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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.06.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-06-27
- Erscheinungsdatum
- 27.06.1900
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- Deutsch
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^ 146, 27. Juni 1900. Nichtamtlicher Teil. 4869 einzelnen jetzt bereits geschähe, indem sie bei der Reproduktion der Briefmarken eine Verschiedenheit im Format festhalten, durch das eine strafbare Verwendung unbedingt ausgeschlossen werde. -Es sei, wie bereits hervorgehoben, keineswegs darauf ab gesehen, der Liebhaberei für Markensammlungen entgegenzu treten. Ergebe sich aber eine wirkliche Kollision des öffentlichen Interesses gegenüber einer derartigen Liebhaberei, so müsse die letztere zurücktreten. Die Sammler hätten es vollständig in ihrer Hand, sich wirksam zu schützen, indem sie sich auf alte, nicht mehr giltige Marken beschränkten oder ein Entwertungs- Reichen darauf setzten oder, wie bereits erwähnt, das Format änderten. Das, was die Verwaltung überhaupt an Schutz ver lange, gehe nicht hinaus über die wünschenswerte und not wendige Gleichstellung mit den Stempeln und dem Papiergeld.- Die Illustrierte Briefmarkenzeitung sagt weiter: -Trotzdem nun die Regierung hiernach ausdrücklich versprochen hatte, -daß die Herstellung der Marken in Schwarzdruck unter Umstünden nach wie vor gestattet bleibe, und die Tendenz der Strafbestimmungen in keiner Weise gegen die Herausgeber von Albums gerichtet sei-, hatten sich doch die Albumverleger in Leipzig erboten, dem Wunsche des Reichspostamtes insofern entgegenzu kommen, als sie sich erboten, sämtliche Klischees der noch gütigen Postwertzeichen durch hineingeschnittene weiße Linien unbrauchbar zu machen, und dies in einem ausführlichen Schreiben dargelegt. Auf dieses Schreiben ist eine Antwort nicht eingegangen, wohl aber unterm 23. Mai eine neue Verfügung folgenden Inhalts: --Die unter Verwendung von Farbe hergestellten Abdrücke von Druckstöckcn, die zu den in Briefmarken-Zeitungen und Markenalbums enthaltenen Abbildungen dienen, sind nacb einer Entscheidung des Reichs-Postamtes geeignet, einer mißbräuchlichen Verwendung Vorschub zu leisten, insoweit es sich um giltige Freimarken u. s. w. handelt und die Nach bildungen in der Größe der Originalstöckc gehalten sind. In diesen Fällen liegt eine Uebertretung des Z 360, 4 und 5 des Strafgesetzbuchs vor. Im Aufträge der kaiserlichen Ober-Postdirektion werden Sie daher ersucht, die in Ihrem Besitz befindlichen Stöcke, die zu Abbildungen von zur Zeit gütigen in- und ausländischen Postwertzeichen in Original größe dienen können, binnen fünf Tagen hierher abzuliefern. Sollten Sie hierzu nicht gewillt sein, wird um eine ent sprechende schriftliche Erklärung ersucht.-- -Wir haben uns daraufhin erboten, die uns zu bezeichnenden Druckstöcke der noch giltigen Postwertzeichen bis zu einer gericht lichen Entscheidung einstweilen auszufolgcn. Wir sind gar nicht in Zweifel, daß die richterliche Entscheidung zu ungunsten der Post ausfällt, denn, wie wir oben bereits erwähnt haben, ist in der Reichstagskommission von seiten der Regierung ausdrück lich zugestanden worden, daß die in Schwarzdruck hergestellten, in den Briefmarkenalbums enthaltenen Marken zu Falsifikaten gar nicht verwendet werden könnten. Das Wesentliche sei die Farbe, und bei der Herstellung der farbigen Marken müsse ein ganz anderes, technisch -schwierigeres Verfahren beobachtet werden- -Als unter Stephans Aegide, wohl auch unter dessen Mit wirkung, im Jahre 1885 -Das Buch von der Weltpost von O. Veredarius- hcrausgcgeben wurde, nahm man keinen Anstand, eine große Auswahl von Postwertzeichen in den Originalfarben abzubilden (Tafel in Lithographie, ja sogar in einer Photo zinkographie der Reichsdruckerei), ja man ging sogar so weit, eine indische Postal-Note in Originalgröße und Farben abzu bilden! Neuerdings hat die Reichsdruckerei auf Veranlassung des Reichspostamtes für das Postmuscum sogar Lichtdrucke der beiden Marken van Mauritius von 1847 1 und 2ä angefertigt, die von den echten Marken nicht zu unterscheiden sind!! -Und nun sollen nach neun Jahren auf einmal die harm losen Klischees aus den Vriefmarken-Albums gefährlich sein, ob wohl die Sachverständigen des Reichspostamtes wissen müßten, daß von Klischees, von denen hunderttausend und mehr Abdrücke gemacht worden sind, schwarze Abdrücke nur noch schlecht zu er zielen sind; von farbigen, die zu Täuschungen Veranlassung geben könnten, kann bei diesen Klischees gar keine Rede sein! Zur Anfertigung von Fälschungen würde ja auch das richtige Papier, das bestimmte Geheimzeichen, Wasserzeichen u. s. w. enthält, fehlen. -Schon in dem oben erwähnten -Buch von der