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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1900
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- 1900-07-16
- Erscheinungsdatum
- 16.07.1900
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- Deutsch
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162, 16. Juli 1900. Nichtamtlicher Teil. 6333 nenten; oder die Vermittler seien nur Beauftragte des Verlegers. Dies sei dadurch nicht ausgeschlossen, daß letzterer die Namen der Abonnenten nicht kannte. Als die Vermittler eine bestimmte Anzahl von Exemplaren verlangten, hätten die Abonnenten schon fcstgestanden, ihre Namen seien aber für den Verleger gleichgiltig gewesen. Die Haftung des Boten für die Gelder sei gleichfalls nicht entscheidend, sondern könne andere Gründe haben als den einer besonderen Haftung. Eine erneute Prüfung müsse das Rechtsverhältnis zwischen Verleger und Boten ausklären, wozu insbesondere die Quittung dienen könne, je nachdem diese auf den Verleger oder auf den Boten laute. (Urt. I. 4895,99 v. l8. Jan. 1900.) Postcheck (vgl. Nr. 161 d. Bl.) - lieber das Schicksal des Postchcckgesetzes wird dem »Hamburgischen Correspondent- ge schrieben: -Nachdem der Vundcsrat seine Ferien hat eintreten lassen, wird sich kaum jemand finden, der die Meldung widerlegt, daß vorläufig an die Einführung des Postcheckverkehrs nicht gedacht wird. Erforderlich wäre dazu eine Verordnung des Vundesrats; aber bereits bei der dritten Lesung des Etats hat der Reichsschatz sekretär Freiherr von Thiclcmann erklärt, die Einführung des Checkoerkchrs nach den Beschlüssen des Reichstags unterliege vom Standpunkt der finanziellen Interessen dos Reiches ernsten Bedenken, und er müsse den verbündeten Regierungen die volle Freiheit der Entschließung darüber wahren, ob von den im Etatsgesetz und im Etat selbst erteilten bezüglichen Ermächtigungen Gebrauch zu machen sein werde. Damit war dem Postcheckverfahren vorläufig das Todesurteil gesprochen. Die ursprüngliche Vorlage des Staats sekretärs von Podbielski hatte namentlich durch das sachverständige Eingreifen des Abgeordneten Büsing eine Form erhalten, die von der früheren Fiskalität nichts behalten hatte, namentlich den Ver kehr gebührenfrei machte, dafür allerdings auf die in Aussicht ge stellte Verzinsung der Einlagen niit 2^ Prozent verzichtete. Nach dieser Acndcrung versprach sich sowohl die Postverwaltung wie das Reichsschatzamt nichts weiter von dem Projekt alssichereunddauernde Ausfälle. Dazu hätte man niit einer Abnahme der Ueberschüssc ans dem Postanwcisungsverkehr rechnen müssen, der dem Reiche 20 Millionen bringt. Und schließlich fiel noch ins Gewicht, daß das Bündel der sonstigen Postreformen einen Rückgang der Ein nahmen veranlassen wird, der, möglicherweise zu niedrig, auf jährlich 8 9 Millionen Mark geschätzt wird. Das find Gründe genug, um die Regierungen dreimal überlegen zu lassen, ehe sie sich zur Einführung des Postcheckverkehrs entschließen. Der Postverwaltuna wird dieser Aufschub jedenfalls sehr lieb sein. Denn sie hat noch auf lange Zeit hinaus in den großen Städten, die ja auch für den Checkverkehr hauptsächlich in Betracht kommen würden, mit der Amalgamierung der alten Privatpostbetriebe alle Hände voll u thun. In Berlin z. B. sind die Beamten durch die vermehrten lrbeiten so stark belastet, daß die üblichen Sommerurlaubc in vielen Fällen erheblich beschnitten werden mußten.