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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1901
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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1100 Nichtamtlicher Teil. 31, 6. Februar 1901. Am 12. Mai 1900 fand in Gegenwart von Vertretern Ihrer Majestäten des Deutschen Kaisers, sowie des Königs von Sachsen und des Großherzogs von Sachsen-Weimar die Einweihung des Ehrendenkmals des Deutschen Buch gewerbes, sowie des Deutschen Buchgewerbehanses statt, lieber den hocherfrenlichen Verlauf dieser Feier ist unseren Mitgliedern ein besonderer gedruckter Bericht zugegangen. Die uns zahlreich zu teil gewordenen Kundgebungen bewiesen, daß unser Wollen Anerkennung findet. Wir knüpfen daran die beste Hoffnung für die Zukunft. Inzwischen hat sich der altgermanische Lichtbringer unserem Gutenberg zugesellt, und der nackten Wahrheit ist, wie sich das für einen der Kunst gewidmeten Raum schickt, die edle Phantasie fast noch überzeugender gegenübergetreten. Wir dürfen uns der malerischen Ausgestaltung der Gutenberg halle durch Sascha Schneider von Herzen freuen. Ein echt monumentales Werk deutscher Wandmalerei drückt dem Weiheraume des Deutschen Buchgewerbehauses ein zukunfts- sreudiges Gepräge auf. Die hochherzige Schenkung des Kreises Sachsen des Deutschen Buchdruckervereins bei der Weihe dieses Hauses hat einen Entwurf zur künstlerischen Ausgestaltung des Nebensaales im engen Anschluß an die Gutenberghalle ge zeitigt. Auf Grund der Schenkungsurkunde hoffen wir, noch in diesem Jahre das »Sachsenzimmer« unseren Berufs genossen zur Benutzung darbieten zu können. Die Abgrenzung unseres Grundstückes nach dem Guten berggarten zu ist inzwischen nach freundlicher Vereinbarung mit dem benachbarten Börsenverein in einer auch für das Auge wohlgefälligen Form derartig gelöst worden, daß da durch beide Grundstücke und Gebäude noch mehr vereint erscheinen und beim Heranwachsen der Pflanzungen, so wie es für die Vereine selbst der Wunsch ist, noch mehr mit einander verwachsen werden. Eine der wichtigsten Kundgebungen im Zusammenhänge mit dem Feste wurde erst wenige Tage später bekannt. Seine Majestät der König hat unterm 14. Mai seine Ge nehmigung dazu erteilt, daß die Königliche Kunstakademie und Kunstgewerbeschule zu Leipzig künftig den Namen führe »Königliche Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe«. Weiter wurde im Sommer bekannt ge geben, daß am 1. Mai 1901 der derzeitige Leiter der Akademie zurücktreten werde. Der Deutsche Buchgewerbe verein steht in dieser durch den neuen Namen gekennzeichneten Umgestaltung der Akademie die bei der feierlichen Weihe der Gutenberghalle als zuversichtliche Hoffnung ausgesprochene Gutheißung der langjährigen Bestrebungen des Deutschen Buchgewerbevereins für eine Hochschule des deutschen Buch gewerbes und spricht die zuversichtliche Hoffnung aus, daß die künftige Leitung der Akademie auch ihrerseits eine enge und gegenseitig befruchtende Fühlung mit der Vertretung und den Vertretern des deutschen Buchgewerbes suche. Dazu gebe Gott seinen ganz besonderen Segen! Der Ausstellungs-Ausschuß veranstaltete im ab gelaufenen Jahre gemeinsam mit dem Börsenverein der deutschen Buchhändler die Ostermeßausstellung, die sich, wie üblich, zur Jahresansstellung auswächst und im Dezember der Weihnachtsausstellung Platz macht. Diese Veranstaltungen erstellten sich eines lebhaften Zuspruches; gleiche Beachtung ward auch der Ständigen Buchgewerblichen Aus stellung zu teil. Neben diesen ständigen Ausstellungen veranstaltete der Ausstellungs-Ausschuß noch eine Sonder ausstellung von Originalzeichnungen, Entwürfen und Drucken von Louis I. Rhead aus New Uork, die in übersichtlicher Weise das Schaffen eines ausländischen Künstlers zeigte und allgemeinen