Weltpost wird auf Seite 33 erzählt, daß bereits 1885 in Paris über 30 000 Briefmarken-Albums jährlich abgesetzt wurden; das ist gegen die Leipziger Industrie in diesem Artikel eine Kleinigkeit, denn nach unserer Erfahrung möchten mir behaupten, daß von Leipzig aus jährlich für eine halbe Million Mark Briefmarken- Albums in allen lebenden Sprachen über die ganze Welt ver- Siebenuudsechzigsler Jahrgang. breitet werden; von dieser Industrie werden, die Papier fabrikation nicht mitgerechnet, jährlich mindestens dreihundert Arbeiter beschäftigt! -Großbritannien hat bereits seit 1884 die Bestimmung, --daß niemand irgend einen Stempel, eine Platte, ein sonstiges Werkzeug oder Materialien für die Herstellung irgend eines falschen Wertzeichens anfertigen, oder, sofern er nicht eine gesetzliche Ermächtigung vorzeigen kann, in seinem Besitze haben darf--. -Die englische Postbehörde hatte daraufhin der Firma Stanley Gibbons in London auch verboten, in den von der selben herausgegebcnen Briefmarken-Albums, Katalogen und Zeitungen Briefmarken abzubilden. Hier legte sich die öffent liche Presse ins Mittel und veranlaßte die Behörde, das Verbot zurückzunehmen. — -Aehnliche Bestimmungen sind 1885 in Frankreich und 1889 in Belgien erlassen worden; aber keiner Behörde ist es bis jetzt dort eingefallen, die unschuldigen schwarzen Abbildungen in Briefmarken-Albums und -Zeitungen zu verbieten.- Kleine Mitteilungen. Gutenbergfeier der Königlichen Hosbuchdruckerei Trowitzsch L Sohn in Frankfurt a. Oder. Nachtrag. — Zu unserem Bericht in Nr. 142 d. Bl. über die Gutenbergfcier der Königlichen Hofbuchdruckerei Trowitzsch L Sohn in Frankfurt a. Oder bemerken wir noch, daß die Freigebigkeit des Chefs, Herrn Eugen Trowitzsch, die den Angehörigen seines Hauses jenes schöne Fest bereitete, auch für eine Erinnerung daran in Gestalt einer Festschrift Sorge getragen hat. Diese enthält, zunächst für die Festgäste bestimmt, eine Beschreibung der Feier, dann aber auch einen für weitere Kreise hochinteressanten Aufsatz über -Die An fänge der Buchdruckerkunst in Frankfurt a. Oder- aus der Feder des Redakteurs Köppen der Frankfurter Oderzeitung, der auch unser Bericht entnommen war. Die gefällig ausgestattete Schrift wird aus Verlangen, soweit der Vorrat reicht, gern umsonst ab gegeben. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: Xvtiguarisoüsr XursiAsr von Liroüüokk LWäganck in DsixaiA. Nr. 10-12. 8°. 1900. Nr. 10. OsoloAis. Llivsralo^is, Lsrpchnn nnä Nnttsnlrnnäo. Xllgsmsins 2sit- u. l-lsssllsLÜnktssLÜriktsn. 32 8. 933 Nrn. Nr. 11. Lotavür, llanä- u. Nnnsvirtbsotiakt. (DortsstruvA ?.n XnEASr, Nr. 2.) 32 8. 1012 Nrn. Nr. 12. XÜASwsinos nnä vsrmisoütss Natnrvvisssnsoünktlioüss, Natnrpüilosopbis, Raison oto. 15 8. 371 Nrn. Rritö, OsorA (Vios-Dirslrtor äsr lr. lr. Nok-nnä 8taatsäruolrsroi in l^isn), Dis iitlwArapüisoüsn Tisioünsn- nnä ürnvirmanisrsn. Naoü äsm gsgsnv-'llrtigen 8tanäs äiossr 'llsoüniir üsransKSAsbsn. 4». 8. V—X u. 8. 95—335. kckit 11 Naksln nnä 151 Xd- biläunASn im Dort. Halls a/8. 1899, Oruolr nnä VsrlaA von IVilüslm Lnapp. ^ 20.—>. jAugstsioü: Danäbuoü äsr lütlwArapiüs nnä äss 8tsinärnolr8. NsransASgsbsn von Osorx Dritr. Lanä 1. Danäduoü äsr lütüograxüis, Ilslt Il.j Personalnachrichten. G e st o r b e n: im hohen Alter von beinahe fünfundachtzig Jahren in Baden weiler, wo er sich zu erholen gedachte, der Musikalien händler Herr Bartholf Senfs aus Leipzig, Gründer, In haber und bis zuletzt Leiter der angesehenen Musikalien handlung seines Namens in Leipzig. Der nach einem rastlos thätigen und reichgesegneten Leben hochbetagt Entschlafene begann am 1. Januar 1843, zu einer Zeit, als er noch unselbständig im Hause Fr. Kistner in Leipzig thätig war, die Zeitschrift -Signale sür die musikalische Welt-, ein Fach blatt, das er mit Umsicht und Sachkunde leitete und das sich im Laufe der Jahre zu einer der geleseniten deutschen Musikzeitschriften entwickelt und in allen fünf Weltteilen Verbreitung gefunden hat. Im November 1847 begründete er sein eigenes Geschäft. Aber schon vorher, im Jahre 1844, hatte er vom Börsenvereins-Vorstande den Auftrag zur regelmäßigen Mitteilung der -erschienenen Neuig keiten des deutschen Musikalienhandels- an das Börsenblatt empfangen, einen Auftrag, der von der Hauptversammlung noch erweitert wurde. Seit Beginn des Jahrganges 1845 hat der jetzt Heimgegangene diese Verzeichnisse mit niemals unterbrochener Regelmäßigkeit an das Börsenblatt geliefert, und dieses beklagt bei seinem Ableben den Verlust seines ältesten regelmäßigen Mit arbeiters. Wir werden sein Andenken in Dankbarkeit und auf richtiger Hochachtung bewahren, mit unS alle, die dem charakter vollen und herzensguten Manne im Leben nahegestanden sind. 653
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