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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.11.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1900-11-17
- Erscheinungsdatum
- 17.11.1900
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- Deutsch
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268, 17. November 1800. Nichtamtlicher Teil. 9037 aus, die in mancher Hinsicht auch für deutsche Anstalten vorbildlich geworden sind. Endlich möchte ich noch kurz einen ingeniösen Apparat erwähnen, den die bekannte Levy Co. in Philadelphia, die durch ihre berühmten Glasraster für Autotypieen bekannt geworden ist, ausgestellt hatte. Es handelt sich dabei um eine neue Methode der Aetzung von Autotypieen, indem die Säure in scharfen Strahlen auf die Platte gesprüht wird. Dadurch wird eine bedeutend schnellere und bessere Aetzung erzielt. Die deutschen Interessenten seien nachdrücklich auf diese Levysche Maschine hingewiesen. — Die österreichische Abteilung war nicht gerade günstig plaziert, aber sie wirkte trotzdem durch die Vorzüglichkeit des Ausgestellten. Die vornehmsten graphischen Anstalten Oester reichs hatten sich zusammengethan, um die reproduzierenden Künste würdig zu vertreten, und das ist ihnen vollauf gelungen. Ueber den vortrefflich ausgestatteten Katalog Oesterreichs habe ich bereits in der Einleitung zu diesen Artikeln eingehend berichtet; er ist inzwischen vollständig in 12 Bänden von dem k. k. österreichischen General-Kommissariat herausgegeben und enthält eine Fülle des Wissenswerten und Wichtigen, das ihn weit über den Rahmen eines Katalogs im gewöhnlichen Sinne hinaushebt. Von den österreichischen Ausstellern machte begreiflicher weise die Hof- und Staatsdruckerei in Wien den bedeutungs vollsten Eindruck. Die berühmte Musteranstalt gab aus der Fülle ihres Könnens eine Reihe von ausgezeichneten Proben; es sei besonders auf ihre herrlichen Chromotypo- graphieen, die interessanten Aluminiumdrucke und die Kupfer drucke hingewiesen. Die k. k. Hof-Schriftgießerei von Karl Brendler^L Söhne in Wien hatte eine reichhaltige Kollektion ihrer Schriften und Ornamente ausgestellt. Die Schriften zeigten schöne Formen und vorzüglichen Guß, während das Einfassungsmaterial nichts sonderlich Hervorragendes und Neues aufwies. Emil M. Engel in Wien war mit vortrefflichen Wert papierdrucken vertreten, einer Spezialität, die diese Offizin seit Jahren mit Glück pflegt. Die rühmlichst bekannte Gesell schaft für vervielfältigende Kunst in Wien bot eine Reihe von Kupferstichen in Rahmen, die dem deutschen Fach publikum zum größten Teil bereits vertraut sind. Adolf Holzhausen und Friedrich Jasper — zwei klangvolle Namen, wo es sich um vornehmste Ausführung und technische Meister schaft im Buchdruck handelt— vertreten vor allem den öster reichischen Accidenzdruck und haben auf diesem Gebiete Muster- giltiges ausgestellt. Großes Aufsehen haben in Frankreich, so weit sie noch nicht bekannt waren, die Gebrüder Knöfler in Wien, mit ihren berühmten Farbenholzschnitten erregt, unter denen namentlich die farbigen Reproduttionen alter Meister hervorzuheben sind. Auch die segensreich wirkende k. k. Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien hatte ganz hervorragende Arbeiten, namentlich aus dem Gebiete der vor nehmsten photomechanischen Verfahren, u. a. entzückende Farbenlichtdrucke, Farbenheliogravuren und Kombinations drucke polychromer Lichtdrucke, ausgestellt. Die chromo- graphische Anstalt von Philipp L Kramer in Wien ist durch ihre vorzüglichen Ansichtspostkarten in Dreifarbendruck in weiten Kreisen bekannt geworden. Diese Künstlerpostkarten sind hauptsächlich landschaftlichen Charakters und nach Ori ginal-Aquarellen bedeutender Künstler ausgeführt; sie sind durchweg vorzüglich gedruckt und müssen als hochwichtige Arbeiten namentlich in dem Sinne bezeichnet werden, daß es hier gelungen ist, den Dreifarbendruck für größere Auflagen praktisch zu verwenden, ohne seine künstlerische Wirkung zu beeinträchtigen. Erwähnen möchte ich endlich auch die Arbeiten von Rudolf M. Rohrer in Brünn, der haupt sächlich merkantile, sauber gedruckte Accidenzen, sowohl