- Vom Geldmarkt. — Der Diskont der Reichsbank ist am 13. Juli auf 5 Prozent, der Lombardzinsfuß für Darlehen gegen Verpfändung von Effekten und Waren auf 6 Prozent herab gesetzt worden. Internationaler Kongreß der Presse. — Der siebente internationale Preßkongreß wird in Paris vom 30. Juli bis 2. August tagen. Die feierliche Eröffnung erfolgt durch den Prä sidenten der Republik im Festsaale der Sorbonne am 30. Juli nachmittags; an den folgenden Tagen finden täglich zwei Sitzungen im Preßpavillon statt. Die Empfänge, Banketts und sonstigen Festlichkeiten sind durchweg auf die Tage nach den Sitzungen verlegt. Am Freitag, den 3. August, erfolgt ein Ausflug nach Chantilly, am 4., 5. und 6. ein Kollektivbesuch der Ausstellung, am 7. ein Ausflug nach Versailles. Hieran schließen sich geilere Ausflüge. Gabelsberger-Stenographentag und stenographische Ausstellung. — Um den Besuchern des bevorstehenden sechsten deutschen Stenographentages in Dresden Gelegenheit zu geben, die einzig in der Welt dastehende stenographische Bibliothek der wissenschaftlichen Staatsanstalt für Stenographie, des königlich sächsischen stenographischen Instituts zu Dresden, in Augenschein zu nehmen, wird dieses Institut in den Zimmern der ersten Kammer des sächsischen Landtages eine -Allsstellung der Bibliothek des königlich sächsischen stenographischen Instituts» veranstalten. Diese seltene Ausstellung wird allen Besuchern des Gabelsberger- Stcnographentages vom 21. bis 25. Juli zugänglich sein. Schriftstellerheim. — Das -Schriftstellerhcim-, das als Zufluchtsstätte für alte oder kränkliche Schriftsteller und Journa listen in Jena errichtet werden soll, erfreut sich sowohl des Slebkmmdsechzigster Jahrgang Schutzes des Landesherrn, Seiner Königlichen Hoheit des Groß herzogs, wie ansehnlicher Zuwendungen voll seiteil anderer deut scher Fürstlichkeiten. Das Vermögen des Heims hat, wie der Schriftführer vr. Timon Schroeter mitteilt, bereits die Summe von etwa 50 000 erreicht. Der Vorstand ist zusammengesetzt aus den Herren Otto von Leixner (Vorsitzender), Joseph Kürschner, Ludwig Salomon, Timon Schroeter und Oberbürgermeister Singer. Unterstützt wird die Sache des Heims von einer Reihe namhafter deutscher Schriftsteller. Reinhold Doy, alias Justizrat Müller. — Wir machen auf die Aufforderung der Bezirksanwaltschaft Zürich im heutigen Börsenblatts S. 5334 aufmerksam, wonach sich ein gewisser Rein hold Doy, der sich auch als Justizrat Müller ausgegeben hat, dort ln Haft befindet und Meldungen geschädigter Buchhändler oder sonstige Nachrichten über Doy dorthin erbeten werden. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: üsrvorbliebor ksolrtssobut?: uvcl Urüsborrsobt. 2oitsel>rikt clss Usutsotlsn Vsrsius 2um Lollutr: äss ASlvsrbliotlSv üiAsatlluws. Unter NitvirlrunA von Rsoütsauwalt Ur. kaut Lobmickt u. l?rok. Ur. los. Loilisr brsZ;. von Ur. ^.lbsrt Ostsrriotb. Lsrlin, Oarl Hermanns VsrIaA. 5. lailr^anA, Hr. 6 (luni 1900). 6r. 4". 8. 