrecht und Hans Dürer, Lucas Cranach, Albr. Altdorfer, Hans Baldung Grien, Hans Burgkmaier und Joerg Bceu illustrierten Fragmente bringen, ergänzt durch den Druck des in der Wiener Hof bibliothek befindlichen Gebetbuches. Ein zweiter Band wird Erläuterungen von vr. Karl Giehlow bringen. Weiter sind mit bedeutenden Werken hier vertreten u. a. Franz Jäger in Berlin und G. Hirths Verlag in München. In einem, in der Ecke anschließenden kleinen Raume finden wir unter einer Anzahl größerer Firmen, wie Velhagen L Klasing, Arnold Bergsträßer, Hahnsche Buchhandlung, Hirzel, Baedeker und Bibliographisches Institut, interessante Ansichten der Palästinafahrt des Kaisers von O- Anschütz in Berlin. In den großen Saal zurückkehrend, nimmt man Muster werke der Buchbinderkunst wahr. Die Firmen I. F. Bösen- berg in Leipzig, C. W. Vogt L Sohn, Josef Thum in Kevelaer u. a. zeichnen sich durch geschmackvolle Einbände aus. Gerhard Kühtmann in Dresden ist mit großen archi tektonischen Werken, Albert Langen inMünchen mit vielen seiner frappant ausgestatteten Verlagsobjekte vertreten. In der Mitte des Saales finden sich die Ausstellungen von I. F. Lehmanns Verlag in München mit seinem, bisher in 22 Bänden erschienenen Hauptwerke: Lehmanns medizi nische Handatlanten, von der Deutschen Verlagsanstalt in Stuttgart, von Wilh. Kohlhammer mit seiner Spezialität Altpersisch (Zend), Friedrich Pustet in Regensburg mit prächtig ausgestattcten liturgischen Werken. Die Photo- phische Gesellschaft in Berlin, die auch eine Zweig niederlassung in Paris besitzt, ist mit zwei Bänden ihrer be rühmten Photogravüren nach Meisterwerken aus den Galerieen Europas vertreten. Durch den Saal mit den auf die Photographie bezüg lichen Gegenständen gelangen wir durch einen anderen zum Eingang zurück. Hier ist recht eigentlich der Farbendruck zu Hause. Die photomechanische Kunstanstalt und Druckerei Albert Frisch in Berlin giebt interessante Druckproben von Zinkdruck- Lichtdruck in Heliogravüre-Imitation und von Drcifarbenlicht- druck und veranschaulicht die Entstehung eines solchen in den verschiedenen Phasen. Auch Julius Sittenfeld in Berlin führt schöne Leistungen von farbigem Buchdruck vor Augen. Nachzutragen ist noch, daß die Kunstanstalt für farbigen Kreidedruck Trvwitzsch L Sohn in Frankfurt a. O., die sich bekanntlich die Veröffentlichung der Hauptwerke der Maler der klassischen Zeit zum Ziel gesetzt hat, in fast allen Sälen mit einigen ihrer herrlichen Reproduktionen vertreten ist. W- Büxenstein ist natürlich mit seiner Spezialität, dem Dreifarbendruck, zur Stelle; eine dicke, reichhaltige Mappe überzeugt den Beschauer von der Leistungsfähigkeit der Firma. Eine mächtige Kupferpatrize für die Rotationsmaschine in Maximalformat hat Oscar Brandstetter in Leipzig neben Werken seines Verlages ausgestellt, und von der Messinglinien- 652*
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