in Buch- wie Steindruck, ausgestellt hatte. Aus der Klasse 12 hebe ich vor allem die beiden An stalten Angerer L Göschl in Wien und Husnik L Häusler in Prag hervor, die Vollendetes auf dem Gebiete der photo mechanischen Reproduktion geboten hatten. Die erstere Firma hat neuerdings ihr Vierfarbendruckverfahren in feinster Weise durchgebildet und reizvolle Proben davon ausgestellt. Angerer L Göschl stehen auf dem Standpunkte, daß das theoretisch richtige Dreifarbendruckprinzip in der Praxis infolge der un zulänglichen Hilfsmittel nicht durchzuführen, daß vielmehr zur Erreichung eines befriedigenden Effekts die Einführung einer vierten Platte in Schwarz unbedingt nötig ist. Im Gegen satz dazu hatten Husnik L Häusler reine Dreifarbendrucke in vortrefflicher Ausführung ausgestellt, so daß eine genaue Ab schätzung der beiden Methoden möglich war. Ich glaube, das endgiltige Urteil muß sein, daß sie beide ihre Berech tigung haben und daß man von Fall zu Fall zu entscheiden haben wird, wo die eine oder die andere anzuwenden ist. Aus der kleinen Klasse 13 (Buchhandel), die zum Teil noch mit denselben Ausstellern der Klasse 11 zusammenfällt, möchte ich nur die bekannten vorzüglichen Verlagswerke von Gerlach L Schenk erwähnen, ohne daß ich über sie etwas Neues zu sagen wüßte; sie können sich in eine Reihe stellen mit den besten französischen Publikationen auf diesem Gebiet — in Bezug auf technische Ausführung übertreffen sie diese sehr häufig. — Kleine Mitteilungen. Aus Rußland. — Die russische Kinderzeitschrift -8aäu8obsv- nojs Llovi'o- (Verlag der Gesellschaft M. O. Wolfs in St. Peters burg), die im nächsten Jahre in ihren fünfundzwanzigsten Jahr gang eintritt, hat zum Andenken an die Gründerin der Zeitschrift, die bekannte Kinderschriftstellerin S. O. Makarowa, einem origi nellen Gedanken Ausdruck gegeben. Die Redaktion hat nämlich unter ihren jugendlichen Lesern eine Sammlung von Spenden er öffnet, um aus diesen freiwilligen Beiträgen einen Fonds zur Erziehung eines Waisenkindes zu schaffen. Schon in wenigen Wochen waren über 300 Rubel eingegangen. Sobald sich ein ge nügendes Kapital angesammelt haben wird, soll ein Waisenkind ausgesucht und in einer der St. Petersburger Erziehungsanstalten als Waisenkind von -Lackusobsrvuojs 8Iorvo» untergebracht werden. Konkursaufhcb ungen. — Die Konkurse über die Ver mögen der Buchhändlerswitwe Frau Elsbeth Gauderer in München (in Firma P. Ztppcrers Buchhandlung und Antiquariat) und des Buchhändlers Herrn Rudolf Just in Stargard in Pom. sind aufgehoben. Eine englische Freiligrath-Biographie. — Wie der Allgemeinen Zeitung mitgeteilt wird, bereitet Frau Freiligrath- Kroeker, die Tochter des Dichters, eine englische Lebensschilderung Freiligraths vor. Sie wird besonders den langen Aufenthalt Frciligraths in England behandeln, für den Frau Kroeker viel Material in der bisher unveröffentlichten Korrespondenz Freili graths mit amerikanischen und englischen Freunden, Lord Lytton, Lord Houghton u. a., besitzt. Preisaufgabe. — In der Versammlung des Berliner Archi- tcktcn-Vereins am 12. November wurden die Preisaufgaben fest gestellt, deren beste Lösungen am Schinkel-Fest des Jahres 1902 prämiiert werden sollen. Es sind ihrer drei, je eine den Gebieten der Architektur, des Wasserbaues und des Eisenbahnbaues an gehörend. In der Architektur wurde folgende Aufgabe gestellt: -Entwurf eines Bibliothekgebäudcs nebst Lesehalle». -ttibsr», freie Vereinigung Dresdner Buchhand lungsgehilfen. — Die Reihe der in jedem Winter veranstalteten Vortragsabende hat jetzt wieder ihren Anfang genommen. Am Donnerstag den 8. November sprach unser geschätztes Mitglied Herr l>r. plni. Görler über das Thema: -Entwickelung und gegen wärtiger Stand der wissenschaftlichen Forschung über deutsche Geschichte.» Redner zeigte, wie sich die Forschung erst der ger manischen Urzeit und dem Mittelalter zuwandte (Nonumsnta 6sr- manias iüstorioa). Der Einfluß Leopold v. Rankes wurde charak terisiert und eine Uebcrsicht gegeben, wie sich die gedruckten Quellen, Monographieen und Gesamtdarstellungen auf die einzelnen Perioden 1201»
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