Beifall fand. Auch die Buchgewerbliche Maschinen-Ausstellung erregte das lebhafte Interesse namentlich der fachkundigen Besucher, doch müssen wir feststellen, daß die Bedeutung dieser Ständigen Buchgewerblichen Maschinen-Ausstellung von seiten der deutschen Maschinenfabriken erst nach und nach diejenige Würdigung erfährt, die sie in wohlverstandenem Interesse dieses Gewerbezweiges verdient. Vorstand und Ausstellungs-Ausschuß werden hier mit ihrer Arbeit einzu setzen haben. Gerade denjenigen Maschinenfabriken, die außerhalb Leipzigs ihren Sitz haben, soll durch Unterhaltung eines ständigen Musterlagers im Deutschen Buchgcwerbehause Gelegenheit geboten werden, von dem Mittelpunkte des deut schen Buchgewerbes aus die alten Verbindungen zu erhalten und neue Abnehmer zu gewinnen, um dadurch mit der ge samten deutschen Industrie in Wettbewerb treten zu können. Das verflossene Jahr bot freilich für die Fabrikanten buch gewerblicher Maschinen insofern eine große Schwierigkeit, als die meisten so über ihre Kräfte hinaus beschäftigt waren, den laufenden Aufträgen zu genügen, daß sie zum Teil trotz Anmeldung und Miete'nicht dazu kamen, Muster zur Aus stellung zu senden. Mit Beginn dieses Jahres ist die Anmeldung eine regere geworden, und so hoffen wir, daß es, ohne Rückgang des lebhaften Betriebes unserer großen vaterländischen Werkstätten, den weiteren Bemühungen des Vorstandes und Ausstellungs- Ausschusses gelingen wird, die noch Fernstehenden für das Unternehmen dieses buchgewerblichen Maschinenmarktes zu gewinnen, der künftig bei jeder Druckerei-Neugründung und -Erweiterung von weiten Kreisen in erster Reihe zu Rate gezogen werden wird. Eine Neuerung des ständigen Ausstellungswesens wurde geschaffen in den dauernden Sonderausstellungen von Firmen, die das eigentümliche Gepräge ihres buchgewerb lichen Schaffens in übersichtlicher Anordnung, zum Teil in mehr oder weniger geschlossenen, stimmungsvollen Räumen darbieten. Derartige Jahresausstellungen, deren Bestände je nach Neuschaffen oder Heroorheben bald der einen oder anderen Richtung der Thätigkeit stets ausgewechselt werden können, tragen dazu bei, eine Vorstellung von Leistung und Art einer Firma zu geben und persönliche Fühlung mit dem Publikum herzustellen. Beteiligt haben sich in solcher Weise bisher die Firmen Angerer L Göschl in Wien, Breitkopf L Härtel in Leipzig, W. Drugulin in Leipzig, Meisenbach, Riffarth L Co. in Berlin — Leipzig — München, Meißner L Buch in Leipzig, I. I. Weber in Leipzig und Wezel L Naumann in Leipzig. Der für diese Zwecke weiter verfügbare Raum soll in erster Reihe auswärtigen deutschen Firmen zur Verfügung gestellt werden, deren Bedeutung eine derartige Repräsen tation rechtfertigt, und deren Bedürfnis, am Mittelpunkte des Buchhandels auch auf solche Weise vertreten zu sein, hier durch Kataloge und Prospekte, besonders aber auch durch Auskunftserteilung der Beamten des Vereins befriedigt werden kann. Im Hinblick auf den bevorstehenden inter nationalen Verlegerkongreß in Leipzig wäre diese unmittel bare Anschauung der Thätigkeit für die führenden deutschen Verleger und druckgewerblichen Anstalten besonders erwünscht. Die Wanderausstellung von deutschen Holzschnitten war in dem Jahre 1900 noch in Bremen, Braunschweig, Breslau und Magdeburg zur Schau gestellt und ist im An fang Juni hierher zurückgekommen, von wo aus die Gegen stände an die einzelnen Eigentümer zurückgesandt wurden. Ueberall fand die Wanderausstellung Anerkennung und dürfte gezeigt haben, daß wir gern jede Gelegenheit benutzen, außerhalb des Vereinssitzes die Schätze des Buchgewerbes darzubieten. Den Museen aber, die den Ausstellungs ausschuß so bereitwillig unterstützten, sagen wir auch an dieser Stelle nochmals besten Dank.
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