193—216. Untbält u. a.: 2unr ^ntorrsollt unct lnäivickuairsolit von Urok. l. Lioülsr. III. Usr UaU äsr LisinarolrpIiotoSrapliis. (Un- bsrselltißstss UbotoAraplnorsn äss Uiirstsn öiswaroir auk cloni Dotonbstts.) lättsra.tur-^.nWnß' (Nsäwin) a. ä. Usiotls-Ns>Ii2ina1-^.ni!giAor. Vsr- luA von 8. LonsKsn in UsipmZ;. XXV. lallr^anA, Uo. 14. (13. luli 1900.) 4". 8. 253-272. Drei Festlicder zum 33. Stiftungsfest des Stuttgarter Buch handlungs-Gehilfen - Vereins am 1. Juli 1900 zu Liebenzell. In geschmackvollem Einband von der Buchbinderei Heinrich Koch in Stuttgart. 33. Stiftungsfest des Stuttgarter Buchhandlungs- Gehilfenvercins. — -Nach Bad Liebenzcll» war die diesjährige Losung zum dreiuilddreißigsten Stiftungsfest, und zahlreiche Teil nehmer hatten sich am Sonntag den 1. Juli, früh um '/z6 Uhr, in der Bahnhofshalle eingefunden, um nach altem Brauch den festlichen Tag fern der heißen Stadt in Gottes freier Natur zu verleben. Eine fünfviertelstündige Bahnfahrt brachte nns zunächst nach der alten Reichsstadt Weilderstadt, dem Geburtsorte des Astro nomen Kepler, von wo es unter den heiteren Klängen einer Musik kapelle weiter ging nach Möttlingcn. Da die günstige Witterung, von der das Programm sprach, nicht vorhanden war, so mußte leider auf ein Picknick im Walde verzichtet werden. Dafür nahm uns die -Krone- gastlich auf und stärkte uns bei einem vergnügten Frühstück für den Weitermarsch durch das romantisch-liebliche Monbachthal. Gegen Mittag hielten die Vereinsmitglieder ihren Einzug in das idyllisch gelegene Bad Liebenzell, und vor 1 Uhr saß alles um die festlich mit Schwarzwaldsträußen geschmückten Tafeln und studierte die «Offizielle Buchhändler- Postkarte mit angenehmer Aussicht-, die die Speisenfolge ver- zeichnete. Nicht minder wurden die Tafelliedcr (gedichtet von den Mitgliedern Herrmann, Hermes und Verlagsbuchhändler Nägele) gewürdigt, die in einer die Burgruine Liebenzell zeigenden, von der Buchbinderei Heinrich Koch, unserer verehrten Vereins freundin, in liebenswürdiger Weise gestifteten ^rt Uiusn-Mappe ruhten. Von den Tischreden möchte Berichterstatter besonders die Bcgrüßungsworte des Vorsitzenden Th. Märcker an die vom Bruder verein Karlsruhe erschienenen Kollegen und deren herzliche Er widerung durch Herrn Schneider erwähnen, sodann die, wie immer von klassischem Humor erfüllte Rede des Ehrenmitgliedes Galler und last not Isast die Anregung des Herrn Leverenz zu einer Sammlung für die Witwen- und Waiscnkaffe des Verbandes, die den Betrag von 33 ergab. Der Nachmittag ließ den Teil nehmern hinreichend Zeit zu einem Ausfluge in Liebcnzells nähere Umgebung. Nach dem Abendbrot wurde um i/,9 Uhr die Rückfahrt nach Stuttgart angetreten; die Musik verabschiedete uns mit -Muß i denn zum Städtele naus-, und wohlbehalten langten wir in der Residenz an, voll Anerkennung, dank der sorgsamen Vorbereitung des Festes seitens des Vorstandes wieder einen erinnerungsreichen Tag im alten -Ulk- verlebt zu haben. V. 8. Personalnachrichton. Hoftitel. — Herr August Frees in Gießen, Inhaber der dortigen Universitätsbuchhandlung (früher Fehsenfeld's Univer sitätsbuchhandlung), ist von Seiner Königlichen Hoheit dem Groß- herzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein zum Hof- Buch- und -Kunsthändler ernannt worden. Zugleich ist ihm die Er laubnis erteilt worden, das großherzogliche Wappen zu führen. 715
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